Sich Kund:innen am Point of Sale annähern – das ist das erklärte Ziel von Proximity Marketing. Aufgrund der besonderen räumlichen Nähe ist diese Form des Marketing auch nicht mit dem Location Based Marketing zu verwechseln, das eher auf einen größeren geografischen Bereich abzielt. Etwa wenn eine Person automatisch einen digitalen Gutschein für ein Geschäft erhält, wenn er in einer Stadt ankommt. Proximity Marketing zielt dagegen auf kleine spezifische Bereiche ab. Um diese standortbezogene Nähe zu gewährleisten, erfolgt die Informationsübermittlung der Unternehmen über drahtlose Signalübertragungen wie Beacons, Geofencing, Near Field Communication (NFC), Wi-Fi und GPS. Beacon-Technologie
Sogenannte Beacons sind kleine Minisender, die in geschlossenen Räumen oder teilweise auch in Außenbereichen platziert sind. Gelangt eine Person in die Reichweite dieser Beacons, übermitteln sie automatisch Werbung, Rabattaktionen oder Informationen zur Umgebung auf das bluetoothfähige Smartphone oder Tablet. Im Kontext von Proximity Marketing werden Beacons in der Regel für Indoor-Navigation eingesetzt und um den exakten Standort von Personen bzw. Dingen zu lokalisieren.
Das Potenzial der Beacon Technologie ist enorm: Laut dem Marktforschungsinstitut Fortune Business Insights soll der Markt bis 2026 ein Volumen von 31,61 Milliarden US-Dollar erreichen und sich bis 2031 auf 231,36 Milliarden US Dollar vergrößern.
Near Field Communication (NFC)
NFC ermöglicht den drahtlosen Datenaustausch mittels Radio-Frequency-Identification (RFID) über kurze Distanzen, typischerweise weniger als 10 cm. Diese Technologie kommt oft beim kontaktlosen Bezahlen zum Einsatz, kann aber auch für Proximity Marketing genutzt werden. Nutzer:innen erhalten über einen NFC-Tag Informationen oder Angebote auf ihr Smartphone.
Wi-Fi-basiertes Marketing
Wi-Fi-basiertes Marketing nutzt WLAN-Umgebungen, um mit Kund:innen zu kommunizieren. Wenn sich eine Person mit einem Wireless Local Area Network-Netzwerk (WLAN) verbindet, ist es möglich, ihr gezielte Werbebotschaften oder Angebote zu senden.
Geofencing/GPS-gestützte Werbekampagnen
Beim sogenannten Geofencing verwenden Unternehmen GPS oder RFID, um virtuelle Grenzen um einen geografischen Bereich zu erstellen. Personen erhalten eine automatische Benachrichtigung oder Werbung auf ihr Gerät, wenn sie in diesen „eingezäunten“ Bereich eintreten. GPS-gestützte Werbemethoden sind besonders effektiv für Outdoor-Marketing-Kampagnen und zur Ansprache von Nutzer:innen, die sich in der Nähe von Geschäften oder Veranstaltungen aufhalten (beispielsweise in einer Fußgängerzone oder auf einer Messe).