Die Festo SE & Co. KG stellt pneumatische und elektrische Automatisierungstechnik für die Fabrik- und Prozessautomatisierung in mehr als 35 verschiedenen Branchen her. Zur Festo Gruppe gehört auch die Festo Didactic SE. Sie entwickelt und installiert für Bildungsträger, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen Trainingszentren, Lernsysteme und Trainingsprogramme. Lerninhalte sind unter anderem Anwendungen der Automatisierungstechnik. Dabei setzt die Festo Didactic SE auch Lernlösungen mit Augmented Realitiy (AR) und Virtual Reality (VR) ein. Derartige Systeme sind in der Regel sehr rechenintensiv, da sie in Echtzeit komplexe Arbeitsumgebungen simulieren und perspektivisch korrekt über eine AR- oder VR-Brille wiedergeben müssen. Deswegen berechnet eine entsprechende Hardware in der Regel vor Ort die Bilddaten.
Hierdurch entstehen für Bildungseinrichtungen erhebliche Kosten. Dazu erklärt Florian Aust, Innovationsmanager bei Festo: „Die Rechnergebundenheit von VR-Brillen haben wir als große Bremse erkannt. Zumal diese leistungsstarke und teure Hardware zu 90 Prozent der Zeit ungenutzt herumsteht, da diese speziellen Rechner in der Regel nicht den regulären Arbeitslaptop der Mitarbeitenden darstellen.“
Im Rahmen eines Versuchsaufbaus untersuchte Festo deshalb die Möglichkeit, die zur Erzeugung von VR-Inhalten erforderliche Rechenleistung in eine sogenannte Edge Cloud auszulagern. Die Anbindung der VR-Brillen erfolgte über das öffentliche 5G/4G-Mobilfunknetz von Vodafone als Realisierungspartner. Das Rendering, also die Berechnung der Grafiken, realisierte erfolgreich eine sogenannten Rendering-Engine in den Düsseldorfer Innovation ParkLabs von Vodafone.
Gemeinsam konnten die Festo Didactic SE und Vodafone so zeigen, dass Unternehmen auch sehr rechenintensive Aufgaben inzwischen als Cloud-Anwendungen auslagern und via Mobilfunkverbindung in Echtzeit nutzen können. Dies eröffnet weitere Einsatzgebiete für die Transformation von lokalen Anwendungen zu Cloud-Anwendungen und kann die Hardware-Budgets von Bildungseinrichtungen oder unternehmenseigenen Schulungscentern erheblich entlasten.