IoT-Protokolle sind spezialisierte Standards und Regeln, die den Datenaustausch zwischen vernetzten Geräten steuern. Ihre zentrale Aufgabe besteht darin, eine reibungslose, sichere und plattformübergreifende digitale Kommunikation zu ermöglichen.
IoT-Protokolle definieren die sogenannte „Interoperabilität“ von physischen Geräten, das heißt ihre Fähigkeit, digital miteinander zu kommunizieren. Die Protokolle sind jeweils für bestimmte Gerätegruppen, teilweise auch für Branchen ausgelegt.
1990 entwickelte der amerikanische Informatiker John Romkey das erste „schlaue“ IoT-Gerät (engl. Smart Object): einen mit dem Internet verbundenen Toaster. Zehn Jahre später gelang LG die Entwicklung eines Kühlschranks, der eigenständig Online-Einkäufe in Auftrag geben kann. In komplexen und heterogenen Systemlandschaften – typisch zum Beispiel für die Industrie, Logistik, Energieversorgung oder das Gesundheitswesen – kommen meist mehrere hoch spezialisierte IoT- Protokolle zum Einsatz. Ohne sie wäre die Kommunikation zwischen bestimmten IoT-Geräte nicht zuverlässig; das könnte zu Datenverlust, Systemausfällen und Sicherheitsrisiken führen.
Heute lässt sich die Zahl der unterschiedlichen IoT-Netzwerkprotokolle schwer beziffern. Die Wahl des richtigen Protokolls ist nicht nur eine technische, sondern auch eine strategische Entscheidung. Jedes Protokoll bietet seine eigenen Vorteile und Anwendungsszenarios (mehr dazu weiter unten ). Übrigens: Im Jahr 2020 überstiegen laut Angaben des Marktforschungsinstituts IoT Analytics die IoT-Verbindungen mit 11,7 Milliarden bereits die Nicht-IoT-Verbindungen traditioneller Netzwerke zum Beispiel von Computern deutlich (10 Milliarden).