Security

Security-Awareness-Trainings: Der Schlüssel zu mehr IT-Sicherheit in Unternehmen

Ein unbedachter Klick kann ihr Unternehmen Millionen kosten. Menschliche Fehler durch Unwissenheit erleichtern Kriminellen Datendiebstahl und Erpressung. Security-Awareness-Trainings senken dieses Risiko deutlich, denn nur geschulte Mitarbeiter:innen erkennen digitale Gefahren rechtzeitig. Was Security-Awareness-Trainings beinhalten und welche Formen es gibt, erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

Security-Awareness-Trainings: Das Wichtigste in Kürze

  • Der „Faktor Mensch“ nach wie vor die größte Schwachstelle in jedem vermeintlich sicheren IT-System.
  • Kriminelle setzen aus diesem Grund auf Unwissenheit und Achtlosigkeit bei Angestellten in Unternehmen, um Zugriff auf deren IT-Systeme und Daten zu erlangen. Dazu zählen unter anderem Phishing, Kennwortangriffe und das Einschleusen von Malware.
  • Mit regelmäßigen Security-Awareness-Trainings sichern Sie Ihr Unternehmen gegen viele Cyberangriffe von außen und innen.
  • Kombinationen aus Präsenz- und Online-Trainings haben sich bewährt, um die wichtigsten Sicherheitsprinzipien zu erlernen und regelmäßig aufzufrischen.
  • Lassen Sie Ergebnisse aus Ihrem laufenden Sicherheits-Monitoring in die Schulungen mit einfließen.
  • Prüfen Sie, ob Ihr IT-Dienstleister auch Security-Awareness-Trainings anbietet. Dieser Anbieter kennt Ihr Unternehmen bereits und kann daher Ihre Mitarbeiter:innen zielgerichtet schulen.

Was ist ein Security-Awareness-Training? Definition & Ziele

Gut zu wissen

Nach der neuen Richtline zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS2) der Europäischen Union unterliegen nun deutlich mehr Unternehmen der Kritischen Infrastruktur (KRITIS), für die eine besondere Cyberresilienz verpflichtend ist. Bei Nichteinhaltung drohen hohe Bußgelder – gehören Sie also diesen Unternehmen, sind Security-Awareness-Trainings für Ihre Belegschaft wichtiger denn je.

Ein Security-Awareness-Training (frei übersetzt: Schulung des Sicherheitsbewusstseins) richtet sich nicht speziell an IT-Fachkräfte. Stattdessen ist es in Aufbau und Inhalt für sämtliche Beschäftigten konzipiert, die mit einem digitalen Endgerät auf geschäftliche Daten zugreifen. Aus diesem Grund bezeichnet man es auch häufig als Cyber-Security-Awareness-Training, um es von allgemeinen Sicherheitstrainings abzugrenzen, die auch physische Sicherheit wie etwa Zugangskontrollen und sichere Arbeitspraktiken beinhalten.
Viele Firmen schützen ihre Netze und Daten mittlerweile mit leistungsstarken Firewalls und einer Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) – und lagern Ihre Geschäftsdaten in gut gesicherten Private Clouds. Deshalb attackieren Cyberkriminelle zunehmend die Mitarbeiter:innen direkt, beispielsweise mit erpresserischen E-Mails. Da sich die Bedrohungslage außerdem fortlaufend ändert, sollten Sie die eigene Belegschaft möglichst regelmäßig zu den Gefahren der Cyberkriminalität schulen.
Dienstleister haben sich auf diese Gefahren spezialisiert und bieten entsprechende Trainings an. Neben allgemeinen Schulungen für die „normale“ Arbeit im geschäftlichen Umfeld können Sie auch spezielle Angebote buchen. Diese sind spezifisch auf bestimmte Zielgruppen und Tätigkeitsfelder ausgerichtet. Dies kann beispielsweise für Mitarbeiter:innen im Kundenservice der Umgang mit verdächtigen E-Mails von Kund:innen sein. Für Beschäftigte in der Produktion oder im Außendienst kann wiederum das Thema „Sicherer Umfang mit mobilen Endgeräten im Internet of Things“ wichtiger sein.
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Warum Ihr Unternehmen Security-Awareness-Trainings braucht

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Sie als Unternehmen unbedingt regelmäßige Security-Awareness-Training mit Ihrer Belegschaft durchführen sollten. Zu den wichtigsten zählen:
  • Faktor Mensch: Viele Cyberangriffe zielen direkt auf Beschäftigte ab (z. B. Smishing, Spear Phishing) – dieser Schwachstelle können Sie nur mit einem entsprechend geschulten Bewusstsein Ihrer Belegschaft begegnen.
  • Phishing-Risiko: Laut dem Phishing-Benchmarking-Report 2025 der Cybersicherheitsplattform KnowBe4 sinkt das Risiko durch Phishing-Angriffe deutlich, wenn Mitarbeiter:innen über einen regelmäßigen Zeitraum Trainings absolvieren.
  • Erfahrungen aus der Praxis: Unternehmen und andere Organisationen berichten nach Security-Awareness-Trainings von deutlich weniger erfolgreichen Angriffen (z. B. Malware durch Phishing).
  • Aktualität: Anbieter passen Schulungen laufend an neue Cybercrime-Trends an. Was im vergangenen Jahr besonders gefährlich war, kann bereits von neuen Methoden ersetzt worden sein.
  • Regelmäßigkeit: Security-Awareness-Trainings sollten nicht nur einmalig, sondern kontinuierlich durchgeführt werden, um aktuellen Bedrohungen zu begegnen.
  • Einfache ISMS-Integration: Trainings sind fester Bestandteil eines Information Security Management Systems (ISMS), das nach dem Top-Down-Prinzip Regeln und Prozesse für IT-Sicherheit definiert.
  • Pentests: Externe Sicherheitsexpert:innen können Unternehmensnetze im Zuge von Security-Awareness-Trainings auf Schwachstellen prüfen, die Sie auf technischer und administrativer Ebene beheben können.
  • Spürbare Ergebnisse: Security-Awareness-Trainings stärken das Sicherheitsbewusstsein und lassen Ihr Personal Gefahren besser erkennen.

Das sollte ein Security-Awareness-Training beinhalten

Anbieter können innerhalb eines Security-Awareness-Trainings unterschiedliche Schwerpunkte setzen, die sich auf bestimmte Sicherheitsaspekte beziehen. Welche Schulung hierbei die beste ist, lässt sich nicht sagen, da alle Themenbereiche miteinander zusammenhängen und jeweils Umsicht und Wissen erfordern.
Man unterscheidet bei Security-Awareness-Trainings üblicherweise drei Bereiche:

1. Technische Sicherheit

  • Umgang mit Passwörtern
  • Erkennen von Phishing-Mails und Malware
  • Sicheres Arbeiten mit Geräten und Netzwerken

2. Organisatorische Sicherheit

  • Richtlinien und Prozesse des Unternehmens (z. B. Meldewege bei Sicherheitsvorfällen)
  • Umgang mit vertraulichen Informationen
  • Compliance und Datenschutz (DSGVO, interne Vorgaben)

3. Physische Sicherheit

  • Schutz von Arbeitsplätzen (z. B. Clean Desk Policy)
  • Zugangskontrollen (Badges, Besucherregelungen)
  • Umgang mit Hardware (z. B. keine ungesicherten USB-Sticks)

Die einzelnen Inhalte eines Security-Awareness-Trainings

Eine effektive Schulung für sämtliche Mitarbeiter:innen eines Unternehmens sollte folgende Aspekte berücksichtigen:

Umgang mit Daten und Datenspeichern

In den vergangenen Jahren haben die meisten Firmen Cloud-Computing innerhalb ihrer täglichen Geschäftsprozesse und zum Speichern ihrer Daten etabliert. Aus diesem Grund gestaltet sich der Umgang mit Firmendaten für viele Personen im Unternehmen vermeintlich komplizierter – vor allem, wenn diese keine profunden IT-Kenntnisse haben. Vor diesem Hintergrund ist das Bewusstsein dafür, wie und wo Daten Ihres Unternehmens gespeichert sind, besonders wichtig.
Im Training vertiefen Ihre Mitarbeiter:innen, wie sie Firmendaten sicher speichern und vor dem Zugriff durch Dritte schützen. Die Unterschiede zwischen Cloud-Lösungen versus On-Premises-Datenspeichern kommen hier beim Thema Datensicherheit ebenso vor wie die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zum Umgang mit personenbezogenen Daten.

Umgang mit E-Mails

E-Mails sind häufig das Einfallstor für Hackingattacken. Verschlüsselte E-Mail-Anhänge und Links in der elektronischen Post sind bekannte Werkzeuge von Cyberkriminellen, um die unternehmenseigene Firewall oder den Virenschutz zu umgehen. In den Schulungen lernen Ihre Mitarbeiter:innen, wie sie Phishing-Mails und schädliche Dateianhänge erkennen, E-Mail-Absender:innen sicher identifizieren und E-Mail-Inhalte beim Versand verschlüsseln.

Sichere Passwörter erstellen

Sogenannte „schwache“ Passwörter machen Angreifer:innen das Eindringen in Firmennetze sehr einfach. Viele Anwendungen schreiben mittlerweile „starke“ Passwörter inklusive Sonderzeichen vor, doch selbst dann drohen erhebliche Gefahren durch fahrlässigen Gebrauch: Wer beispielsweise privat beim Online-Shopping das gleiche Passwort verwendet wie am Arbeitsplatz für den Netzwerkzugang, gefährdet damit im schlimmsten Fall das Firmennetzwerk.
Daher lernen Ihre Mitarbeiter:innen im Security-Awareness-Training, wie sie sichere Passwörter bilden und Ihre Systeme beispielsweise per Zwei-Faktor-Authentifizierung vor Dritten schützen. Auf diese Weise sinkt die Wahrscheinlichkeit für den Erfolg krimineller Kennwortangriffe wie zum Beispiel durch Brute Force.

Identitätsdiebstahl und Phishing

Falsche Identitäten sind ein wachsendes Problem im Internet. Viele Unternehmen setzen daher bereits auf Zero Trust als Sicherheitskonzept. Der Anruf einer vermeintlichen Führungskraft, die dazu auffordert, einen größeren Betrag vom Firmenkonto auf eine Auslandskonto zu überweisen, läuft dann ins Leere; ebenso wie die verdächtige Phishing-E-Mail vermeintlicher Geschäftspartner:innen mit einem ungewöhnlichen Dateianhang, der sich als Virus entpuppt.

Gegenseitige Informationspflichten

Über entsprechende Alarmierungen und Berichte machen Sie Cyberattacken in Ihrem Unternehmen bekannt und Angriffswege transparent. Zugleich lernen Ihre Mitarbeiter:innen, in welchen Branchen welche Hackingattacken auch an Behörden zu berichten sind und welche Informationspflichten bestehen. Insbesondere bei Datenpannen gelten klare gesetzliche Abläufe, die Ihre Belegschaft kennen muss, um keine Bußgelder zu riskieren.

Mobile Geräte und das BYOD-Modell

Immer mehr Mitarbeiter:innen nutzen dieselben mobilen Endgeräte beruflich und privat. Das gilt für den Dienstwagen mit Internetzugang und Firmennetzanbindung ebenso wie für das Diensthandy oder den privaten Computer, über den die Mitarbeiter:innen per VPN-Einwahl aus dem Unternehmensnetz Daten herunterladen.
Das Modell BYOD (Bring Your Own Device, frei übersetzt: Bring Dein eigenes Gerät mit) erlaubt diese Doppelnutzung ausdrücklich. Es schafft zugleich entsprechende Sicherheitshürden zwischen dem privaten und dem dienstlichen Einsatz. Im Security-Awareness-Training lernen Ihre Mitarbeiter:innen, was sie hierbei beachten müssen und welche weiteren Modelle es gibt.

Der Umgang mit sozialen Medien

Die meisten Menschen nutzen soziale Medien – sei es beruflich oder privat. Immer wieder kommt es hierbei zu Sicherheitsproblemen. Dies kann dann passieren, wenn etwa Mitarbeiter:innen absichtlich oder aus Nachlässigkeit Unternehmensinterna im Netz veröffentlichen. Ebenso können sie aus Versehen Schadsoftware aus den sozialen Medien herunterladen und auf dienstlich genutzten Geräten installieren.
Das Security-Awareness-Training schult Ihre Belegschaft in einem verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Medien. Außerdem sensibilisiert es sie generell zu einem vorsichtigen Umgang mit persönlichen Informationen.
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Formate & Methoden: Online-Schulung, Workshop & Blended Learning

Security-Awareness-Trainings umfassen unterschiedliche Formen und Tools, um Wissen zu Cybergefahren zu vermitteln und das Sicherheitsbewusstsein („Awareness“) der Teilnehmer:innen zu stärken. Zu den am häufigsten genutzten Schulungsformen gehören:
  • Computergestützte Schulungen
  • Simulationen zu Phishing
  • Awareness-Training per Gamification
  • Sensibilisierung anhand von Fallbeispielen
  • Kurze, interaktive, sich wiederholende Trainingseinheiten (Microlearning)
Sie können Security-Awareness-Trainings für Ihre Angestellten als Präsenzschulung oder als Online-Veranstaltung anbieten. Auch Mischformen sind möglich (sogenanntes Blended Learning). Generell empfehlen Expert:innen mittlerweile kurze, dafür aber häufigere Schulungen und Online-Tests. In den einzelnen Übungen vertiefen die Teilnehmer:innen beispielsweise den Umgang mit bestimmten Technologien, ihr Wissen zum Surfen im Internet oder dem Umgang mit E-Mails.
  • Präsenzschulung: Direkte Interaktion mit Trainer:innen, praxisnahe Übungen (z.B. sicherer Umgang mit Kundendaten), schnelle Korrektur und Besprechung von Fehlern.
  • Online-Schulung: Regelmäßige Vertiefung und Aktualisierung des Wissens, ideal für Mitarbeiter:innen im Homeoffice oder mit räumlicher Distanz zum Unternehmenssitz.
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Kosten von Security-Awareness-Trainings

Größter Kostenfaktor bei Security-Awareness-Trainings ist meist die hierfür anfallende Arbeitszeit der Teilnehmer:innen. Ihre Kosten für regelmäßige Trainings können Sie durch eine Kombination aus Präsenz- und Online-Trainings reduzieren.
Häufige kurze Wiederholungsübungen, zum Beispiel eine Stunde pro Quartal, sind dabei in der Regel nachhaltiger und effizienter als beispielsweise eintägige Auffrischungsschulungen im Jahresturnus.
Als Faustregel gilt: Die Kosten für ein Security-Awareness-Training umfassen in den meisten Fällen nur einen Bruchteil des Schadens, den eine Cyberattacke verursachen kann. Datendiebstahl und -lecks können unter anderem in Erpressungen durch Kriminelle, Nachteilen am Markt, Imageschäden und Bußgeldern verursachen. Für nicht wenige Unternehmen haben derartige Vorfälle existenzbedrohende Ausmaße.
Tipp: Arbeiten Sie bereits mit einem zuverlässigen Dienstleister für Pentests, Sicherheits-Audits oder für das Erstellen und Monitoring Ihres ISMS zusammen? Dann fragen Sie dort an, ob dieser auch Security-Awareness-Trainings abhält. Der Anbieter kennt Ihr Unternehmen, die IT-Strukturen und Ihre Branche bereits. Auf dieser Basis kann er Ihre Mitarbeiter:innen gezielt schulen, ohne sich zuvor unter Umständen zeitaufwendig in diese Bereiche einarbeiten zu müssen.
Zugleich können Sie auf diese Weise die Ergebnisse bisheriger Pentests in Ihrem Unternehmen in die Lehrgangsinhalte einfließen lassen. Damit demonstrieren Sie Ihren Angestellten, welche konkreten Sicherheitslücken es in Ihrer Firma bereits gab oder sogar noch gibt. Das macht die Schulungen besonders anschaulich.

Fazit: Deshalb sind Security-Awareness-Trainings so wichtig

Security-Awareness ist heutzutage ein entscheidender Faktor für die Cybersicherheit von Unternehmen. Bei immer perfideren Angriffsformen sind Ihre Mitarbeiter:innen in der Regel das größte Risiko für die Sicherheit Ihrer Daten und Geschäftsprozesse. Mit einem entsprechend geschulten Sicherheitsbewusstsein können Sie dieses jedoch entscheidend senken. Viele Angriffe laufen dann von vornherein ins Leere.
Allerdings entsteht dieses Bewusstsein nur durch entsprechende Schulungen. Security-Awareness-Trainings sind entscheidend, um Ihr Personal für Risiken zu sensibilisieren und sicheres Verhalten zu fördern. Damit sie wirksam sind, müssen die Inhalte aktuell, praxisnah und auf Ihr Unternehmen sowie die jeweiligen Arbeitsorte Ihrer Belegschaft zugeschnitten sein. Allgemeine oder veraltete Kurse – oft ohne Bezug zu deutschem oder EU-Recht wie der DSGVO – sind wenig hilfreich.
Gute Trainings beinhalten Übungen oder Tests, damit Ihre Mitarbeiter:innen das Gelernte aktiv anwenden können. Außerdem sollten sie verständlich erklären, warum Sicherheitsregeln wichtig sind. Beispiel: Wer die Folgen unsicherer Passwörter nachvollziehen kann, hält sich eher an Vorgaben.
Der Microsoft Defender for Business von Vodafone kann Sie und Ihre Belegschaft dabei unterstützen, stets aufmerksam gegenüber Cyberrisiken zu sein. Das Security-Tool verhindert von vornherein viele Angriffsversuche, ohne dass Sie einschreiten müssen.
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Security-Awareness-Trainings: Häufig gestellte Fragen (FAQ)

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