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Tipps für das Selbststudium: Weiterbildung nach Feierabend

Unter Selbststudium versteht man die Beschäftigung mit Lerninhalten, ohne Vorlesungen, Seminare oder ähnliches zu besuchen. Im Rahmen des Selbststudiums können sogar Abschlüsse erreicht oder nachgeholt werden – immerhin ist die Präsenz bei Lehrveranstaltungen nicht immer verpflichtend und Sie können sich dennoch zu Prüfungen anmelden.

Homeoffice, Kurzarbeit, Leerlauf zwischendurch: Gerade jetzt hat so mancher mehr Zeit als sonst. Warum diese also nicht für Fortbildung und Selbststudium nutzen? Gemeint ist die Beschäftigung mit sinnvollen Lerninhalten, für die sonst vielleicht die Zeit gefehlt hat oder die Sie schon immer interessiert haben. Vielleicht streben Sie auch einen Jobwechsel an, für den Sie sich bestimmte Qualifikationen aneignen wollen – das geht neben der normale Berufstätigkeit oft nur nach Feierabend und am Wochenende.

Egal, ob Sie sich in akademischen Gebieten fortbilden, eine Sprache lernen wollen oder eine zukünftige Selbständigkeit planen: Das Lernen in Eigenregie ist einfacher als gedacht. Mit unseren wertvollen Tipps zum Selbststudium unterstützen wir Sie dabei, dass Ihnen auf dem Weg zum neuen Bildungsgrad nicht so schnell die Motivation verloren geht.

Inhaltsverzeichnis

Selbststudium – das steckt hinter dem Begriff

Man spricht beim Selbststudium normalerweise von der intensiven Beschäftigung mit Lerninhalten, ohne dass externe Unterstützung in Anspruch genommen wird. Wer sich im Alleingang fortbildet oder studiert, wird auch als Autodidakt bezeichnet. Autodidakten sind Menschen, die sich Wissen oder Fähigkeiten durch Beobachtungen, Experimente, Übung oder intensives Lesen selbst aneignen. Der Begriff geht auf den Philosophen und Mathematiker Gottfried Wilhelm Leibniz zurück, der sich selbst in einem seiner Werke als Autodidakt beschreibt. Andere berühmte Beispiele für Autodidakten sind unter anderem der Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau, der US-amerikanische Präsident Lincoln und der Porsche-Gründer Ferdinand Porsche.
Die Grenzen zwischen offiziellen Lernangeboten und dem reinen Selbststudium ohne jede Unterstützung sind häufig fließend. Wollen Sie jedoch Ihre Bemühungen mit einem Zertifikat abschließen, ist häufig doch der Austausch mit Lehrkräften notwendig – und eine offizielle Instanz, die den Bildungsabschluss zertifiziert. Ein Beispiel hierfür ist das sogenannte Fernstudium: Hier lernen Sie weitgehend autark, haben jedoch die Möglichkeit, sich mit Kommilitonen oder Lehrkräften (meist auf elektronischem Wege) auszutauschen. Dieser Aspekt sollte nicht unterschätzt werden: Schließlich laufen reine Autodidakten Gefahr, zwar jede Menge theoretisches Wissen anzuhäufen – ohne ihre Erkenntnisse jedoch in Frage zu stellen oder in der Praxis anzuwenden. In der Realität, die dem Selbststudium folgt, kann das zu Problemen führen.
Das Selbst- oder Fernstudium eignet sich vor allem für Menschen, die üblicherweise einem Beruf nachgehen oder tagsüber andere Aufgaben haben, die sie am Besuch von Präsenzveranstaltungen hindern. Für die meisten Menschen empfiehlt sich jedoch der Besuch von Präsenzveranstaltungen und schulnahen Angeboten, weil ein fokussiertes Lernen mit Gleichgesinnten als einfacher empfunden wird.

Diese Voraussetzungen müssen Sie mitbringen

Für ein Selbststudium brauchen Sie vor allem jede Menge Selbstdisziplin. Ob Sie diese mitbringen oder nicht, müssen Sie letztlich selbst beurteilen. Grundsätzlich können Sie sich beinahe beliebiges Wissen selbst aneignen, da die Angebote vielfältig und leicht zugänglich sind. Insofern sind für ein Selbststudium im Prinzip weder Vorkenntnisse noch Abschlüsse erforderlich.
Das Internet bietet eine große Vielfalt an Tutorials, Lernvideos und wissenschaftlichen Publikationen, die Sie für Ihre Zwecke nutzen können. Gerade im englischsprachigen Raum bieten einige renommierte Universitäten kostenlose Vorlesungen zu bestimmten Themen, die Sie streamen können. Außerdem haben größere Städte in der Regel öffentliche Bibliotheken, in denen Sie in Fachbüchern, Nachschlagewerken oder wissenschaftlichen Veröffentlichungen recherchieren können. Auch viele Hochschulen geben Gastausweise für ihre Bibliotheken an besonderes Interessierte heraus, die nicht zwingend eingeschriebene Studenten sind.
Um sich an einer Fernuniversität einzuschreiben und zu studieren, benötigen Sie die allgemeine Hochschulreife, ganz wie bei einem Präsenzstudium. Allerdings gibt es Ausnahmen, sofern Sie bereits einschlägige Berufserfahrung nachweisen können oder gar einen Gesellenbrief in bestimmten Fächern. Hier hilft es, sich einmal an passender Stelle zu erkundigen und gegebenenfalls den einen oder anderen Nachweis doch noch zu erbringen.
Für das Fremdsprachenstudium werden meist hausinterne Sprachtests verlangt – oder positive Ergebnisse entsprechender Tests wie IELTS (International English Language Testing System-Test) oder TOEFL (Test of English as a Foreign Language).
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Ohne Disziplin geht nichts: So läuft ein Selbst- oder Fernstudium ab

Ganz gleich, ob Sie völlig autark lernen oder sich an einer Fernhochschule einschreiben wollen: Sie brauchen zunächst einmal geeignete Lernmaterialien. Schließlich wollen Sie normalerweise zielgerichtet lernen und das Ergebnis Ihrer Bemühungen irgendwie greifbar machen. Das können sowohl ein Bachelor- als auch ein Master-Abschluss sein, aber auch Zertifikate oder Prüfungsnachweise. Wer rein aus Interesse lernt, ist natürlich freier – verschenkt aber die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten später „Schwarz auf Weiß” bei möglichen Arbeitgebern zu belegen.
Die meisten Fernhochschulen – beispielsweise Deutschlands größte Universität, die FernUniversität in Hagen – verschicken Lernstoff in aufbereiteter Form an ihre Studenten. Darüber hinaus gibt es Angebote, die das Fernstudium dem Präsenzstudium sozusagen annähern sollen. Dazu zählen spezielle Chat-Räume, Foren, telefonische Sprechzeiten, aber auch Angebote vor Ort. So sollen die Studierenden mit Kommilitonen und Lehrkräften in Kontakt kommen.
Einen festen Lehrplan gibt es hingegen nicht: Zwar stehen wie an einer Präsenz-Uni auch beim Fernstudium am Ende des Semesters bestimmte Prüfungen an. Was Sie allerdings in der Zwischenzeit tun oder lassen, ist weitgehend Ihnen überlassen. Gleiches gilt natürlich für das reine Selbststudium. Hierzu haben wir für Sie einige wertvolle Tipps zusammengestellt:

6 Tipps für erfolgreiches Lernen ohne Begleitung

Wer autark lernt, hat einen riesigen Vorteil: Es gibt keine festen Zeiten, zu denen Vorlesungen, Übungskurse oder ähnliches stattfinden. Dem gegenüber steht allerdings das Problem, dass der Mensch dazu neigt, das Lernen hintenan zu stellen, sobald irgendetwas anderes gerade wichtiger – oder interessanter – als der aktuelle Lernstoff erscheint. Insofern ist es durchaus empfehlenswert, auch das Selbststudium klar zu strukturieren: Wann lerne ich? Wann lerne ich nicht? Was will ich in welcher Zeit schaffen? All diese Fragen sollten Sie möglichst vorab beantworten, einen Plan aufstellen und sich dann auch daran halten.

Tipp #1: „Verschulen” Sie Ihr Selbststudium weitgehend

Im Selbststudium gibt es meist keine Stundenpläne, keine Pausenzeiten, keine Lehrpläne. Niemand kontrolliert, ob Sie etwas bestimmtes getan haben oder irgendwo anwesend waren. Umso wichtiger ist es, sich selbst zu dieser Struktur zu zwingen. Das heißt konkret: Reservieren Sie möglichst bestimmte Zeiten für Ihre Lernaktivitäten. Stellen Sie sich einen Stundenplan auf, ganz wie in der Schule und reservieren Sie regelmäßige Zeiten für das Lernen – sonst laufen Sie Gefahr, am Ende alles andere wichtiger zu finden und am Selbststudium die Lust zu verlieren. Natürlich muss Ihr Stundenplan nicht von acht bis 14 Uhr ausgefüllt werden – das ist ja das Schöne am Selbststudium. Sie können also auch zu unkonventionellen Zeiten die Lehrbücher aufschlagen: Aber dann möglichst konsequent.
Zur Orientierung können Sie sich fertige Lehrpläne aus Schulen oder Universitäten besorgen – diese geben Ihnen einen Anhaltspunkt, was das tägliche Pensum des Präsenzstudiums angeht.

Tipp #2: Setzen Sie sich feste Lernziele

Haben Sie Ihre Lernunterlagen schon beisammen? Meist empfiehlt es sich, anhand von Büchern zu lernen, die Ihnen bestimmtes Fachwissen sozusagen wie ein Standardwerk vermitteln. Bis wann wollen Sie das Lehrbuch oder das Skript zum Videoseminar durchgearbeitet haben? Wie viele Kapitel müssen Sie dazu täglich oder wöchentlich schaffen? Schreiben Sie dies auf und bleiben Sie realistisch: Wenn Sie jede Woche nur eine Stunde Zeit für den Lernstoff haben, werden Sie deutlich länger brauchen, als wenn Sie sich täglich mit den Inhalten auseinandersetzen. Sofern es zu dem Buch auch Übungsangebote gibt: Nutzen Sie diese ebenfalls.

Tipp #3: Vernetzen Sie sich mit Gleichgesinnten

In Zeiten von Zoom, Google Meet und anderen Videokonferenz-Tools gibt es kaum noch einen Grund, sich nicht mit Kommilitonen oder zumindest Gleichgesinnten regelmäßig auszutauschen. Vorteil Fernstudium: Hier bekommen Sie den Kontakt zu anderen Studierenden derselben Fachrichtung sozusagen „frei Haus” geliefert. Ansonsten helfen Ihnen einschlägige Foren bei der Suche nach Menschen, die ähnliche Interessen haben wie Sie.
Die Vernetzung mit Studierenden derselben Fachrichtung bietet noch einen weiteren Vorteil: Geht es später darum, ein berufliches Netzwerk aufzubauen, haben Sie direkt die entsprechenden Kontakte parat.

Tipp #4: Sorgen Sie für Erholungsphasen

Auch ein Selbststudium ist Arbeit. Lernen stresst vor allem den Geist – langes Herumsitzen belastet aber auch den Körper, wenn Sie nicht anderweitig sportlich aktiv sind oder körperlich arbeiten. Betrachten Sie ein konsequentes Selbst- oder Fernstudium ähnlich wie ein Arbeitsverhältnis. Sorgen Sie also dafür, dass Sie auch mal wegfahren und reservieren Sie durchaus drei bis vier Wochen im Jahr für „echten” Erholungsurlaub. Danach sind Sie deutlich aufnahmebereiter, als wenn Sie „in einer Tour” durchgehend nur lernen. Außerdem verfestigt sich erworbenes Wissen erst in Ruhephasen so richtig.
Das gilt auch für den regelmäßigen, ungestörten Schlaf: Studien haben gezeigt, dass Wissen vor allem nachts „abgespeichert” wird. Verzichten Sie also auf Laptop und Smartphone am Bett: Lauschen Sie vor dem Schlafengehen lieber noch einem fachbezogenen Hörbuch oder lesen Sie ein entsprechendes Buch. Das kann hilfreicher sein, als dies morgens zwischen Kaffee und Aus-dem-Haus-gehen zu tun.

Tipp #5: Welcher Lerntyp sind Sie?

Jeder Lerntyp ist anders: Es gibt auditive, visuelle, motorische und kommunikative Lerntypen, sowie Mischformen davon. Der auditive Lerntyp wird dann besser vorankommen, wenn er sich Artikel vorlesen lässt. Der visuelle Lerntyp profitiert stark von Schaubildern, Grafiken und Videomaterial. Der motorische Lerntyp begreift Inhalte am besten, wenn er sie anfassen und damit „arbeiten” kann. Und der kommunikative Lerntyp ist insbesondere auf den Austausch mit Gleichgesinnten angewiesen.
Welcher Lerntyp Sie sind, sollten Sie herausfinden, bevor Sie das Selbststudium beginnen – und Ihre Lernweise sowie den Lernstoff daran anpassen. Nicht immer liegt das Wissen, das Sie sich aneignen wollen, in geeigneter Form vor. Falls es unterschiedliche Anbieter gibt, sollten Sie Ihre Auswahl so treffen, dass die Lernmaterialien möglichst Ihrem Lerntyp entsprechen.

Tipp #6: Strukturieren Sie den Lernstoff 

Kaum etwas ist anstrengender, als stundenlang nach bestimmten Formeln, Erläuterungen oder Musterlösungen für Probleme zu suchen. Investieren Sie daher nicht zu wenig Zeit in die Strukturierung des vorliegenden Lernstoffs. So können Sie schnell und unkompliziert Dinge nachschlagen, die Sie ad hoc für die Lösung eines anderen Problems brauchen und verlieren weder Zeit noch die Konzentration auf das eigentliche Problem.
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Welche Lernangebote Sie konkret für das Selbst- oder Fernstudium nutzen können, erfahren Sie von uns an anderer Stelle in diesem Magazin.
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