Moderator Max Wittrock sitzt in einem Wald und betrachtet ein Notebook.
Digitalisierung

Diving Deeper #3: 1 Milliarde neue Bäume bis 2025 – Interview mit Génica Schäfgen von Ecosia

Mit Suchanfragen das Klima retten: Das Projekt Ecosia will bis zum Jahr 2025 eine Milliarde Bäume pflanzen. Wie das gehen soll? Mit Werbung auf Suchergebnisseiten. Wo traditionell und bis heute bei den meisten Internet-Firmen Unternehmensprofite im Vordergrund stehen, setzt die Suchmaschine Ecosia auf Nachhaltigkeit und investiert ihre Gewinne lieber in Bäume. Ist das die Zukunft der ökonomischen Gewinnmaximierung? Haben Dividenden, Anteilsverkäufe und persönliche Profitmaximierung bald ausgedient? Max Wittrock hat Génica Schäfgen, Deutschland-Chefin von Ecosia, per Videoschalte im Wald getroffen und in der aktuellen Folge von „Diving Deeper” einiges über ethisches Wirtschaften gelernt.

Inhaltsverzeichnis

Diving Deeper: Das Videoformat von Vodafone Business und OMR

Diving Deeper” ist das Videoformat von Vodafone Business und OMR. Wir verbinden MyMüsli-Co-Founder Max Wittrock mit spannenden digitalen Startups und sprechen über ihre Geschichten, Business-Modelle und Erfolgsgeheimnisse. Wir liefern inspirierende, wertvolle Einblicke und einen Blick hinter die Kulissen von Foodboom, Ecosia, Appinio, Independesk und Boxine sowie deren Gründer*innen.
In der dritten Folge der Reihe trifft Max Wittrock auf Génica Schäfgen. Sie leitet das Deutschland-Geschäft von Ecosia, einem ökologisch-innovativen Suchmaschinen-Anbieter aus Berlin. Von ihr erfahren wir nicht nur, welchen Wachstumsschub ihr Konzept seit 2018 und den „Fridays for Future”-Protesten erfährt, sondern auch, wie sich Arbeitsmarkt, Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit dauerhaft in Einklang bringen lassen.
Das Foto zeigt einen Mann und einen Hund, die ein Notebook betrachten

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Ecosia: Aufforstung statt Ausschüttung

Ein Wald, irgendwo bei Berlin: Max Wittrock und Génica Schäfgen sprechen per Videoschalte am Laptop miteinander. Génica ist Head of Germany bei einem ambitionierten Suchmaschinenprojekt mit Fokus auf Ökologie und konsequenter Nachhaltigkeit. Das Unternehmen schaltet ähnlich wie der Branchenriese Google Werbung auf Suchergebnisseiten – und betreibt von den erwirtschafteten Gewinnen Aufforstung in Regionen, die besonders vom Klimawandel bedroht sind.
Das ambitionierte Ziel lautet aktuell, bis zum Jahr 2025 mehr als eine Milliarde Bäume zu pflanzen. Ein Blick auf die Ecosia-Suchmaschine verrät, dass offenbar nur 45 Suchanfragen ausreichen, um einen Baum pflanzen zu können – gemessen an der Menge täglicher Suchanfragen insgesamt also ein Ziel, das erreichbar scheint. Aktuell steht der hauseigene Zähler bei gut 100 Millionen Bäumen – und es werden jede Sekunde mehr.
„Ecosia zählt aktuell ungefähr 15 Millionen aktive monatliche User, davon etwa 25 Prozent aus Deutschland.” – Génica Schäfgen, Head of Germany, Ecosia
So viele Suchanfragen erfordern natürlich jede Menge Rechenkapazität – ein Thema, bei dem Ecosia ebenfalls auf Nachhaltigkeit setzt. So bezieht das Unternehmen den gesamten Energiebedarf für den Server-Betrieb aus erneuerbaren Energien. Das geschieht vor allem mit Hilfe eigener Solarzellen mit Standort in Deutschland. Die Photovoltaik-Anlagen sind so ausgelegt, dass sie bis zu 200 Prozent des tatsächlich benötigten Stroms liefern können. So gleicht das Unternehmen aus, dass beispielsweise nachts andere Energieträger herangezogen werden müssen. Den gelegentlichen Überschuss wiederum speist Ecosia dann als Ökostrom ins Netz ein.
Dass sich Ecosia obendrein dem Thema Datenschutz verschrieben hat, versteht sich dabei fast von selbst. So versichert das Unternehmen beispielsweise, dass Suchanfragen weder gespeichert, noch Daten an Werbetreibende weitergegeben werden. Außerdem setzt die Suchmaschine auf verschlüsselte Datenübertragung und es gibt keine externen Tracking-Tools. Nutzer können darüber hinaus das gesamte Aktivitäten-Tracking auf der Website für sich abschalten und trotzdem die Suche weiter nutzen.
Trotz allen bisherigen Erfolgs sieht sich Ecosia jedoch erst am Anfang, wie Génica Schäfgen im aktuellen „Diving Deeper”-Interview verrät.
Génica Schaefgen in einer Videokonferenz mit Max Wittrock
Virtuelles Treffen im Wald: Génica Schaefgen von Ecosia verrät, wie nachhaltiges Wirtschaften gelingen kann.

Zukunft der Wirtschaft: Hat das klassische Profitmodell bald ausgedient?

Kann die Suchmaschine Ecosia, die seit 2018 und im Rahmen der Klimawandel-Diskussion geradezu einen Boom erlebt, als Vorbild für die Wirtschaft der Zukunft dienen? Wie sollte die Zukunft unternehmerischen Denkens und Handelns vor dem Hintergrund wachsender ökologischer Herausforderungen aussehen? Deutschland-Chefin Génica ist der Ansicht, dass schon heute jedes Unternehmen eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung trägt – dieser aber oftmals nur bedingt oder überhaupt nicht gerecht wird.
Die sogenannte „Gemeinwohlökonomie” stellt Themen wie Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Nutzen gegenüber Profitmaximierung für Aktionäre in den Vordergrund. Im Fall der Ecosia-Suchmaschine scheint das Konzept tatsächlich aufzugehen: Der Nutzen eines Produkts wie kostenlose Suchmaschinenergebnisse für die Gesellschaft ist mit nachweisbaren Vorteilen für die Umwelt und derzeit über 80 Arbeitsplätzen verbunden.
Damit das auch so bleibt, hat Ecosia-Gründer Christian Kroll seine Anteile komplett in das Verantwortungseigentum einer sogenannten Purpose-Stiftung übertragen. Gewinnentnahmen durch Aktionäre und andere Anteilseigner wie bei klassischen Firmen sind durch ein Vetorecht der Stiftung praktisch ausgeschlossen: Gewinne, die nach Abzug von Kosten übrig bleiben, fließen also zum überwiegenden Teil direkt in den Klimaschutz. Das Unternehmen gehört sich quasi selbst und ist nicht länger mögliches Spekulationsobjekt.
„Ich glaube, dass das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie in eine Richtung geht, die wir jetzt brauchen. Denn so wie es ist, kann es nicht weiter gehen.” – Génica Schäfgen, Head of Germany, Ecosia
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Künstliche Intelligenz: Wie Maschinen das Denken lernen

Programme, die selbständig Texte schreiben und Bilder malen; Kamerasysteme, die unter dem Mikroskop gefährliche Krebszellen erkennen; und Autos, die einen Verkehrsunfall vorhersehen, bevor er eintritt: Was künstliche Intelligenz heute alles leistet und was sich Entwickler:innen und Nutzer:innen für die Zukunft versprechen, erfahren Sie hier. Spätestens seit der Veröffentlichung von ChatGPT ist künstliche Intelligenz (KI) in aller Munde. In der Industrie hat das maschinelle Lernen schon länger Einzug gehalten und lässt beispielsweise Roboter selbständig ihre Arbeitsabläufe optimieren. Laut einer Bitkom-Erhebung ist der Anteil der Unternehmen in Deutschland, die im Jahr 2023 KI nutzten, gegenüber dem Vorjahr von 9 auf 15 Prozent gestiegen. Mit dem Einzug von KI in immer mehr Applikationen und Geräte dürfte dieser Anteil bald noch deutlich höher liegen. Viele Menschen nutzen bereits jetzt täglich KI am Arbeitsplatz, ohne dies zu registrieren, etwa in Videokonferenzsystemen oder bei der Recherche im Internet.

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