IoT

KI und Roboter in der Landwirtschaft: Der Game-Changer?

Roboter übernehmen in der Landwirtschaft bereits viele Aufgaben wie Säen, Ernten oder Unkraut bekämpfen – mit beeindruckender Präzision. Insbesondere KI-Roboter bieten viele neue Möglichkeiten, Ackerbau und Viehzucht effizienter und ressourcenschonender zu gestalten. Was leisten Agrarroboter heute, welche Chancen und Risiken ergeben sich aus den technologischen Entwicklungen und wie hoch sind die Kosten?

Die Landwirtschaft befindet sich in einem radikalen Wandel. Angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Arbeitskräftemangel und dem steigenden Bedarf an nachhaltiger Nahrungsmittelproduktion gewinnen technologische Innovationen immer mehr an Bedeutung.

Dank der zunehmenden Kombination von Robotik und künstlicher Intelligenz (KI) entstehen neue Perspektiven für eine ressourcenschonendere und zukunftsfähige Landwirtschaft. Nach Prognosen von Statista wird Deutschland im Jahr 2025 mit voraussichtlich 272,58 Millionen Euro der größte Markt für Roboter in der Landwirtschaft sein – bei einem weltweiten Gesamtvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro.

Zwar ist die Nachfrage derzeit noch moderat, doch mit höheren Stückzahlen in der Produktion sinken die Preise – und so können sich immer mehr Betriebe die Anschaffungskosten leisten. Das kann lohnenswert sein. Denn langfristig helfen die automatischen Stall- und Feldassistenten, die Nachhaltigkeitsbilanz zu verbessern und die Effizienz zu steigern.

Inhaltsverzeichnis

Was leisten KI-Roboter schon heute in der Landwirtschaft?

Agrarroboter sind autonome oder teilautonome Maschinen, die speziell für landwirtschaftliche Aufgabenfelder entwickelt wurden. Dazu gehören Jäten, Säen, Pflanzen, Düngen, Bewässern, Ernten sowie das Füttern und Überwachen von Tieren.
In Verbindung mit KI erkennen die Roboter den Gesundheitszustand von Pflanzen, behandeln einzelne Exemplare gezielt und sortieren Früchte aus – das steigert die Qualität der Ernte und spart Zeit und Arbeitskraft.
Auch beim Pflanzenschutz bieten KI-Roboter Vorteile: Sie können Pestizide unnötig machen, indem sie Unkraut oder Schädlinge mit Kamerasystemen identifizieren und mechanisch oder thermisch entfernen – etwa durch die Behandlung mit heißem Wasser oder gezieltes Eindrücken in die Erde.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Roboter liefern hochwertige Daten, die Landwirt:innen bei Planung, Entscheidungsfindung und Förderanträgen helfen. Viele Informationen lassen sich direkt per Tablet und sogar aus der Ferne abrufen – das spart Aufwand und erhöht die Transparenz.
Nicht zuletzt sind Agrarroboter oft leichter als klassische Maschinen, was die sogenannte Bodenverdichtung reduziert – ein wichtiger Beitrag zu gesunden Böden und ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung. Denn wenn die Erde durch viel Gewicht zusammengedrückt wird, kann sie weniger Wasser und Luft aufnehmen.
Anders als immer wieder vermutet, sind Agrarroboter nicht unbedingt effizient, weil sie besonders schnell arbeiten. Im Gegenteil: Sie bewegen sich oft langsam über das Feld, je nach Aufgabe. Feldroboter arbeiten mit äußerster Präzision. So können sie Saatgut exakt mit 10 Zentimetern Abstand ausbringen, punktgenau bewässern und düngen. Auf diese Weise erlangen viele landwirtschaftliche Prozesse deutlich höhere Effizienz und kommen mit einem minimalen Einsatz von Ressourcen aus.
Teilweise sind KI-Roboter auf dem Acker auch im „Schwarm“ unterwegs und können dann untereinander kommunizieren und Daten austauschen.
Das Potenzial der sogenannten Farmdroiden ist in der Branche bekannt und stößt bei den Landwirt:innen auf großes Interesse.
Technische Voraussetzungen für den Betrieb von KI-Robotern in der Landwirtschaft sind eine stabile Internet-Verbindung, digitale Infrastruktur (z.B. Tablets, Computer), Know-how im Umgang mit digitalen Daten und eine zuverlässige Stromversorgung. Cloud-Technologie kann helfen, die beim Smart Farming, also der digital gestützten Landwirtschaft, entstehenden Datenmengen effizient zu verwalten. Die punktgenaue, teilflächenspezifische Bewirtschaftung nennt man auch Precision Farming (deutsch: Präzisionslandwirtschaft).
Szenerie mit Sonnenuntergang und einer Skyline

5G für Anwendungen der Zukunft

Das Echtzeit-Netz von Vodafone ermöglicht völlig neue Formen der intelligenten Vernetzung für Ihr Business.

  • Massgeschneidertes Netz
  • Geschwindigkeitsturbo
  • Reaktion in Echtzeit

Agrarrobotik: Vor- und Nachteile im Überblick

Die Vorteile von Agrarrobotern sind vielfältig. Hier sind die wichtigsten im Überblick:
  • Effizienz steigern: Roboter arbeiten präzise und kontinuierlich, was die Produktivität erhöht.
  • Nachhaltigkeit: Das gezielte Ausbringen von Dünger und Pflanzenschutzmitteln reduziert Umweltbelastungen und spart Ressourcen.
  • Arbeitsentlastung: Agrarroboter übernehmen Routinearbeiten und helfen, den Fachkräftemangel zu kompensieren.
  • Qualität verbessern: KI-gestützte Systeme erkennen kranke Pflanzen frühzeitig und ermöglichen ihre gezielte Behandlung.
Dem stehen jedoch auch Risiken und Herausforderungen gegenüber, beispielsweise:
  • Hohe Anschaffungskosten: Die Investition in KI-gestützte Agrarroboter ist für viele Betriebe finanziell herausfordernd. Außerdem ist die Zeitspanne bis zum gewinnbringenden Einsatz (Amortisationszeitraum) nicht immer klar.
  • Risikobeurteilung: Eine wichtige Voraussetzung für den reibungslosen Betrieb von KI-Agrarrobotern ist die korrekte Risikoeinschätzung. Es ist wichtig, die Grenzen einer jeden Maschine zu kennen, um Gefahren auszuschließen.
  • Technische Komplexität: Wartung und Betrieb erfordern Fachwissen und Schulungen. Softwarefehler lassen sich möglicherweise nur durch Fachexpert:innen beheben.
  • Abhängigkeit von digitaler Infrastruktur: Stabiles Internet und durchgängige Stromversorgung sind essenziell – in ländlichen Regionen ist das nicht überall selbstverständlich.
  • Datensicherheit: Große Datenmengen unterliegen rechtlichen Vorgaben und sind anfällig für Cyberrisiken.
Ingenieur bedient Roboterarme per Tablet

Multi-Access Edge Computing mit Microsoft Azure

Revolutionieren Sie mit Multi-Access Edge Computing (MEC) Ihre Geschäftsabläufe. MEC ist Datenaustausch fast in Echtzeit. Statt hunderte Kilometer ins nächste Rechenzentrum zurückzulegen, werden Daten da verarbeitet, wo sie entstehen. Direkt im Netz oder etwa in einer Industriehalle.

  • Entscheidungen in Millisekunden
  • Intelligente Prozesse
  • Lokale Datenverarbeitung

Anwendungsfelder für Roboter und KI in der Landwirtschaft

Früher ging man davon aus, dass sich Tätigkeiten in der Landwirtschaft, die Erfahrung und Feingefühl erfordern, nicht automatisieren lassen. Moderne Agrarroboter beweisen das Gegenteil. Mithilfe von Sensorik und künstlicher Intelligenz erkennen sie Muster, führen Aufgaben selbständig aus und verbessern Algorithmen kontinuierlich – dank Machine Learning teilweise sogar eigenständig.
Drei konkrete Beispiele:
  • Ernteroboter pflücken empfindliche Früchte wie Erdbeeren besonders schonend.
  • Selbstfahrende Farmdroiden versorgen bis zu 200 Großvieheinheiten, indem sie Futter aus Silos entnehmen und gezielt im Stall verteilen – auch für kleinere Betriebe eine echte Entlastung.
  • Misch- und Futterroboter stellen individuelle Futtermischungen für verschiedene Tiergruppen zusammen und liefern sie gezielt aus.
Die Einsatzmöglichkeiten für KI-Roboter in der Landwirtschaft sind breit gefächert:
  • Ackerbau: Autonome Sämaschinen, Mähdrescher und Hackroboter übernehmen Aufgaben mit hoher Präzision.
  • Obst- und Gemüsebau: Kameragestützte Roboter wie der Tipard 1800 von digital workbench können auch empfindliche Früchte wie Äpfel ernten, ohne sie zu beschädigen.
  • Tierhaltung: Stallroboter erkennen automatisch, ob Pferdeäpfel gefallen sind, und können diese eigenständig einsammeln. Melk- und Fütterungsroboter können dazu beitragen, das Tierwohl zu verbessern. Sie vergleichen z.B. automatisiert die Zustandsdaten einzelner Tiere kontinuierlich und bestimmen, wie viel Milch entsprechend ihres Zustands gemolken werden darf.
  • Unkrautbekämpfung: Systeme wie der satellitengestützte Roboter Galirumi identifizieren Unkraut und nutzen Laser oder elektrische Impulse zur herbizidfreien Unkrautvernichtung.
  • Datenanalyse: KI erstellt Ertragskarten, optimiert Düngemengen und hilft bei der Planung von Anbauzyklen.
Empfohlener externer Inhalt
Hier ist ein Video-Inhalt von YouTube. Er ergänzt die Informationen auf dieser Seite.
Sie können ihn mit einem Klick anzeigen und wieder ausblenden.
Ich bin einverstanden, dass externe Inhalte angezeigt werden. So können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr in unserer  Datenschutzerklärung.
Datenschutzerklärung

Investition mit Perspektive: Für wen lohnt sich der Einsatz von Agrarrobotern?

Die Anschaffung von Agrarrobotern ist normalerweise mit hohen Investitionskosten verbunden. Ob und wann sich diese für einen Betrieb rechnen, müssen Landwirt:innen sorgfältig kalkulieren. So kann ein einzelner Ernteroboter zwischen 30.000 und 70.000 Euro kosten – oder mehr. In der EU können Landwirt:innen durch Förderprogramme wie Robs4Crops finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung erhalten.
Laut Marktanalysen steigt die Nachfrage nach Farmrobotern kontinuierlich an. Bleibt die globale Entwicklung stabil, soll der Markt für Agrarrobotik laut Fortune Business Insights bis 2032 auf über 26 Milliarden US-Dollar anwachsen – im Vergleich zu 7,34 Milliarden im Jahr 2024. Die prognostizierte jährliche Wachstumsrate liegt bei über 18 %. Gründe für das starke Wachstum sind langfristige Einsparungen, niedrigere Arbeitskosten und ein geringerer Ressourcenverbrauch.
Derzeit profitieren vor allem größere Landwirtschaftsbetriebe von den Effizienzsteigerungen durch KI-Roboter. Doch auch kleinere Betriebe erhalten zunehmend Zugang zum Markt – durch modulare Systeme und Leasingmodelle.
Das Foto zeigt einen Containerhafen, in dem stilisierte Lichbögen die Contaniner miteinander verbinden.

Vodafone IoT Tracker

Vodafone IoT Tracker bieten Ihnen maßgeschneiderte Track-and-trace-Anwendungen für Güter aller Art.

  • Individuell buchbar
  • Erfassung wertvoller Daten
  • Optimierung von Prozessen

Rechtliche Rahmenbedingungen für KI-Roboter in der Landwirtschaft

Die rechtliche Lage hinsichtlich des Einsatzes von KI-Robotern in der Landwirtschaft ist komplex und im Wandel. In Deutschland und der EU gilt für die Herstellung und das Inverkehrbringen von Feldrobotern die europäische Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. In Österreich ist hierfür die Maschinensicherheitsverordnung (MSV) 2010 maßgeblich.
Der Umgang mit personenbezogenen Daten durch KI-Roboter ist durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) geregelt. Für Maschinendaten besteht jedoch noch Klärungsbedarf.
Autonomiegrade – etwa bei selbstfahrenden Traktoren – sind über die Norm ISO 18497-1 definiert.
Drohnen und autonome Fahrzeuge unterliegen besonderen Genehmigungsverfahren.
Aktuell arbeitet die Politik an klareren Regeln, um digitale Innovationen in der Landwirtschaft weiter zu fördern und gleichzeitig Sicherheit und Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
Ein Mann sitzt mit Tablet im Gewächshaus

Narrowband-IoT und­ LTE-M:­ Konnektivität im IoT-Umfeld

Ganz gleich, wo Sie sich aufhalten: Mit Narrowband-IoT und LTE-M gelingt Maschinenkommunikation auch unter schwierigen Bedingungen. Und das bei besonders geringem Stromverbrauch und somit langen Akkulaufzeiten.

  • Narrowband-IoT sorgt für beste M2M-Netzabdeckung
  • Über LTE-M lassen sich auch Sprachdaten übertragen
  • Auch in Kellern oder entlegenen Gebieten einsetzbar
Jetzt mehr erfahren

Blick in die Zukunft: Wie Roboter und KI die Landwirtschaft weiter verändern werden

Das Unternehmen Continental befragte im Herbst 2023 zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Innofact 503 Landwirt:innen aus Deutschland, Frankreich, USA, Brasilien und Japan zur Zukunft ihrer Branche.
Laut der Studie „Landwirtschaft im Wandel“ war der Einsatz von Robotern (13 %) und KI (10 %) zu dem Zeitpunkt noch moderat. Angesichts der rasanten technologischen Fortschritte und der Durchbrüche, die Roboter derzeit in der Landwirtschaft erzielen, ist jedoch mit starken Steigerungsraten zu rechnen.
So prognostiziert Statista Market Insights für den Markt der landwirtschaftlichen Servicerobotik zwischen 2025 und 2029 eine jährliche Wachstumsrate von 8,3 %, was einem Marktvolumen von 2,06 Milliarden Euro entspricht. Der größte Umsatzanteil wird derzeit in Deutschland erzielt – hier wird für das Jahr 2025 ein Volumen von 272,58 Millionen erwartet. China liegt auf Platz zwei, gefolgt von den USA.
Laut Statista übersteigt die Nachfrage nach KI-gesteuerten, autonom fahrenden Traktoren aktuell bereits das Angebot. Dabei spielen auch lokale Faktoren eine Rolle: In Gegenden mit rauem Klima und geringerem Arbeitskräfteangebot ist die Nachfrage nach Feldrobotern besonders hoch.

Keine Gefahr für Arbeitsplätze – sondern neue Chancen

Trotz der zunehmenden Automatisierung durch Agrarroboter gehen Branchenexpert:innen nicht davon aus, dass Arbeitsplätze in der Landwirtschaft in großem Umfang verloren gehen. Eher im Gegenteil: Weltweit wächst der Bedarf an Nahrungsmitteln durch das kontinuierliche Bevölkerungswachstum, was eine Ausweitung der landwirtschaftlichen Produktion notwendig macht. Gleichzeitig herrscht in vielen Regionen wie Deutschland ein akuter Fachkräftemangel, insbesondere bei körperlich anstrengenden oder saisonalen Tätigkeiten.
Agrarroboter können hier gezielt entlasten und Lücken schließen, ohne die menschliche Arbeitskraft vollständig zu ersetzen. Vielmehr entstehen neue Berufsfelder – etwa für das Überwachen, Warten und Programmieren sowie für das Analysieren von Daten. Diese Tätigkeiten erfordern qualifizierte Fachkräfte und machen die Branche langfristig auch attraktiver.
Eine Frau sitzt lächelnd vor einem Notebook

Vodafone Modbus Cloud Connect

Das All-in-One-Produkt für eine direkte Verbindung von Modbus-RTU-Geräten über LPWA (NB-IoT & LTE-M) in die Cloud.

  • Einfache Installation & Inbetriebnahme
  • Einfaches IoT-Upgrade von Bestandsgeräten (Retrofit)
  • Einfache, autarke Datenkommunikation über Narrowband-IoT & LTE-M
  • Einfacher und gesicherter Betrieb über den Lebenszeitraum

Das Wichtigste zu KI-Robotern in der Landwirtschaft in Kürze

  • KI-Roboter revolutionieren die Landwirtschaft durch Automatisierung und sorgen für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit.
  • Zu den wichtigsten Vorteilen gehören Arbeitsentlastung, Ressourcenschonung und Qualitätssteigerung.
  • Die Einsatzgebiete sind vielfältig und reichen vom Ackerbau über die Tierhaltung bis zur übergreifenden Datenanalyse.
  • Obwohl die Anfangsinvestitionen hoch sind, nimmt der Einsatz von Agrar- und KI-Robotern stetig zu, da sie sich langfristig als wirtschaftlich sinnvoll erweisen.
  • Es gibt bereits spezielle rechtliche Rahmenbedingungen für KI-Roboter in der Landwirtschaft und sie entwickeln sich weiter – Sicherheit und Datenschutz sind dabei zentrale Themen.
  • Die Zukunft von KI-Robotern liegt in intelligenten, vernetzten Systemen, die Landwirt:innen unterstützen und nicht ersetzen.
Das könnte Sie auch interessieren:
IoT

GPS-Tracker: Alles zu Funktionsweise, Features und Einsatzbereichen

GPS-Tracker lassen sich vielseitig einsetzen: Sie helfen bei Fahrzeug- und Asset-Tracking, erfüllen Sicherheits- und Logistikanforderungen und ermöglichen via IoT Transparenz über Ortung und Bewegung.

Digitalisierungsberatung

Die Beraterinnen und Berater helfen Ihnen kostenlos und unabhängig bei praktischen Fragen und geben konkrete Tipps. Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Termin um Ihr Anliegen zu besprechen.

Termin vereinbaren