Eine kleine Pflanze wächst aus einem Erdhaufen auf einer Platine mit Leiterbahnen
Digitalisierung

Green IT – Definition, Beispiele und Maßnahmen

Die Digitalisierung bietet die Chance, ökonomische und gesellschaftliche Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Gleichzeitig haben digitale Infrastrukturen oft einen hohen Energiebedarf. Mit einer energieeffizienten IT-Landschaft können Sie dem jedoch entgegenwirken. Die sogenannte Green IT kann Ihrem Unternehmen ein nachhaltigeres Wirtschaften ermöglichen und kann gleichzeitig Kosten reduzieren. Doch wie gelingt die Umstellung?

Büros benötigen im Zuge der Digitalisierung weniger Papier, während die Arbeit im Homeoffice den Straßenverkehr reduziert und damit auch Emissionen. Doch jede Suchanfrage, jede Chatnachricht, jede E-Mail, jeder Teams-Call, kurz gesagt, jeder Datenaustausch benötigt Energie. Machte die Informations- und Telekommunikationstechnik (IKT) vor wenigen Jahren noch rund drei Prozent des weltweiten Strombedarfs aus, sollen es Schätzungen zufolge im Jahr 2030 bereits über 20 Prozent sein.

Grund dafür ist insbesondere der steigende Energiebedarf von Daten- und Rechenzentren, der mit der zunehmenden Digitalisierung von Prozessen sowie dem Einsatz neuer Technologien zusammenhängt – wie etwa künstlicher Intelligenz, Virtual Reality und Blockchain. Auch die vielen Geräte für die Umsetzung digitaler Prozesse in Unternehmen benötigen enorme Ressourcen in der Herstellung. Daher sind Lösungen gefragt, um die IT-Infrastruktur insgesamt energieeffizienter zu gestalten.

Welche das sein können und wie Sie die IT Ihres Unternehmens nachhaltiger aufstellen können, erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

Green IT – Definition und Bedeutung

Green IT, also „grüne Informationstechnik“, kam als Begriff erstmals Ende der 1980er-Jahre auf. Er umfasst das Bestreben, Produkte und Services der IT umweltfreundlich und ressourcenschonend zu gestalten. Dies betrifft den kompletten Lebenszyklus eines Geräts von der Herstellung über den Betrieb bis zur Entsorgung.
Der japanische Technologiekonzern Fujitsu begann 1988 mit einem Programm, das die Entwicklung eines Recyclingzentrums und neuer umweltfreundlicher Produkte vorantrieb. Ein Ergebnis war unter anderem der „Green PC“: Der Fujitsu-Heimcomputer wurde für die damalige Zeit äußerst ressourcenschonend produziert und setzte neue Maßstäbe beim Energieverbrauch. Der „Green PC“ war damit das erste IT-Gerät, das den Blauen Engel erhielt – ein Umweltzeichen für besonders umweltschonende Produkte.
„Grüne Informationstechnologie“ trug also zu einer positiven Wahrnehmung von Produkten und Marken bei und erhielt mit dem US-amerikanischen Energy-Star-Label 1992 ein weiteres wichtiges Symbol. Das Internet verbreitete sich und große Rechenzentren mit enormem Stromverbrauch entstanden. Dadurch gewann die Green IT im 21. Jahrhundert weiter an Bedeutung.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Green IT: Unternehmen setzen verstärkt moderne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ein, um bewusst Ressourcen einzusparen.
Beispiele für „Green durch IT“ sind etwa:
  • Arbeitswege fallen dank hybrider Arbeitsmodelle weg.
  • Unternehmen setzen auf Homeoffice-Regelungen und sparen dadurch Raum und Energie.
  • Videokonferenzen ersetzen Dienstreisen.
ine Hand zeigt mit einem Kugelschreiber auf ein stilisiertes ESG-Symbol. Um das ESG-Symbol sind weitere Symbole angeordnet.

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Was bedeutet Green IT für Ihr Unternehmen?

In Zeiten öffentlicher Diskussionen zu Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und steigenden Energiepreisen besitzt Green IT eine größere Bedeutung für Unternehmen als je zuvor. Da der Stromverbrauch und die Emissionswerte in der IT-Wirtschaft nach aktuellen Untersuchungen bis ins Jahr 2030 weiter steigen werden, bleibt das Thema auch künftig im gesellschaftlichen Fokus.
Durch Green IT können Unternehmen demnach wesentliche ökologische, soziale und wirtschaftliche Vorteile erzielen. Dabei geht es nicht nur darum, den Energieverbrauch und den Emissionsausstoß zu senken – sowohl bei der Herstellung als auch beim Betrieb von Geräten. Stattdessen stellt eine grüne Unternehmens-IT ein hohes Qualitätsmerkmal und einen wichtigen Wettbewerbsfaktor dar, der in der Zukunft immer wichtiger werden dürfte.

Energieeinsparungen mit „grüner IT“

Generell steigen der Stromverbrauch und die Emissionen in der Digitalwirtschaft kontinuierlich an – dies beschränkt sich nicht nur auf große Rechenzentren. Nach einer McKinsey-Studie aus dem Jahr 2022 betragen die Emissionen der Unternehmens-IT in Deutschland das eineinhalb- bis zweifache zentral aufgestellter Rechenzentren. Dies liegt vor allem an nicht nachhaltiger und häufig veralteter Hardware wie etwa Smartphones, Tablets, Drucker und so weiter.
Die Umstellung auf Green IT hilft nicht nur dabei, die gesamtwirtschaftlichen Emissionen zu vermindern, sondern dient auch der Imagepflege. Sie ergibt darüber hinaus auch betriebswirtschaftlich Sinn: Grüne Informations- und Kommunikationstechnologien bieten Unternehmen nach einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (DENA) mittel- und langfristig Einsparmöglichkeiten bei der Energie von bis zu 75 Prozent.
Als Teilbereich kann Green IT also die Effizienz stärker verbessern, als viele Unternehmen glauben. Vor allem lassen sich Maßnahmen in vielen Geschäftsprozessen wie zum Beispiel dem Bürobetrieb deutlich leichter umsetzen als etwa bei der Umstellung komplizierter Produktionsverfahren auf eine nachhaltigere Energienutzung.
Angesichts steigender Rohstoff- und Energiepreise kann die Green IT also ein Wettbewerbsfaktor sein, da Ihre Fixkosten sinken. Gerade im (digitalen) Dienstleistungsgewerbe kann eine energieeffiziente, nachhaltigere IT einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern liefern – zum Beispiel in Kombination mit dem sogenannten „Green Marketing“ zur Verbesserung Ihres Unternehmensimages. Investitionen in Green IT zahlen sich also im besten Fall in doppelter Hinsicht aus.
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Beispiele für Green IT

Viele Unternehmen haben ihre IKT bereits „auf grün geschaltet“. Die weltweit größten IT-Konzerne gehen dabei voran. Bekannte Beispiele aus der IT-Branche sind:
  • Apple: Der IT-Riese aus Cupertino nutzt nach eigener Aussage seit 2020 zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien an allen Standorten. Mit der Apple Watch Series 9 hat Apple 2023 das erste CO2-neutrale Produkt vorgestellt, dem bis ins Jahr 2030 sämtliche Apple-Hardware folgen soll. Dies betrifft die Materialien, den Stromverbrauch bei der Produktion sowie die Vertriebswege.
  • Microsoft: Der Konzern aus Richmond ist nach eigenen Angaben bereits seit 2012 CO2-neutral – bis 2030 will Microsoft sogar CO2-negativ werden, also mehr CO2 binden als verursachen. Dafür setzt Microsoft auf erneuerbare Energien, den Bau CO2-neutraler Hardware wie zum Beispiel der Xbox sowie durch eine erhöhte Recyclingrate von Altgeräten. Daneben bietet Microsoft das Sustainability-Programm für Geschäftskunden und -partner an. Dabei handelt es sich um eine Cloud-Lösung, mit der Unternehmen ihre Umweltbilanz überwachen und verwalten können.
  • Vodafone: Auch Vodafone Deutschland nutzt seit 2020 zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien. Bis 2025 möchten wir klimaneutral und bis ins Jahr 2040 sogar komplett emissionsfrei werden. Zudem stellen wir auch die Telekommunikationsnetze in ganz Europa auf erneuerbare Energien um. Hier erfahren Sie mehr über unsere GigaGreen-Strategie auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.

In 5 Schritten zu mehr Nachhaltigkeit

Unternehmen können Maßnahmen für eine grüne IT-Infrastruktur sowohl am einzelnen IT-Arbeitsplatz als auch am Rechenzentrum umsetzen. Hierbei kann und sollte es um verschiedene Aspekte gehen. Dazu zählen:
  • Energieverbrauch optimieren
  • Lebensdauer von Produkten verlängern
  • Maßnahmen ergreifen, die die Herstellung sowie den Betrieb und die Entsorgung von Geräten betreffen (Lifecycle-Betrachtung)
  • Analysen hinsichtlich des (typischen) Nutzerverhalten von Mitarbeiter:innen und Kund:innen durchführen
Diese Ansatzpunkte sollten sich stets am individuellen Bedarf Ihres Unternehmens orientieren und entfalten erst im Zusammenspiel ihr volles Potenzial. In nur fünf Schritten können Sie so bereits ein wirksames Bündel an Maßnahmen schnüren. Folgend finden Sie die wichtigsten Maßnahmen im Überblick.

IT-Ausstattung am tatsächlichen Bedarf ausrichten

Zunächst sollte Ihr Unternehmen eine IT-Infrastruktur nutzen, die zu den Bedürfnissen passt. Dafür ist es erforderlich, Ihre konkreten Anforderungen zu kennen. Es empfiehlt sich daher, regelmäßig Ihre Bedürfnisse und Ihre Ausstattung zu analysieren – gerade vor dem Hintergrund hybrider Arbeitsmodelle und der zunehmenden Einbindung von Homeoffices in Ihre IT-Strukturen.
Stellen Sie sich also konkret folgende Fragen: Wie viele Arbeitsplätze benötigen Sie? Brauchen Sie eher stationäre oder mehr mobile Arbeitsplätze? Bevorzugen Sie klassische PCs, Notebooks oder Thin-Client-Lösungen? Verwenden Sie vor allem standardisierte oder mehr individuell angepasste Software? Wie viele Computer, Monitore, Drucker, Scanner braucht das Unternehmen insgesamt?
Tipp: Sogenannte Mini-PCs oder Thin-Clients, bei denen ein Großteil der Rechenleistung auf einen zentralen Server ausgelagert ist, verbrauchen bis zu 70 Prozent weniger Energie als klassische Desktop-Rechner bei ähnlichen Aufgaben. Dadurch können Sie die Energiekosten gegenüber herkömmlichen Lösungen bereits massiv senken.

Nachhaltigkeit beim Einkauf und im Betrieb berücksichtigen

Sie sollten bereits bei der Anschaffung neuer Produkte auf die Energieeffizienz der Geräte achten. Bei der Orientierung helfen Energie- und Ökolabel wie das EU-Energielabel, das EU-Umweltzeichen, der Energy Star und der Blaue Engel. Wenn Sie IT-Produkte beschaffen, können Sie zum Beispiel auf die gleichen Eigenschaften achten, die nötig sind, um ein solches Umweltzeichen zu erhalten.
Faktoren, die Sie beim Einkauf berücksichtigen sollten, sind demnach:
  • ressourcenschonende und sozial verantwortliche Produktion
  • umwelt- und gesundheitsverträgliche Materialien und Stoffe im Produkt und bei dessen Herstellung
  • Langlebigkeit, zum Beispiel Update- und Upgrade-Fähigkeit, gesicherte Versorgung mit Ersatzteilen, Reparierbarkeit
  • Recyclingfähigkeit
  • niedriger Energieverbrauch (positives EU-Energielabel)
  • Möglichkeiten zur Begrenzung des Energieverbrauchs (Energiemanagement)
  • faire Produktionsstandards
Auf Basis dieser Beschaffungskriterien können Sie Produkte oder Anbieter mit entsprechenden Bewertungen versehen und IT-Produkte nach den durchschnittlich besten Werten erwerben. Unter anderem das Umweltbundesamt hilft Ihnen dabei mit seinen Ratgebern zum Thema „Umweltfreundliche Beschaffung“.

Verbesserung der Lebensdauer und richtige Entsorgung

Um die Lebensdauer Ihrer IT-Geräte zu verlängern, können Sie Maßnahmen ergreifen. Dazu gehört zum Beispiel, die Effizienz Ihrer IT-Geräte zu erhöhen und deren Energieverbrauch zu reduzieren. Begleiten Sie Rahmen des (UEM) die verwendeten Endgeräte Ihrer Mitarbeiter:innen. Wenn Sie die Geräte regelmäßig warten, können Sie dadurch die Performance optimieren, etwa durch Softwareupdates. Zudem können Sie so veraltete und defekte Geräte schneller identifizieren und durch neue ersetzen, die den oben genannten Kriterien entsprechen.
Auch bei der Entsorgung sollten Sie Nachhaltigkeit im Blick behalten. Dank moderner Recyclingverfahren können viele wertvolle Rohstoffe wiederverwertet und gefährliche Komponenten sicher entsorgt werden. Alternativ können Sie die Geräte auch verkaufen und generalüberholen lassen: Dieses sogenannte „Refurbishing“ sorgt dafür, dass IT-Produkte ein zweites Leben erhalten und als Gebrauchtware erneut in den Verkauf gelangen. Dies ist ressourcenschonender, als neue Geräte zu produzieren.

Virtualisierung und Zentralisierung Ihrer IT-Infrastruktur

Viele Unternehmen nutzen bereits Cloud-Angebote und verzichten auf die (ausschließliche) Bereitstellung von zentraler, aber lokal betriebener Hardware („On-Premises-Lösungen“). Auf diese Weise können sie etwa Speicher oder Rechenkapazität bereitstellen. Dennoch handelt es sich dabei häufig nur um Teillösungen und nicht um eine effiziente und abgestimmte IT-Architektur für das gesamte Unternehmen. Sie können Ressourcen besser nutzen und die Infrastruktur leichter skalieren, wenn Sie diese komplett virtualisieren, also in der Cloud bereitstellen.
Wenn Sie unternehmenseigene zu externen Rechenzentren verlagern, spart das nicht nur Energie und Ressourcen ein, sondern ermöglicht Ihnen auch eine größere Flexibilität. Eigene große Serverräume müssen Sie aufwendig einrichten und regelmäßig aufrüsten. Cloud-Services jedweder Art können Sie hingegen meist kurzfristig nach Ihren Bedürfnissen skalieren. Sie können sogar lediglich einzelne Funktionen aus der Cloud buchen, wenn Sie keine Komplettpakete benötigen, beispielsweise zum Betrieb eines Onlineshops.
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Bewusstsein der Mitarbeiter:innen stärken

Damit Sie Green IT in Ihrem Unternehmen erfolgreich einführen können, sollten Sie zunächst die Haltung aller Beteiligten verändern: Erfolgsentscheidend sind dabei sämtliche Mitarbeiter:innen Ihres Unternehmens. Sie sollten Ihre gesamte Belegschaft in Ihre Green-IT-Strategie mit einbinden und für nachhaltiges Verhalten sensibilisieren. Führungskräfte sollten dabei mit gutem Beispiel vorangehen und ihren Kolleg:innen Anregungen und Hilfestellungen geben, wenn nötig.
Dies beginnt abseits der allgemeinen Unternehmensstrategie bereits bei kleinen Dingen: Beispielsweise sollten alle Mitarbeiter:innen möglichst den Computer nach Feierabend ausschalten, die Energiespareinstellungen von Geräten prüfen und effektiv nutzen, nur die nötigsten Dinge ausdrucken und auf unnötige Datentransfers verzichten.

Konkrete Maßnahmen für Ihr Unternehmen

Sie können bereits ohne größere Investitionen oder fundamentale Änderungen Ihrer Infrastruktur Maßnahmen ergreifen, um die IKT in Ihrem Unternehmen „grüner“ zu machen. Im täglichen Geschäftsbetrieb helfen schon einfache Dinge, um etwa den Energieverbrauch zu reduzieren.

Ökostrom

Sie sollten den Stromanbieter Ihres Unternehmens ohnehin regelmäßig auf den Prüfstand stellen, da sich die Preise ändern können. Am besten wechseln Sie zu einem zertifizierten Ökostromanbieter, der Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien liefert. Als weiteren Schritt können Sie zum Beispiel eigene Photovoltaikanlagen errichten, um umweltfreundlichen Strom für Ihre IKT zu produzieren.
Zudem sollten Sie Ihr Energiemanagement optimieren – beispielsweise, in dem Sie das Internet-of-Things (IoT) für effizientes Energiemanagement nutzen.

Energiesparmodus

Außerdem sollten Sie und Ihre Mitarbeiter:innen im alltäglichen Geschäftsbetrieb Energiesparmodi an Geräten nutzen. Gerade bei Office-PCs benötigen Sie häufig nicht die volle Leistungsfähigkeit des Computers: Gewöhnliche Office-Tätigkeiten benötigen in der Regel nur wenig Rechenleistung.
Bei kürzeren Abwesenheiten vom Arbeitsplatz sollte der Rechner zudem automatisch in den Energiesparmodus wechseln. Bei Feierabend sollten Sie auf Stand-by-Funktionen verzichten und Geräte komplett ausschalten – erst recht am Wochenende und während der Urlaubszeit. Bei Mobilgeräten erhöhen Sie hingegen durch effizienten Energieverbrauch die Akkulaufzeit und müssen seltener aufladen.
Tipp: Auch der Dark Mode (Darstellung auf dunklem Bildschirmhintergrund anstelle von Weiß) von Office-Programmen und Browsern reduziert zum Beispiel den Energieverbrauch. Videos und Audiodateien müssen Sie zudem nicht zwingend in HD nutzen – meist reicht eine mittlere Qualität, ohne dass Sie Qualitätseinbußen bemerken. So reduzieren Sie auch den Datenverkehr, was vor allem unterwegs wichtig sein kann.

Homeoffice

Viele Unternehmen setzen bereits auf flexible Homeoffice-Lösungen für Ihre Mitarbeiter:innen. Auf diese Weise erzeugen Sie gesamtbetriebswirtschaftlich weniger Emissionen durch Fahrten zur Arbeit. Stellt Ihr Unternehmen die (Mobil-)Geräte für Ihre Belegschaft im Homeoffice zur Verfügung, sollten dieselben Beschaffungskriterien wie oben genannt gelten.
Der ökologische Fußabdruck wird jedoch nicht zwingend kleiner, wenn Sie den Arbeitsort verlagern: Wenn Ihre Mitarbeiter:innen mit eigenen Geräten (Stichwort: „Bring Your Own Device“) in einem Büro im Privathaushalt arbeiten, könnte dies Ihre Bemühungen für eine Green IT durchkreuzen. Schulen Sie Ihre Angestellten im Homeoffice aus diesem Grund ebenfalls in der Green IT. Im Idealfall unterstützen Sie sie dabei, im Homeoffice zu Ökostrom zu wechseln und nachhaltige Geräte anzuschaffen.

Videokonferenzen

Virtuelle Meetings haben in den vergangenen Jahren viele Geschäftsreisen überflüssig gemacht. So sparen Unternehmen nicht nur Arbeitszeit, sondern beispielsweise auch viele Flugreisen. Videokonferenzen sind oftmals an die Stelle persönlicher Begegnungen getreten und reduzieren so Emissionen.
Dennoch: Hochauflösende Videokonferenzen erzeugen einen erheblichen Datenverkehr, der entsprechende Serverkapazitäten bei den Anbietern benötigt und Energie verbraucht. Wägen Sie aus diesem Grund in Ihren alltäglichen Geschäftsprozessen ab: Erfordern bestimmte Themen zwingend eine Videobesprechung? Reicht nicht vielleicht eine Rundmail? Sollten Sie nicht besser in Ihrer Kollaborationssoftware wie Slack oder Teams eine Gruppe zum Thema aufmachen?
Ist eine Besprechung dennoch nötig, empfiehlt es sich, diese kurz zu halten. Hier finden Sie Tipps, wie Sie Videokonferenzen gut vorbereiten und sicher durchführen.

Datenverkehr

Auch für den Datenverkehr in Ihrem Unternehmen allgemein sollte gelten: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Cloud-Lösungen für Unternehmen sorgen zwar per se für einen erheblichen Datenverkehr zwischen vielen Sende- und Empfangsstellen im Netz, dennoch können Sie auch diesen reduzieren. Versenden Sie beispielsweise nicht zwingend große Dateianhänge oder laden diese in den Cloud-Speicher hoch. Arbeiten Sie stattdessen möglichst mit komprimierten Daten. Achten Sie außerdem bei der Wahl Ihres Anbieters auf die Möglichkeit zum Green Cloud-Computing.
Verzichten Sie darüber hinaus auf unnötige Dauernutzung oder Hintergrundaktivierung von Programmen und Webportalen – es sei denn, sie sind für Ihre Tätigkeit unumgänglich. Viele (Cloud-)Anwendungen, die im Hintergrund laufen, müssen nicht ständig aktiviert sein; sondern nur dann, wenn Sie diese konkret benötigen.
Übereinander angeordnete Lüfter von Festplatten in einem Rechenzentrum.

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Lohnt sich die Umstellung? Vorteile und Nachteile

Die Vorteile von Green IT für Ihr Unternehmen sind vielfältig und überwiegen klar die Nachteile und die speziellen Herausforderungen. Im Wesentlichen sind für Ihr Unternehmen dabei folgende Punkte von Vorteil:
  • Energiesparen senkt Ihre Kosten.
  • Umweltzertifikate führen dazu, dass Ihre Firma oder Marke positiv wahrgenommen wird.
  • Wenn Sie Emissionen senken, ist dies ein Beitrag zum gesamtgesellschaftlichen Klimaschutz.
  • Ein weniger schädliches Arbeitsumfeld schafft bessere Arbeitsbedingungen, zum Beispiel in der Produktion.
  • Bessere Upgrade- und Updatemöglichkeiten verlängern den Lebenszyklus von Geräten.
  • Sie können IT-Komponenten besser wiederverwenden oder entsorgen.
  • Sie gewinnen (junge) Fachkräfte durch ein zukunftsgerichtetes Unternehmensimage.
Die Einführung von Green IT erfordert die Bereitschaft zu Veränderungen und Geduld – sowohl von der Führung als auch den Angestellten eines Unternehmens. Mögliche Nachteile und Herausforderungen von Green IT können in diesem Zusammenhang sein:
  • Grüne IT-Produkte benötigen meist höhere Anfangsinvestitionen etwa durch höhere Beschaffungspreise als herkömmliche IT-Komponenten.
  • Die Umstellung auf Green IT erfordert eine klare Unternehmensstrategie und einen Anpassungsprozess bei den daran beteiligten Personen – dies kann die Produktivität zeitweilig einschränken.
  • Eine Green-IT-Strategie einzuführen und das Unified Endpoint-Management daran anzupassen, verursacht unter Umständen mehr Arbeitsaufwand.
  • Sogenannte „Reboundeffekte“ können entstehen: Führt etwa der Einsatz von energiesparenden und leistungsärmeren IT-Komponenten zu einer höheren Gesamtzahl an Geräten im Unternehmen, kann das (teilweise) die Effekte der Einsparung schwächen.
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Das Wichtigste zu Green IT in Kürze

  • Green IT umfasst das Bestreben, Produkte und Services von Informations- und Kommunikationstechnik über den gesamten Lebenszyklus hinweg umweltfreundlich und ressourcenschonend zu gestalten.
  • Dazu zählen unter anderem ein effektives, auf nachhaltigen Ressourcen aufbauendes Energiemanagement, die Verwendung von umweltschonenden und entsprechend zertifizierten IT-Geräten sowie deren Recycelbarkeit. Das führt zu einer höheren Lebensdauer von IT-Komponenten, benötigt aber möglicherweise einen Kulturwechsel innerhalb des Unternehmens.
  • Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und steigende Energiepreise stehen zunehmend im Fokus. Damit hat Green IT für Unternehmen eine größere Bedeutung als je zuvor.
  • Green IT reduziert nicht nur die gesamtwirtschaftlichen Emissionen und pflegt das Image, sondern rechnet sich auch betriebswirtschaftlich.
  • Große Unternehmen wie beispielsweise Apple, Microsoft und Vodafone haben Ihren Energiebedarf bereits auf Ökostrom umgestellt und streben an, in der Zukunft komplett klimaneutral zu wirtschaften.
  • Green IT erfordert eine klare Strategie sowie die Bereitschaft, gewohnte Abläufe und Verhaltensweisen in den täglichen Geschäftsprozessen zu ändern.
  • Bereits einfach umzusetzende Maßnahmen wie etwa Ökostrom, ein effizienteres Energiemanagement und weniger Datenverkehr können Ihr Unternehmen auf den Weg in Richtung Green IT bringen.
  • In zertifizierte Geräte, moderne IoT-Komponenten und die Umsetzung einer entsprechenden Unternehmensstrategie müssen Sie investieren. Dennoch überwiegen die Vorteile von Green IT die Nachteile. So spart Ihr Unternehmen etwa Kosten aufgrund eines niedrigeren Energieverbrauchs; und wird dank glaubhafter Green-IT-Maßnahmen auch positiver wahrgenommen.
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