Ein Mann und drei Frauen sitzen auf Polstermöbeln vor einem Notebook in einem modernen Büro.
Digitalisierung

Work-Life-Balance: Ein Leitfaden für Unternehmen

Der Begriff Work-Life-Balance beschreibt das Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben. Eine gute Work-Life-Balance zeichnet sich dadurch aus, dass neben dem Job ausreichend Zeit und Energie für die Familie, den Freundeskreis und Fitness bleibt. Studien zeigen, dass dies vor allem für jüngere Beschäftigte bei der Arbeitgeberwahl wichtig ist. Erfahren Sie hier, wie Sie die Work-Life-Balance in Ihrem Unternehmen fördern können, welche Modelle es hierfür gibt und welche Vorteile sich daraus ergeben.

Wechselnde Arbeitszeiten, ständige Erreichbarkeit über Smartphones und der Ausgleich von Personalknappheit durch Überstunden: Ein Gleichgewicht zwischen Beruf und Freizeit zu finden, kann zur Herausforderung werden. Geht es verloren, wirkt sich das negativ auf das Wohlbefinden aus, im schlimmsten Fall folgt ein Burn-out.

Moderne Arbeitsmodelle bieten Lösungen für eine bessere Work-Life-Balance. Doch zugleich wird der Begriff infrage gestellt. Häufig lautet die Kritik: Auch Arbeit sei Leben, beides sei untrennbar verbunden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Work-Life-Balance? Definition und Bedeutung

Der Begriff „Work-Life-Balance“ setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern „work“ (Arbeit) und „life“ (Leben) sowie dem französischen Begriff „balance“ (Gleichgewicht). Gemeint ist das harmonische Zusammenspiel von beruflichen Anforderungen auf der einen und privaten Bedürfnissen auf der anderen Seite. Dabei gibt es Abstufungen. Es stellt sich die Frage, ob das Ziel eine horizontal ausgeglichene Waage sein muss. Eine gute Work-Life-Balance könnte auch so aussehen, dass ein bevorzugter Bereich zwar überwiegt, beides zusammen aber gut funktioniert.
Lassen Sie uns für die Antwort auf diese Frage genauer anschauen, wodurch sich die als Gegenpole definierten Seiten „Job“ versus „Privatleben“ auszeichnen. Der iranisch-deutsche Professor der Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapeutischen Medizin Nossrat Peseschkian hat hierfür das Lebensbalance-Modell entwickelt, das vier Säulen für ein ausgewogenes Leben und menschliches Wohlbefinden beschreibt:

Die vier Säulen einer guten Work-Life-Balance:

  • Karriere und Finanzen
  • Soziales Leben (Familie, Bekannte, soziale Anerkennung)
  • Gesundheit und Fitness (Sport, Entspannung, gesunde Ernährung)
  • Geist, Seele, Kultur
Die vier Komponenten können im Lauf des Lebens unterschiedlich stark ausgeprägt sein und auch ineinandergreifen. Wann ein Mensch ein Gleichgewicht zwischen den Lebensbereichen wahrnimmt, ist auch eine Frage der Betrachtung. Aktuell ist ein Wertewandel zu verzeichnen. Vor allem junge Menschen fordern eine Arbeitskultur, in der sie ihr privates Leben nicht den Anforderungen des Berufs unterordnen müssen.
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Work-Life-Balance-Modelle

Deutschland nimmt im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ein. Im Life-Work-Index des Personaldienstleisters Remote belegt Deutschland in Europa hinter Luxemburg, Spanien und Norwegen den vierten Platz.
Heute wünscht sich vor allem die jüngere Generation kürzere oder flexible Arbeitszeiten und die digitale Arbeit im Homeoffice – das macht für sie eine gute Work-Life-Balance aus.
Eines der zukunftsträchtigsten Work-Life-Balance-Modelle ist die Vier-Tage-Woche. Sie wird in unterschiedlichen Varianten seit 2019 beforscht und getestet, mal mit und mal ohne Arbeitszeitverkürzung. Die Ergebnisse überraschen. In vielen Betrieben wurde mit kürzeren Arbeitszeiten dieselbe oder eine höhere Produktivität erzielt.
Das klingt verlockend. Doch demgegenüber steht in Deutschland derzeit ein eklatanter Fachkräftemangel. Schon jetzt entstehen dadurch viele Überstunden. Einige Branchen schließen Work-Life-Balance-Modelle vollständig aus, wenn sie mit einer Reduktion der Arbeitszeit verbunden sind. Dazu gehören die Pflege und Kitas.
Es lohnt sich in jedem Fall für Unternehmen, über die Work-Life-Balance nachzudenken. Gesündere Beschäftigte arbeiten konzentrierter und sind motivierter, produktiver, seltener krank und bleiben länger im Unternehmen. Möglicherweise kommen dafür auch Varianten der Vier-Tage-Woche infrage, die ohne die Reduktion der Arbeitszeit auskommen.

Modell Vier-Tage-Woche – mit und ohne Arbeitszeitverkürzung

Weltweit haben verschiedene Programme zur Umsetzung der Vier-Tage-Woche für große Aufmerksamkeit gesorgt. Sie zielen darauf ab, intelligenter statt länger zu arbeiten. Dabei ist die Umorganisation von Arbeit die Grundlage für ein besseres Wohlergehen der Belegschaft.
Das 2019 gegründete Unternehmen 4 Day Week Global begleitete hierzu Pilotprojekte in Großbritannien, USA, Irland, Australien, Neuseeland und weiteren Ländern. Auch in Europa wird getestet, welche Auswirkungen das Modell haben kann.
Das bekannteste Modell der Vier-Tage-Woche nennt sich 100-80-100™, was so viel bedeutet wie: 100 Prozent des Gehalts, 80 Prozent der Zeit, aber 100 Prozent der Produktivität. Für eine große Studie wurde dieses Modell in Großbritannien in mehr als 60 Unternehmen getestet. Die zentralen Ergebnisse waren:
  • 65 Prozent weniger Krankheitstage
  • 1,4 Prozent Umsatzanstieg der beteiligten Unternehmen
  • der beteiligten Unternehmen wollten bei der Vier-Tage-Woche bleiben
  • 57 Prozent weniger Angestellte, die das Unternehmen verließen
  • 4 von 10 Beschäftigten fühlten sich weniger gestresst als vor dem Projekt
Bei Pilotprojekten von 4 Day Week Global in den USA und Irland zeigte sich ebenfalls, dass die Produktivität nicht sank, sondern stieg. Zugleich konnten neue Arbeitskräfte akquiriert werden.
Nicht immer geht die Vier-Tage-Woche mit einer verkürzten Arbeitszeit einher. In Belgien konnten Arbeitnehmer:innen für ein Pilotprojekt einen Antrag darauf stellen, ihre Wochenarbeitszeit auf vier Tage zu verteilen. Bei der 40-Stunden-Woche ergeben sich daraus zehn Stunden Arbeit täglich von Montag bis Donnerstag, danach sind drei Tage frei.
Dies sind die am weitesten verbreiteten Varianten der Vier-Tage-Woche:
Modell 1: Verkürzte Wochenarbeitszeit bei gleichem Lohn und gleicher Produktivität
Unternehmen verringern die wöchentliche Arbeitszeit, bezahlen aber das volle Gehalt, beispielsweise nach dem oben beschriebenen Prinzip 100-80-100™.
Modell 2: Vier-Tage-Woche bei gleichbleibender Wochenarbeitszeit
Sofern arbeitsrechtlich nichts dagegenspricht, können Beschäftigte alternativ ihre volle Arbeitszeit auf vier Tage verteilen statt auf fünf, um dann drei Tage freizuhaben.
Modell 3: Wahlarbeitszeit mit Vollzeitkorridor abhängig von erreichten Zielen
Bei diesem Ansatz können die Arbeitnehmer:innen frei entscheiden, wann und wie schnell sie ihre Aufgaben erledigen wollen. Sie dürfen ihre Wochenarbeitszeit lebensphasenorientiert anpassen und zum Beispiel von fünf auf vier Tage reduzieren. Wenn sie länger arbeiten möchten, ist dies ebenfalls denkbar – allerdings unter Beachtung der Ruhezeiten. Bezahlt wird jeweils eine Vollzeitstelle.
Modell 4: Die Vier-Tage-Woche als Teilzeitanstellung
Für dieses Modell wird die Arbeitszeit deutlich verringert und das Gehalt entsprechend angepasst.
In Rotenburg (Wümme) gibt es in Kooperation mit der IG Metall ein weiteres interessantes Projekt: Die Firma Borco Höhns, Hersteller mobiler Verkaufsfahrzeuge, bietet ihren Arbeiter:innen bei einer Vier-Tage-Woche sogar mehr Lohn. Einzige Bedingung: Die Belegschaft muss dafür jeden Tag eine halbe Stunde länger arbeiten und erarbeitet sich auf diese Weise zunächst zwei freie Freitage im Monat. Dafür winken laut dem neuen Haustarifvertrag fünf Prozent mehr Lohn. Geplant ist die reguläre Vier-Tage Woche, bei der jeder Freitag frei ist. Unterm Strich erlässt der Firmenchef der Belegschaft eine halbe Wochenarbeitsstunde.
Die Entscheidung über die Umsetzung der Vier-Tage-Woche unterliegt in Deutschland der Tarifautonomie und nicht der Politik. Der Gewerkschaftsbund warnt davor, dass das Modell mehr Stress auslösen könnte, anstatt diesen abzubauen. Menschen könnten unter Druck kommen, wenn sie merken, dass sie dieselbe Arbeit in weniger Zeit ableisten sollen.

Modell Work-Life-Integration

Einige Jobcoaches und Arbeitsmarktexpert:innen halten das Konzept der Work-Life-Balance für eine Mogelpackung. Sie gehen davon aus, dass es eine Trennung von Arbeit und Privatleben nicht wirklich gibt.
Hier setzt das Modell der Work-Life-Integration an, das darauf abzielt, die Berufstätigkeit mit der Freizeit noch mehr zu vereinen. Das Modell kann sinnvoll sein, wenn Sie die das hybride Arbeiten im Homeoffice und im Büro häufig kombinieren, Vertrauensarbeitszeit die Grundlage bildet und sporadisches Arbeiten am Wochenende eingeplant ist.
Die Work-Life-Integration ermöglicht Flexibilität bei den Arbeitszeiten und eine hohe Selbstbestimmtheit. Arbeit bezieht sich eher auf Aufgaben und weniger auf Fristen. So soll Arbeitszeit bewusster erlebt und mit mehr Motivation verbunden werden. Sie wird also nicht einfach „abgesessen“.
Die Work-Life-Integration ist längst im Berufsalltag angekommen, auch wenn dies vielen Beschäftigten nicht bewusst ist. Ein Anzeichen hierfür ist zum Beispiel, dass Angestellte häufig auch in der Freizeit berufliche E-Mails lesen und beantworten oder an Wochenenden Aufgaben erledigen. Auch nutzen einige Mitarbeitende ihren Arbeitsweg, um zum Beispiel eine Präsentation vorzubereiten.
Eine Work-Life-Integration findet bereits statt, wenn der Arbeitstag später beginnt, weil ein Kind noch in die Schule gebracht werden muss, oder wenn sich der Feierabend nach hinten verschiebt, weil zwischendurch schnell ein Wocheneinkauf erledigt wird.

Modell Work-Life-Separation

Ein anderer Ansatz sieht die besonders strikte Trennung von Arbeit und Privatleben vor. Die Theorie: Nur dies garantiere eine gute Work-Life-Balance. Zur Work-Life-Separation gehört es, nach Feierabend, am Wochenende und im Urlaub die elektronischen Geräte abzuschalten und nicht erreichbar zu sein.
Junge Arbeitnehmer:innen (Generation Y) tendieren dazu, dieses Modell zu bevorzugen. Eine zu hohe Flexibilität empfinden sie als schädlich für die Work-Life-Balance. Sie möchten sich im Feierabend nicht mehr mit ihrem Job beschäftigen und keine Arbeit mit nach Hause nehmen.

Modell Work-Fun-Balance

Das Work-Fun-Balance-Modell legt den Fokus darauf, den Spaß bei der Arbeit zu erhöhen. Als geeignete Maßnahmen bieten sich zum Beispiel an:
  • das Vermeiden von Routine
  • Teamgeist
  • die Gestaltung eines angenehmen Arbeitsumfeldes
  • Anreize für eine sinnvolle Selbstorganisation
Dieser Ansatz lässt Raum für den individuellen Biorhythmus der Mitarbeiter:innen. Das Ziel ist hierbei, dass Arbeitnehmer:innen ihre Arbeit gern verrichten.

Maßnahmen und Beispiele zur Verbesserung der Work-Life-Balance im Unternehmen

Hier sind einige praktische Tipps für Maßnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance im Unternehmen:
  • Flexible Arbeitszeiten: Unternehmen können flexible Arbeitszeitregelungen anbieten und ihren Mitarbeiter:innen ermöglichen, die Arbeitszeit an ihre Bedürfnisse anzupassen. Beispiele sind Gleitzeit, Teilzeitarbeit, Jobsharing und die Arbeit im Homeoffice.
  • Arbeitszeit reduzieren: Besonders bei jüngeren Mitarbeiter:innen ist eine reduzierte Arbeitszeit als Modell für eine gute Work-Live-Balance beliebt.
  • Anreize für die Nutzung von Urlaub: Unternehmen sollten Mitarbeiter:innen ermutigen, den gesetzlichen Urlaub im laufenden Jahr vollständig zu nutzen, damit sie sich ausreichend erholen.
  • Überstunden entgegenwirken: Eine Unternehmenskultur, die Überstunden erwartet oder fördert, begünstigt meist ein Ungleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben und geht zu Lasten der Work-Life-Balance.
  • Gesundheitsförderung: Betriebsinterne oder geförderte Fitnessangebote sowie Betriebswochen für gesunde Ernährung können eine gute Work-Life-Balance unterstützen.
  • Eltern- und Familienunterstützung: Kinderbetreuungsangebote sind eine sinnvolle Maßnahme, um Eltern zu helfen, Beruf und Familie besser zu vereinbaren.
  • Erwartungen klar kommunizieren: Oft hilft eine klare interne Kommunikation dabei, Aufgaben fokussierter anzugehen und Druck zu reduzieren.
  • Unterstützung der mentalen Gesundheit: Mittlerweile bieten viele Unternehmen Beratungsleistungen und Programme für ihre Belegschaft an, um sicherzustellen, dass die mentale Gesundheit erhalten oder gestärkt wird.
  • Gemeinsame Freizeitaktivitäten: Ein unverzichtbarer Bestandteil einer guten Unternehmenskultur sind gemeinsame soziale Veranstaltungen. Sie fördern den Teamgeist, erhöhen die Motivation und geben Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen.
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Rolle der Unternehmen in der Work-Life-Balance

In der Regel reicht es nicht aus, die Verantwortung für die Work-Life-Balance den Mitarbeiter:innen zu überlassen. Aus Sorge, den Arbeitsplatz zu verlieren, könnten Angestellte die eigenen Grenzen überschreiten.
Es empfiehlt sich für Unternehmen, ein individuell zugeschnittenes Maßnahmenpaket zur Förderung der Work-Life-Balance zu entwickeln und umzusetzen. Dieses kann je nach Branche unterschiedlich ausfallen und sollte als Bestandteil der Mitarbeiterführung betrachtet werden.
Ein junger Mann kniet in einer Tür und drückt mit beiden Armen zwei kleine Kinder an sich.
Väter möchten Zeit mit ihren Kindern verbringen und deshalb abends früh nach Hause kommen.

Work-Life-Balance und Homeoffice

Seit der Covid-19-Pandemie hat sich die Arbeit im Homeoffice als Teil des New Work fest etabliert. Obwohl Privat- und Arbeitsleben dabei stark ineinandergreifen, ist auch unter diesen Gegebenheiten eine gute Work-Live-Balance möglich. Diese Herausforderung nur durch Disziplin meistern zu wollen, kann allerdings nicht funktionieren. Sie sollten einige Grundregeln beachten, mit denen Sie die Work-Life-Balance Ihrer Mitarbeiter:innen im Homeoffice unterstützen können.
  • Arbeitszeitenregelung: Definieren Sie einen Zeitplan für die Zusammenarbeit, an den sich alle Mitarbeiter:innen halten müssen. Vermeiden Sie eine darüber hinausgehende Erreichbarkeit.
  • Pausen und Abwesenheitszeiten respektieren: Nutzen Sie digitale Anwesenheitstools, mit denen ihre Kolleg:innen im Homeoffice zeigen können, wann sie zu Tisch oder im Feierabend sind. Respektieren Sie die Abwesenheitszeiten.
  • Regelmäßiger Austausch: Planen Sie feste Zeiten für den gemeinsamen Austausch ein, um die soziale Interaktionen zu pflegen, damit nicht das Gefühl von Isolation entsteht.
  • Zeitmanagement: Nutzen Sie effektive Tools für das Zeitmanagement, mit denen Sie und Ihre Mitarbeiter:innen im Blick haben, wie viel Zeit die Erledigung einer konkreten Aufgabe im Homeoffice gebraucht hat.
  • Setzen Sie Prioritäten: Identifizieren Sie gemeinsam die wichtigsten Aufgaben und konzentrieren Sie sich darauf. Erledigen Sie weniger Wichtiges erst danach.
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Work-Life-Integration vs. Work-Life-Balance

Sowohl Work-Life-Balance als auch Work-Life-Integration bezeichnen eine Methode, um die Grenzlinien zwischen Job und Freizeit zu verhandeln. Bei beiden geht es um Zufriedenheit im Alltag.
Während das Work-Life-Balance-Modell persönliche und berufliche Verpflichtungen voneinander trennt, versucht die Work-Life-Integration diese bewusst zu verbinden.
Der Ansatz der Work-Life-Integration akzeptiert die weniger strenge Zuordnung von Tageszeiten zu bestimmten Lebensbereichen.
Wenn Arbeit und Freizeit regelrecht verschmelzen, spricht man von „Life-Blending“ (englisch „to blend“ = „vermischen“). Eine Spielart ist das Konzept der „Workation“, was eine Kombination aus den englischen Wörtern „work“ (Arbeit) und „vacation“ (Urlaub) ist. Konkret kann das heißen, dass Eltern während der langen Sommerferien ihrer Schulkinder einen ausgedehnten Urlaub buchen und zeitweise am Urlaubsort arbeiten – etwa mobil am Laptop.
Jedes Unternehmen muss entscheiden, welches Modell besser passt. Tätigkeiten, für die ein rascher Wechsel zwischen Aufgaben ungünstig ist, profitieren eher vom Modell der Work-Life-Balance. Für sehr dynamische Arbeitsfelder, die viel Flexibilität erfordern, kann das Modell der Work-Life-Integration eine Richtschnur bieten.
Beide Modelle können ein Lernprozess sein. Manchmal bedarf es einiger Experimente, um herauszufinden, welches Modell gut in Ihr Unternehmen passt.
Eine Frau in roter Bluse sitzt an einem Mac und telefoniert via Headset

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Statistiken und Studien zum Thema Work-Life-Balance

In den Prioritätenlisten jüngerer Menschen muss Arbeit genügend Zeit für Familie und Freizeit sowie Raum für Flexibilität lassen. Das belegt der Randstad Workmonitor aus dem Jahr 2022. Die Studie stellt eine „neue Ära der Selbstbestimmung“ fest. Dies betrifft vor allem die unter 35-Jährigen. Aus dem Randstad Workmonitor geht außerdem hervor, dass die Frage nach Sinn und Zweck die Berufswahl und die Motivation zu arbeiten stärker mitbestimmt als früher. Für die Untersuchung wurden 35.000 Angestellte in 34 Märkten befragt. Sie ist eine der größten Studien ihrer Art weltweit.
Eine selbst gewählte Flexibilität sorgt bei Beschäftigten verschiedener Altersgruppen für mehr Zufriedenheit – nicht nur bei den Jüngeren. Das belegt eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) aus dem Jahr 2021.
Mehr als die Hälfte aller Vollzeitbeschäftigten in Deutschland möchte weniger als fünf Tage pro Woche arbeiten: In einer Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung zur Vier-Tage-Woche im Herbst 2022 wünschen sich 81 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten eine Vier-Tage-Woche mit entsprechend niedrigerer Wochenarbeitszeit. In der Verkürzung der Arbeitszeit sehen die Befragten ein hohen Mehrwert für ihre Work-Life-Balance.
Als Hauptgründe werden „mehr Zeit für sich selbst“ (97 Prozent) und „mehr Zeit für die Familie“ (89 Prozent) angegeben. Zwar ist der Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten dominant, doch knapp 73 Prozent geben an, eine reduzierte Arbeitszeit nur bei gleichem Lohn zu akzeptieren.
Nur 17,3 Prozent der Befragten lehnen eine Arbeitszeitverkürzung ab. Die meisten geben als Begründung an, dass sie Spaß bei der Arbeit haben (85,83 Prozent). Für viele ist außerdem ausschlaggebend, dass die Arbeit sonst nicht zu schaffen ist (76,6 Prozent).
Die Tätigkeit im Homeoffice wird von Berufstätigen in Deutschland mit großer Mehrheit befürwortet. Positiv wird bewertet, dass der Tag stressfreier beginnt, weil die Belastungen durch verstopfte Straßen im Berufsverkehr und überfüllte Bahnen wegfallen. Interessant: Eine Covid-19-Studie von Avantgarde Experts im Jahr 2021 ergab, dass vor allem Männer eine klare Trennung der Lebensbereiche vermissen – sofern sie von zu Hause gemeinsam mit dem:der Partner:in im Homeoffice arbeiten.

Kritik und Diskussion um Work-Life-Balance

Das Work-Life-Balance-Konzept ist nicht eindeutig, lässt aber Arbeit und Privatleben generell als Gegensatzpaar erscheinen. Dies ruft häufig Kritik hervor. Gegner:innen der Work-Life-Balance argumentieren, dass das Konzept den Eindruck erwecke, berufliche Tätigkeit sei einfach „notwendig“ oder sogar „ungesund“ und funktioniere nur mit entsprechendem Ausgleich.
Außerdem würden unrealistische Erwartungen geweckt. Kolleg:innen, die alles perfekt planen wollen, könnten zusätzlichen Druck erzeugen. Das Leben sei nicht planbar und ein Leben im perfekten Gleichgewicht sei ein Mythos.
Das Work-Life-Balance-Konzept berücksichtige zudem nicht ausreichend, dass viele Menschen im Beruf Spaß haben und große Befriedigung daraus schöpfen.
Aus psychologischer Sicht stellt sich die Frage, ob Unausgeglichenheit nicht auch ein Teil der menschlichen Existenz ist – so sah es Sigmund Freud. Für manche Unternehmer:innen, Kreative oder Leistungsträger:innen ist innere Unruhe eine der wichtigsten Antriebskräfte.

Das Wichtigste zu Work-Life-Balance in Kürze

  • Der Begriff Work-Life-Balance bezeichnet das Verhältnis zwischen beruflichen Verpflichtungen und privaten Bedürfnissen und Interessen.
  • Eine gute Work-Life-Balance in Unternehmen führt bei Mitarbeiter:innen zu mehr Wohlbefinden, weniger Krankenstand, höherer Motivation, mehr Produktivität und geringerer Fluktuation.
  • Eine schlechte Work-Life-Balance kann die Gesundheit beeinträchtigen und führt im schlimmsten Fall zum Burn-out.
  • Wenn ein Teil der Arbeit im Homeoffice stattfindet, bedarf es für eine gute Work-Life-Balance mehr Abgrenzung, da Arbeit und Privatleben stärker ineinandergreifen.
  • Unternehmen können die Work-Life-Balance durch vielfältige Maßnahmen unterstützen, vor allem in den Bereichen Arbeitszeitenregelung, Einhaltung von Pausen- und Abwesenheitszeiten, Kommunikation und Remote Work im Homeoffice.
  • Zu den neueren Modellen zur Unterstützung der Work-Life-Balance gehört die Vier-Tage-Woche. Sie wird in unterschiedlichen Varianten in Europa getestet und gehört in einigen Betrieben bereits zum Arbeitsalltag.
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Was ist mobiles Arbeiten und wie integrieren Sie das Konzept optimal in Ihr Unternehmen?

Auch nach dem offiziellen Ende der Coronapandemie können sich viele Arbeitnehmer:innen kaum noch vorstellen, in ein klassisches Arbeitsverhältnis mit täglichem Erscheinen in einem Büro zurückzukehren. Dies sagen rund drei Viertel der in einer aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung Befragten. Moderne Arbeitsformen wie mobiles Arbeiten haben sich demnach etabliert und sind gekommen, um zu bleiben. Die in der Studie befragten Arbeitnehmer:innen möchten auch weiterhin wenigstens teilweise im Homeoffice tätig sein. Nur noch 15 Prozent geben an, dass ihren Vorgesetzten Anwesenheit vor Ort sehr wichtig sei. Vor der Pandemie waren es noch 60 Prozent. Auch im Ausland ist dieser Trend zu beobachten. Eine Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) wiederum fand heraus, dass innerhalb der Euro-Zone rund ein Drittel der Beschäftigten auch weiterhin (noch) mehr Arbeit im Homeoffice wünschen. Als einer der Hauptgründe für das wachsende Interesse an diesem Arbeitsmodell nennt die EZB-Studie die teilweise immer länger werdenden Pendelzeiten. Arbeitnehmer:innen, die mehr als eine Stunde pro Strecke pendeln, wünschen sich im Schnitt bis zu zehn Homeoffice-Tage pro Monat. Doch mobiles Arbeiten ist nicht dasselbe wie Homeoffice oder Telearbeit. Lesen Sie hier, wo die Unterschiede liegen und was es beim mobilen Arbeiten aus Sicht von Arbeitgebern zu beachten gibt.

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