Digitale Symbole im Vordergrund in Form von Zahnrädern, die ineinandergreifen. Eine Person im Hintergrund deutet mit dem Zeigefinger auf das Symbol mit der Beschriftung SaaS
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SaaS vs. On-Premises: Vor- und Nachteile im Vergleich

Sie möchten vom Büro aus Termine organisieren, um Ihr Team in Echtzeit auf den neuesten Stand zu bringen? Zwei Tage die Woche arbeiten Sie von zuhause aus, wollen aber gemeinsam mit Kolleg:innen eine wichtige Präsentation fertigstellen? Oder Sie sind auf Geschäftsreise und müssen an einer wichtigen Besprechung teilnehmen? Das alles ist kein Problem, wenn die Anwendungen dafür in der Cloud für Sie bereitstehen. Doch was genau ist der Unterschied zwischen dieser Software-as-a-Service (SaaS) genannten Lösung und einer lokal auf Unternehmensrechnern installierten On-Premises-Anwendung?

Die Anwendungen, mit denen Unternehmen heutzutage arbeiten, müssen immer flexibler sein. Sie sollen der Belegschaft zur Verfügung stehen, egal, wo sie gerade arbeitet – im Firmenbüro, am Homeoffice-Arbeitsplatz oder auf Geschäftsreise. Mobiles Arbeiten und New Work wären ohne Softwarelösungen aus der Cloud überhaupt nicht möglich. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass sich der Umsatz mit SaaS weltweit bis 2025 auf beinahe 300 Milliarden US-Dollar belaufen wird – das ist beinahe eine Verdreifachung gegenüber 2020 (Quelle: statista).

Welche Vorteile SaaS gegenüber On-Premises bietet und in welchen Bereichen lokale Software vielleicht dennoch geeigneter für Ihre Geschäftsprozesse ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

SaaS vs. On-Premises: Das ist der Unterschied

Software-as-a-Service (SaaS) bedeutet auf Deutsch frei übersetzt „Programme als Dienstleistung“. Anbieter stellen die Software entweder komplett oder zumindest zu großen Teilen auf eigener Hardware über das Internet für Benutzer:innen bereit. Diese können üblicherweise von unterschiedlichen Endgeräten darauf zugreifen und verwenden die Anwendungen mittels des Browsers oder einer App.
Meist bezahlen die Kund:innen eine regelmäßige Gebühr für das Benutzen der Programme, etwa monatlich oder jährlich. Ein typisches Beispiel für ein SaaS-Paket ist Microsoft 365 Business, das Sie in unterschiedlichen Umfängen abonnieren können.
On-Premises bedeutet hingegen so viel wie „im eigenen Haus“ und bezeichnet Programm, die lokal auf Ihren Firmenrechnern oder Ihrem Unternehmensserver installiert sind. Alternativ können Sie die Software auch auf extern angemieteten Servern hosten. Im Unterschied zu SaaS stellt jedoch nicht der Anbieter der Programme die entsprechende Hardware-Infrastruktur bereit, sondern Sie sorgen selbst dafür. Üblicherweise kaufen Sie On-Premises-Software komplett oder erwerben dafür eine zeitlich begrenzte Lizenz.
Ein klassisches Beispiel für lokal betriebene Software war lange Zeit das Microsoft-Office-Paket: Früher erwarben Sie eine entsprechende Anzahl Lizenzen für Ihre Mitarbeiter:innen – je nach dem, auf wie vielen Firmenrechnern Sie die Suite installieren wollten.
Bis etwa 2010 war die On-Premises-Lösung in Firmen der Normalfall. Seit dem Aufkommen von Cloud-Anwendungen und mobilem Arbeiten hat sich jedoch SaaS flächendeckend durchgesetzt. Mehr über Software-as-a-Service und dessen Abgrenzung zu anderen Cloud-Services erfahren Sie bei uns im V-Hub an anderer Stelle.
Gut gelaunter Mann mit einem Headset vor einem Notebook.

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Vorteile und Nachteile von SaaS und On-Premises im Vergleich

Aufgrund der unterschiedlichen Herangehensweise der beiden Konzepte unterscheidet sich auch der konkrete Betrieb von SaaS- und On-Premises-Lösungen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die konkreten Unterschiede anhand der wichtigsten Punkte auf.

Implementierung und Wartung

SaaS: Möchten Sie eine SaaS-Lösung in Ihre Geschäftsprozesse implementieren, steht diese in der Regel sofort nach Vertragsabschluss bereit. Unabhängig vom Standort können Sie und Ihre Belegschaft die Anwendung(en) sofort verwenden. Bevor Sie allerdings im operativen Geschäft damit arbeiten, sollten Sie klären, wer die Software betriebsintern administriert und konfiguriert, beispielsweise im Hinblick auf Rollen, Rechte und Compliance-Richtlinien.
On-Premises: Um eine On-Premises-Lösung zu implementieren, müssen Sie zunächst die Hardware beschaffen und einrichten. Wenn Sie beispielsweise ein eigenes Rechenzentrum oder einen Firmenserver einrichten möchten, benötigen entsprechende Räumlichkeiten sowie interne oder externe Expertise. Erst im zweiten Schritt können Sie dann die Software installieren und konfigurieren.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

SaaS: Generell gilt als einer der größten Vorteile von Cloud-Computing, dass Sie die gemieteten Ressourcen zeitnah oder sogar in Echtzeit an Ihre aktuellen Bedürfnisse anpassen können. Bei SaaS ermöglichen es Ihnen die Anbieter üblicherweise, jederzeit weitere Benutzer:innen, zusätzliche Software-Komponenten sowie weitere Speicher- und Rechenressourcen hinzuzubuchen. Um das ursprünglich gebuchte Volumen zu reduzieren, müssen Sie jedoch meist auf den nächsten Verlängerungszeitraum warten, in der Regel beträgt dieser ein Jahr.
On-Premises: Aufgrund der vor Ort im Unternehmen etablierten Infrastruktur aus Hard- und Software können Sie On-Premises-Lösungen meist nicht so einfach skalieren. Zusätzliche Upgrades wie Hardware-Komponenten und Rechenressourcen müssen Sie zunächst erwerben und vor Ort einrichten. Software-Lizenzen müssen Sie zudem nach benötigter Zahl hinzukaufen – sind also weniger flexibel. Allerdings können Sie die On-Premises-Lösung häufig besser an die spezifischen Erfordernisse Ihres Unternehmens anpassen als einen Cloud-Service.

Zugänglichkeit, Performance und Back-ups

SaaS: Cloud-Anbieter stellen Ihre Services in der Regel permanent und mit minimalen Ausfallzeiten bereit. Alle zugelassenen Personen können theoretisch von jedem Ort der Welt aus per dedizierter Anwendung oder über den Internetbrowser auf die Services zugreifen. Gleichzeitig sorgen große Anbieter für geringe Latenzzeiten durch eine weltweit verteilte Serverstruktur und bieten Cloud-Disaster-Recovery sowie Back-ups zum Schutz vor Datenverlust.
On-Premises: Im Unternehmen sind Sie bzw. Ihre IT-Administration dafür verantwortlich, die lokalen Anwendungen verfügbar zu halten. Darunter fallen auch die Netzwerkanbindungen und deren Verwaltung, um möglichst einen globalen Zugriff zu gewährleisten. Auch für Back-ups müssen Sie Ressourcen bereithalten und unter Umständen weitere Server oder Rechenzentren kaufen oder mieten. Dies betrifft nicht nur einen möglichen Datenverlust bei Cyberangriffen, sondern auch physische Gefahren wie etwa Stromausfälle, Brände oder Überschwemmungen.
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Sicherheit und Datenschutz

SaaS: Es ist ein weitverbreitetes Vorurteil, dass das Speichern in der Cloud unsicherer sei als auf lokalen Datenträgern. Die führenden Cloud- Anbieter nutzen aktuelle Verschlüsselungstechnologien und weitere Maßnahmen für die Cloud-Sicherheit und passen diese an die gestiegenen Anforderungen durch regelmäßige Updates der Cybersecurity an. Im Hinblick auf den Datenschutz ist es wichtig, dass Ihr Anbieter die Bestimmungen der DSGVO einhält. Gehört Ihr Unternehmen zur kritischen Infrastruktur (KRITIS), sind die neuen europäischen Bestimmungen für Cybersicherheit (NIS-2) bindend. Sie sollten vor dem Abschluss eines Vertrags bei einem Provider gewissenhaft überprüfen, ob er alle Richtlinien zu Sicherheit und Datenschutz einhält, die für Ihr Unternehmen wichtig sind.
On-Premises: Auch auf Firmenservern oder anderen Speichermedien sind Ihre Daten potenziell ein Ziel für Cyberkriminelle – unter Umständen sogar eher als bei einem professionellen Cloud-Anbieter. Hacker:innen wissen, dass Unternehmen im Hinblick auf Sicherheitsmaßnahmen häufig nicht auf dem neuesten Stand sind, da die IT-Verantwortlichen die Sicherheitsmaßnahmen bei On-Premises-Lösungen implementieren sowie permanent überwachen und anpassen müssen. Dazu gehören beispielsweise moderne Firewalls und eine Zero-Trust-Architektur.

Kosten

SaaS: Die Anschaffungskosten von SaaS sind in der Regel niedrig, da Sie keine Hardware kaufen müssen. Natürlich benötigen Sie aktuelle Endgeräte wie Firmencomputer, Notebooks und Smartphones, um Sicherheitsstandards einzuhalten. Diese sind in der Regel aber bereits im Unternehmen vorhanden, sodass sich die Kosten auf die Abonnementgebühren für SaaS beschränken. Die dem Cloud-Service zugrunde liegende Rechenleistung und die Netzwerkressourcen betreiben die Anbieter. Sie entrichten dafür monatlich oder jährlich eine Gebühr, je nach Umgang der gebuchten Services und Leistungen. Sie können die Anzahl der Benutzer:innen an den benötigten Funktionsumfang anpassen – häufig können Sie gebuchte Umfänge aber erst nach einem Verlängerungszeitraum reduzieren.
On-Premises: Im Vergleich zu SaaS sind On-Premises-Lösungen deutlich teurer. Nicht nur die Anschaffung von Hardware kann ein Unternehmen erheblich finanziell belasten. Dazu kommen eine entsprechende Netzwerkarchitektur, Cybersecurity-Maßnahmen und Updates der verwendeten Software. Sie müssen darüber hinaus auch die Betriebskosten sowie das Personal bezahlen, um die Anlagen zu verwalten, zu warten und bei Bedarf aufzurüsten.
Bereitstellung
Anbieter
Unternehmen / Benutzer:innen
Installation
Cloud
Lokale Computer oder Rechenzentren
Wartung
Cloud
Niedrig; gekaufte Ressourcen und Anwendungen
Skalierbarkeit
Hoch; Leistungs- und Ressourcenumfang nahezu jederzeit anpassbar
Niedrig; gekaufte Hardware-Ressourcen und Anwendungen mit gleichbleibendem Umfang unabhängig von der Nutzung
Individuelle Anpassbarkeit / Modifikation
Durch Anbieter vorgegeben, meist nur begrenzte Anpassungsmöglichkeiten
Theoretisch an jeden Produktions- oder Geschäftsprozesses anpassbar
Updates
Erfolgen durch Anbieter, im Preis inbegriffen
Spezifische Zeiträume in Lizenz enthalten, danach meist kostenpflichtig
Sicherheit und Datenschutz
Durch Anbieter; Rechteverwaltung durch Unternehmen
Durch IT-Verantwortliche im Unternehmen
Kosten
Monatliche oder jährliche Gebühr für die Software
Kauf und Betrieb der Hardware; einmaliger Kauf oder Lizenzgebühren für die Software
Software-as-a-Service
On-Premises

Entscheidungsfindung für Ihr Unternehmen

Software-as-a-Service hat in vielen Bereichen gegenüber On-Premises-Lösungen die Nase vorn, vor allem hinsichtlich der Flexibilität und der Kosten. Doch heißt das automatisch, dass SaaS für Ihr Unternehmen die passende Lösung ist? Dies lässt sich nicht pauschal beantworten, denn wie meist in der IT kommt es auf die konkreten Anforderungen an, die Sie an die Software stellen.
Während große Unternehmen eine Software vielleicht spezifisch an ihre Produktionsabläufe anpassen möchten und deshalb die On-Premises-Lösung bevorzugen, wäre die gleiche Anwendung für kleine und mittelständische Unternehmen nur als SaaS-Angebot rentabel. Aus diesem Grund bieten Entwickler:innen ihre Programme häufig in beiden Varianten an.
Bevor Sie zu einer Entscheidung für Ihr Unternehmen gelangen, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
  • Wie flexibel möchten Sie die Software nutzen? Soll diese beispielsweise auch für Mitarbeiter:innen in anderen Standorten, im Homeoffice und auf Geschäftsreisen verfügbar sein? Falls ja, ist SaaS die deutlich passendere und flexiblere Lösung für Sie.
  • Betreibt Ihr Unternehmen bereits ein Rechenzentrum und beschäftigt IT-Personal für vorhandene On-Premises-Lösungen? Falls ja, können Sie weitere On-Premises-Lösungen relativ einfach in die bestehenden Prozesse integrieren.
  • Falls nein: Verfügt Ihr Unternehmen über finanzielle und räumliche Ressourcen zum Aufbau eines Rechenzentrums, für dessen Betrieb sowie für die nötigen Back-up-Strukturen? Falls nein, ist SaaS deutlich praktischer für Sie.
  • Ist es erforderlich, die anzuschaffende Software stark an Ihre Geschäftsprozesse anzupassen? Falls ja, können Sie On-Premises-Software einfacher modifizieren, während Sie bei SaaS unter Umständen schnell an Grenzen stoßen.
  • Unterliegt Ihr Unternehmen starken (saisonalen) Schwankungen in Bezug auf das Auftragsvolumen, ein schwieriges Marktumfeld oder häufig wechselndes Personal? Trifft dies zu, können Sie die Flexibilität und Skalierbarkeit von SaaS perfekt ausnutzen.
  • Besitzt Ihre Firma das Know-How und die personellen Kapazitäten, um Hardware und Software im Eigenbetrieb zu verwalten, zu warten und upzudaten? Ist dies nicht der Fall, sollte SaaS das Mittel der Wahl sein, ansonsten sind Sie auf externe Dienstleister angewiesen.
  • Welche Standards gelten in Ihrer Branche hinsichtlich Datensicherheit und Datenschutz? Davon hängt stark ab, welche Cloud- oder On-Premises-Lösungen tatsächlich in Frage für Sie kommen.
  • Garantiert ein möglicher SaaS-Provider ausreichende Sicherheitstechnologien? Wo befinden sich dessen Rechenzentren?
Ein Mann mit Kapuze sitzt vor einer Tastatur, im Vordergrund grüne Viren- und Datensymbole

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SaaS vs. On-Premises: Das Wichtigste in Kürze

  • Das von Cloud-Anbietern bereitgestellte Software-as-a-Service-Modell hat seit 2010 in vielen Feldern klassische On-Premises-Lösungen abgelöst, die Unternehmen in eigenen Rechenzentren betreiben.
  • SaaS besticht vor allem durch seine Flexibilität, die mobile Verfügbarkeit und vergleichsweise niedrige Investitionen. Der Cloud-Anbieter stellt Hard- und Software bereit, wartet die gemieteten Ressourcen, sorgt für Cybersicherheit und legt Back-ups an.
  • On-Premises ist zwar per se teurer im Unterhalt, bietet aber größere Freiheit, um die Software auch an komplexe betriebliche Prozesse anzupassen. Sie müssen für eine lokal gehostete Software allerdings eigene Hardware- und Netzwerkressourcen bereitstellen. Außerdem kümmern sich IT-Expert:innen in Ihrem Unternehmen um die Administration von Hard- und Software.
  • Es lässt sich nicht pauschal sagen, ob SaaS trotz seiner größeren Flexibilität und geringeren Kosten für Ihr Unternehmen die richtige Wahl ist. Ob der Cloud-Service seine Vorteile ausspielen kann, hängt von Ihren konkreten Aufgaben ab – und von den Ressourcen, die Sie für Ihre Produktions- und Geschäftsprozesse benötigen.
  • Sie sollten vor der Entscheidung für SaaS oder On-Premises genau definieren und kalkulieren, welche Anforderungen Sie an die neue Software stellen und wie Sie diese konkret in Ihre betrieblichen Abläufe integrieren möchten.
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