Das Internet of Things (IoT) verbindet Geräte in Ihrem Unternehmen zu einem intelligenten Netzwerk. Sensoren steuern Maschinen aus der Ferne. Beleuchtung, Belüftung, Kühltechnik und Klimaanlage arbeiten Hand in Hand. Ihre Lagerhaltung erkennt Fehlbestände selbstständig und meldet sie an die Warenwirtschaft. Ein Raspberry Pi mit MQTT organisiert die intelligente Vernetzung.
Professionelle Gerätevernetzung in der Industrie ist meist teuer und aufwändig. Doch es geht auch einfacher – für den Einstieg reichen ein kleiner Computer und als Software ein MQTT-Broker.
Der Raspberry Pi ist ein sogenannter Einplatinencomputer, der als Übungsplattform für IT-Einsteiger entwickelt wurde. Seine gesamte Technik inklusive Mikroprozessor, Speicher und Geräteanschlüssen passt auf eine 85 x 56 Millimeter große Platine – alles zusammen kaum größer als eine Kreditkarte. Seine Nutzer:innen nennen das Gerät auch schlicht „Raspi“, dessen Name wörtlich wortübersetzt so viel wie Himbeertörtchen bedeutet.
Der kompakte Computer ist beliebt in Forschung und Lehre, im Prototypenbau und auch bei vielen Heimanwender:innen. Letztere nutzen den Raspberry Pi beispielsweise als Medienserver für ihr heimisches Netzwerk oder verwenden ihn als Retro-Spielekonsole. Aber auch die Industrie hat den günstigen Rechner längst für sich entdeckt, etwa als Automatisierungslösung für die Hutschienenmontage.
Fast 50 Millionen Mal wurde der Raspberry Pi seit seinem Marktstart im Jahr 2012 verkauft. Die aktuelle Version ist der 2023 eingeführte Raspberry 5. Der besitzt einen mit 2,4 Gigahertz getakteten Mikroprozessor vom Typ ARM Cortex-A, einen eigenen Grafikprozessor von Broadcom und je nach gewählter Ausstattungsvariante zwischen 2 und 16 Gigabyte Arbeitsspeicher.
Weil so viel Rechenleistung für viele Einsatzgebiete gar benötigt wird, ist auch der günstigere Raspberry Pi 4 weiterhin im Handel. Daneben gibt es weitere Varianten wie den nur 65 mal 30 Millimeter großen Raspberry Pi Zero, der in besonders engen Bauräumen zum Einsatz kommt – beispielsweise in Gerätesteuerungen und Schaltschränken.
Noch kleiner ist der Raspberry Pi Pico mit 51 mal 21 Millimetern. Technisch betrachtet ist dieses Modell allerdings auch kein Computer mehr, sondern ein Microcontroller mit nur wenigen Schnittstellen. Zählt man alle Generationen, Bauformen und Bestückungsvarianten zusammen, gibt es über 30 Ausführungen des Einplatinencomputers.
Häufig wird der Raspberry Pi mit Mikrocontrollern wie dem Arduino oder dem ESP32 verwechselt. Doch der Einplatinencomputer ist – mit Ausnahme des Raspberry Pi Zero – deutlich leistungsfähiger und verfügt in den größeren Ausführungen je nach Variante über mehrere USB-, sowie LAN-, HDMI-, und GPIO-Anschlüsse. Darüber kann der Raspi beispielsweise auch Festplatten und andere Massenspeicher ansteuern. Außerdem besitzt er einen Steckplatz für eine microSD-Karte.
Raspberry Pi als Arbeitsplatzcomputer
Ab dem Modell Raspberry Pi 4 liefert der verbaute Grafikchip eine Auflösung von bis zu 4K (4.096 x 2.160 Pixeln). Mittels USB können eine DIN-Tastatur und eine Maus angeschlossen werden. In dieser Konfiguration wird der Raspberry Pi sogar als vollwertiger Bürocomputer genutzt.
Selbst Windows 11 läuft inzwischen mit leichten Einschränkungen auf dem Gerät – auch wenn die meisten Nutzer:innen die standardmäßig installierte Linux-Variante namens Raspberry Pi OS (ehemals Raspbian) bevorzugen.
MQTT für den Raspberry Pi
MQTT ist ein Nachrichtenprotokoll, das speziell für den Datenaustausch im Internet der Dinge (IoT) und für die Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) entwickelt wurde. Ursprünglich stand die Abkürzung mal für die Bezeichnung „Message Queuing Telemetry Transport“. Seit 2014 wird nur noch das Kürzel MQTT verwendet.
Der frühere Protokollname ließe sich im Deutschen etwa als „Messdatenübertragung mit Nachrichtenwarteschlange“ übersetzen. Der Name weist darauf hin, dass MQTT vor allem für den Austausch von Mess- und Schaltdaten in Netzwerken gedacht ist.
In einer Nachrichtenwarteschlange werden versendete Inhalte so lange zwischengespeichert und nach einiger Zeit neu versendet, bis die Empfängerseite den Erhalt bestätigt hat – ähnlich einem E-Mail-Server, der Ihre eingehenden Nachrichten so lange für Sie verwahrt, bis Sie diese abrufen.
Dadurch gehen wichtige Nachrichten auch dann nicht verloren, wenn ein mobiles Gerät zwischenzeitlich nicht im Funknetz erreichbar ist – beispielsweise, weil es gerade zum Energiesparen im Schlafmodus ist.
MQTT gehört zu den sogenannten leichtgewichtigen Nachrichtenprotokollen, die nur geringe Anforderungen an die verwendete Hardware stellen. So können über das Internet der Dinge auch Geräte mit einem leistungsschwachen Prozessor und wenig Arbeitsspeicher vernetzt werden. Dazu gehören beispielsweise viele Aktoren und Sensoren.
MQTT-Broker sind wichtige Knotenpunkte in jedem MQTT-Netzwerk. Ohne mindestens einen Broker kann kein solches MQTT-Netzwerk funktionieren. Ein Broker dient der Nachrichtenvermittlung zwischen den einzelnen IoT-Geräten. Eine solche Nachricht kann unter MQTT bis zu 65.000 Zeichen lang sein und beispielsweise Messdaten, einen Schaltbefehl oder auch eine Tondatei enthalten.
Dabei hat jede Nachricht ein vorangestelltes Thema, das sogenannte „Topic“. Die einzelnen IoT-Geräte („Clients“) abonnieren unter MQTT die für sie relevanten Topics und erhalten dann als Abonnenten („Subscriber“) vom Broker automatisch alle Nachrichten, die zu diesem Topic versendet werden. Ein Publisher kann auch gleichzeitig Subscriber sein und umgekehrt. Hierfür führt der Broker Abonnentenverzeichnisse, in die sich die einzelnen Teilnehmergeräte entweder automatisch eintragen, oder von hierzu berechtigten Benutzer:innen eingetragen werden. So werden beispielsweise die Werte eines Temperatursensors an alle Geräte weitervermittelt, die diese Informationen zuvor abonniert haben. Das können die Steuermotoren von Oberlichtern in einer Fabrikhalle sein oder auch eine Klima- oder Heizungsanlage.
Ist eine Nachricht entsprechend gekennzeichnet, behält der IoT-Broker sie so lange in seiner Nachrichtenwarteschlange und versendet sie immer wieder neu, bis jeder Subscriber den Empfang bestätigt hat.
Neben der Nachrichtenvermittlung kann der Broker noch weitere Aufgaben übernehmen. So kann er seinen IoT-Verbund gegen Abhören sichern, indem er eine TLS-Verschlüsselung für den Datenverkehr einrichtet. Oder er verlangt bei der Anmeldung von allen neuen Geräten und Benutzer:innen erst einmal eine Passwort-Authentifizierung, um Fremdzugriffe zu verhindern.
Je nach Größe eines IoT-Netzwerkes kann grundsätzlich auch ein Arbeitsplatzcomputer die Aufgaben des IoT-Brokers nebenbei erledigen. Es kann jedoch sinnvoll sein, den IoT-Broker rund um die Uhr laufen zu lassen und hierfür eine separate Hardware-Plattform zu verwenden. Dann funktioniert der IoT-Datenaustausch auch nachts, wenn alle Arbeitsplatzcomputer ausgeschaltet sind.
Für diese Aufgabe ist der Raspberry Pi ideal: Er verbraucht im Dauerbetrieb vergleichsweise wenig Energie und nimmt in engen Büros oder Serverschränken nur wenig Platz weg. Auch in der Anschaffung ist er deutlich kostengünstiger als ein Arbeitsplatzcomputer.
Der MQTT-Broker verwaltet die Abonnements im gesamten IoT-Netzwerk. Anhand der abonnierten Topics leitet er alle Nachrichten von den Sendern zu den Empfängern weiter.
Weitere Protokoll neben MQTT
Das MQTT-Protokoll ist nur eines von vielen Protokollen, die in IoT-Netzwerken verwendet werden. Weitere Protokolle sind
Bluetooth
WLAN
DECT
ZigBee
5G/Mobilfunk
LoRaWAN (Longe Range Wide Area Network)
AMQP (Advanced Message Queuing Protocol)
Weil viele Broker in IoT-Netzwerken neben MQTT auch noch weitere der oben genannten Protokolle unterstützen, werden sie häufig nicht als MQTT-Broker, sondern allgemein als IoT-Broker bezeichnet.
Vodafone Modbus Cloud Connect
Das All-in-One-Produkt für eine direkte Verbindung von Modbus-RTU-Geräten über LPWA (NB-IoT & LTE-M) in die Cloud.
Einfache Installation & Inbetriebnahme
Einfaches IoT-Upgrade von Bestandsgeräten (Retrofit)
Einfache, autarke Datenkommunikation über Narrowband-IoT & LTE-M
Einfacher und gesicherter Betrieb über den Lebenszeitraum
Inzwischen gibt es viele unterschiedliche MQTT-Broker am Markt. Einige der wichtigsten und meistgenutzten sind:
Eclipse Mosquitto
Der Eclipse Mosquitto ist besonders bei Heimanwendern sehr beliebt. Angeboten wird er in der Basisvariante kostenfrei als quelloffene Open-Source-Software. Rund um den Broker hat sich eine lebhafte Community entwickelt, die bei Fragen gerne hilft und regelmäßig Erweiterungen veröffentlicht.
Neben der kostenfreien Variante gibt es auch noch den Pro Mosquitto, der beispielsweise zusätzliche Programmierschnittstellen umfasst und optional auch als Cloud-Version verfügbar ist. Außerdem bietet die Pro-Version eine sogenannte Failover-Funktion („Ausfallsicherung“) für IoT-Netzwerke mit mehreren Brokern: Fällt ein Gerät aus, übernehmen andere Broker automatisch dessen Aufgaben. Mosquitto unterstützt TLS-Verschlüsselung und verschiedene Authentifizierungsprotokolle für Nutzer:innen.
EMQ X
Der IoT-Broker EMQ X ist sehr gut skalierbar und wendet sich besonders an Unternehmenskunden mit sehr großen IoT-Netzwerken. Die ehemalige Open-Source-Software wird inzwischen als kostenpflichtiges Business-Produkt vertrieben. Auch dieser Broker unterstützt verschlüsselte Datenübertragung mittels TLS/SSL und bietet unterschiedliche Authentifizierungsverfahren wie PSK, JWT und X.509.
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Das Wort Nano (Altgriechisch für Zwerg) im Namen dieses MQTT-Brokers deutet es bereits an: Dieser Broker wird gerne für kompakte eingebettete Systeme verwendet. Eingebettete Systeme sind Computer, die in den Steuerungen diverser Automaten verbaut sind, beispielsweise in industriellen Fertigungsanlagen,.
Auch der Raspberry Pi selbst kommt häufig als Steuercomputer zum Einsatz – vom 3D-Drucker bis zur CNC-Fräsmaschine. In einem solchen Netzwerk vermittelt dann ein Raspberry Pi mit NanoMQ als IoT-Broker zwischen anderen Raspberry Pi, die wiederum IoT-Geräte steuern.
HiveMQ Cloud
Die HiveMQ Cloud ist ein reiner Online-Service, den sie alternativ zu einem klassischen MQTT-Broker verwenden können. Dabei übernimmt die Cloud für Sie alle Aufgaben des eigentlichen Brokers. Eine solche Cloudlösung bietet Ihnen mehrere Vorteile: So können Sie Ihren IoT-Verbund damit auch aus der Ferne steuern und erweitern, indem Sie ihn über das Internet administrieren. Außerdem sparen Sie Hardwarekosten, weil Sie auch für große Netzwerke in der Industrie keine leistungsstarke Broker-Hardware benötigen.
Auch diese Lösung wendet sich eher an Unternehmens- als an Privatkunden. Je nach Serviceplan können Sie mit HiveMQ Cloud bis zu 100, 1.000 oder sogar 10.000 IoT-Geräte ansteuern. Natürlich können Sie auch hier wieder einen Raspberry Pi für die Einrichtung und das Management verwenden. Darauf müssen Sie dann lediglich einen Webbrowser installieren, um die Cloud aufzurufen und über die Webschnittstelle zu konfigurieren. Das funktioniert dann sogar mit einem alten Raspberry Pi 1.
Hardware- und Software-Voraussetzungen
Die Hardware-Anforderungen an den Raspberry Pi variieren geringfügig – je nachdem, welchen MQTT-Broker Sie verwenden. Auch die Größe des zu verwaltenden Netzwerkes und die Art und Anzahl der verwendeten Protokolle spielen hier eine Rolle.
Für eine IoT-Installation mit wenigen IoT-Geräten genügt ein Raspberry Pi 3. Selbst ein Raspberry Pi 2 und ein Raspberry Pi Zero haben dafür grundsätzlich genug Rechenleistung. Allerdings kann etwas mehr Leistung nicht schaden – besonders dann, wenn Sie Ihre Installation vielleicht später mal ausbauen möchten.
Dazu benötigen Sie noch eine microSD-Karte mit mindestens 32 Gigabyte Speicherplatz. Für den Dauerbetrieb sollten Sie Ihrem Einplatinencomputer außerdem mit einer aktiven Kühlung versehen, also einem Kühlkörper mit Lüfterventilator. Unter hoher Last kann der Raspi nämlich zu heiß werden. Dann fährt er entweder seine Leistung herunter oder er führt Neustarts aus. Dabei würden dann trotz Warteschlange auch einzelne IoT-Nachrichten verloren gehen.
Als Softwareplattform für den IoT-Broker benötigen Sie nur das kostenlose Betriebssystem Raspberry Pi OS.
Ersteinrichtung des Raspberry Pi
Die Ersteinrichtung des Raspberry Pi ist schnell erledigt. Viele Anbieter liefern das Gerät mit einer microSD aus, auf der das Betriebssystem Raspberry Pi OS schon vorinstalliert ist. So können Sie den Rechner direkt von dieser Karte aus starten.
Alternativ laden Sie sich mit einem Windows- oder Linux-Computer das kostenlose Imager-Programm von der Seite raspberrypi.com herunter. Dieser Computer benötigt einen microSD-Slot oder ersatzweise ein entsprechendes Speicherkartenlesegerät, das Sie per USB anschließen. Solche Lesegeräte gibt es im Handel bereits für wenige Euro.
Sobald Sie den Imager installiert haben, laden Sie sich damit das eigentliche Betriebssystem herunter und erstellen ein startfähiges Betriebssystem auf der microSD, ein sogenanntes „Image“. Wählen Sie hierbei die Betriebssystemvariante „Raspberry Pi OS with desktop and recommended software“, dann installieren Sie damit gleichzeitig auch einige andere nützliche Programme. Für Modelle ab dem Raspberry Pi 3 sollten Sie die 64-Bit-Version des Betriebssystems verwenden. Für ältere Geräte und für den Raspberry Pi Zero ist die 32-Bit-Version hingegen die richtige Wahl.
Wenn Sie später merken sollten, dass Ihr Raspberry Pi als IoT-Broker stark ausgelastet ist, können Sie jederzeit auch auf die weniger leistungshungrige Lite-Version von Raspberry Pi OS umsteigen. Dann steht Ihnen nach der Installation anstelle der Windows-ähnlichen Benutzeroberfläche nur ein simples Terminalfenster für Texteingaben zur Verfügung. Doch für die meisten MQTT-Broker reicht das völlig aus. Sie können diese in der Regel komplett über Textbefehle ansteuern.
Die microSD stecken Sie anschließend in den entsprechenden Slot Ihres vom Stromnetz getrennten Raspberry Pi. Sobald Sie das Gerät mit dem Netzteil verbinden, lädt das Betriebssystem direkt von der microSD und nach kurzer Wartezeit können Sie mit dem Raspberry Pi arbeiten. Über USB können Sie ihn mit einem Monitor und einer Tastatur verbinden.
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MQTT-Broker installieren am Beispiel von Mosquitto
Die meisten MQTT-Broker sind für das Betriebssystem Linux geschrieben. Somit können Sie diese auch auf dem Raspi-Betriebssystem installieren, da dieses auf dem bekannten Debian-Linux basiert. Nachfolgend eine Broker-Installation am Beispiel von Mosquitto:
Öffnen Sie am Raspberry Pi mit STRG + ALT + T ein Terminalfenster und führen Sie darin die beiden folgenden Befehle aus, die Sie jeweils mit Enter bestätigen:
sudo apt update
sudo apt upgrade -y
Damit bringen Sie die gesamte Software auf dem Einplatinencomputer auf den neuesten Stand. Das kann einige Minuten dauern.
Die Mosquitto-Software installieren Sie mit:
sudo apt install mosquitto mosquitto-clients -y
Nun richten Sie die Broker-Software noch für einen automatischen Start bei jedem Hochfahren des Raspberry Pi ein:
sudo systemctl enable mosquitto.service
Damit ist die Installation schon abgeschlossen. Falls Sie Mosquitto später einmal manuell starten möchten, funktioniert dies mit dem Befehl:
sudo systemctl start mosquitto.
Sensoren & IoT‑Geräte anbinden
Nun steht die Vernetzung Ihrer IoT-Geräte an. Diese müssen im Netzwerk für Ihren IoT-Broker sichtbar sein, beispielsweise über WLAN oder LAN. Außerdem benötigt jedes IoT-Gerät noch eine eigene Client-Software, um mit dem Broker per MQTT zu kommunizieren.
Auf vielen IoT-Geräten ist eine solche Client-Software bereits herstellerseitig vorinstalliert. Details entnehmen Sie den zugehörigen Bedienungsanleitungen. Eine umfangreiche, allerdings nicht vollständige Liste bekannter MQTT-Geräte gibt es bei loxberry.de. Auf Linux-Geräten installieren Sie einen Client standardmäßig mit dem Befehl:
apt-get install mosquitto-clients
Anschließend können Sie mit dem jeweiligen Client einzelne Topics auf dem MQTT-Broker abonnieren. Der Befehl hierfür lautet unter Linux:
mosquitto_sub -h <Broker-IP> -t <Topic>
Dabei müssen Sie <Broker-IP> durch die IP-Adresse des Brokers in Ihrem Netzwerk ersetzen und für <Topic> den Namen des gewünschten Themas eintragen.
Unter MQTT sind Topics hierarchisch aufgebaut und die einzelnen Ebenen der Hierarchien über Schrägstriche verbunden – ähnlich den Verzeichnispfaden in vielen Dateisystemen. Ein Topic kann beispielsweise heißen „FirmaXY/Fertigungshalle_A/Temperatursensoren“.
Wenn Sie die Topics einer bestimmten Ebene abonnieren möchten, ersetzen Sie den Namen dieser Ebene durch ein +-Zeichen. Mit einem Abonnement für „FirmaXY/+/Temperatursensoren“ erhalten Sie beispielsweise auch alle Nachrichten für die Topics „FirmaXY/Fertigungshalle_B/Temperatursensoren“ und „FirmaXY/Bürogebäude/Temperatursensoren“. Das funktioniert allerdings nur, wenn das jeweilige Topic auch gleich viele Ebenen im Namen hat. Das Topic „FirmaXY/Bürogebäude/Temperatursensoren/Fenster“ würde mit diesem Platzhalter also nicht abonniert.
Das #-Zeichen ist hingegen ein Platzhalter für beliebig viele nachfolgende Ebenen. Mit dem Abonnement „FirmaXY/#“ erhalten Sie somit alle Nachrichten für Topics, die mit „FirmaXY/“ beginnen – egal, wie viele Unterebenen sie haben.
Praktisch: #Um sich alle Befehle und Befehlsparameter des Mosquitto-Brokers im Terminalfenster anzeigen zu lassen, nutzen Sie die Befehle:
mosquitto -h
oder
mosquitto --help
Damit können Sie Schritt für Schritt Ihr IoT-Netzwerk im Broker einrichten und bei Bedarf jederzeit neu konfigurieren.
Kommunikation mit ZigBee
Einige IoT-Geräte verstehen kein MQTT, können aber trotzdem Daten mit dem IoT-Broker austauschen. So gibt es für das in der Hausautomation verbreitete ZigBee-Protokoll die ZigBee2MQTT-Bridge. Das ist eine Software, die eingehende Daten in das jeweils andere Protokoll übersetzen und dann weiterleiten kann. Eine Übersicht kompatibler Geräte finden Sie unter zigee2mqtt.io.
Narrowband-IoT und LTE-M: Konnektivität im IoT-Umfeld
Ganz gleich, wo Sie sich aufhalten: Mit Narrowband-IoT und LTE-M gelingt Maschinenkommunikation auch unter schwierigen Bedingungen. Und das bei besonders geringem Stromverbrauch und somit langen Akkulaufzeiten.
Narrowband-IoT sorgt für beste M2M-Netzabdeckung
Über LTE-M lassen sich auch Sprachdaten übertragen
Auch in Kellern oder entlegenen Gebieten einsetzbar
Das Wichtigste zum Raspberry Pi als IoT-Server in Kürze
MQTT ist ein Datenprotokoll, mit dem Geräte im Internet of Things (IoT) Informationen austauschen können.
Im Mittelpunkt eines MQTT-Netzwerkes steht ein MQTT-Broker, der die Kommunikation der anderen Geräte („Clients“) verwaltet und Nachrichten weiterleitet.
Der Raspberry Pi als kleiner, energiesparender Computer eignet sich gut als MQTT-Broker.
Es gibt unterschiedliche Broker-Programme für den Raspberry Pi, die sich in ihren Funktionen unterscheiden. Auch Cloud-Lösungen sind am Markt erhältlich.
GPS-Tracker: Alles zu Funktionsweise, Features und Einsatzbereichen
GPS-Tracker lassen sich vielseitig einsetzen: Sie helfen bei Fahrzeug- und Asset-Tracking, erfüllen Sicherheits- und Logistikanforderungen und ermöglichen via IoT Transparenz über Ortung und Bewegung.
Windows IoT auf dem Raspberry Pi: Eine sinnvolle Alternative?
Mit Windows IoT vereinfacht Microsoft die Einbindung von Smart-Home-Geräten in Windows-Netze sowie den Zugriff auf Azure-Cloud-Dienste. DIY-Bastler:innen und Entwickler:innen profitieren dabei von der Kombination aus Windows IoT und Raspberry Pi durch neue Möglichkeiten bei der Anwendungsentwicklung.
Windows IoT ist eine spezialisierte Variante von Windows, die für eingebettete Systeme optimiert ist. Sein Haupteinsatzzweck findet sich im Bereich des IoT (Internet of Things). Der Fokus von Windows IoT liegt auf Sicherheit, Effizienz, Stabilität und Integration in das Microsoft-Ökosystem wie die Cloud-Plattform Azure.
Was ist das Internet of Things (IoT)? Definition und Vorteile der Gerätevernetzung
Der Automobilzulieferer, der seine Produktion in Echtzeit überwacht, der Verkaufsautomat im Außenbereich, der selbständig ein Refill beauftragt, oder das Busunternehmen, das seine Fahrzeuge aus der Ferne im Blick hat: Für Firmen eröffnet das Internet der Dinge viele Möglichkeiten. Hier lesen Sie, was „Internet of Things“ (IoT) bedeutet und wie Ihr Unternehmen davon profitieren kann.
Das Internet der Dinge (IoT) vernetzt Geräte jeglicher Art über weite Strecken hinweg. Ziel dieser modernen Technologie ist es unter anderem, Ausfällen kritischer Systeme in Ihrem Unternehmen vorzubeugen. Smarte Sensoren schlagen zum Beispiel Alarm, wenn es an einer Ihrer Maschinen zu übermäßiger Hitzeentwicklung kommt. Welche IoT-Hardware sich für welchen Zweck eignet und wie Sie diese Technik sicher nutzen können, lesen Sie in diesem Beitrag.
Mehr als 40 Milliarden IoT-Geräte (englisch: IoT Devices) sollen laut Statista bis 2034 weltweit vernetzt sein. Angefangen hat all das im Jahr 1982 mit einem „intelligenten” Cola-Automaten, der automatisch sowohl seinen Lagerbestand als auch die Getränketemperatur an eine zentrale Stelle meldete. Seither hat sich viel getan. IoT-Geräte ermöglichen heutzutage etwa moderne Maschinenkommunikation und intelligente Warenverfolgung.
Doch ist das alles frei von Risiken? Mit welchen Mechanismen lassen sich IoT-Geräte gegen unbefugtes Auslesen oder Benutzung schützen? All das erfahren Sie in diesem Beitrag.
Ein Sensornetzwerk, das Brandmelder, Energiemessgeräte oder Temperatursensoren auf dem gesamten Firmengelände überwacht und deren Messwerte an ein zentrales Dashboard übermittelt? Mit LoRaWAN können Sie ein solches Netzwerk sehr einfach errichten und kostengünstig betreiben. Und dafür müssen Sie nicht einmal neue Datenleitungen oder Stromanschlüsse verlegen.
Das LoRaWAN-Protokoll auf Basis von LoRa-Funk wird in der Industrie immer beliebter. Die besondere Stärke dieser Technologie ist die Vernetzung von Geräten und Maschinen selbst über größere Distanzen hinweg. Lesen Sie hier, wie das genau funktioniert.
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