Die Programmiersprache Python wurde Anfang der 1990er-Jahre von Guido van Rossum am Centrum Wiskunde & Informatica (Zentrum für Wissenschaft und Informatik) in Amsterdam vorgestellt. Sie löste die bis dahin verbreitete Programmiersprache ABC als Lernsprache in Universitäten und Ausbildungsgängen ab.
Wie andere höhere Programmiersprachen verfügt Python über eine Garbage Collection (Speicherbereinigung) und unterstützt den Unicode-Zeichensatz. Außerdem lassen sich Python-Module direkt in C verwenden. Umgekehrt kann Python als Programmierbasis für Programm-Plug-ins dienen. Das gilt beispielsweise für die 3D-Grafiksoftware Cinema 4D, die beliebte Bildbearbeitungssoftware GIMP und das Statistikprogramm SPSS. Doch Python bietet noch weitere Vorteile:
Die Sprache unterstützt sowohl die objektorientierte Programmierung als auch das funktionale Programmierparadigma.
Oberstes Ziel bei der Entwicklung war und ist die einfache Erlernbarkeit. Python kommt mit reduzierter Syntax und mit wenigen Schlüsselwörtern aus.
Die bereitgestellte Standardbibliothek für Routinen ist übersichtlich aufgebaut und leicht erweiterbar.
Python unterstützt beliebig große Ganzzahlen und sogar komplexe Zahlen, was in anderen Programmiersprachen nur eingeschränkt möglich ist.
Python bietet Sammel-Datentypen wie Listen, Tupel, Sets und Dictionaries an.
Neben einfacher Vererbung ist auch Mehrfachvererbung möglich.
Für Python existiert eine grafische Oberfläche namens Tkinter, die auf Mac und PC zum Lieferumfang des Programmierpakets gehört.
Ein interaktiver Terminal-Modus erleichtert das Erlernen von Befehlen, da die Ergebnisse sofort sichtbar sind.
Vor allem in Zeiten von Big Data und Maschinenlernverfahren (Machine Learning) kommt es darauf an, dass Programmiersprachen mit großen Datenmengen umgehen können. Gleichzeitig sollte die Sprache für alle Menschen leicht erlernbar sein und eine klare Struktur aufweisen. All dies sind Eigenschaften, die Python mitbringt. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die Kompatibilität zu einer der größten Open-Source-Big-Data-Plattformen namens Hadoop. Teile der Google-Software und YouTube-Dienste sind in Python entwickelt. Python stellt mittlerweile die Basis für den Großteil der digitalen Welt bereit. Oft dient es als Brücke zwischen eingebetteten Systemen und komplexen Webanwendungen, häufig kommt es in Verbindung mit Java zum Einsatz.
Effektiv programmieren durch Bibliotheken und APIs
Für Python gibt es viele frei verfügbare Bibliotheken, die unter anderem Fouriertransformationen, Datenanalyse in verschiedensten Strukturen sowie softwareseitige Lernprozesse unterstützen. Auch Googles TensorFlow-Bibliothek für tiefe neuronale Netzwerke wird unterstützt. Geht es um die Visualisierung von Daten, beispielsweise mithilfe von Punktwolken, lassen sich mit APIs wie Plotly, Matplotlib und ggplot eindrucksvolle grafische Darstellungen erzeugen. Durch die Integration von Tableau über TabPy sowie die indirekte Unterstützung von Qlikview gelingt ebenfalls eine optimale Visualisierung von Big-Data-Analysen.