Die Vernetzung intelligenter Werkstücke, smarter Fabriken und moderner Logistik sowie der konsequente Einsatz von Industrie-4.0-Technologien bewirken ebenso radikale Umwälzungen wie die vorangegangenen industriellen Revolutionen.
Die drei wichtigsten Ziele der Industrie 4.0 lassen sich einfach zusammenfassen:
Effizienzsteigerung: Die Vernetzung von Maschinen, Anlagen und Systemen optimiert Produktionsprozesse, reduziert Ausfallzeiten und ermöglicht eine effizientere Nutzung von Ressourcen. Mehr Effizienz beim Ressourceneinsatz ist einer der wesentlichen Vorteile einer vernetzten Produktion mit direkter Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M). Flexibilisierung: Die Industrie 4.0 ist in der Lage, individualisierte Produkte in kleinen Losgrößen herzustellen, der „Losgröße 1“. Gleichzeitig gewährleistet sie eine hohe Produktivität und Rentabilität. Mehr dazu lesen Sie weiter unten.
Transparenz und Datennutzung: Daten von Maschinen, Systemen und ganzen Produktionsprozessen liefern in Echtzeit eine Entscheidungsgrundlage für vielfältige Aspekte, etwa für die Wartung, Qualitätskontrolle und Prozessoptimierung.
Was die Industrie 4.0 für Unternehmen bringt, lässt sich gerade in Zeiten des Umbruchs und temporärer Ressourcenknappheit gut in harten Zahlen ausdrücken: In einer im Frühjahr 2025 durchgeführten Befragung von mehr als 550 deutschen Unternehmen gaben 36 % an, künftig mehr in die Industrie 4.0 investieren zu wollen. 71 % der befragten Firmen nutzen zudem bereits Anwendungen der Industrie 4.0 (Quelle: Statista).
Mehr Kundenorientierung: „Losgröße 1“ und maßgefertigte Produkte
Zum Wachstum der Industrie 4.0 trägt auch bei, dass sie neue kundenzentrierte Prozesse und „Losgröße 1“ möglich macht. Dieser Begriff bezeichnet die individuelle Fertigung eines Produkts nach einer spezifischen Vorgabe. Diese kann von Kund:innen stammen oder aufgrund interner Anforderungen notwendig sein. Unternehmen innerhalb der Industrie 4.0 können derartige Einzelstücke mit der Effizienz einer Serienfertigung produzieren.
Damit können Unternehmen in der industriellen Produktion die Effizienz steigern, den Ressourcenverbrauch verringern und Warentransporte optimieren. Die Smart Factory verändert also nicht nur die Art, wie Unternehmen Dinge vom Entwurf über den Prototyp bis zur Serie entwickeln und fertigen. Sie beseitigt auch Kostennachteile, die früher mit niedrigen Stückzahlen einhergingen. Das macht die Industrie ungleich flexibler und effektiver.
Hinter dem Konzept Industrie 4.0 steht zugleich ein fundamentaler Wandel: Beispielsweise haben Kund:innen und Geschäftspartner:innen stärker als je zuvor an Geschäfts- und Wertschöpfungsprozessen teil. Produktionsverfahren werden agiler.
Ein Beispiel: Kund:innen geben via Cloud ihre Rohdaten für die CNC-Fertigung oder den sinterbasierten 3D-Druck an den Hersteller in der Industrie 4.0. Dieser überprüft sie und kontrolliert sie auf Machbarkeit, setzt sie dann zeitnah in ein Produkt um und liefert es aus. Kund:innen können dabei auch inhouse sitzen – beispielsweise in der eigenen Entwicklungsabteilung, die damit kurz vor der anstehenden Großserienfertigung letzte Optimierungen am 1:1-Modell vornimmt.