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SaaS: So funktioniert das cloudbasierte Software-as-a-Service-Modell

Von überall aus arbeiten und nie wieder Speicherprobleme: Software-as-a-Service (SaaS) beschreibt Software direkt aus der Cloud. Hierbei installieren Sie Ihre Programme nicht mehr lokal auf Ihren Firmenrechnern, sondern führen sie über eine Weboberfläche im Internet aus – egal, wo Sie gerade sind. Zum Basis-Programmumfang können Sie meist weitere Funktionen als Module hinzubuchen und genau wie die gesamte Software jederzeit wieder abbestellen.

Im Zusammenhang mit unterschiedlichen Cloud-Angeboten setzen Unternehmen immer mehr auf SaaS-Lösungen. Innerhalb weniger Jahre sind Software-Angebote aus der Cloud zu einem globalen Milliardenmarkt geworden. Nicht nur große Anbieter wie Microsoft und Google, auch kleinere Entwicklerfirmen richten sich an unterschiedliche Branchen – oft mit spezialisierten Angeboten. Nach Prognosen des Marktforschungsinstituts Gartner soll der weltweite Umsatz mit SaaS-Produkten im Jahr 2024 auf rund 230 Milliarden US-Dollar ansteigen. Zum Vergleich: fünf Jahre zuvor betrug er weniger als die Hälfte.

Was steckt genau hinter Software-as-a-Service und welche Vorteile bietet die Mietsoftware? Und welche unterschiedlichen SaaS-Produkte und Lizenzmodelle gibt es? Das erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet SaaS und wofür steht der Begriff?

Die Abkürzung SaaS steht für den englischen Fachbegriff „Software-as-a-Service“. Er lässt sich auf Deutsch in etwa mit „Programme als Dienstleistung“ übersetzen. Dahinter verbirgt sich Software, die ganz oder teilweise im Web läuft und die Sie nicht mehr lokal auf einem Bürorechner installieren (sogenannte On-Premises-Lösungen). 
Ein SaaS-Dienstleister, meistens der Software-Hersteller selbst, stellt hierbei seinen SaaS-Kund:innen genau die Menge und den Umfang an Programmen online bereit, die diese gerade benötigen – und rechnet ausschließlich diese ab.
SaaS ist damit eine Weiterentwicklung des sogenannten Application-Service-Provider-Modells (ASP) aus den 1990er-Jahren. Dieses basiert darauf, dass ein Anwendungsdienstleister eine Software oder ein ganzes Software-Paket verwaltet und hostet. Die eigentliche Bedienung und der Betrieb der Software erfolgen im ASP-Modell auf dem Rechner der Benutzer:innen und die Steuerung über eine Programmierschnittstelle (API = Application-Programming-Interface). 
Erst durch die Verlagerung solcher Angebote in die Cloud ist es mit Software-as-a-Service möglich, derartige Angebote orts- und geräteunabhängig für ein breites Publikum und vergleichsweise günstig bereitzustellen. Das notwendige Hosting bündeln die SaaS-Anbieter in riesigen Rechenzentren– mit entsprechenden Kostenvorteilen für beide Seiten. 
Im Rahmen einer Dienstleistungsvereinbarung (dem sogenannten Service-Level-Agreement =SLA) halten die Anbieter üblicherweise Art und Umfang der bereitgestellten Leistung und deren Eigenschaften fest. Das SLA beschreibt insbesondere, welche Verfügbarkeitszeiten der Anbieter für seine Software garantiert. 
Solche Verfügbarkeitszeiten bezeichnet man auch als Uptime – im Unterschied zur Downtime, in der das SaaS-Produkt beispielsweise wegen laufender Updates gerade nicht nutzbar ist. Verfügbarkeitszeiten gibt man üblicherweise in Prozentwerten an: Eine SaaS-Lösung mit 99,9-prozentiger Verfügbarkeit dürfte demzufolge rund 9 Stunden pro Jahr abgeschaltet sein. Für viele geschäftskritische Prozesse ist dies aber zu viel, daher vereinbaren Anbieter und Nutzer:innen höhere Verfügbarkeitszeiten, beispielsweise 99,99 oder 99,999 Prozent.  
Doch nicht nur die reine Onlinenutzung von SaaS-Angeboten über den Webbrowser ist beliebt: Über die oben erwähnten APIs können Sie Cloud-Dienstleistungen auch flexibel mit lokal installierter Software kombinieren. Ein Beispiel dafür ist die Verwendung eines Cloud-Mailsystems wie Hosted Exchange zusammen mit einer lokal installierten Version von Microsoft Outlook und die Verbindung beider Systeme über das MAPI-Protokoll (Messaging-Application-Programming-Interface). 
Die Verwendung von SaaS-Angeboten kommt sowohl für Kleinbetriebe als auch für Großunternehmen infrage. Entsprechend skalierbare Ressourcen können Anbieter flexibel vorhalten. Aufschläge für kleinere Umgebungen mit geringer Nutzung gibt es üblicherweise nicht. 

Wie unterscheidet sich SaaS von IaaS und PaaS?

Zu den bekanntesten Angeboten im „as-a-Service-Umfeld“ gehören neben SaaS die Modelle Infrastructure-as-a-Service (IaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) sowie viele weitere spezialisierte Cloud-Dienstleistungen. Allen Angeboten ist gemeinsam, dass sie auf Cloud-Infrastrukturen basieren oder diese zumindest teilweise nutzen. Außerdem liegt ihnen bei der Abrechnung jeweils ein flexibles Mietmodell zugrunde, das jederzeit in beide Richtungen skaliert werden kann. 
SaaS, PaaS und IaaS im hierarchischen Vergleich
Ohne Infrastruktur und Plattform keine Software: Der Zusammenhang zwischen SaaS, PaaS und IaaS ist von hierarchischer Natur.
  • Infrastructure-as-a-Service: Bei IaaS mieten Kund:innen im Unterschied zu SaaS-Angeboten keine komplette Cloud-Dienstleistung, sondern lediglich einen für sie wichtigen Teilaspekt im hardwarenahen Umfeld. Neben Platz in einem Server-Rack für ein eigenes System können dies sowohl Firewalls als auch virtuelle Server oder einfach nur Cloud-Speicher sein. 
  • Platform-as-a-Service: Bei PaaS wiederum handelt es sich um ein Angebot, das bereits die notwendige Hardware und Sicherheitsmaßnahmen beinhaltet, jedoch keine fertige Software für Endanwender:innen bereitstellt. PaaS umfasst üblicherweise Entwicklerplattformen, Datenbank-Infrastruktur, Software für Big-Data-Analytics und Betriebssystemangebote wie beispielsweise virtuelle Linux-Server. 
Alle drei genannten Modelle bauen hierarchisch aufeinander auf. Das bedeutet, dass ohne Infrastruktur (IaaS) und Plattformen (PaaS) keine Software-Dienstleistungen (SaaS) möglich wären, umgekehrt jedoch schon: Kund:innen können reine Infrastrukturangebote oder Plattformangebote mieten, ohne darauf basierende Software gleich mit zu nutzen. Nachstehende Abbildung verdeutlicht dies: 
Grafische Darstellung der Cloud-Services Infrastructure-as-a-Service, Platform-as-a-Service und Software-as-a-Service und deren Zielgruppen in Form einer Pyramide.
Die Cloud-Anwendungsarten IaaS, PaaS und SaaS bauen pyramidenförmig aufeinander auf. PaaS stellt die mittlere Ebene dar.

Ist SaaS dasselbe wie die Cloud?

Allgemein gesprochen handelt es sich bei SaaS um ein (meist kommerzielles) Angebot basierend auf Cloud-Technologie, nicht aber die Cloud selbst. Um zu verstehen, wie SaaS und die Cloud insgesamt zusammenhängen, ist es wichtig, Cloud-Services und das Thema Cloud-Architektur zu verstehen.  
Bei einer beziehungsweise der Cloud handelt es sich (vereinfacht gesprochen) um einen zusammengeschlossenen Verbund aus Servern, Rechenzentren, hierauf laufenden Betriebssystemen und Anwendungen.  
Noch bis vor einigen Jahren kamen in den meisten Betrieben sogenannte On-Premises-Lösungen mit eigenem Serverraum sowie Webseiten auf bestimmten Rechnern in angemieteten Rechenzentren zum Einsatz. Heutzutage und dank der beschriebenen Cloud ist es weitgehend unerheblich, wo genau eine bestimmte Anwendung gehostet und von wo sie abgerufen wird – solange sie verfügbar ist. Günstigere Cloud-Lösungen haben deshalb die lokalen Rechenzentren in Firmen weitgehend ersetzt. 
Der Begriff Cloud bezeichnet somit sämtliche Infrastruktur, Plattformen und Software-Angebote, die nicht zu einem bestimmten Zweck, sondern virtualisiert auf mehreren Rechnern vorgehalten werden. Die Cloud selbst befindet sich somit noch eine Abstraktionsebene höher als ein Software-Dienstleistungsangebot (SaaS). 
Die Nutzer:innen bekommen hiervon nichts mit: Erst sogenannte Kontrollinstanzen (sogenannte Control-Nodes) weisen bestimmte Rechenaufgaben bestimmten, physischen Rechnern zu. Diese melden dann ihr Ergebnis zunächst an die Kontrollinstanz und somit den Nutzer:innen zurück. Die nachstehende Abbildung verdeutlicht dies anhand der Verwaltung von Cloud-Speicherplatz: 
Infografik zu Cloud-Speicher mit Control-Node und Storage
Cloud-Speicher wird von einer zentralen Kontrollinstanz verwaltet.

Warum ist SaaS besser als On-Premises-Lösungen? Die Vorteile im Überblick

Die Kritik am Cloud-Modell und an SaaS-Angeboten ist häufig, dass die Datensicherheit bei verteilten Anwendungen in der Datenwolke kaum oder nur schwerlich zu gewährleisten sei. Tatsächlich ist es so, dass On-Premises-Lösungen gerade bei sehr sensiblen Daten auch weiterhin zum Einsatz kommen können und sinnvoll sind. Das gilt auch für sogenannte Private Clouds (gemietete, eigene Hosting-Strukturen). Man spricht hier auch von sogenannten Hybrid-Cloud-Ansätzen. Es geht somit keineswegs um ein Entweder-oder: Ein gewisses Vertrauen in den oder die SaaS-Dienstleister sowie entsprechende Dienstleistungs- und Geheimhaltungsvereinbarungen sind durchaus angebracht, wenn es um eine geplante SaaS-Migration geht. Dies war bereits früher im ASP- und Colocation-Umfeld Teil der Due Diligence, also der Risikoprüfung. Gegenüber herkömmlichen Lizenzmodellen, reinen On-Premises-Lösungen und dem klassischen ASP-Modell bieten sich Ihnen durch SaaS gleich mehrere Vorteile: 
  • Überall verfügbar: Die Software läuft von jedem Ort der Welt aus und in beinahe jedem beliebigen Webbrowser – meist sind auch Apps für Android und iOS verfügbar, sodass Sie mit Mobilgeräten Zugriff auf die Anwendung haben. 
  • Kein Installationsaufwand: Es sind keine Installationsarbeiten notwendig, beispielsweise auf Client-Rechnern– es sei denn, der verwendete Browser benötigt bestimmte Plug-ins für die Nutzung der SaaS-Anwendung. 
  • Keine Infrastruktur notwendig: Für den Betrieb der Mietsoftware müssen Sie keine eigene Hardware anschaffen. 
  • Volle Datensicherheit: Sie müssen sich nicht um Back-ups Ihrer Daten kümmern, da diese in der Cloud gespeichert werden. 
  • Immer aktuell: Patches und Updates sind automatisch verfügbar, da die Software nicht heruntergeladen, sondern in der Cloud betrieben wird. 
  • Entlastung der firmeneigenen IT: Der laufende Betrieb von SaaS-Modulen in Ihrem Unternehmen bindet kein Personal und spart Ihnen somit Kosten. 
Schematische Darstellung eines SaaS-Systems
Schematische Darstellung eines SaaS-Systems
Voraussetzung für den reibungslosen Einsatz derartiger Lösungen ist natürlich eine leistungsfähige und dauerhaft verfügbare Internetanbindung in Ihrem Unternehmen. Außerdem muss der Einsatz solcher Komponenten dem geltenden Datenschutzgesetz entsprechen. 
Beispielsweise dürfen Sie als Unternehmen in der EU Ihre Kundendaten aufgrund der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nicht unverschlüsselt speichern oder auf Server außerhalb der EU übertragen. Dies stellen die meisten Anbieter entsprechender Unternehmenslösungen in ihren Service-Level-Agreements und gegebenenfalls ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen sicher.  
Ist ein solcher Datenspeicherort in der EU nicht garantiert, dürfen europäische Firmen SaaS-Angebote nur für nichtkritische Anwendungen verwenden (also beispielsweise ohne sensible, personenbezogene Daten). 
Geschäftsmann arbeitet am Notebook

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Wie funktioniert das SaaS-Geschäftsmodell?

Die Abrechnung von Software-Dienstleistungen im SaaS-Modell kann auf verschiedene Arten erfolgen, wobei es auch Mischformen zwischen diesen Abrechnungsmodellen gibt: 
  • nach der Anzahl der benötigten Arbeitsplatzlizenzen 
  • nach dem benötigten Funktionsumfang 
  • nach der Anzahl der Transaktionen (beispielsweise bei Webshops) 
Manche SaaS-Anbieter offerieren ihre Lösungen auch im sogenannten Freemium-Modell. In diesem Fall ist ein gewisser, grundlegender Funktionsumfang kostenlos verfügbar; für weitergehende Funktionen hingegen wird ein Entgelt fällig. Beispiele hierfür sind Google Drive und E-Mail-Anbieter wie GMX und web.de: Nach der kostenlosen Anmeldung für den Dienst wird den Nutzer:innen eine gewisse Menge an Speicherplatz gratis zur Verfügung gestellt. Darüber hinausgehender Bedarf wird individuell zugekauft.
Im Zusammenhang mit SaaS ist häufig auch von „Pay as you go“ (PAYG) als Abrechnungsmodell die Rede. Die Idee ähnelt in vielen Punkten dem Prepaid-Modell bei Smartphone-Tarifen: Hier zahlen Sie am Ende des Abrechnungszeitraums nur für die (Menge an) Dienstleistung, die Sie abgerufen beziehungsweise verbraucht haben. Im Gegensatz zu herkömmlichen Investitionsmodellen ergeben sich eine ganze Reihe von Vorteilen: 
  • Die Abrechnung erfolgt nur für die Dienstleistungen, die Sie tatsächlich in Anspruch genommen haben. 
  • Die meisten Modelle können Sie monatlich kündigen. 
  • Sieprofitieren jederzeit von aktuellen Software- und Hardware-Updates, Ihre hauseigene IT muss sich um nichts kümmern. 
  • Damit entfallen für Sie hohe Einmalinvestitionen mit unklarem Amortisationszeitraum (ROI, Return on Investment). 

Bekannte Beispiele für SaaS-Lösungsanbieter im Überblick

Egal ob YouTube, Dropbox, LinkedIn oder eine webbasierte Customer-Relationship-Management-Software (CRM) wie Salesforce: Sie alle basieren auf dem SaaS-Modell. Google mit seiner Workspace-Lösung, der E-Mail-Dienst GMX, aber auch Microsoft, Lexware und SAP – diese Dienstleister bieten schon seit Langem Software zur Nutzung im Web an. Die einst bevorzugte Installationslösung hat weitgehend ausgedient und wurde fast überall durch Downloads sowie Abomodelle auf Cloud-Basis ersetzt. Inzwischen hat sich dadurch ein riesiger Markt für SaaS-Anwendungen entwickelt: Nicht nur Google betreibt fast alle hauseigenen Anwendungen wie Gmail, Google Workspace und AdSense ausschließlich im Web – auch und gerade für unternehmensspezifische Applikationen gibt es ein breites Angebot. Bekannte Beispiele für SaaS-Lösungen aus der Cloud sind: 
  • E-Mail (beispielsweise Gmail, GMX und web.de) 
  • Customer-Relationship-Management-Software (beispielsweise Salesforce) 
  • Gehaltsabrechnungssoftware (beispielsweise Lexware oder Sage Business Cloud) 
  • Personalmanagement (beispielsweise staffboard) 
  • Finanzverwaltung (beispielsweise Certinia – ehemals Financial Force) 
  • Datenbanklösungen (beispielsweise Microsoft Azure oder Qlik) 
  • Enterprise-Resource-Planning (beispielsweise Wrike) 
  • Content-Management-Systeme (beispielsweise WordPress oder Typo3) 
  • Dokumentenverwaltung und -bearbeitung (beispielsweise Microsoft 365) 
Im Folgenden stellen wir Ihnen exemplarisch einige der größeren SaaS-Anbieter näher vor: 

Microsoft 365 Business: Umfangreiche Mischung aus Desktop- und SaaS-Anwendungen 

Das Büroanwendungspaket Microsoft Office hat eine lange Historie als weltweit meistgekaufte Business-Suite. Im Durchschnitt alle drei Jahre bringt der Hersteller eine neue Auflage seines Office-Paketes zur Installation auf PC und macOS heraus.  
Mit der 2011 eingeführten Abovariante namens Office 365, das heute unter dem Namen Microsoft 365 Business vertrieben wird, begann parallel der Aufbau einer webbasierten Software-Suite. Beide Versionen waren weitgehend kompatibel.  
Nach wie vor können Sie also mit bekannten Office-Anwendungen wie Word, Excel und PowerPoint am eigenen Desktop-Computer Dokumente erstellen und diese mit Nutzer:innen der SaaS-Variante teilen.  
Sowohl die Online- wie auch die zahlreichen Installationsversionen der Office-Suite hat der Hersteller inzwischen um verschiedene Online-Kollaborations- und Kommunikationstools erweitert, etwa Teams und Yammer/Viva Engage. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede bei den einzelnen Paketumfängen. 
Weitere Programme und Funktionensollen hinzukommen oder werden bereits für Testnutzer:innen bereitgestellt. Dazu zählt das Produktivitätswerkzeug Microsoft 365 Copilot, das auf der bekannten künstlichen Intelligenz ChatGPT von OpenAI basiert. 
Zusätzlich bietet Microsoft Nutzer:innen von Microsoft 365 Business seine hauseigene OneDrive-Cloud als Speicherplattform an. Mithilfe der Webanwendung SharePoint, die in vielen Microsoft 365-Abonnements bereits enthalten ist, können Arbeitsgruppen ihre Onlineressourcen wie Dokumente und Tabellen sehr einfach verwalten und kooperativ bearbeiten.
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Salesforce: Intelligente Vertriebssteuerung aus Kalifornien 

Salesforce ist eine webbasierte CRM-Plattform aus den USA, die nach eigenen Angaben ihren Kund:innen bei der Anbahnung von Aufträgen (Lead-Generierung) hilft. Auch soll die Software Vertriebsprozesse insgesamt vereinfachen. Für alle potenziellen und bestehenden Kund:innen lassen sich umfassende, separate Dashboards anlegen, die die wichtigsten Informationen auf einen Blick darstellen. Gerade wenn Ansprechpartner:innen häufiger wechseln oder Sie sich einen schnellen Überblick über die wichtigsten Kundendaten verschaffen wollen, kann Salesforce Ihnen wertvolle Unterstützung leisten. Das Unternehmen selbst sieht sich gleichermaßen als SaaS- wie auch als PaaS-Anbieter. Dies bedeutet, dass Drittentwickler:innen eigene Module für Salesforce beisteuern können. 

SAP: Mehr und mehr Module kommen aus der Cloud 

Auch der Software-Riese SAP bietet mehr und mehr seiner Module als SaaS-Lösungen an. Bekannt ist das Walldorfer Unternehmen vor allem für seine Suite SAP ERP (ehemals SAP R/3). Das Portfolio des erfolgreichen Anbieters von Unternehmensanwendungen umfasst Lösungen für fast alle Branchen und Unternehmensbereiche wie Enterprise-Resource-Planning (ERP), Procurement, CRM, Human Resources und viele weitere mehr. 
Im sogenannten SAP App Center erhalten Sie einen Überblick über die einzelnen Module und deren Einsatzbereiche. Die Palette beginnt bei kostenlosen Zusatzmodulen, meist als Freemium-App, und reicht bis hin zu größeren Modulen, die in ihrer Preisgestaltung vor allem für große Unternehmen interessant sind.  

Wrike, Sage und Scopevisio: Enterprise-Resource-Planning leicht gemacht 

Für die Planung von Unternehmensressourcen gibt es verschiedene, ebenfalls cloudbasierte SaaS-Angebote. Beispielsweise bietet sich Wrike als Allround-Tool für die Verwaltung von Aufgaben an. Sie können damit verschiedene Mitarbeiterprofile anlegen und Berechtigungen für das Anlegen, Bearbeiten, Administrieren und Bewerten von Arbeitsergebnissen einzeln vergeben. Außerdem können Sie den jeweiligen Grad der Zielerreichung festhalten und so alle wichtigen Aufgaben des Unternehmens oder einer Abteilung an einem zentralen Ort verwalten. 
Weiterhin können Sie Standardaufgaben als Formular vorstrukturieren. Die internen Auftraggeber:innen müssen diese Formulare nur mit Details ausfüllen. Dieses Vorgehen eignet sich beispielsweise für wiederkehrende Übersetzungsaufgaben und Grafikarbeiten. 
Wie für andere SaaS-Lösungen gilt auch für Wrike und Co., dass die Abrechnung grundsätzlich im Mietmodell erfolgt. Allerdings handelt es sich bei Wrike um ein Freemium-Modell, das Sie mit begrenztem Funktionsumfang auch dauerhaft kostenlos nutzen können. Die Bedienung ist komplett über einen beliebigen, aktuellen Webbrowser möglich. Außerdem gibt es native Wrike-Apps für iOS und Android. 
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Die Zukunft von SaaS

Die Verlagerung von mehr und mehr Unternehmensanwendungen in die Cloud schafft neben den genannten Effizienz- und Kostenvorteilen mehr Flexibilität für Ihre Mitarbeiter:innen. Neue Arbeitsmodelle haben sich in vielen Unternehmen längst durchgesetzt: Die Belegschaft erledigt immer mehr Arbeit im Homeoffice oder an einem anderen Ort außerhalb des Firmengeländes. Die notwendige Interaktion mit den Kolleg:innen findet via Chat, Videokonferenz oder E-Mail statt – in der Regel über SaaS-Applikationen.
Mit schnellen Breitbandanbindungen sowie hochperformanten Local-Area-Networks (LAN) oder 5G-Campusnetzen sind die technischen Voraussetzungen für SaaS inzwischen in den meisten Unternehmen gegeben.

Ausbau der Rechenzentren für SaaS

Auch die großen Anbieter von SaaS-Produkten haben in den letzten Jahren massiv in eigene Rechenzentren investiert. So baut Microsoft seit Anfang 2023 regionale Rechenzentren in Europa auf, um Kund:innen aus der EU Speicherplatz in der Wolke zu schaffen, wo sie konform zur DSGVO kritische Daten ablegen können. 
Der Cloud-Marktführer Amazon hat angekündigt, allein im US-Bundesstaat Virginia bis 2040 weitere 35 Milliarden US-Dollar in Rechenzentren zu investieren. In der Datenwolke von Amazon (AWS = Amazon Web Services) laufen viele SaaS-Anwendungen aus dem eigenen Haus und von Drittanbietern. 
Der SaaS-Anbieter LeanIX hat in seinem „SaaS Management Survey 2023“ ermittelt, dass rund 75 Prozent aller international befragten Unternehmen SaaS-Applikationen beim Software-Einkauf bevorzugen. 54 Prozent der Unternehmen versprechen sich davon laut LeanIX eine Kostenreduktion, um profitabler zu werden oder um Budgets auf andere Investitionen zu verlagern. Aber auch Effizienzsteigerung und eine Verringerung der Komplexität im Software-Portfolio werden als Gründe genannt. 
30 Prozent der befragten Firmen geben bereits mehr als die Hälfte ihres Software-Budgets für SaaS-Applikationen aus. Als Haupthindernisse für einen noch weitergehenden Umstieg auf SaaS nennen die Unternehmen laut LeanIX Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Compliance. 
Gleichzeitig konstatiert LeanIX aber auch in vielen Fällen unzureichendes Wissen über SaaS und dessen tatsächliche Verbreitung. So würde nur die Hälfte der Unternehmen die Gesamtzahl ihrer SaaS-Applikationen überhaupt beziffern können. 
Gerade in kleineren und mittelständischen Firmen dürfte oft noch das Bewusstsein dafür fehlen, wie weit sie bereits SaaS-Anwendungen für Geschäftsprozesse nutzen – von der Onlinekonferenz bis hin zum E-Mail-Versand. Insgesamt könnte der tatsächliche Marktanteil von SaaS also deutlich höher liegen. 

SaaS-Boom durch künstliche Intelligenz?

Expert:innen erwarten, dass schnell wachsende IT-Felder wie die künstliche Intelligenz sowie die Nutzung von Online-Übersetzungsdiensten und Spracherkennung den Sektor SaaS weiter antreiben werden. Alle diese Aufgaben benötigen viel Rechenleistung und Arbeitsspeicher und greifen zugleich auf Prozeduren, Datenbestände und Analysedaten zurück, die regelmäßig aktualisiert und weiterentwickelt werden.  
Für viele Nutzer:innen ist es daher gar nicht mehr zweckmäßig oder praktikabel, regelmäßig Gigabyte-große Sprachanalyse-Funktionen lokal auf ihren Smartphones oder Notebooks zu installieren und diese Anwendungen ständig aktuell zu halten.
Hinzu kommen im Internet of Things (IoT) immer mehr eingebettete technische Systeme wie Sensoren, Gerätesteuerungen, Überwachungskameras und Diagnosewerkzeuge, die nicht über die interne Rechenleistung und den Speicher für diese Berechnungen verfügen. Sie lagern daher Funktionen der künstlichen Intelligenz wie Mustererkennung und maschinelles Lernen einfach über das Firmennetz an zentrale Instanzen aus. Auch diese Geräte verwenden dafür zunehmend SaaS-Applikationen. 
Aber auch Function-as-a-Service (FaaS) ist immer beliebter. Bei diesem Cloud-Modell rufen Sie nicht mehr komplette Programme, sondern nur noch einzelne Funktionen über die Cloud ab.
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SaaS in der Übersicht

  • Software aus der Cloud (SaaS) ersetzt immer häufiger klassische Installationssoftware. Viele verbreitete Business-Anwendungen sind nur noch im SaaS-Format verfügbar. 
  • Service-Level-Agreements (SLA) regeln die garantierte Verfügbarkeit der SaaS-Produkte sowie den Datenspeicherort. 
  • Für Unternehmen bietet SaaS viele Vorteile. Programme müssen nicht mehr installiert werden. Je nach Modell fallen nur noch Lizenzkosten für die tatsächliche Nutzung eines Produktes an. 
  • Viele SaaS-Angebote werden mit Datenspeicher in der Cloud kombiniert. So können Unternehmen ihre Geschäftsdaten in der Datenwolke speichern und dort allen Mitarbeiter:innen bequem zur Verfügung stellen – auch im Homeoffice und beim mobilen Arbeiten. 
  • Eine SaaS-Cloud ist nur ein Cloud-Modell von vielen. Weitere Cloud-Modelle sind beispielsweise IaaS, PaaS und FaaS.
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