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Arduino IoT und IoT-Cloud: Der günstigste Weg ins Maschinennetz?

Mit Mikrocontrollern wie dem Arduino und einer IoT-Cloud können Sie viele Aufgaben in Ihrer Firma automatisieren. Was ein Arduino alles kann und was Sie bei der Wahl einer IoT-Cloud beachten sollten, lesen Sie hier.

Rund die Hälfte aller deutschen Unternehmen nutzt regelmäßig Cloud-Computing. Dabei sind moderne Clouds viel mehr als nur Datenspeicher oder Software-Depots. Mit Ihrer eigenen IoT-Cloud können Sie noch ganz andere Dinge realisieren – von der Logistikoptimierung bis zum Diebstahlschutz für Baumaschinen.

Inhaltsverzeichnis

Arduino und IoT: Was steckt dahinter?

Arduino ist der Name einer weitverbreiteten Baureihe von Mikrocontroller-Boards, die ursprünglich als preisgünstige Lernplattform für Mikrocomputer-Einsteiger:innen entwickelt wurden. Inzwischen kommen Arduinos aber auch in vielen anderen Bereichen zum Einsatz – vom Prototypenbau in der Industrie bis zur Gebäudevernetzung. Seit der Vorstellung des Arduinos im Jahr 2010 wurden mehr als 10 Millionen offizielle Boards verkauft – dazu kommt eine unbekannte Anzahl von Nachbauten.
Das Arduino-Board gibt es inzwischen in vielen unterschiedlichen Versionen, die vom daumennagelgroßen Arduino Beetle bis zum Arduino Esplora in der Größe eines Brillenetuis reichen. Die wohl bekannteste Variante ist der Arduino Uno. Mit seinen vielen Anschlüssen, die über Buchsenleisten herausgeführt werden, eignet er sich ideal für den Prototypenbau. Dennoch ist er klein genug, um ihn beispielsweise als Steuercontroller in anderen Geräten zu verbauen – etwa in einem Lernroboter oder einer Überwachungskamera.
Zur Arduino-Plattform gehören auch eine kostenlose Entwicklungsumgebung namens Arduino IDE sowie ein optionales und kostenpflichtiges Cloud-Angebot namens Arduino Cloud. Auf dem Zubehörmarkt gibt es eine breite Palette von Sensoren, Aktoren und Erweiterungsplatinen, die den Arduino zu einem vielfältigen Werkzeug für unterschiedliche Einsatzgebiete machen – vom Temperaturwächter über Spannungsmesser und Bodenfeuchtesensoren bis zur kompletten Gerätesteuerung für 3D-Drucker.

Kompakter Mikrocontroller

Während Arbeitsplatz-Computer und Server üblicherweise eine große Hauptplatine mit einem Mikroprozessor und einer darum herum angeordneten Peripherie besitzen, verwenden Arduinos einen sogenannten Mikrocontroller. Bei einem Mikrocontroller sind der Arbeitsspeicher und viele Ein- und Ausgabefunktionen direkt im Chip verbaut. Dadurch ist ein Mikrocontroller-Board deutlich kleiner als die Hauptplatine eines klassischen Computers.
Die meisten gängigen Mikrocontroller basieren auf älteren Mikroprozessoren aus den 1980er- oder 1990er-Jahren. Bei den Arduinos sind überwiegend kostengünstige Mikrocontroller aus der ATmega-Baureihe des Herstellers Atmel verbaut, den inzwischen der Halbleiterhersteller Microchip übernommen hat.
Diese Mikrocontroller kommen bei Weitem nicht an die Leistungsfähigkeit heutiger Prozessoren heran, sind dafür aber äußerst günstig, kompakt und energiesparend. Aus diesen Gründen kommen Arduinos häufig dort zum Einsatz, wo der Platz beschränkt ist oder wo anstelle einer Netzsteckdose nur Batteriestrom verfügbar ist. Bei aktivierter Schlaffunktionen kann ein Arduino Pro Mini seinen Stromverbrauch auf 1 Milliampere absenken. Ein moderner Kleincomputer mit Mikroprozessor verbraucht auch im Ruhemodus ein Vielfaches davon.
Außerdem sind Mikrocontroller gerade aufgrund ihrer vergleichsweise einfachen Hard- und Software-Architektur gut für sogenannte Echtzeitaufgaben geeignet. Im Unterschied zu modernen Computern werden sie nicht durch Middleware oder Webbrowser und Gerätetreiber ausgebremst und führen nur sehr simple Programmschleifen aus. Deshalb können sie beispielsweise ihre Eingänge immer genau zu einem auf den Sekundenbruchteil genau festgelegten Zeitpunkt abfragen. Das ist für viele Steuerungs- und Regelungsaufgaben wichtig.
Ein Mann sitzt mit Tablet im Gewächshaus

Narrowband-IoT und­ LTE-M:­ Konnektivität im IoT-Umfeld

Ganz gleich, wo Sie sich aufhalten: Mit Narrowband-IoT und LTE-M gelingt Maschinenkommunikation auch unter schwierigen Bedingungen. Und das bei besonders geringem Stromverbrauch und somit langen Akkulaufzeiten.

  • Narrowband-IoT sorgt für beste M2M-Netzabdeckung
  • Über LTE-M lassen sich auch Sprachdaten übertragen
  • Auch in Kellern oder entlegenen Gebieten einsetzbar
Jetzt mehr erfahren

Industrielle Anwendungen

Seit einigen Jahren wird der Arduino auch in der Industrie verwendet. Dritthersteller bieten robuste, staubgeschützte Gehäuse und Sensoren sowie Arduino-Modelle speziell für die Hutschienenmontage an.
Auch der Arduino-Anbieter Arduino LLC hat eigene Produktlinien für die Industrie und andere ambitionierte Nutzer:innen im Programm, darunter die Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) Arduino Opta und die sogenannten MKR-Modelle. Die Abkürzung „MKR“ steht für das englische Wort „Maker“ (auf Deutsch: Macher:in/Bastler:in). Aber auch viele Profis in der Industrie nutzen die neuen Boards gern, etwa im Ingenieurswesen oder der Elektronik.

Geräte im Internet der Dinge

Der Begriff Internet of Things (kurz: IoT, auf Deutsch: Internet der Dinge) oder Maschinennetz bezeichnet die Gesamtheit aller mit dem Internet verbundenen smarten Geräte. Dazu gehören vernetzte Fertigungsanlagen in der Industrie genauso wie autonome Fahrzeuge, die sich Wetter- oder Umgebungsdaten aus dem Internet herunterladen. Nach Schätzungen von Expert:innen gibt es derzeit rund 13 Milliarden über das IoT vernetzte Geräte. Das speziell in der Industrie genutzte IoT wird auch als Industrial Internet of Things (kurz: IIoT) bezeichnet. Auch Arduinos kommen häufig im IIoT zum Einsatz.
In einer IoT-Cloud können Sie Daten von IoT-Geräten sammeln, analysieren und auswerten. Viele IoT-Geräte können Sie auch direkt aus der IoT-Cloud heraus ansteuern. Eine IoT-Cloud bietet Ihnen passende Datenschnittstellen, über die sich Ihre IoT-Geräte direkt mit der Cloud verbinden können.
Kleine blaue Computerplatinen liegen nebeneinander, darauf sind verschiedene Anschlüsse und Sensoren zu sehen.
Arduino-Mikrocontroller können Sie mit Sensoren erweitern. Im Bild: Arduino Unos und ein Nano, Abstandssensoren, Infrarot-Bewegungsmelder.

Arduino im Internet der Dinge (IoT): Mehr Optionen dank Shields

Standardmäßig besitzen die meisten Arduinos keinen LAN-, WLAN- oder Mobilfunk-Anschluss. Doch über entsprechende Erweiterungen können Sie diese Technologien sehr einfach nachrüsten. Einige Arduino-Varianten haben sie sogar direkt an Bord.
Ein Nachrüsten ist beispielsweise über sogenannte Shields möglich. Shields sind speziell für den Arduino entwickelte Zusatz-Boards, die auf die Mikrocontroller-Platine aufgesteckt werden. Die meisten Shields gibt es für den Arduino Uno. Viele davon passen auch auf den Arduino Duemilanove, den Diecimila und die beiden größeren Arduino Mega und Arduino Mega 2560.
Zusätzlich zum Shield oder On-Board-Zugang brauchen Sie eine Software, um den Arduino über das IoT zu vernetzen. Auch hierfür gibt es günstige Lösungen am Markt, darunter die Cloud der Arduino-Anbieter.

Verbindungsmöglichkeiten: WLAN, Bluetooth und mehr

Auf folgenden Wegen bringen Sie Ihren Arduino in das Internet of Things:
  • Arduino Uno: Den Arduino Uno verbinden Sie beispielsweise direkt über ein GSM-Shield wie das SIM900 mit dem Mobilfunknetz. Mit einem WLAN-Shield wie dem Arduino WiFi Shield oder dem ESP8266 WiFi Shield bringen Sie Ihren Uno per WLAN ins Firmennetz und darüber ins Internet. Hierfür müssen Sie das Gerät möglicherweise am Router oder in der Firewall anmelden. Dasselbe funktioniert auch über Ethernet-Netzwerkkabel mit einem Ethernet-Shield wie dem W5100 oder dem Arduino Ethernet Shield 2.
  • Arduino Uno R4: Die Neuauflage des beliebten Uno-Boards gibt es ein zwei Versionen. Bei der etwas teureren Variante Arduino Uno R4 WiFi ist neben dem schnellen ARM-Cortex-Mikrocontroller zusätzlich ein WLAN-Modul auf Basis des ESP32-S3 verbaut.
  • Arduino Nicla Vision: Der nur wenige Kubikzentimeter große Nicla Vision vereint auf seiner Platine einen ARM Cortex M7/M4 mit einer 2-Megapixel-Farbkamera, Mikrofon, WLAN, Bewegungssensor und Bluetooth-Modulen. Damit kann das Gerät beispielsweise Kamerabilder direkt in die Cloud übertragen.
  • Arduino BT: Dieses Arduino-Board verfügt über ein integriertes Bluetooth-Modul. So können Sie es über andere Geräte mit Ihrem Firmennetz verbinden.
  • Arduino Opta und MKR-Boards: Über ein Bluetooth-Modul verfügen auch der Opta und die verschiedenen MKR-Modelle mit SAM-D21-Mikrocontroller, etwa MKR 1000 WiFi, MKR WiFi 1010 und MKR Vidor 4000. Einige Boards unterstützen außerdem Mobilfunk und LoRaWAN (siehe unten).
  • Arduino Nano: Auch von diesem sehr kleinen Arduino gibt es einige Varianten mit integriertem WLAN-Modul, etwa den Arduino Nano IoT, den Arduino Nano RP2040 Connect und den Arduino Nano ESP32.
Seit einiger Zeit unterstützt Arduino auch den Funkstandard LoRa für Funknetze vom Typ Long Range Wide Area Network (LoRaWAN). Zugang zu diesem Langstreckenfunk erhalten ältere Arduino-Modelle wie der Uno und der Mega beispielsweise über den Dragino LoRaWAN Shield. Etwas ungewöhnlich, aber grundsätzlich machbar ist auch deren Bluetooth-Anbindung ans Firmennetz über einen zwischengeschalteten PC – und von dort ins Internet, beispielsweise über ein Adafruit Bluefruit LE Shield.
Agrarwirtin arbeitet am Tablet. Im Hintergrund sind Erntemaschinen zu sehen.

Internet of Things: Alles aus einer Hand

Durch die intelligente Vernetzung von Maschinen und Gegenständen werden unter anderem Produktion und Logistik effizienter gestaltet. So sparen Sie wichtige Ressourcen und erweitern Ihre Geschäftsmodelle.

Optimieren Sie jetzt Ihre Prozesse: Wir sind mit über 118 Millionen Connections führend im Bereich IoT und diese Zahl wächst täglich.

Typische IoT-Anwendungen mit dem Arduino und der Arduino IoT Cloud

Die Arduino-Welt bietet Ihnen ein umfassendes Baukastensystem. Sie können Boards, Sensoren, Aktoren, Shields und die Zugangstechnologien zum IoT beliebig kombinieren und Ihre Geräte dann in einer Cloud Ihrer Wahl zusammenführen. Das kann Ihre eigene Private Cloud sein. Sie können aber auch eine dedizierte IoT-Cloud nutzen wie Vodafone IoT oder die Arduino Cloud, die Sie über die Anbieter-Website arduino.cc erreichen.
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Hier einige Beispiele für mögliche Arduino-Anwendungen mit Cloud-Anbindung:

Außengelände per LoRa überwachen

Sie möchten mehrere Bewegungsmelder auf einem Außengelände Ihres Unternehmens betreiben, haben dort aber keinen Internet-Anschluss? Wenn das Außengelände nicht weiter als 10 Kilometer vom Hauptsitz entfernt ist, können Sie über LoRa-Funk ein LoRaWAN zwischen dem Hauptsitz und dem Außengelände einrichten. So lassen sich alle Sensoren in der Cloud miteinander verbinden und vernetzt auswerten. Noch reichweitenstärkere Anwendungen lassen sich mithilfe von Narrowband-IoT oder LTE-M realisieren (auf dem Arduino MKR NB 1500 bereits integriert). Damit können Sie Ihr virtuelles Firmennetz sogar international aufspannen – über das Mobilfunknetz von Vodafone.

Logistik optimieren

Sie möchten die Transportwege auf Ihrem Firmengelände optimieren, Verbesserungspotenzial in Ihrer Lagerhaltung finden oder die Ursache für Transportschäden an eingelagerten Waren ermitteln? Der Arduino Nicla Vision ist dafür besonders gut geeignet – er wurde speziell für Aufgaben im Bereich Edge AI entwickelt. Die winzige Platine, die kleiner ist als eine Streichholzschachtel, besitzt eine 2-Megapixel-Kamera, einen 6-Achsen-Bewegungssensor, einen Abstandsmesser, ein WLAN-Modul und Bluetooth. Temperatursensoren und Feuchtigkeitssensoren können Sie bei Bedarf nachrüsten.
Statten Sie Paletten oder Transportfahrzeuge mit den Arduinos aus und loggen Sie Transportwege sowie Lagerzeiten über Ihre Cloud. Mittels künstlicher Intelligenz optimieren Sie anschließend Ihre Logistik und verkürzen insbesondere für empfindliche Güter die Lagerzeiten in Bereichen mit hoher Luftfeuchtigkeit oder niedrigen Temperaturen. Aus den Daten der Bewegungssensoren können Sie auch herauslesen, ob bestimmte Waren beim Umlagern häufig Stöße abbekommen haben – und können dann beispielsweise auf robustere Transportbehälter umsteigen.

Oberlichter im Hallendach und Heizung automatisiert ansteuern

Sie haben motorische Fensterantriebe für Ihre Oberlichter in einer Fertigungshalle? Dann möchten Sie wahrscheinlich sicherstellen, dass die Fenster bei Sonneneinstrahlung geöffnet und bei Regen und Kälte auch in Ihrer Abwesenheit automatisch geschlossen werden. Ein Arduino Uno oder Mega mit einem Relais-Shield schaltet problemlos auch 230-Volt-Fensterantriebe (Achtung: Installation nur durch eine Fachkraft). Über Sonnen-, Luftfeuchte-, Temperatur- und Regensensoren aktiviert der Arduino die Motorsteuerung oder reguliert Ihre Heizungsanlage. Ein Raspberry Pi in Ihrer Cloud protokolliert alle Klimadaten für drinnen und draußen. Außerdem lernt er mithilfe künstlicher Intelligenz (KI), welche Einstellungen am meisten Energie sparen und das beste Raumklima ermöglichen.

Werbemittel mit Gestensteuerung

Sie möchten in Ihrem Schaufenster ein smartes Werbedisplay aufstellen, das Passant:innen mittels Gesten steuern können? Der Arduino Nano 33 BLE Sense erkennt über eine Kamera Bewegungen und übermittelt über die Cloud passende Befehle an das Werbedisplay, beispielsweise: „Präsentation starten“ oder „ein Kapitel weiter“. In der Cloud analysieren Sie anschließend Beliebtheit, Beobachtungsdauer und Konversionsrate unterschiedlicher Werbepräsentationen oder Standorte in Ihrem Filialnetz.

Baumaschinen gegen Diebstahl sichern

Viele moderne Baumaschinen wie Bagger, Kräne und Lkw haben heute GPS und Bewegungsmelder an Bord. Bei älteren Maschinen können Sie diese Technik mit Arduinos, GPS-Shields wie dem SIM808 und ein paar Sensoren günstig nachrüsten. Die Sender verbinden Sie dann über Mobilfunk mit Ihrer Cloud.
Die Stromversorgung liefern die Bordbatterien Ihrer Maschinen oder separate LiPo-Akkus. Selbst kleine Akkus versorgen energiesparsam konfigurierte Arduinos wie den Pro Mini mehrere Wochen lang mit Strom. So sehen Sie in der Cloud immer, wo alle Ihre Maschinen gerade sind. Wenn Sie möchten, können Sie sogar die Anlasser Ihrer Maschinen aus der Cloud heraus freischalten oder sperren lassen. Dafür brauchen Sie lediglich einen entsprechenden Relais-Shield für den Arduino.
Baumaschinen wie diesen Kompressor können Sie per Arduino gegen Diebstahl absichern.

Erste Schritte: Ihr Einstieg in Ihr Arduino-IoT-Projekt

Am Anfang eines jeden IoT-Projekts sollte die Erarbeitung eines Lastenheftes stehen. Wichtige Fragen sind hierbei:
  • Was wollen Sie genau erreichen? Welche Daten möchten Sie erheben, welche Genauigkeit sollen diese Daten haben und wie möchten Sie sie speichern und weiterverarbeiten?
  • Welche Hardware und Software möchten Sie hierfür nutzen? Gibt es frei verfügbare Musterprojekte, an denen Sie sich orientieren können? Online finden Sie viele tausend Arduino-Anwendungen aus der Praxis.
  • Welches Budget haben Sie für Ihr Projekt? Passt es zu Ihren Zielen?
Wenn Sie Ihr Projekt genau definiert und durchgeplant haben, geht es an die Entwicklung eines Prototyps. Arduinos sind günstiger als viele industrielle Standardlösungen. Das gibt Ihnen die Freiheit, unterschiedliche Modelle und Sensoren ausgiebig zu testen, um die beste Technik für Ihre Anwendung zu finden.
Für den Prototypenbau reicht meist die „fliegende“ Installation auf Musterplatinen, den sogenannten Breadboards. Nach der Erprobung sollten Sie aus Gründen der technischen Zuverlässigkeit alle Kontakte entweder löten oder über bewährte Steckverbinder herstellen (beispielsweise USB, RJ45, Phoenix, Harting, D-Sub). Die bekannten Dupont-Stecker sind nur für Prototypen gedacht.
Wichtig: Achten Sie bei allen Schritten auf den Schutz Ihrer Daten. Übertragen Sie wichtige Informationen und insbesondere persönliche Daten nur über geschützte Verbindungen. Auch in Ihrer Cloud sollten die Daten verschlüsselt sein, um die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einzuhalten.
Aktivieren Sie im WLAN, beim Datenverkehr über LTE-M sowie unter LoRa und bei MQTT-Übertragungen (Message Queueing Telemetry Transport) eine Transportverschlüsselung per TLS/SSL oder DTLS (Datagram Transport Layer Security). Lesezugriffe auf Ihre Cloud sollten Sie nur für bekannte Accounts erlauben, die per Passwort oder mittels eines biometrischen Verfahrens angemeldet sind. Für NB-IoT können Sie den Verschlüsselungsstandard DTLS nutzen.
Eine Frau sitzt lächelnd vor einem Notebook

Vodafone Modbus Cloud Connect

Das All-in-One-Produkt für eine direkte Verbindung von Modbus-RTU-Geräten über LPWA (NB-IoT & LTE-M) in die Cloud.

  • Einfache Installation & Inbetriebnahme
  • Einfaches IoT-Upgrade von Bestandsgeräten (Retrofit)
  • Einfache, autarke Datenkommunikation über Narrowband-IoT & LTE-M
  • Einfacher und gesicherter Betrieb über den Lebenszeitraum

Die passende IoT-Cloud finden

Bei der Auswahl Ihrer IoT-Cloud sollten Sie auf folgende Kriterien achten:
Vielfalt und Kompatibilität:
Idealerweise unterstützt Ihre Cloud möglichst viele Zugangsarten und Übertragungsprotokolle, damit Ihre Arduinos die erfassten Daten direkt in die Cloud laden können.
Skalierbarkeit
Eine große Stärke des Cloud-Computings ist die einfache Skalierbarkeit. Wählen Sie daher keine Cloud-Lösung, die auf nur wenige IoT-Geräte beschränkt ist. Viele günstige Servicepläne sehen nur bis zu 100 angemeldete Geräte vor. Diese Zahl ist aber schnell erreicht, wenn Sie beispielsweise ein Sensoren-Netzwerk auf Ihrem Firmengelände installieren.
Sicherheit und Datenschutz
Achten Sie auf den Datenstandort Ihrer Cloud. Er sollte aus Datenschutzgründen innerhalb der EU liegen. Wählen Sie eine Cloud, die sichere, zeitgemäße Verschlüsselungsverfahren bietet oder zumindest die Installation zusätzlicher Verschlüsselungsprogramme zulässt.
Gute Anbindung
Wenn Sie zeitkritische Prozesse nutzen, sollten Sie auf die Anbindung Ihrer Geräte an die Cloud achten. Ein Beispiel sind Echtzeitauswertungen aller Ihrer erfassten Sensordaten mittels KI. Idealerweise wählen sich Ihre Endgeräte immer direkt in die Cloud ein – beispielsweise über schnellen 5G-Mobilfunk. Einen Umweg über das Firmennetz sollten Sie vermeiden. So umgehen Sie lange Signallaufzeiten und eine unnötig verzögerte Datenverarbeitung.
Kostenstruktur & Preismodell
Die einzelnen Anbieter von IoT-Clouds haben unterschiedliche Preismodelle. Vergleichen Sie genau, denn der spätere Umstieg von einer Cloud auf eine andere kann aufwendig und teuer werden.
Wenn Sie alle Fragen geklärt haben, steht Ihrem Arduino-Projekt in Ihrer IoT-Cloud nichts mehr im Weg.
Das Bild zeigt einen Mann mit einem Notebook

IoT-Plattform und Device Management

Mit Vodafone verwalten Sie Ihre SIM-Karten und IoT-Geräte. Jederzeit und auf der ganzen Welt. Nutzen Sie die IoT-Plattform als leistungsfähiges Self-Service-Tool zum Monitoring Ihrer SIM-Karten, Verbindungen und Services.

  • Globale IoT-Plattform
  • Integrated M2M-Terminals
  • Globale SIM-Karte

Arduino oder Raspberry Pi: Wer kann IoT besser?

Im Zusammenhang mit dem Arduino fällt oft auch der Name Raspberry Pi. Der Raspberry Pi ist ein sogenannter Einplatinen-Computer, der genau wie der Arduino als kostengünstige Lernplattform entwickelt wurde.
Als vollständiger Computer besitzt der Raspberry Pi im Unterschied etwa zum Arduino Uno oder Nano deutlich mehr Komponenten. Er hat einen eigenen Grafikchip für die hochauflösende Bildschirmausgabe. Außerdem ist er wie ein großer Computer mit zahlreichen Anschlüssen ausgestattet: für Ethernet, microSD, Festplatte, Monitor, Tastatur und weitere Peripheriegeräte.
Herzstück des Raspberry Pi ist kein Mikrocontroller wie beim Arduino, sondern meistens ein leistungsfähiger Mikroprozessor des Herstellers Broadcom. Somit kann ein Raspberry Pi auch als Arbeitsplatz-Computer, als Medienserver oder als Gerätesteuerung in der Industrie dienen. Die einzige Ausnahme in der Raspberry-Pi-Familie ist der günstige und besonders kleine Raspberry Pi Pico, der ebenfalls auf einem Mikrocontroller basiert.
Aus den technischen Unterschieden zwischen Raspberry Pi und Arduino ergibt sich ihre grundsätzliche Eignung für IoT-Projekte:
  • Der Raspberry Pi ist ein leistungsstarker Kleincomputer. Somit kann er in Ihrem Firmennetz problemlos einen Verbund anderer IoT-Geräte steuern und überwachen. Als sogenannter MQTT-Broker übernimmt er beispielsweise die Kommunikation zwischen diesen Geräten oder sammelt ihre Messdaten und gibt sie aggregiert und gebündelt weiter. Auf einer microSD-Karte oder einer angeschlossenen Festplatte kann er diese Informationen zwischenspeichern, bevor er sie verschlüsselt in die IoT-Cloud überträgt.
  • Ein Arduino mit Mikrocontroller eignet sich gut als Aktor oder Sensor im Netzwerk. Er kann beispielsweise die Temperatur und Luftfeuchte in Ihrer Fabrikhalle oder Ihren Kühlräumen messen. Genauso aktiviert er bei Bedarf über einen Bewegungsmelder oder Infrarotempfänger die Beleuchtung oder eine Kamera. Arduino Mega und Uno funktionieren auch gut als einfache Gerätesteuerung im IoT, beispielsweise beim Proximity Marketing am Point of Sale.
Arduino oder Raspberry Pi: Was passt zu welchem IoT-Cloud-Projekt?
Lokales Speichern großer Datenmengen und Verarbeitung vor Ort
Nicht so gut geeignet. Anschluss von Massenspeichern meist nur über Shields und Adapter.
Gut geeignet. Anschlüsse für microSD und SSD vorhanden.
Nutzung von künstlicher Intelligenz
Bei neueren Boards teilweise möglich.
Gewünschte KI-Software kann direkt installiert werden.
Betrieb von Sensoren und Aktoren
Ideal.
Verwendung als Sensor oder Aktor möglich, aber meist unwirtschaftlich.
Verwendung als einfache Kamera im IoT
Ideal.
Nur wirtschaftlich, wenn Daten lokal gespeichert oder per KI verarbeitet werden.
Verwendung als MQTT-Broker
Je nach Modell mit Shield oder ohne Erweiterung möglich.
Ideal.
Verwendung als Gerätesteuerung im IoT
Für kleinere Geräte.
Für kleinere und größere Geräte.
Nutzung als Arbeitsplatz-Computer mit IoT-Cloud-Zugang
Nicht möglich.
Ideal.
Projekttyp
Arduino
Raspberry Pi
Als Faustregel gilt: Ein Arduino bietet Ihnen überall dort Vorteile, wo Sie vor allem Daten erheben oder einfache Systeme steuern und regeln möchten. Ein Raspberry Pi kann hingegen auch große Datenmengen sehr schnell speichern und verarbeiten. Der Raspberry Pi kann darüber hinaus parallel mehrere Programme ausführen, beispielsweise einen Webserver und ein KI-Analyseprogramm für alle eingehenden Daten. Damit funktioniert der Kleincomputer überall dort gut, wo Sie sonst einen teuren PC verwenden würden.
Mit den MKR-Modellen und dem Opta steigt aber auch die Arduino-Familie in die Leistungsklasse des Raspberry Pi auf. Bei der Hardware gibt es inzwischen immer mehr Gemeinsamkeiten. Beispielsweise besitzt der Arduino Nano RP2040 Connect den von der Raspberry Pi Foundation entwickelten Mikrocontroller Raspberry Pi RP2040 Silicon, der auch im Raspberry Pi Pico verbaut ist.
Leistungsfähige Arduino-Modelle für die Industrie
  • haben zunehmend Module für verschiedene Funkstandards direkt auf der Platine verbaut.
  • bieten KI-Funktionen.
  • können Hochsprachen wie MicroPython verarbeiten.
Damit verschwimmen die Grenzen zwischen den Geräteklassen. Dementsprechend überschneiden sich auch die Einsatzgebiete von Raspberry Pi und Arduino-Industrieprodukten.
Für Anwender:innen ist das eine gute Nachricht: Durch das Zusammenwachsen der beiden Technikwelten entstehen noch mehr Kombinationsmöglichkeiten auch im IoT.
Geschäftsmann telefoniert mit Smartphone

Vodafone Campus-Netze: 5G und IoT im Zusammenspiel

Egal, welche Art von Campus-Netz Sie aufbauen wollen: Vodafone hat für jeden Bedarf das richtige Angebot.

  • Campus Private: Eigene 5G-Infrastruktur
  • Campus Isolated: Maximale Datensicherheit
  • Campus Flex: Für höchste Performance

Das Wichtigste zum Arduino in der IoT-Cloud in Kürze

  • Unter der Marke Arduino gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Mikrocontroller-Boards, die Sie für Ihr IoT-Projekt nutzen können.
  • IoT-Geräte sind mit dem Internet verbunden. Über eine entsprechende IoT-Cloud können Sie die Daten dieser Geräte sammeln und auswerten und die Geräte von dort ansteuern.
  • In der Industrie gibt es zahlreiche Einsatzgebiete für den Arduino, im Internet finden Sie zahlreiche Musterprojekte.
  • Neben dem Arduino kommt auch der Einplatinen-Computer Raspberry Pi oft für IoT-Projekte zum Einsatz. Beide Technikwelten ergänzen sich inzwischen sehr gut.
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