Security

2FA aktivieren: So schützen Sie Ihr Unternehmen optimal

Es kommt immer häufiger zu Cyberangriffen auf Unternehmen. In Deutschland verzeichnete das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) allein im September 2025 rund 228.000 neue Schadprogramm-Varianten täglich. Aktivieren Sie deshalb eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für alle Geräte in Ihrer Firma – eine der wirksamsten Methoden, um Unternehmensdaten vor unbefugtem Zugriff zu schützen.

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet 2FA und wie funktioniert sie?

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) erweitert den herkömmlichen Anmeldeprozess bei IT-Systemen, Online-Diensten und anderen Programmen um eine zusätzliche Sicherheitsebene. Während traditionelle Systeme nur ein mehr oder minder starkes Passwort verlangen, kombiniert 2FA zwei verschiedene Authentifizierungsfaktoren:
  • Erster Faktor: Etwas, das Sie wissen (Passwort, PIN)
  • Zweiter Faktor: Etwas, das Sie besitzen (Code auf dem Smartphone, Hardware-Token) oder etwas, das Ihnen eigen ist (Fingerabdruck, Gesichtserkennung)
Wenn sich jemand in ein geschütztes System einloggen möchte, muss diese Person zunächst das korrekte Passwort eingeben. Anschließend fordert das System einen zweiten Nachweis an – beispielsweise einen zeitlich begrenzten Code, der an das registrierte Smartphone gesendet wird. Nur wenn beide Faktoren korrekt sind, erhält die Person Zugang zum System.
Diese Methode erhöht die Sicherheit erheblich, da Angreifer:innen sowohl das Passwort als auch Zugriff auf das zweite Authentifizierungsgerät benötigen würden.
Unkenntlicher Computerhacker tippt auf einem Smartphone

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Warum sollten Unternehmen 2FA aktivieren?

Die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung bringt Ihrem Unternehmen mehrere entscheidende Vorteile:
  • Schutz bei Passwort-Diebstahl: Selbst wenn Cyberkriminelle die Passwörter Ihrer Mitarbeitenden erbeuten, können sie ohne den zweiten Faktor nicht auf Unternehmensressourcen zugreifen. Das schützt vor den Folgen von Phishing-Angriffen und vor Datenlecks bei anderen Diensten.
  • Compliance-Anforderungen erfüllen: Viele Branchen und Regulierungsbehörden fordern mittlerweile explizit die Implementierung von Multi-Faktor-Authentifizierung. Mit 2FA erfüllen Sie diese Anforderungen proaktiv.
  • Vertrauen von Kund:innen stärken: Unternehmen, die moderne Sicherheitsstandards anwenden, signalisieren Professionalität und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit sensiblen Daten.
  • Kosteneffizienter Schutz: Im Vergleich zu den potenziellen Kosten eines Sicherheitsvorfalls sind die Implementierungskosten für 2FA eine äußerst wirtschaftliche Investition.

Verschiedene Arten der Zwei-Faktor-Authentifizierung

Unternehmen können zwischen verschiedenen 2FA-Methoden wählen, die jeweils unterschiedliche Sicherheitsniveaus und Benutzerfreundlichkeit bieten:

SMS-basierte Authentifizierung

Bei dieser Methode erhalten Nutzer:innen einen Einmalcode per SMS auf ihr registriertes Smartphone. Diese Lösung lässt sich einfach einrichten und erfordert keine speziellen Apps. Allerdings bietet SMS-2FA ein vergleichsweise geringes Sicherheitsniveau, da SMS-Nachrichten abgefangen werden können.

App-basierte Authentifizierung

Authenticator-Apps wie Google Authenticator, Microsoft Authenticator oder Authy generieren zeitbasierte Einmalcodes. Diese Methode funktioniert dank des sogenannten TOTP-Verfahrens auch ohne Internet-Verbindung und bietet höhere Sicherheit als SMS-Codes. „TOTP“ bedeutet „Time-based One-Time Password“. Dabei wird bereits bei der Einrichtung der App ein geheimer Schlüssel auf dem Gerät gespeichert. Aus diesem generiert sich (meist) alle 30 Sekunden ein zeitbasierter Code, der sich nach der Uhrzeit des Geräts richtet. Solange die Uhrzeit korrekt ist, zeigt die App den jeweils korrekten Code an. Diesen Code geben Sie beim jeweiligen Log-in ein, da das System ebenfalls über den mit Ihrem Benutzerkonto verbundenen Schlüssel verfügt.

Hardware-Token

Physische Sicherheitsschlüssel bieten das höchste Sicherheitsniveau. Dazu zählen sogenannte FIDO-Sticks (FIDO = Fast IDentity Online) wie der YubiKey und andere FIDO2-kompatible Geräte. Diese USB- oder NFC-fähigen Geräte müssen physisch vorhanden sein, um die Authentifizierung abzuschließen. Für Unternehmen mit besonders hohen Sicherheitsanforderungen stellen Hardware-Token die optimale Lösung dar.

Biometrische Verfahren

Fingerabdruck-, Gesichts- oder Stimmerkennung nutzen einzigartige körperliche Merkmale als zweiten Faktor für die Anmeldung. Diese Methoden sind sehr benutzerfreundlich, da keine zusätzlichen Geräte erforderlich sind. Moderne Smartphones und Laptops verfügen bereits über entsprechende Sensoren.
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Wie aktiviere ich 2FA für verschiedene Dienste?

Die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung variiert je nach Dienst bzw. Gerät, folgt aber meist einem ähnlichen Grundprinzip. Im Folgenden erläutern wir das Vorgehen anhand gängiger Anwendungen.

Microsoft 365 und Azure

  1. Für Microsoft-Dienste navigieren Sie zur Anmeldeseite unter account.microsoft.com/security.
  2. Melden Sie sich dort bei Ihrem Microsoft-Konto an.
  3. Wählen Sie „Erweiterte Sicherheitsoptionen“ und dann unter „Zwei-Schritt-Verifizierung“ die Option „Aktivieren“.
  4. Folgen Sie den Anweisungen und wählen Sie, welche Authentifizierungsmethode Sie verwenden möchten: Authenticator-App, SMS/Telefonanruf oder E-Mail – Letzteres empfehlen wir Ihnen aber allenfalls als Back-up und nicht als primäre 2FA-Methode.
Microsoft unterstützt sowohl App-basierte als auch SMS-basierte Authentifizierung.

Google Workspace

In Ihrem Google-Konto gehen Sie zu „Sicherheit | Bestätigung in zwei Schritten. Google führt Sie durch einen Einrichtungsassistenten. Er empfiehlt auch verschiedene Back-up-Methoden, falls Ihr primäres Gerät für die 2FA nicht verfügbar ist.

Salesforce

Salesforce-Administrator:innen aktivieren die 2FA organisationsweit auf folgende Weise:
  1. Geben Sie unter „Setup“ im Feld „Schnellsuche“ den Text „Identität“ ein.
  2. Wählen Sie „Identitätsüberprüfung“.
  3. Wählen Sie die Option „Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) für alle direkten Anmeldungen auf der Benutzeroberfläche Ihrer Salesforce-Organisation anfordern“ aus.

Banking und Finanzdienstleistungen

Die meisten Banken haben 2FA standardmäßig aktiviert. Falls nicht, finden Sie die Einstellungen meist unter „Sicherheit“ oder „TAN-Verfahren“ in Ihrem Online-Banking-Bereich.
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2FA auf dem Handy einrichten

Smartphones spielen eine zentrale Rolle bei der 2FA-Implementierung. So richten Sie 2FA auf verschiedenen Mobilgeräten ein:

iPhone (iOS)

Apple-Geräte unterstützen 2FA für den Apple Account nativ über die Einstellungen-App. Gehen Sie zu „Einstellungen | [Ihr Name] | Anmelden & Sicherheit | Zwei-Faktor-Authentifizierung“. Hier können Sie beispielsweise eine vertrauenswürdige Telefonnummer festlegen. Außerdem sind weitere Apple-Geräte hinterlegt, die Sie mit Ihrem Apple Account nutzen. Wenn Sie sich auf einem neuen Gerät in Ihren Apple Account einloggen, wird ein sechsstelliger Code an eines der hinterlegten Geräte bzw. an eine der vertrauenswürdigen Telefonnummern gesendet.
Für Drittanbieter-Dienste installieren Sie eine Authenticator-App aus dem App Store. Microsoft Authenticator, Google Authenticator und 1Password bieten beispielsweise umfassende Unterstützung für verschiedene Dienste.

Android

Android-Nutzer:innen finden die 2FA-Einstellungen für ihren Google-Account unter „Einstellungen | Google | Google-Konto verwalten | Sicherheit“. Für andere Dienste installieren Sie ebenfalls eine Authenticator-App aus dem Google Play Store.

Back-up-Codes generieren

Unabhängig vom Betriebssystem sollten Sie immer Back-up-Codes generieren und sicher aufbewahren. Diese Notfall-Codes ermöglichen den Zugang, falls Ihr Smartphone verloren geht oder defekt ist. In den 2FA-Diensten von Microsoft, Google und GitHub etwa sind diese Codes in den jeweiligen Administrator-Einstellungen hinterlegt. Haben Sie selbst keinen Zugriff darauf, informieren Sie Ihre IT-Verantwortlichen, um Ihnen diesen Code im Notfall bereitzustellen. Der Code ist nur einmal gültig – nach Gebrauch sollten Sie oder Ihre IT-Abteilung neue Notfall-Codes generieren.

Best Practices für die Unternehmensimplementierung

Eine erfolgreiche 2FA-Implementierung erfordert strategische Planung und durchdachte Umsetzung:

Schrittweise Einführung

Beginnen Sie mit kritischen Systemen und Administratorkonten, bevor Sie 2FA für alle Mitarbeitenden verpflichtend machen. So können Sie eventuelle Probleme bei der Einführung frühzeitig identifizieren und Lösungen entwickeln.

Mitarbeiterschulungen durchführen

Organisieren Sie Schulungen, die erklären, wie Ihre Mitarbeitenden 2FA aktivieren und im Alltag nutzen. Einige haben möglicherweise noch keine Erfahrung mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung und benötigen Unterstützung bei der ersten Einrichtung.

Back-up-Strategien entwickeln

Definieren Sie klare Prozesse für den Fall, dass Mitarbeitende ihre 2FA-Geräte verlieren oder diese defekt sind. IT-Administrator:innen sollten sichere Verfahren zur temporären Deaktivierung und Neueinrichtung von 2FA kennen. Entwerfen Sie also einen Action-Plan, der festlegt, wie Ihre IT-Verantwortlichen in einem solchen Fall reagieren sollen. Unabhängig von der im Notfall handelnden und verantwortlichen Person müssen diese Abläufe transparent und einheitlich sein, um die Sicherheit Ihrer Systeme auch bei einem Geräteverlust zu gewährleisten.

Richtlinien erstellen

Entwickeln Sie Unternehmensrichtlinien, die festlegen, welche Dienste 2FA erfordern, welche Methoden zugelassen sind und wie mit Ausnahmen umgegangen wird. Diese Richtlinien schaffen Klarheit und Konsistenz.
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Häufige Herausforderungen und Lösungsansätze

Bei der 2FA-Implementierung können verschiedene Herausforderungen auftreten. Für viele gibt es bewährte Lösungsansätze:

Benutzerakzeptanz erhöhen

Manche Mitarbeiter:innen empfinden 2FA zunächst als umständlich. Erklären Sie die Vorteile und zeigen Sie, wie moderne 2FA-Methoden den Anmeldeprozess nur minimal verlängern. Mit aktivierten Push-Benachrichtigungen von Authenticator-Apps ist beispielsweise nur ein Fingertipp nötig, um die App zu öffnen und auf den 2FA-Code zuzugreifen.

Gerätekompatibilität sicherstellen

In der Regel unterstützen moderne Smartphones die gängigen 2FA-Methoden. Beispielsweise gibt es auch Authenticator-Apps von Microsoft und Google für das iPhone. Erstellen Sie dennoch eine Kompatibilitätsmatrix und bieten Sie alternative Authentifizierungsmethoden für die in Ihrem Unternehmen verwendeten Geräte an, falls eine bestimmte 2FA-Methode auf einem bestimmten Gerät nicht funktioniert.

Kosten kalkulieren

Während Sie Software-basierte 2FA meist kostengünstig implementieren können, verursachen Hardware-Token höhere Anschaffungskosten. Kalkulieren Sie diese Investition gegen die potenziellen Kosten eines Sicherheitsvorfalls. Bedenken Sie dabei jedoch: Kommt es zu einer Kompromittierung Ihres Unternehmensnetzwerks, kann sich dies enorm auf die Geschäftsfähigkeit Ihres Unternehmens auswirken. Sie sollten die Zwei-Faktor-Authentifizierung also auf jeden Fall nutzen.

Integration in bestehende Systeme

Legacy-Systeme unterstützen möglicherweise keine moderne 2FA. In solchen Fällen können VPN-Lösungen mit 2FA oder Identity-Management-Systeme als Zwischenschicht fungieren.
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2FA-Aktivierung: Das Wichtigste in Kürze

  • 2FA kombiniert zwei Authentifizierungsfaktoren und erhöht so die Sicherheit gegenüber reinen Passwort-basierten Systemen erheblich.
  • Verschiedene 2FA-Methoden wie SMS, Authenticator-Apps, Hardware-Token und biometrische Verfahren bieten unterschiedliche Sicherheitsniveaus und Benutzerfreundlichkeit.
  • Die Aktivierung erfolgt meist über die Sicherheitseinstellungen der jeweiligen Dienste und folgt einem standardisierten Einrichtungsprozess.
  • Smartphones spielen eine zentrale Rolle bei der 2FA-Nutzung, sowohl als Empfangsgerät für Codes als auch für Authenticator-Apps.
  • Eine schrittweise Einführung im Unternehmen mit Schulungen und klaren Richtlinien erhöht die Akzeptanz und minimiert Probleme.
  • Back-up-Strategien und alternative Authentifizierungsmethoden gewährleisten die Verfügbarkeit auch bei Geräteverlust oder technischen Problemen.
  • Die Investition in 2FA amortisiert sich schnell durch den erhöhten Schutz vor kostspieligen Sicherheitsvorfällen. Sie erfüllt außerdem moderne Compliance-Anforderungen.
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