Wenn Sie eine eigene Firmenwebsite betreiben, sollten Sie auch ein eigenes SSL/TLS-Zertifikat für Ihre Seite beantragen. Das ist besonders dann wichtig, wenn Sie über Ihre Webseite Adress- und Bankdaten oder andere persönliche Daten Ihrer Kund:innen abfragen. Denn solche Daten dürfen gemäß Datenschutz-Grundverordnung ausschließlich verschlüsselt übertragen werden – beispielsweise mithilfe von SSL/TLS. Aktuell gibt es drei Arten von SSL/TLS-Zertifikaten:
Domain Validation (DV): Dies ist das Basis-Zertifikat für den Datenaustausch per SSL/TLS. Hier garantiert die Zertifizierungsstelle lediglich, dass der:die Inhaber:in des Zertifikates auch tatsächlich die dahinterstehende Internetdomain registriert hat. Beantragung und Ausstellung eines solchen Zertifikates sind meist innerhalb einer halben Stunde erledigt.
Organization Validation (OV): Bei diesem Zertifikat wird über die Domain hinaus auch das Unternehmen selbst überprüft und seine Authentizität bestätigt.
Extended Validation (EV): Das EV-Zertifikat ist das aufwändigste und sicherste unter den SSL/TLS-Zertifikaten. Hier wird beispielsweise kontrolliert, ob der:die Antragsteller:in überhaupt zeichnungsberechtigt für das beantragende Unternehmen ist.
Welchen Anbieter wählen?
Im Internet finden Sie verschiedene Zertifizierungsstellen, die Ihnen gegen eine Gebühr ein SSL/TLS-Zertifikat ausstellen. Zu den bekanntesten Anbietern gehören GlobalSign, DigiCert, VeriSign und Sectigo (ehemals Comodo).
Neben den gewerblichen Zertifizierungsstellen gibt es auch kleinere Anbieter, die kostenlose Zertifikate ausstellen – meist aber nur einfache DV-Zertifikate. Als Unternehmen sollten Sie lieber das Geld für ein anerkanntes EV-Zertifikat in die Hand nehmen. Immerhin kann jede:r Besucher:in Ihrer Webseite an Ihrem Zertifikat erkennen, ob Sie einen anerkannten Anbieter nutzen.
Insbesondere Betreiber:innen von Webshops sollten hier also keine Kompromisse machen, wenn ihnen das Vertrauen Ihrer Kund:innen wichtig ist.
Gültigkeit von SSL/TLS-Zertifikaten
Ein SSL/TLS-Zertifikat läuft nach 13 Monaten aus und muss dann erneuert werden. In Zukunft wird sich diese Frist schrittweise auf 47 Tage verkürzen. Manchmal erhalten Sie deshalb beim Besuch einer Webseite den Hinweis, dass das zugehörige Zertifikat bereits abgelaufen ist. Das könnte grundsätzlich auch ein Indiz für ein gefälschtes Zertifikat sein, muss es aber nicht zwingend. Oft hat der:die Betreiber:in einfach nur vergessen, rechtzeitig das eigene Zertifikat zu erneuern.