Allein in Deutschland werden laut Umweltbundesamt jedes Jahr 18,2 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle produziert. Das entspricht einer Pro-Kopf-Menge von mehr als 220 Kilogramm. Der entstehende Müll wird in vielen Haushalten getrennt gesammelt, durch das Duale System abgeholt und dann recycelt – oder landet in Müllverbrennungsanlagen.
In vielen Industrienationen ist die Recyclingquote vergleichsweise hoch. So mancher Joghurtbecher ist so im Verlauf der Wiederverwertung schon zu einer Parkbank geworden oder diente über die Müllverbrennungsanlage zumindest als Energieträger.
Anderswo landen jedoch immer noch Unmengen an Abfällen einfach im Meer oder werden offen (mit entsprechend giftigen Abgasen) verbrannt.Ein riesiges Problem entsteht dadurch, dass einige Abfälle nur sehr langsam verrotten: Kunststoffe zersetzen sich nach und nach in sogenanntes Mikroplastik, das dann teilweise von Fischen und anderen Tieren aufgenommen wird. Dieses Mikroplastik kann dann beim Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten auch im Menschen landen.
Doch auch im Ganzen sind Kunstoffabfälle gefährlich: Im Wasser treibende Plastiktüten beispielsweise können mit Quallen verwechselt und von anderen Meereslebewesen gefressen werden. Die Tiere verhungern dann im schlimmsten Fall mit vollem Magen, da sie den Müll nicht verdauen oder wieder ausscheiden können.
Derzeit arbeiten Politik, Wirtschaft und Umweltverbände gemeinsam an Strategien für eine Müllreduktion. Das Verbot von Plastiktüten in Deutschland ist dabei nur der Anfang. Langfristig sollen Dinge wie Strohhalme, Frischhalteschalen und anderes Verpackungsmaterial aus biologisch (schneller) abbaubarem Material hergestellt werden – oder ganz verschwinden.
Eine weitere, sinnvolle Maßnahme zum Thema Müllvermeidung stellen sogenannte Unverpackt-Kaufhäuser dar. In diesen bringen Kunden ihr Verpackungsmaterial selbst mit – und nutzen es normalerweise mehrfach. Gegen den bereits vorhandenen Müll helfen diese Maßnahmen jedoch nicht.