Wie in allen Branchen verlieren auch im Gesundheitswesen einige Jobs durch die Digitalisierung an Bedeutung. Andere Berufsbilder werden hingegen wichtiger oder kommen ganz neu auf. Generell sind die Arbeitsplätze im Medizinbereich jedoch in vergleichsweise geringem Umfang durch die digitale Revolution gefährdet – schließlich ist der persönliche Kontakt auf diesem Gebiet essenziell.
Dass beispielsweise Medizinroboter Ärzt:innen, Apotheker:innen oder Pflegekräfteersetzen, ist derzeit nicht absehbar. Allerdings übernehmen solche Apparaturen zunehmend Routinearbeiten in Krankenhäusern oder bei der Pflege und assistieren als Präzisionswerkzeug bei Operationen.
Pflegeroboter helfen dabei, mobilitätseingeschränkte Personen in Rollstühle zu heben und entlasten so Pflegekräfte von dieser körperlich sehr herausfordernden Tätigkeit. In Pflegeheimen in Japan und Südkorea werden bereit seit einigen Jahren Kommunikationsroboter eingesetzt, die Bewohner:innen zur Konversation anregen und ihnen spielerisch Inhalte präsentieren.
Diese Beispiele verdeutlichen, dass sich die Aufgabengebiete und Anforderungen an medizinisches Personal stark verändern. Wie in vielen anderen Sektoren auch entlasten Maschinen insbesondere von Routinearbeiten und von körperlich anstrengenden Arbeiten, die oft Ursache von Berufskrankheiten sind.
Zugleich werden der Umgang mit Daten, komplexen Maschinen und neuen Medien, der Einsatz von Gesundheitsapps und andere digitale Skills für viele Berufe im Gesundheitswesen immer wichtiger.
Auch neue Berufe werden durch die Digitalisierung im Gesundheitswesen entstehen. Die Stiftung Münch hat in Zusammenarbeit mit dem „Bündnis Junge Ärzte“ (BJÄ) vier Berufsbilder skizziert, die für die Digitalisierung des Gesundheitssystems wichtig sind:
Digital Health Carer: Die Fachkraft für digitale Gesundheit kombiniert die klassische analoge Hilfe und Routineversorgung mit digitalen Technologien.
Digital Health Process Manager: Prozessmanager:innen für digitale Gesundheit sind für die Implementierung und Aufrechterhaltung innovativer medizinischer und pflegerischer Versorgungsabläufe zuständig.
Digital Health Architect: Systemarchitekt:innen für digitale Gesundheit kombinieren medizinisches und technologisches Wissen, um die digitale Transformation in Gesundheitseinrichtungen voranzubringen und zu überwachen.
Ärzt:innen für digitale Medizin: Sie müssen fundierte Kenntnisse über digitale Tools und digitale Gesundheitsanwendungen haben und diese genauso anwenden können wie analoge Hilfsmittel.