Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik schreibt: "Im alltäglichen Umgang mit IT-Systemen ist Awareness eine elementare Sicherheitsmaßnahme. Das bedeutet zunächst, dass ein Problembewusstsein für Cybersicherheit geschaffen werden muss. Darauf aufbauend kann man eine Verhaltensänderung hin zu sicherem digitalem Umgang erreichen."
Ein Security-Awareness-Training (deutsch: eine Sicherheitsschulung) richtet sich deshalb auch nicht speziell an IT-Fachkräfte, sondern ist nach Aufbau und Inhalt für alle Beschäftigten mit IT-Arbeitsplätzen konzipiert. Darauf spezialisierte Dienstleister bieten solche Trainings an. Dabei können Sie mit Ihrem Anbieter vereinbaren, dass die Schulung bestimmte Inhalte für bestimmte Zielgruppen innerhalb Ihres Unternehmens besonders intensiv behandelt. Dies kann beispielsweise für Mitarbeiter:innen im Kundenservice der Umgang mit verdächtigen E-Mails von Kund:innen sein. Für Beschäftigte im Außendienst kann wiederum das Thema "Sicherer Umfang mit mobilen Endgeräten im Internet of Things" wichtiger sein. Das Bundeskriminalamt (BKA) bestätigt in seinem "Lagebericht Cyberkriminalität" die Zunahme von Cyberverbrechen. Im Jahr 2021 hat die Polizei in Deutschland rund 146.000 Cyberstraftaten erfasst. Das entspricht einem Anstieg von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Dunkelziffer dürfte noch weitaus höher liegen.
Der Versicherer Hiscox sieht gleich mehrere Gründe für das Anwachsen der gemeldeten Fälle und steigenden Schadenshöhen. Zum einen nimmt die Zahl der versuchten Attacken insgesamt zu. Zum anderen vergrößert der Anstieg der Homeoffice-Tätigkeiten die Einfallstore für Angreifer:innen. Arbeiteten noch vor wenigen Jahren nur etwa vier Prozent der Beschäftigten im Homeoffice, sind es mittlerweile laut Statista rund 24 Prozent.
Viele Firmen schützen ihre Netze und Daten mittlerweile über leistungsstarke Firewalls oder durch die Auslagerung in gut gesicherte Private-Clouds. Deshalb attackieren Cyberkriminelle zunehmend die Mitarbeiter:innen direkt, beispielsweise mit erpresserischen E-Mails.
Bei rund einem Fünftel der gemeldeten Schadensfälle waren die betroffenen Firmen Opfer einer solchen Online-Erpressung geworden. Anlass genug, die eigenen Mitarbeiter:innen regelmäßig zu den Gefahren der Cyberkriminalität zu schulen, um Einfallstore für Cyberverbrechen zu schließen.