Eine Person tippt etwas auf einem modernen Laptop, im Hintergrund eine weitere Person. Symbole für Modernität und Vernetzung fliegen durch das Bild
Digitalisierung

Arbeit 4.0: So sieht die Zukunft der Erwerbstätigkeit aus

Die Digitalisierung revolutioniert auch weiterhin die Arbeitswelt. Wie also werden wir in zehn oder zwanzig Jahren arbeiten? Expert:innen aus Praxis und Forschung wagen eine Vorausschau und geben Handlungsempfehlungen für Führungskräfte: So könnte die Zukunft der Arbeit aussehen und so wird Ihr Unternehmen fit für die Arbeit 4.0.

Wer unternehmerisch erfolgreich sein will, muss stets die Zukunft im Blick haben. Märkte und Produktionsmethoden ändern sich. Ganze Branchen verschwinden möglicherweise und werden durch neue ersetzt. Wie reagieren Sie auf diese Veränderungen? Welche strategischen Entscheidungen treffen Sie für die Zukunft Ihres Unternehmens?

Und besonders wichtig: Wie sichern Sie Ihrem Unternehmen in Zeiten von Arbeit 4.0 die wichtigsten Ressourcen, nämlich Motivation, Engagement und Arbeitskraft Ihrer Mitarbeiter:innen?

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet Arbeit 4.0?

Expert:innen bezeichnen die Digitalisierung auch als die Industrielle Revolution 4.0. Ähnlich wie die Erfindung der Dampfmaschine, die Einführung der Fließbandfertigung und die Computerisierung in früheren Epochen, durchdringt und verändert auch sie alle Bereiche unserer Arbeitswelt.
Daher wird die Art und Weise, wie wir im Zeitalter dieser vierten industriellen Revolution arbeiten, auch als Arbeit 4.0 bezeichnet. Der Begriff beschreibt nicht nur die Arbeitsmittel und Werkzeuge in der digitalisierten Arbeitswelt, sondern auch die Arbeitsmodelle des Digitalzeitalters.
Entwicklungen wie New Work, hybrides Arbeiten und Homeoffice gehören somit ebenso zum Themenfeld Arbeit 4.0 wie die digitalen Technologien, mit denen wir in dieser neuen Arbeitswelt produktiv sind.

Vor- und Nachteile von Arbeit 4.0

Wo Licht ist, ist auch Schatten: So bringen neue Arbeitsmodelle neben vielen Vorteilen auch Nachteile mit sich. Welche Aspekte des digitalen Wandels sich wie auf die Arbeitswelt von morgen auswirken, erfahren Sie hier.

Hybride Arbeitsmodelle sind weiter auf dem Vormarsch

Hybride Arbeitsmodelle, also die Kombination aus Homeoffice und Arbeit im Büro, haben sich in nur wenigen Jahren fest im Arbeitsleben etabliert. Noch Anfang 2020 arbeiteten gerade einmal vier Prozent der Beschäftigten in Deutschland durchgängig oder zumindest zeitweise im Homeoffice. Nur drei Jahre später waren es mit rund 24 Prozent bereits sechsmal so viele.
Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung maßgeblich vorangetrieben. Das Münchner ifo Institut hat die Entwicklung in Unternehmen in 27 Ländern verglichen und kommt zu dem Ergebnis: „Nie zuvor hat irgendein Ereignis in so kurzer Zeit derart umfassend das Arbeitsleben umgekrempelt“.
Doch das Virus war nur Auslöser für eine Veränderung, die schon absehbar war. Die technischen Voraussetzungen für das hybride Arbeiten haben ihren Ursprung bereits in den Jahren zuvor[ML3] [LS4] – in der zunehmenden Verbreitung von Computerarbeit, in der Vernetzung ganzer Fabriken per Internet of Things (IoT) und dem Umzug kompletter IT-Abteilungen aus Unternehmen in die Cloud.
Dadurch können heute viele Beschäftigte von unterwegs oder zu Hause aus bequem auf Firmendaten zugreifen oder per Videokonferenz an Besprechungen teilnehmen – so wie sie es früher nur vom festen Arbeitsplatz im Büro aus konnten.
In vielen Unternehmen ist hybrides Arbeiten bereits Normalität, auch wenn einige große US-Firmen wie Amazon, IBM, Disney oder J.P. Morgan ihre Fach- und Führungskräfte zuletzt wieder in die Firmenzentralen zurückbeordert hatten.
Heike Bruch, Professorin für Betriebswirtschaftslehre und Leadership an der Universität Sankt Gallen ist sich sicher: „Ein Zurück zum Alten wird es nicht geben.“ Denn sowohl für Beschäftigte, wie auch für Unternehmen bietet hybrides Arbeiten im Zeichen von Arbeit 4.0 handfeste Vorteile.

Echter Mehrwert für Beschäftigte: die freie Wahl des Arbeitsorts

Viele Beschäftigte in Deutschland sehen die freie Wahl des Arbeitsortes als Mehrwert ihres Arbeitsplatzes: 26 Prozent von ihnen erklärten in einer Befragung, dass sie sich eine neue Arbeitsstelle suchen würden, falls der Arbeitgeber zukünftig wieder ausschließlich Präsenzarbeit verlangt. In den USA sagen dies sogar 40 Prozent der Beschäftigten.
Die Sorge vieler Unternehmer:innen, dass hybrides Arbeiten Motivation und Produktivität senkt, erweist sich dabei als unbegründet. Zahlreiche Untersuchungen bestätigen dies. Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) kommt beispielsweise zu dem Ergebnis, „dass die Produktivität und Arbeitszufriedenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer offenbar höher sind, als zuvor von Fachleuten erwartet worden war.“ Und der Schweizer Personaldienstleister Adecco zieht das Fazit: „Ständiges hybrides Arbeiten steigert die Produktivität.“
Wichtig ist allerdings, dass die Beschäftigten auch weiterhin in Präsenz arbeiten können, wann immer sie dies für sinnvoll erachten: Etwa, um sich mit ihren Teams persönlich auszutauschen oder weil im Homeoffice die Technik oder die Ruhe für bestimmte Arbeiten fehlen. Daher kommen Untersuchungen wie die Konstanzer Homeofficestudie zum Ergebnis, dass die meisten Beschäftigten frei gestaltete Mischformen aus etwa gleich vielen Homeoffice- und Präsenztagen bevorzugen.
Gerade Unternehmen in strukturschwachen Regionen auf der Suche nach Fach- und Führungskräften profitieren überproportional von hybrider Arbeit. Erst durch flexible Arbeitsmodelle werden sie auch für hoch qualifizierte Bewerber:innen aus Metropolregionen interessant, die beispielsweise aus familiären oder sonstigen Gründen nicht in die strukturschwachen Regionen umziehen können oder wollen. Diese Beschäftigten pendeln dann tageweise aufs Land und arbeiten die übrigen Tage im Homeoffice.
Aber auch Firmen mit Sitz in den Zentren der Metropolen profitieren von hybrider Arbeit. Denn ihre Beschäftigten verbringen immer mehr Zeit unproduktiv auf der Straße: Rund 474.000 Staus zählte der ADAC allein 2022 in Deutschland. Pendler:innen verbringen allein im Großraum München pro Jahr 79 Stunden im Stau.
Hinzu kommt: Rund 30 Prozent der Angestellten in Deutschland arbeiten aktuell in Teilzeit; viele davon, weil sie lange Fahrten zur Arbeit nicht mit familiären Verpflichtungen in Einklang bringen können. Hybridangebote könnten es Berufstätigen mit kleinen Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen ermöglichen, wieder in Vollzeit zu arbeiten.
Weil hybride Arbeitsmodelle in Zukunft immer wichtiger werden, unterstützt auch die Bundesregierung mit Förderprogrammen wie „go-digital“ kleine und mittelständische Unternehmen beim digitalen Wandel und der Hybrid-Transformation im Zeichen von New Work.
Das Bild zeigt einen Mann mit einem Smartphone

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Mehrwert für Unternehmen

Auch Unternehmen profitieren von flexibler Arbeit. Sie gewinnen dadurch nicht nur leichter motivierte Fachkräfte, sondern senken zugleich auch ihre Fixkosten. Zum Beispiel, indem sie auf teure Niederlassungen und klassische Großraumbüros mit dedizierten Schreibtischen für alle Beschäftigten verzichten.
Stattdessen richten sie kleinere, dezentrale Büro-Hubs ein, die sie entweder selbst betreiben oder von entsprechenden Dienstleistern anmieten. Alle Hubs verfügen über Konferenzräume mit hochwertigen Videokonferenzsystemen und dazu Schreibtischpools für das sogenannte Desk-Sharing. Beschäftigte, die morgens ins Büro kommen, suchen sich dann einfach einen beliebigen, leeren Schreibtisch im Smart Office und loggen sich ein.
Alle Arbeitsplätze funktionieren dabei als Workplace-as-a-Service: Beim Login erscheint automatisch der persönliche Desktop auf dem Bildschirm, die Kurzwahltasten des IP-Telefons am Arbeitsplatz sind mit den vorher programmierten Kurzwahlen belegt. Möglich wird dies durch Unified Communications & Collaboration (UCC). Sogar die Schreibtischlampe merkt sich die einmal eingerichtete Lichttemperatur und Helligkeit.
Dazu gibt es je nach Branche beispielsweise Laborräume mit Augmented-Reality-Projektionstechnik, wo Ingenieur:innen Digital Twins (digitale Zwillinge) ihrer aktuellen Projekte bearbeiten und sich dabei per Breitbandverbindung mit Kolleg:innen an anderen Standorten austauschen.
Entwicklungsabteilungen könnten zusätzlich Team-Spaces einrichten, wo Mitarbeiter:innen in Kleingruppen kreative Ideen entwickeln oder ihre Projekte besprechen. Weil insgesamt weniger Menschen täglich in die Büros einpendeln, ist dort auch mehr Platz vorhanden.
Durch den Wegfall von eng bestuhlten Großraumbüros werden Büroarbeitsplätze attraktiver. Das wiederum kommt Beschäftigten und Unternehmen gleichermaßen zugute. Denn zufriedene Mitarbeiter:innen arbeiten produktiver.
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Entlastung durch KI am Arbeitsplatz

Schon heute unterstützt künstliche Intelligenz (KI) den Menschen in vielen Bereichen: Etwa mit der Software ChatGPT von OpenAI, die ganze Texte schreibt. Oder in der IT-Sicherheit bei der Erkennung von Schadprogrammen und Hackingattacken. Jeden Monat kommen neue KI-Anwendungen hinzu.
Eine Stärke von KI ist die Fähigkeit zur Analyse und Veredelung riesiger Datenmengen, so auch in der Big Data Analytics, die seit einigen Jahren rapide an Bedeutung gewinnt. Denn mit dem Internet der Dinge wächst auch die Menge der weltweit anfallenden Daten exponentiell. KI-Programme erkennen darin Muster und Gesetzmäßigkeiten und gewinnen so aus riesigen Datenmengen relevante Einzelinformationen, die sie für deren menschliche Nutzer:innen aufbereiten. So können Unternehmen datengestützte Geschäftsentscheidungen einfacher treffen.
Das entlastet auch die Beschäftigten bei der mobilen Arbeit 4.0. Sie müssen nicht mehr Dokumente mit vielen hundert Seiten herunterladen und auf dem Smartphone-Bildschirm nach wichtigen Informationen durchsuchen: Wie haben sich die Absatzzahlern in Südostasien in den letzten zehn Jahren entwickelt? Welche Produkte haben die besten Erlöse im Aftersales-Bereich?
Der Computer findet fundierte Antworten auf diese und viele andere Benutzerfragen und liefert sie als übersichtlichen Kurzreport direkt aufs mobile Endgerät.
Die KI wird damit zum wichtigen Werkzeug für die Arbeit 4.0. Besonders dort, wo Daten schnell verarbeitet und ausgewertet werden müssen, kann KI ihre Stärken ausspielen. Zum Beispiel beim autonomen Fahren, bei der Steuerung komplexer Industrieanlagen oder bei der Predictive Maintenance, der rechtzeitigen Wartung von Maschinen, bevor sie ausfallen.
Ab 2025 sollen in den USA Autopiloten fahrerlos die ersten Lkw über Freeways steuern. Autonom verkehren sie dann erst einmal zwischen großen Verteilerstationen und Warenlagern. Menschliche Piloten übernehmen von dort den Weitertransport in die Innenstädte und zu den Kunden. So will man auf den allgemeinen Mangel an Berufskraftfahrer:innen reagieren: Auch die Mobilität der Zukunft baut also auf KI.
Aber auch bei der Regelung komplexer Energienetze mit Millionen Verbrauchern und Erzeugern oder im Hochgeschwindigkeits-Börsenhandel können künstliche Intelligenzen in Echtzeit Daten auswerten und auf der Basis von gesammelten, digitalen Erfahrungswerten die passenden Entscheidungen treffen.
Die KI wird dem Menschen also besonders dort Arbeit abnehmen, wo die zu verarbeitenden Datenmengen zu groß oder die benötigten Bearbeitungszeiten kurz sind. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Robotik. Dank künstlicher Intelligenz werden beispielsweise sogenannte Cobots einfacher realisierbar. Das sind kooperativ arbeitende Industrie-Roboter, die über ihre Sensoren Menschen in ihrem Umfeld erkennen und ihnen automatisch ausweichen und so auch außerhalb von Einhausungen sicher eingesetzt werden können. Mit KI wird auch der Industrieroboter mobil. Ganz neue Formen der Robotik werden im Zeitalter von Arbeit 4.0 möglich.

Vielfalt am Arbeitsplatz

Lange Zeit waren Unternehmen und Personaler:innen bemüht, Teams und sogar ganze Abteilungen bevorzugt mit Mitarbeiter:innen mit ähnlicher Persönlichkeitsstruktur zu besetzen. Die dahinterstehende Annahme war, dass diese Personengruppen besonders reibungslos zusammenarbeiten würden. Jüngere Studien, etwa aus der Raumfahrt, zeigen jedoch, dass heterogene Arbeitsgruppen deutlich mehr Vorteile bieten und gerade unter Stress viel effizienter und konstruktiver interagieren.
Zudem sind divers besetzte Teams oft kreativer und problemorientierter und können beispielsweise neue Absatzmärkte und Zielgruppen besser einschätzen, weil sie selbst ein größeres Persönlichkeitsspektrum abbilden und sich damit besser in ihre Kundengruppen hineinversetzen können. Eine McKinsey-Studie kommt sogar zu dem Ergebnis: „Unternehmen mit hoher Gender-Diversität haben eine um 25 Prozent und damit signifikant größere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein.“
Auch in klassischen Männerdomänen wie dem Baugewerbe oder der Logistik nimmt die Diversität mit Arbeit 4.0 zu. Ganz neue Werkzeuge und Maschinen wie Exoskelette entlasten hier Mitarbeiter:innen von schweren körperlichen Arbeiten, die früher oft allein männlichen Beschäftigten vorbehalten waren.
So schätzt die International Federation of Robotics (IFR), dass im Jahr 2028 weltweit bereits rund 300.000 Exoskelette im Einsatz sein werden, davon etwa 50 Prozent in der Industrie, beispielsweise in der Logistik oder im Automobilbau. Exoskelette oder Roboteranzüge sind am Körper getragene Stützstrukturen mit Elektromotoren, mit denen Menschen auch große Lasten heben können.
Körperkraft oder ein bestimmtes Alter sind dadurch keine relevanten Einstellungskriterien für diese Tätigkeiten mehr. Zugleich steigt im Zeitalter von Arbeit 4.0 durch den Einsatz neuer Technologien die Zufriedenheit der Beschäftigten, weil sie am Arbeitsplatz seltener verschleißbedingten Verletzungen erleiden. Auch Personen mit körperlichen Einschränkungen finden durch die Digitalisierung leichter Arbeit im Handwerk oder in der Fertigung.
Laut einer Befragung des Informationsdienstes des Instituts der deutschen Wirtschaft („Bessere Inklusion mit Exoskelett und Datenbrille“) erhoffen sich rund 70 Prozent der Arbeitnehmer:innen mit Behinderung von der Digitalisierung die Entwicklung neuer Hilfsmittel, die ihnen die Teilhabe am regulären Arbeitsleben erleichtern.
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Herausforderungen für Unternehmen und Politik

Mehr Aus- und Weiterbildung von Mitarbeiter:innen

Nachdem mit dem Personal Computer Anfang der 1980er-Jahre die ersten Arbeitsplatzcomputer in deutschen Büros Einzug fanden, sind rund vierzig Jahre später mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze in Deutschland Computerarbeitsplätze. Auch Tätigkeiten in Landwirtschaft und Produktion werden durch die fortschreitende Digitalisierung und das Internet of Things immer häufiger zu Computerarbeitsplätzen.
Dieser technologische Wandel hin zu Arbeit 4.0 geht mit einem wachsenden Schulungsbedarf einher: Das Arbeiten mit Collaboration-Software, cloudbasierten Office-Anwendungen und leistungsfähigen IT-Systemen benötigt Fortbildungen zur jeweiligen Software und Zusatzqualifikationen wie regelmäßige Security-Awareness-Trainings. Dort vertiefen Beschäftigte Themen wie Datenschutz und IT-Sicherheit für ihre tägliche Arbeit.
Arbeit 4.0 bedeutet somit auch:
Lebenslanges Lernen wird zur Normalität in der Arbeitswelt – und dies auf allen Ebenen. Moderne Lernwerkzeuge auch für Smartphone und Tablet unterstützen dabei.
Nicht mehr allein die Ausbildung oder das Studium entscheidet dauerhaft über den Berufsweg. Mitarbeiter:innen übernehmen im Verlauf ihrer Arbeitsbiographie wechselnde Rollen und Aufgaben - passend auch zur jeweiligen Lebens- und Marktsituation.
Unternehmen stellen sich leichter auf Marktveränderungen und neue Technologien ein, indem sie ihre Beschäftigten fortlaufend weiterqualifizieren.

Hohe Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften

Studien zeigen, dass bisherige industrielle Revolutionen nie zu einem Rückgang der Gesamtzahl der Arbeitsplätze geführt haben. Zwar haben etwa die Erfindung von Dampfmaschine und industrieller Fertigung die Arbeitswelt stark verändert. Auch haben sie Effizienz und Effektivität erheblich gesteigert und viele, vormals anstrengende, gefährliche oder von der Tätigkeit her monotone Berufe wegfallen lassen. Doch gleichzeitig entstanden immer mehr neue Berufe, die sich aus dem Einsatz der neuen Technologien ergaben und der damit einhergehenden wachsenden Nachfrage.
Im Zuge von fortschreitender Industrialisierung und zuletzt auch Computerisierung wuchs beispielsweise die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes von rund 28 Millionen im Jahre 1950 (Bundesrepublik plus DDR) auf heute fast 45 Millionen Beschäftigte.
Der Zukunftsforscher Matthias Horx formulierte es bereits 2015 wie folgt: „Jeder Technologieschub erzeugt eine Rekursion, eine Komplexitäts-Kaskade, die zu gesteigerten Nachfragen und ganz neuen Bedürfnissen führt.“ Aller Voraussicht nach dürfte dies auch für die gerade beginnende vierte industrielle Revolution gelten.
Die Unternehmensberatung Deloitte sieht in ihrer Datenland-Deutschland-Studie „Die Jobs der Zukunft“ daher fünf Trends für Arbeit 4.0 im Jahr 2035:
  1. Die Jobs der Zukunft verlangen mehr Interaktion mit anderen Menschen und Empathie. Diese Aufgaben sind kaum automatisierbar und können somit weiter nur von Menschen übernommen werden.
  2. Es entstehen höher qualifizierte neue Arbeitsplätze durch neue Technologien, während Arbeitsplätze an anderer Stelle wegfallen. Insgesamt steigt der Bedarf an Arbeitskräften.
  3. Fachkräfte für Gesundheit, Bildung und Führungsaufgaben werden überproportional nachgefragt. Allein der Gesundheitssektor könnte bis 2035 um 26 Prozent wachsen, auch weil die Gesellschaft insgesamt immer älter wird. Ein Großtrend hierbei: Der Umbau vieler Dienstleistungen hin zu eHealth und Telemedizin.
  4. Robotik und Data Analytics sind die Schlüsseltechnologien mit dem größten Einfluss auf die Arbeitswelt.
  5. Zukünftig wird es am Arbeitsplatz weniger Routine geben, dafür wird trotz KI-Unterstützung mehr analytisches Denken benötigt und die menschliche Interaktion nimmt insgesamt zu.

Bedarf an Werkzeugen für den effizienten Einsatz menschlicher Arbeitskraft

Während also Arbeitsplätze bei einfachen Tätigkeiten in Logistik, Transport, Verwaltung oder Produktion wegfallen werden, wächst zugleich der Bedarf an höher qualifizierten Arbeitskräften in Gesundheit, Bildung, Forschung und Entwicklung sowie in der Informations- und Kommunikationstechnik. Dies verschärft den Fachkräftemangel.
Dieser wachsenden Nachfrage insbesondere nach hochqualifizierten Fachkräften steht erstmals in Europa ein demographischer Schrumpfungsprozess gegenüber, den auch Einwanderung kaum ausgleichen kann.
Daraus ergibt sich zukünftig auch ein enormer Bedarf an Technologien, mit denen sich das immer knappere Gut der menschlichen Arbeitskraft effizienter einsetzen lässt. Kooperative Werkzeuge wie Groupware und cloudbasierte Team-Anwendungen werden dafür immer wichtiger, gerade auch für die wachsende Anzahl virtueller Teams.
Eine Frau in roter Bluse sitzt an einem Mac und telefoniert via Headset

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Politische Rahmenbedingungen müssen angepasst werden

Wo Arbeit 4.0 die Arbeitswelt dauerhaft verändert, muss auch die Politik neue Rahmenbedingungen schaffen. Expert:innen fordern eine durchgehende Digitalisierung der staatlichen Verwaltung. Wer etwa ein Gewerbe anmelden oder ein Kraftfahrzeug für das eigene Unternehmen zulassen will, muss dies in der Regel noch immer „analog” tun. Länder wie Spanien, Frankreich und Dänemark sind teils deutlich weiter und bieten viele Verwaltungsdienstleistungen bereits online an.
Bildungsexpert:innen fordern mehr Angebote für das lebenslange Lernen, darunter berufsbegleitende Studiengänge und Qualifizierungen. Mit Bildungsausgaben von 4,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2022 liegt Deutschland seit vielen Jahren unter dem Durchschnitt der OECD-Länder und weit hinter Bildungsnationen wie Norwegen, Frankreich und den USA.

Zukünftige Entwicklungen: Ein Ausblick

Unternehmen: Digital Leadership ist gefordert

Die Zukunft im Zeichen von Arbeit 4.0 nimmt auch Unternehmen und ihre Führungskräfte in die Pflicht. Digital Leadership ist als neue Art des Führens und Motivierens in der digitalen Arbeitswelt gefragt. Digital Leader müssen ihre Teams agil durch Transformationsprozesse begleiten und auch aus der räumlichen Distanz heraus gut führen.
So müssen Unternehmen durch bessere Vernetzung und Automatisierung die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für diesen immer schnelleren Wandel schaffen und Führungskräften und Mitarbeiter:innen zugleich die nötigen Freiheiten lassen, um diese Prozesse voranzutreiben und sich dabei eigenverantwortlich zu organisieren.

Arbeitskräfte: Selbstorganisation und Selbstführung nimmt zu

Für Beschäftigte bietet Arbeit 4.0 viele neue Chancen. Es entstehen bisher unbekannte Berufsbilder, und etablierte Berufe entwickeln sich weiter. Wie zahlreiche Studien belegen, wachsen allerdings auch die Anforderungen im Beruf: Agilität, Selbstführung, Selbstorganisation und das selbständige Aneignen von Wissen und Kompetenzen werden immer wichtiger. Über UCC halten Beschäftigte Kontakt zu ihren Teams und organisieren damit auch ihre digitalen Geschäftsprozesse.
Im Gegenzug gewinnen die Mitarbeiter:innen mehr persönliche Autonomie und können beispielsweise Arbeitszeiten und Arbeitsort selbst bestimmen und so besser mit ihrem Privatleben in Einklang bringen. „Der Nine-to-five-Job stirbt aus“, titelte jüngst die österreichische Tageszeitung „Der Standard“. Arbeit 4.0 bedeutet also in der Summe aller Voraussicht nach mehr Freiheit und zugleich mehr Eigenverantwortung für alle Beteiligten.
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Das Wichtigste zur Zukunft der Arbeit in Kürze

  • Hybride Arbeitsmodelle steigern die Mitarbeitermotivation und die Attraktivität von Arbeitgebern.
  • Über Virtualisierungstechnologien und die Kommunikation per UCC vernetzen digitalisierte Unternehmen ihre Standorte und Büro-Hubs.
  • Arbeit 4.0: Künstliche Intelligenz und Robotik entlasten Menschen von monotonen und bestimmten körperlich herausfordernden Arbeiten.
  • Die Politik muss Voraussetzungen für den digitalen Wandel schaffen und dabei auch die staatliche Verwaltung modernisieren. Die Arbeit der Zukunft ist digital.
  • Führungskräfte müssen die Prinzipien der Digital Leadership erlernen und ihre Teams aus der Ferne sicher und agil führen.
  • Arbeit 4.0 bedeutet für Beschäftigte mehr Eigenverantwortung und Selbstorganisation, aber auch mehr Möglichkeiten zur beruflichen Veränderung. Arbeitsplätze und Rollen können leichter gewechselt werden.
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Was ist mobiles Arbeiten und wie integrieren Sie das Konzept optimal in Ihr Unternehmen?

Auch nach dem offiziellen Ende der Coronapandemie können sich viele Arbeitnehmer:innen kaum noch vorstellen, in ein klassisches Arbeitsverhältnis mit täglichem Erscheinen in einem Büro zurückzukehren. Dies sagen rund drei Viertel der in einer aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung Befragten. Moderne Arbeitsformen wie mobiles Arbeiten haben sich demnach etabliert und sind gekommen, um zu bleiben. Die in der Studie befragten Arbeitnehmer:innen möchten auch weiterhin wenigstens teilweise im Homeoffice tätig sein. Nur noch 15 Prozent geben an, dass ihren Vorgesetzten Anwesenheit vor Ort sehr wichtig sei. Vor der Pandemie waren es noch 60 Prozent. Auch im Ausland ist dieser Trend zu beobachten. Eine Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) wiederum fand heraus, dass innerhalb der Euro-Zone rund ein Drittel der Beschäftigten auch weiterhin (noch) mehr Arbeit im Homeoffice wünschen. Als einer der Hauptgründe für das wachsende Interesse an diesem Arbeitsmodell nennt die EZB-Studie die teilweise immer länger werdenden Pendelzeiten. Arbeitnehmer:innen, die mehr als eine Stunde pro Strecke pendeln, wünschen sich im Schnitt bis zu zehn Homeoffice-Tage pro Monat. Doch mobiles Arbeiten ist nicht dasselbe wie Homeoffice oder Telearbeit. Lesen Sie hier, wo die Unterschiede liegen und was es beim mobilen Arbeiten aus Sicht von Arbeitgebern zu beachten gibt.

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