Wann immer von einem professionellen Security-Monitoring die Rede ist, taucht früher oder später der Begriff "SIEM" auf. Dabei handelt es sich um die Abkürzung für den englischen Begriff "Security Information and Event Management", übersetzt in etwa "Sicherheitsinformations- und Ereignisverwaltung".
Gemeint ist ein Ansatz im Security-Monitoring, der eine ganzheitliche Sicht auf die IT-Sicherheit in einem Unternehmen bietet. Eine wesentliche Aufgabe des SIEM ist es, sicherheitsrelevante Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenzutragen, diese miteinander in Verbindung zu bringen und mögliche Cyber-Gefahren zeitnah zu erkennen. Als regelbasiertes System, meist unterstützt durch statistische Korrelationsmodelle, stellt das SIEM mögliche Verbindungen zwischen Ereignissen in Ereignisprotokollen her.
Dabei werden auch Analysen des typischen Nutzungsverhaltens durchgeführt, die teils sogar hierbei typisches Systemverhalten mit einbeziehen. Ein Beispiel für eine solche kontextbezogene Beurteilung ist ein Ticketshop, bei dem es kurz nach Vorverkaufsstart für ein Konzert mit hoher Nachfrage naturgemäß vorübergehend zu einer hohen Auslastung kommt. Dass dabei Kund:innen häufiger die Seite neu laden, weil der Ladevorgang länger dauert und das Buchungssystem an seine Grenzen gerät, ist in einem solchen Fall erwartbar. Anders verhält es sich, wenn eine solche Situation "aus dem Nichts" heraus auftritt: Dann ist möglicherweise eine DDoS-Attacke die Ursache.
Eine besondere Bedeutung haben SIEM-Systeme erstmals im Zusammenhang mit Kreditkartenbetrug und der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erhalten. Früher waren Cyberattacken häufig Einzelfälle und die Compliance-Anforderungen für Unternehmen überschaubar(er). Heutzutage hingegen ist ein umfassendes, wirksames Sicherheitsmanagement wesentliche Voraussetzung für den dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg von (Online-)Unternehmen.
Bis vor einigen Jahren standen das "Security Information Management" (SIM) und "Security Event Management" (SEM) separat voneinander als eigene Konzepte zur Echtzeitanalyse von Sicherheitsrisiken bereit. Sie beziehen bis heute ihre wesentlichen Informationen aus den Anwendungen und den Netzwerkkomponenten, arbeiten aber inzwischen zusammen als Basis für intelligente Entscheidungen zu möglichen IT-Sicherheitsvorfällen. Das erwähnte SIEM ist somit auch begrifflich eine Kombination aus SIM und SEM.