Der Japaner Seiichi Nakajima entwickelte Total Productive Maintenance bereits 1961; zunächst, um die reine Instandhaltung von Produktionsanlagen zu verbessern. Das ambitionierte TPM-Konzept strebt einen maximalen Nutzungs-, Leistungs- und Verfügbarkeitsgrad an, konkret: null Fehler, null Qualitätsverluste und null Unfälle.
Ein Merkmal von Total Productive Maintenance ist die „autonome Instandhaltung“. Dabei übernehmen die Bediener:innen von Maschinen bestimmte einfache und grundlegende Pflege-, Wartungs- und Reparaturaufgaben. Diese führen sie kontinuierlich aus, zum Teil sogar täglich: zum Beispiel Reinigen, Kontrollieren und Schmieren.
Indem diese Aufgaben umverteilt werden, läuft der Betrieb effizienter und ist produktiver: Störungen werden früher erkannt, Ausfallzeiten und Kosten sinken, die Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Effectiveness, OEE) steigt.
Der TPM-Ansatz sieht die kontinuierliche Instandhaltung vor, um die Anlageneffizienz zu steigern. Grundlage ist die Erkenntnis, dass sich die Mitarbeitenden der Produktion besonders gut mit den Anlagen auskennen. Dabei arbeitet die Belegschaft in kleinen Teams eng zusammen. Diese entscheidenden jeweils problem- und Lösungsorientiert, welche Person für welches Problem die beste Qualifikation mitbringt. TPM ist also nicht nur ein Konzept für Instandhaltung, sondern für ein umfassendes Management.
Zu den Methoden von Total Productive Maintenance gehören im Einzelnen:
Schwachstellen ständig tracken und beseitigen
Verschwendung eliminieren
Verschleißteile zum optimalen Zeitpunkt wechseln
Ursachen für unvorhergesehene Geräteausfälle finden, um sie künftig ausschließen
Für die Umsetzung kommen außerdem verschiedene Softwarelösungen und Prinzipien zum Einsatz, zum Beispiel:
Instandhaltungssoftware
digitale Checklisten
TPM-Dashboards visualisieren in diesem Zusammenhang automatisch bestimmte Kennzahlen. Dadurch erleichtern sie es dem Management, Instandhaltungsprozesse, Ergebnisse und Kosten zu überwachen und zu steuern.
TPM ist ein wichtiger Bestandteil des Lean Mangements und gehört heute in vielen Unternehmen zum Alltag, insbesondere in der fertigenden Industrie und im Handel.
Übrigens: Total Productive Maintenance ist nicht gleichzusetzen mit der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance). Letztere ist ein Teilbereich von TPM und nutzt Datenanalysen, um den Zustand von Anlagen zu überwachen. Darauf basierend erstellt sie Prognosen, wann der optimale Zeitpunkt für Wartungsarbeiten voraussichtlich erreicht sein wird.