
Connectivity
Glasfaser oder DSL – welche Verbindung ist besser?
25.03.2025
4 Min.
Glasfaser-Anschlüsse sind in immer mehr Regionen Deutschlands verfügbar. Besonders in kleineren Unternehmen ist aber häufig noch die DSL-Technik im Einsatz. Was sind die Unterschiede zwischen Glasfaser und DSL und wann lohnt ein Umstieg für Ihr Unternehmen?
- Der Glasfaser-Anschluss mittels FTTO/FTTH und der DSL-Anschluss über das Kupfer-Telefonkabel sind unterschiedliche Technologien, um Büros und Wohngebäude mit Breitband-Internet zu versorgen.
- Die Glasfaser bietet erhebliche technische Vorteile, erreicht eine höhere Internet-Bandbreite und ist robuster gegenüber Störungen.
- Ein DSL-Anschluss ist in vielen Gebäuden leicht herzustellen, weil das kupferbasierte Telefonnetz in Deutschland gut ausgebaut ist. Glasfaser ist noch nicht überall verfügbar.
- Unternehmen können über einen Glasfaser-Anschluss viele Funktionen virtualisieren, beispielsweise Telefonie und Firewall. So sparen sie mit einem Glasfaser-Anschluss Betriebs- und Wartungskosten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Unterschied zwischen Glasfaser und DSL?
Internet über DSL und Internet über Glasfaser gehören in Deutschland zu den am weitesten verbreiteten Ausbautechnologien für Breitband-Internet.
Internet über Glasfaser – die Ausbauarten
Beim Internet-Anschluss über Glasfaser wird eine durchgehende Glasfaser-Verbindung von der Vermittlungsstelle des Internet-Anbieters bis in das zu versorgende Gebäude verlegt. Reicht die Glasfaser bis zur Büroeinheit, spricht man von „Fiber-to-the-Office“, also Glasfaser bis ins Büro.
Daneben gibt es weitere Varianten wie Glasfaser bis in den (Büro-)Raum, auf Englisch: „Fiber-to-the-Room“ oder kurz FTTR. Seltener ist die Anschlussart „Fiber-to-the-Premises“ (FTTP). Das steht für Glasfaser bis aufs Firmengelände.
Vom jeweiligen Internet-Verteiler – im Privatbereich meist ein Router, bei Unternehmen häufig ein Internet-Zugangsserver mit integrierter Firewall und Proxy – wird das Internet-Signal in der Regel über eine Ethernet-Verkabelung oder per WLAN an die Endgeräte weitergeleitet.
Internet über Telefonkabel – alte Technik weiter nutzen
Im Unterschied zu Glasfaser-Ausbauformen wie FTTH/FTTO bzw. FTTB nutzt die DSL-Technik vorhandene Telefon-Anschlüsse auf Kupferbasis. Auf der sogenannten letzten Meile zwischen Hausanschluss und Verteilerkasten am Straßenrand wird beim DSL-Anschluss das bisherige Telefonkabel für die Internet-Verbindung umgenutzt.
Im Verteilerkasten für das jeweilige Industrie- oder Wohngebiet werden die Internet-Zugänge mehrerer Büros oder Haushalte dann gebündelt und über eine gemeinsame Glasfaser weiter bis in die Vermittlungsstelle geführt.
Auch DSL setzt somit auf einem Teil des Übertragungsweges auf die schnelle Glasfaser – allerdings nicht auf der letzten Meile. Deshalb ist die per DSL erreichbare Download-Geschwindigkeit deutlich niedriger als bei einer Glasfaser-Vollverkabelung.
Glasfaser und DSL im Vergleich
Zwischen der Internet-Erschließung über Glasfaser und dem Internet per DSL gibt es Unterschiede:
Kosten
Ein Glasfaser-Anschluss für mittelständische Firmen ist üblicherweise ein individuelles Produkt. Jedes Unternehmen hat andere Anforderungen bezüglich Bandbreite, Ausfallsicherheit und Leistungsumfang des firmeneigenen Internet-Zugangs.
Viele Firmenkunden mieten oder leasen Teile ihrer benötigten Technik und überlassen Installation und Wartung einem Systempartner. Daher gibt es auch keinen einheitlichen Preis für Glasfaser-Internet-Zugänge im Businessbereich.
Anders sieht es bei kleineren Lösungen für Solo-Selbständige und im Privatkundensegment aus. Hier haben die Internet-Anbieter feste Preismodelle für DSL- und Glasfaser-Anschlüsse im Portfolio, die üblicherweise nach Internet-Bandbreite gestaffelt sind.
Kostenfaktor Tiefbau
Der mit Abstand größte Kostenfaktor bei der Glasfaser-Erschließung für Bürogebäude, aber auch im Privatkundensegment, ist die eigentliche Verlegung der Glasfaser-Kabel.
In der Regel werden deshalb ganze Industriegebiete bzw. im Privatsegment komplette Wohngebiete gemeinsam erschlossen, um die hohen Ausbaukosten durch Synergieeffekte zu reduzieren.
Internet per DSL ist demgegenüber deutlich im Vorteil, da die Telefonleitung von der Vermittlungsstelle über den Verteilerkasten bis ins Gebäude oder die Wohnung meistens schon vorhanden ist.
Einmalige Anschlusskosten versus Betriebskosten
Für einen Glasfaser- oder DSL-Anschluss fällt in der Regel eine einmalige Anschlussgebühr an. Dazu kommen bei Glasfaser meist Kosten für den Tiefbau und die Gebäudeeinführung. Letzteres entfällt bei einem DSL-Anschluss, wenn das Gebäude bereits einen Telefonanschluss besitzt.
In Unterhalt und Betrieb ist Glasfaser hingegen günstiger. Denn dank der hohen verfügbaren Bandbreite können neben der Telefonie und dem Speicherplatz für Unternehmensdaten auch viele weitere Dienstleistungen wie die Internet-Firewall als Cloud-Service eingerichtet werden.
Mehr Fakten zu den Unterschieden finden Sie in der folgenden Übersicht.
Kurzcheck: Die Unterschiede und Besonderheiten von Glasfaser und DSL
Vorteile der jeweiligen Technologien
- Die Glasfaser bietet erhebliche Vorteile gegenüber DSL. Sie ist zukunftssicher, deutlich leistungsfähiger und schon jetzt vorbereitet für zukünftige Geschwindigkeits-Updates.
- Demgegenüber ist der DSL-Anschluss in vielen Fällen zu Beginn günstiger, weil die einmaligen Tiefbau- und Anschlusskosten bei Bestandsgebäuden häufig entfallen.
- Beim Neubau einer Gewerbeimmobilie entfällt dieser Vergleich in der Regel. Hier wird mit Blick auf die zukünftige Abschaltung des kupferbasierten Telefonnetzes meist nur noch per Glasfaser erschlossen.
25.03.2025
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