Viele „optische“ Glasfasern; in der Mitte ein Netzwerk- und Kommunikationskabel
Connectivity

Glasfaser oder Kupfer: Was ist die beste Lösung für Ihr Business?

Kabel gehören weiterhin zur Kommunikationstechnologie, daran ändert auch die Ausbreitung drahtloser Netzwerke nichts. Doch was ist besser: Glasfaser- oder Kupferleitung?

  • Glasfaserkabel transportieren Licht, Kupferkabel hingegen übermitteln elektrischen Strom.
  • Sowohl Glasfaser- als auch Kupfernetze bieten eigene Vor- und Nachteile, die Unternehmen für sich abwägen sollten.
  • Im Vergleich zu Kupfer bietet Glasfaser eine bis zu tausendfache Bandbreite über hundertmal weitere Distanzen. Glasfaserkabel ermöglichen zudem deutlich mehr Geschwindigkeit und Sicherheit.
  • Glasfaserverbindungen werden schon heute den Anforderungen an die Digitalisierung besser gerecht und sind zukunftssicher.
  • Kupferkabel reichen für weniger komplexe Anforderungen an die Datenübertragung aber vorerst noch aus.
  • Ein kupferbasierter Netzanschluss ist im Vergleich zur Glasfaser auf den ersten Blick oft kostengünstiger. Allerdings sind bei der Berechnung versteckte Kosten zu berücksichtigen.

Inhaltsverzeichnis

Glasfaser vs. Kupfer: Das sind die Unterschiede

Kupferkabel übertragen elektrischen Strom; Glasfaserkabel hingegen übertragen Licht und werden daher auch als „Lichtwellenleiter“ bezeichnet. Hier liegt der Grund für den erheblichen Geschwindigkeitsvorteil der Glasfaser: Photonen (Lichtteilchen) haben kaum Masse und bewegen sich nahezu in Lichtgeschwindigkeit. Elektronen können damit nicht mithalten.

Geschwindigkeit

Herrkömmliche DSL-Anschlüsse basieren ausschließlich auf dem Kupfernetz – von der Vermittlungsstelle bis zum Endkunden – und gelten bereits als überholt. Sie ermöglichen nach aktuellen Standards nur ein langsames Internet und Downloadgeschwindigkeiten mit wenigen Mbit/s.
Auch der Nachfolger V-DSL nutzt zum Teil die alten Kupferleitungen, allerdings ist bei dieser Verbindung die Glasfaser bis zum Verteilerkasten verlegt (Fiber to the Curb, kurz FTTC). V-DSL kommt so immerhin auf etwa 250 Mbit/s.
Dennoch reicht die Internetgeschwindigkeit von Kupferleitungen nicht an die von Glasfaser heran. Glasfasernetze ermöglichen Übertragungsraten von bis zu 1 Gigabit (oder 1.000 Mbit) und mehr. Kupfer eignet sich somit eher für niedrige Datenraten und ist meist in älteren oder weniger datenintensiven Netzwerken zu finden.
Empfohlener externer Inhalt
Hier ist ein Video-Inhalt von YouTube. Er ergänzt die Informationen auf dieser Seite.
Sie können ihn mit einem Klick anzeigen und wieder ausblenden.
Ich bin einverstanden, dass externe Inhalte angezeigt werden. So können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr in unserer  Datenschutzerklärung.
Datenschutzerklärung

Reichweite

In puncto Reichweite liegen die Vorteile der Glasfasertechnik auf der Hand. Glasfaserleitungen können Daten über viel größere Entfernungen und ohne nennenswerte Qualitätseinbußen übertragen. Nach den heutigen Industriestandards gilt für Kupferkabel eine Entfernungsbegrenzung von 100 Metern (z.B. für die gängigen Twisted-Pair-Kupferkabel). Dies gilt nicht für Glasfaserkabel.
Obwohl die Reichweite des „gläsernen Kabels“ vom Typ des Kabels, der Wellenlänge und der Art des Netzes abhängt, ist sie immer noch um ein Vielfaches größer, z.B. 550 Meter bei 10-Gbps-Multimode-Glasfaserkabeln und bis zu 40 Kilometer bei Singlemode-Kabeln, die für Langstreckenanwendungen konzipiert sind.

Bandbreite

Glasfaserverbindungen bieten bei gleichem Querschnitt eine bis zu tausendfache Bandbreite von Kupfer über hundertmal weitere Distanzen. So erreichen die Laser-optimierten OM3-Glasfaserkabel eine Bandbreite von 2.000 MHz/km, beim ISO-Standard OM4 sind es rund 4.700 MHz/km.
Ein 500 Meter langes Glasfaserkabel kann bis zu 1 Gigahertz übertragen. Demgegenüber kann ein Twisted-Pair-Kupferkabel, auch wenn es für hohe Datenraten optimiert ist (Cat 6), in der Regel nur maximal 500 Megahertz auf bis zu 100 Meter übertragen.
Fazit: Kupfer ist für die (vergleichsweise datenarme) Übertragung von Sprache bestens geeignet, hat aber im Vergleich zur Glasfaser eine deutlich eingeschränkte Bandbreite.

Kosten

Vergleicht man die Kosten, könnte sich – zumindest auf den ersten Blick – ein Vorteil für Kupfer ergeben. Allerdings gibt es auch versteckte Kosten zu berücksichtigen. Bei einem konventionellen Kabelschrank fallen zum Beispiel zusätzliche Kosten für die unterbrechungsfreie Stromversorgung sowie für die HAVC (hybride automatische Spannungssteuerung) an sowie der Platzbedarf für viele Kabel, die in Böden und abgehängten Decken verlegt sind.
In der Vergangenheit war der Preis für einen Glasfaseranschluss fast doppelt so hoch. Der Unterschied verändert sich jedoch stetig, denn je weiter die Glasfaser verbreitet ist, desto günstiger werden die Anschaffungskosten für die notwendige Hardware bzw. geeignete Komponenten und die Installation.

Verfügbarkeit

Das lichtbasierte Glasfaserkabel ist viel weniger anfällig für Störungen, beispielsweise durch elektromagnetische Interferenzen (EMI). Auch Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und allgemein schlechte Wetterbedingungen können ihnen wenig anhaben; im Gegensatz zu leitendem Kupfer sind Glasfaserkabel sogar immun gegen Blitzeinschläge.
Demgegenüber ermöglichen Glasfaserkabel eine äußerst zuverlässige Übertragung und bieten hohe Verfügbarkeit. Sie werden z.B. auch als interkontinentale Seekabel oder beim Bau von Mittel- und Hochspannungsleitungen eingesetzt.
Im Rahmen der Gigabitstrategie hat die Bundesregierung das Ziel formuliert, das Glasfasernetz bis 2030 flächendeckend auszubauen. Langfristig könnte das Kupfernetz ganz abgeschaltet werden; einige Pilotregionen hierzu gibt es in Deutschland bereits.

Sicherheit

Kupfer ist anfällig gegenüber Anzapfungen, die im schlimmsten Fall zu einem Totalausfalls des Systems führen können. Bei Kupferkabeln können die elektrischen Signale abgefangen und somit abgehört werden.
Wird ein Lichtwellenleiter beschädigt, lässt sich die Ursache mit Ortungsgeräten meist in kurzer Zeit finden. Wird dagegen eine Kupferleitung durchtrennt, kann es lange dauern, die Bruchstelle zu identifizieren.
Ein weiteres Plus für die Sicherheit ist die hohe Belastbarkeit der Glasfaserkabel: Sie können einem Druck von bis zu 11 Kilogramm standhalten, während Kupferkabel nur etwa 25 Pfund aushalten. Hinsichtlich der „Dämpfung“ (Signalverlust) ist Glasfaser dem Kupfer ebenfalls überlegen: Sie beträgt nur drei Prozent alle 100 Meter. Bei Kupfer liegt die Wellendämpfung bei gleicher Entfernung deutlich darüber.

Glasfaserkabel vs. Kupferkabel: Vorteile und Nachteile

Das waren viele Hintergrundinformationen, doch was ist in der Praxis besser: Glasfaser- oder Kupferleitung? Wir fassen für Ihre Entscheidung die wichtigen Vor- und Nachteile kurz zusammen:
Höhere Bandbreiten, geeignet für datenintensive Anwendungen
Höhere Initialkosten (auch bedingt durch Infrastrukturausbau)
Ultraschnelle Datenübertragung
Noch nicht in allen Regionen verfügbar
Hohe Zuverlässigkeit
Verbesserte Sicherheit
Minimaler Signalverlust
Geringe Störanfälligkeit
Zukunftssicherheit
Vorteile Glasfaser
Nachteile Glasfaser
Eine bislang praktikable Lösung für weniger anspruchsvolle Umgebungen
Signalabfall über lange Strecken
Geringe Anschaffungskosten
Anfällig für Störungen durch elektromagnetische Interferenzen
Überall verfügbar
Schwierige Verlegung durch deutlich größere Kabeldurchmesser und geringe Reichweiten
Mögliche Abschaltung des Kabelnetzes in der Zukunft
Vorteile Kupferkabel
Nachteile Kupferkabel
Geschäftsmann strahlt mit verschränkten Armen in die Kamera

MPLS-VPN: Mit Vodafone Company Net

Verbinden Sie Ihre Unternehmensstandorte auf schnelle, sichere und dabei flexible Weise miteinander – und schotten Sie sie vom Rest des Internets ab.

  • Garantierte Datenübertragung
  • Privates, eigenes Netz
  • Vielfältige Anbindungsmöglichkeiten
  • Individuell konfigurierbar
  • Sicher und absolut zuverlässig

Unsere Empfehlung: Was ist besser?

  • Was die neuen Anforderungen an eine moderne Datenübertragung angeht, ist die Glasfaser deutlich im Vorteil. Glasfaserkabel ermöglichen die Übertragung von deutlich mehr Daten, mit höherer Geschwindigkeit, mehr Sicherheit und größerer Signalstärke.
  • Kupferkabel werden deshalb immer mehr durch Glasfaserkabel ersetzt – zu Recht. Eine parallele Lösung ist nicht wirtschaftlich und deshalb keine Option.
  • Je mehr sich das Glasfasernetz durchsetzt, desto mehr wird es möglich sein, Angebote zu wettbewerbsfähigen Preisen bereitzustellen und die Kosten für die Verlegung und den Betrieb zu senken.
  • Glasfasertechnologie ist unter dem Strich die Übertragungstechnologie der Gegenwart und der Zukunft und somit zu favorisieren.
Das könnte Sie auch interessieren:
IoT
Schmuckbild

CRISP-Data-Mining: So funktioniert das Analyseverfahren

Das Prozessmodell CRISP-DM (Cross Industry Standard Process for Data Mining) setzt seine Erfolgsgeschichte fort. In zahlreichen Branchen hat es sich als De-facto-Standard für Data-Mining-Projekte etabliert – beispielsweise bei der Entwicklung KI-gestützter Analyse-Tools, die nachvollziehbar und fehlerfrei arbeiten sollen. Erfahren Sie hier, wie CRISP-Data-Mining funktioniert und welche Vorteile es für Unternehmen bietet. Gerade für Entscheider:innen in Unternehmen wird es immer wichtiger, relevante Daten aufzuspüren und korrekt auszuwerten – etwa beim Vergleich von Warenkörben, um herauszufinden, welche Produkte oft gemeinsam gekauft werden oder welche Faktoren die Kundentreue stärken. Das CRISP-DM-Modell sorgt dafür, dass Data-Mining-Prozesse strukturiert und zuverlässig ablaufen. So können Unternehmen das volle Potenzial ihrer Daten ausschöpfen – insbesondere in Bereichen wie Vertrieb, Marketing und Customer Relationship Management (CRM).

Digitalisierungsberatung

Die Beraterinnen und Berater helfen Ihnen kostenlos und unabhängig bei praktischen Fragen und geben konkrete Tipps. Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Termin um Ihr Anliegen zu besprechen.

Termin vereinbaren