Windows bietet mehrere Back-up-Optionen, die sich je nach Zweck gezielt kombinieren lassen. Entscheidend ist Ihr Ziel: Wollen Sie einzelne Dateien schnell zurückholen, ein System in kurzer Zeit stabilisieren oder einen Serverdienst wieder anlaufen lassen? Wenn Sie die Methode nach Umfang und Wiederherstellungszeit auswählen, senken Sie Komplexität und erhöhen die Trefferquote beim Restore.
Übrigens: Wie Sie Back-ups erstellen, wie häufig das geschehen sollte und welche Möglichkeiten es hierfür nicht nur unter Windows gibt, erfahren Sie an anderer Stelle bei uns im V-Hub. Wiederherstellung auf Clients
Dateiversionsverlauf
Der Windows-Dateiversionsverlauf schützt vor allem Arbeitsdateien in typischen Benutzerbereichen wie Dokumenten, Desktop und ausgewählten Ordnern. Sie greifen bei Bedarf auf ältere Versionen zu und stellen Dateien oder Ordner punktgenau wieder her. Diese Lösung passt besonders dann, wenn Mitarbeitende Inhalte überschreiben, eine Datei löschen oder nach einem Sync-Konflikt eine falsche Version übernehmen könnten.
Sichern und Wiederherstellen (Windows 7)
Diese Legacy-Funktion deckt klassische Dateisicherungen ab und erstellt zusätzlich Systemabbilder. Viele Unternehmen nutzen die Funktion weiterhin, weil sie in bestehenden Abläufen steckt oder weil sie für bestimmte Clients eine unkomplizierte Image-Option bietet. Für den Alltag gilt: Sie dokumentieren den Prozess und definieren klare Verantwortlichkeiten, damit Ihr Team im Ernstfall nicht erst nach dem richtigen Pfad sucht.
Systemabbild (Image)
Ein Systemabbild erfasst Partitionen blockbasiert und bringt einen Rechner in kurzer Zeit auf einen definierten Zustand zurück. Dieser Ansatz eignet sich, wenn Windows nicht mehr startet oder wenn Treiber, Updates oder Konfigurationen das System destabilisieren. Das Image überschreibt jedoch den aktuellen Ist-Zustand. Sie arbeiten deshalb mit festen Regeln, trennen Benutzerdaten vom System und sichern aktuelle Arbeitsstände separat, bevor Sie das Abbild einspielen.
Wiederherstellung auf Servern
Windows Server Back-up (WSB)
Das Windows-Server-Back-up richtet sich an den Betrieb kritischer Rollen und Datenbereiche. Sie planen Sicherungen für Volumes, System State oder Bare Metal [ML2] und steuern die Wiederherstellung über eine Konsole. Der System State sichert zentrale Rollen- und Systemeinstellungen, etwa Registry und bei Domain Controllern auch Active Directory.
Bare Metal stellt einen Server nach einem Totalausfall komplett wieder her, auch auf neuer Hardware. Dann wählen Sie Zeitpunkt, Umfang und Zielsystem nachvollziehbar aus. Diese Struktur hilft in Umgebungen, in denen Teams im Schichtbetrieb arbeiten oder Audits eine lückenlose Dokumentation verlangen.
VSS (Volume Shadow Copy Service)
VSS koordiniert konsistente Snapshots, auch wenn Anwendungen weiterlaufen. Viele Back-up-Lösungen setzen auf diesen Dienst, weil er Daten im richtigen Moment „einfriert“ und mögliche Inkonsistenzen reduziert. Sie profitieren davon vor allem bei datenintensiven Serverdiensten, die sich ohne VSS nur schwer sauber sichern lassen.