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Gebäudeautomation: Wie Sie mit einem intelligenten Gebäude Geld sparen

Dank Gebäudeautomatisierung denkt Ihre Immobilie mit und Ihr Büro passt sich den Bedürfnissen der Beschäftigten an. So sparen Sie Geld und machen Ihr Unternehmen nachhaltiger. Wie die Technik funktioniert und wie Sie davon profitieren, erfahren Sie hier.

Sind die Energiekosten Ihres Standorts zu hoch? Ist es im Büro immer zu kalt oder zu warm? Nervt Sie die aufwendige manuelle Steuerung dieser Bereiche? Dann kann eine Gebäudeautomation die Lösung für Sie sein. Damit können Sie all diese Funktionen (und mehr) in einem automatischen und intelligenten System vereinen, das sich Ihren Bedürfnissen anpasst und leicht steuerbar ist. So können Sie Ihre Betriebskosten senken und den Komfort für alle verbessern.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Gebäudeautomation?

Gebäudeautomatisierung – oft auch als Smart-Building-Ansatz bezeichnet – integriert und vernetzt eine Vielzahl technischer Anlagen in einem Gebäude. So entstehen intelligente Gebäude. In solchen Gebäuden steuern und überwachen Sie Heizung, Lüftung, Klimaanlage, Beleuchtung, Beschattung und Sicherheitssysteme zentral. Ziel ist es, dass sich das Gebäude autonom und effizient an die Bedürfnisse der Nutzer:innen anpasst und gleichzeitig den Energieverbrauch optimiert.
Die Gebäudeautomation erfasst über Sensoren permanent Daten, auf deren Basis das System Einstellungen an den verknüpften Anlagen vornimmt. Das System überwacht beispielsweise die Temperatur, um bei Bedarf die Heizung passend zu regeln. Das System agiert dabei proaktiv. Das bedeutet, dass Sie im Idealfall gar nicht selbst eingreifen müssen, sondern nur eine bestimmte Solltemperatur festlegen – auf Wunsch sogar unterschiedliche Temperaturen je Bereich. Den Rest regelt das Gebäude.
Diese intelligente Steuerung lohnt sich für eine Vielzahl von Anlagen und Gebäudetypen, insbesondere für Büroumgebungen. Die Gebäudeautomation kann das Raumklima maßgeblich verbessern, was die Produktivität und das Wohlbefinden Ihrer Belegschaft steigert – und gleichzeitig die Energiekosten senken kann. Doch auch (reine) Industriebetriebe profitieren von einer möglichst effizienten und konstanten Steuerung des Raumklimas je nach Bereich und dessen Nutzung.
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Technologische Grundlage – wie funktioniert Gebäudeautomation?

Eine effektive Gebäudeautomation entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel von Hard- und Software-Komponenten. Um einen Kreislauf aus Datenerfassung, -verarbeitung und Befehlsausführung zu schaffen, müssen Sie verschiedene Anlagen, Geräte und Sensoren miteinander vernetzen. Die Technik, die dahintersteht, lässt sich in zwei Gruppen aufteilen: zum einen in die eigentliche Systemtechnik und zum anderen in die Gebäudetechnik.

Systemtechnik der Gebäudeautomation

Die Systemtechnik ist, vereinfacht gesagt, das „Nervensystem“ der Gebäudeautomatisierung. Sie besteht aus drei zentralen Technologien:
  • Sensoren
  • Steuerungs- und Regelungssysteme
  • Kommunikationsprotokolle
Sensoren sind die Datensammler des Systems. Sie erfassen durchgehend diverse physikalische Größen und Zustände. Das können Temperaturen in Räumen oder Außenbereichen sein, die aktuelle Luftfeuchtigkeit, der CO₂-Gehalt der Luft, die Helligkeit des Tageslichts, die Anwesenheit von Personen oder auch der Status von Türen und Fenstern. Die Sensoren wandeln diese Informationen in elektrische Signale um und senden sie zur Auswertung an die sogenannten Steuer- und Regeleinheiten.
Die Steuerungs- und Regelungssysteme fungieren als Kontrollzentrum der Gebäudeautomation. Sie analysieren die eingehenden Informationen in Echtzeit und vergleichen diese Istwerte mit den vorgegebenen Sollwerten. Hier können Sie eine Vielzahl an Vorgaben einfließen lassen. Beispielsweise könnten Sie das System anweisen, Wetterprognosen zu berücksichtigen, damit es im Winter die Heizung frühzeitig einschalten kann. Sie können auch für Früh- und Spätschicht unterschiedliche Werte einpflegen. Basierend auf Ihren Vorgaben entscheidet das System, wie es auf die gemessenen Werte reagiert, und steuert daraufhin die physische Gebäudetechnik.
Die Kommunikationsprotokolle sind die „Sprache“ des Systems. Damit alle Komponenten reibungslos miteinander kommunizieren können, nutzt die Gebäudeautomatisierung verschiedene digitale Sprachen und Netzwerke. Kommunikationsprotokolle wie KNX, BACnet, Modbus oder LonWorks ermöglichen es, Daten standardisiert auszutauschen. Mithilfe einer solchen Vernetzung können Sie auch Anlagen unterschiedlicher Hersteller in ein Gesamtsystem integrieren.
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Gebäudetechnik

Die Gebäudetechnik umfasst die Komponenten, die die Anweisungen der Systemtechnik physisch umsetzen. Dazu gehören vor allem:
Die Aktoren sind die „Muskeln“ des Systems. Sie setzen die Anweisungen der Steuer- und Regeleinheiten in konkrete Handlungen um. Das bedeutet, sie öffnen oder schließen Ventile für Heizung oder Kühlung, regeln die Lüftungsanlagen, schalten das Licht ein und aus oder fahren die Jalousien herauf oder herunter. Bei dieser Technik handelt es sich um Ventile, Stellmotoren, Pumpen oder ähnliche Vorrichtungen. Der entscheidende Punkt ist: Die Technik, die Sie hier einsetzen, muss elektrische Signale in einem gewissen Standard empfangen können. Genauso muss sie in der Lage sein, diese Signale so umzuwandeln, dass das Regelungssystem sie „versteht“ (siehe oben: Kommunikationsprotokolle).
Die technische Anlage des Gebäudes umfasst die eigentlichen „Verbraucher“ und „Erzeuger“ im Gebäude. Sie werden über die Aktoren angesteuert. Zu dieser Technik gehören klassischerweise Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK), Beleuchtungssysteme, Jalousien und Markisen oder Sicherheitssysteme (Brandmeldeanlagen, Zutrittskontrolle).
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Bei einem automatisierten Gebäude werden verschiedene Bereiche überwacht und von einer zentralen Stelle aus gesteuert.

Ebenen von Gebäudeautomationssystemen

Gebäudeautomationssysteme sind hierarchisch aufgebaut. Das bedeutet, dass verschiedene Komponenten auf unterschiedlichen Ebenen zusammenarbeiten, um das Gesamtsystem effizient zu steuern. Jede Ebene erfüllt spezifische Aufgaben und kommuniziert mit den angrenzenden Ebenen. Folgende Ebenen gibt es in der Gebäudeautomation:
  • Feldebene
  • Automationsebene
  • Managementebene
  • Visualisierungsebene
Die Feldebene bildet die unterste Schicht der Gebäudeautomation. Hier sammeln Sensoren unmittelbar Daten aus der Umgebung und Aktoren setzen Befehle direkt in physische Handlungen um. Diese Ebene ist für das System also der direkte Berührungspunkt mit dem Gebäude und seinen Prozessen.
Die Automationsebene liegt direkt über der Feldebene. Hier laufen die von den Sensoren erfassten Daten zusammen, werden verarbeitet und in notwendige Befehle übersetzt. Hier treffen Daten auf Algorithmen, wodurch das Gebäude seine sprichwörtliche Intelligenz erhält. Diese Ebene hat zwei Aufgaben:
Steuerung bedeutet, dass das System definierte Befehle auf Basis von festen Regeln ausführt. Wenn beispielsweise ein Präsenzmelder Personen im Raum erkennt, schaltet die Steuerung das Licht ein.
Die Regelung geht einen Schritt weiter. Das System vergleicht permanent einen Istwert (gemessen durch einen Sensor) mit einem vorgegebenen Sollwert und passt die Technik dynamisch an, um den Sollwert einzuhalten. Wenn etwa die Solltemperatur im Raum 21 °C beträgt, reguliert das System die Heizung oder Kühlung kontinuierlich, um diese Temperatur zu halten, da die Ist-Temperatur von vielen Faktoren abhängig ist und sich ständig ändert.
Die Managementebene liegt im Hintergrund und ist die zentrale Intelligenz, die alle Daten sammelt, verarbeitet und langfristige Strategien umsetzt. Sie hat zwei zentrale Aufgaben:
  • Überwachung heißt, dass Sie hier den Status aller Anlagen und Systeme in Echtzeit einsehen können. Sie sehen auf einen Blick, ob es Störungen bei den Anlagen gibt oder extreme Abweichungen von den Sollwerten vorliegen.
  • Die Analyse umfasst neben der Echtzeit-Analyse auch die Auswertung historischer Daten. Durch geschickte Datenvisualisierung oder den Einsatz einer KI-Datenanalyse können Sie hier Muster erkennen und Verbesserungen vornehmen.
Die Visualisierungsebene dient primär der Darstellung und dem direkten Zugriff auf das System. Sie ist eine Schnittstelle zwischen der komplexen Gebäudeautomatisierung und Ihnen als Nutzer:in. Usability ist hier das Schlüsselwort. Denn es geht darum, die zur Verfügung stehenden Prozesse und Daten intuitiv zugänglich zu machen. Das geschieht in webbasierten Anwendungen, über spezielle Software auf Computern oder in Apps auf mobilen Geräten. Auch Touchscreens oder an der Wand fest oder variabel angebrachte Tablets sind üblich.
Alle modernen Lösungen der Gebäudeautomatisierung arbeiten mit Dashboards, die die wichtigsten Informationen auf einen Blick zusammenfassen. Sie präsentieren Kennzahlen zu Energieverbrauch, Raumklima, Störmeldungen oder Anlagenstatus in leicht verständlicher Form, oft mit Diagrammen und farblichen Markierungen.
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Datenpunkte in der Gebäudeautomatisierung

Sensoren sind die wichtigsten Bausteine der Gebäudeautomatisierung, da sie die Datenpunkte liefern, die das System benötigt, um optimal zu arbeiten. Sie bilden die Grundlage für jede intelligente Funktion. Ein Datenpunkt repräsentiert eine einzelne Information, die das System erfasst, verarbeitet oder ausgibt. In der Gebäudeautomation lassen sie sich in zwei Hauptkategorien aufteilen: in sensorische und aktorische Datenpunkte.
Sensorische Datenpunkte liefern die Informationen, die das System benötigt, um Entscheidungen zu treffen. Dabei wird zwischen Messwerten, Zuständen und Verbräuchen unterschieden. Messwerte sind klassische Daten wie die Raumtemperatur oder der CO₂-Gehalt der Luft. Mit Zuständen sind Informationen darüber gemeint, ob beispielsweise ein Fenster geöffnet ist oder ob sich Menschen in einem Raum aufhalten. Die gemessenen Verbräuche stammen von Zählern, beispielsweise für Wasser oder Strom.
Aktorische Datenpunkte sind die Befehle, die das System an die angeschlossenen Geräte sendet, damit diese eine Aktion ausführen. Das können Steuerbefehle, Regelparameter oder Alarm- und Statusmeldungen sein. Ein Steuerbefehl würde beispielsweise an eine Heizung gehen, um die Temperatur zu regeln. Ein Regelparameter ist ein Datenpunkt, der z.B. angibt, um wie viel Prozent ein Lüftungsventil geöffnet werden soll. Alarm- und Statusmeldungen werden zwar oft direkt von Sensoren ausgelöst, Sie können dafür aber auch aktorische Datenpunkte verwenden. Beispielsweise um eine Sirene zu aktivieren oder eine Meldung an ein Display zu senden.
Wichtig ist, dass Sie bei der Implementierung des Systems jeden dieser Datenpunkte eindeutig benennen und definieren. Nur so kann das System sie richtig zuordnen und die korrekten Schlüsse ziehen. Die Gesamtzahl der Datenpunkte in einem Gebäude ist ein wichtiger Indikator für den Umfang und die Komplexität des Automationssystems. Ein großes Bürogebäude kann Zehntausende solcher Datenpunkte umfassen (siehe Praxisbeispiel Edge Suedkreuz Berlin weiter unten).

Vorteile von Gebäudeautomatisierung

Eine gut umgesetzte Gebäudeautomatisierung kann eine ganze Reihe an Vorteilen mit sich bringen. Sie müssen jedoch beachten, dass nicht jedes System in jedem Gebäude den gleichen Nutzen erzielt. Die Anbieter stimmen die Lösungen sehr individuell auf die jeweilige Immobilie und Ihren individuellen Bedarf ab. Grundsätzlich gilt aber, dass sich diese Investition für Gebäudebetreiber:innen, Nutzer:innen und die Umwelt gleichermaßen auszahlt. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele.

Betriebskosten

Einer der wichtigsten Vorteile der Gebäudeautomatisierung: Sie können Ihre Energiekosten reduzieren, da das System große Verbraucher wie Heizung, Lüftung und Klimaanlage bedarfsgerecht steuert. Dadurch laufen diese Anlagen nur, wenn Personen anwesend sind oder ihre Funktion aufgrund der äußeren Umstände tatsächlich notwendig ist. Reduzieren Sie den Einsatz der Geräte, sinken ihr Verbrauch und der Wartungsaufwand. Dazu kommt, dass das System die Daten durchgehend kontrolliert und Ihnen Anomalien meldet, die auf einen drohenden Ausfall hindeuten können. Das minimiert teure Reparaturen und unplanmäßige Ausfallzeiten (Stichwort: Predictive Maintenance).

Wohlbefinden

Sinn und Zweck von Lüftungen und Klimaanlagen in Bürogebäuden ist in erster Linie, dass Ihre Beschäftigten sich wohlfühlen und ein angenehmes Raumklima vorfinden. Da das System automatisch Temperatur, Luftfeuchtigkeit und damit die Luftqualität reguliert, können Sie mit einer effizienten Gebäudeautomatisierung indirekt auch das Wohlbefinden, die Konzentrationsfähigkeit und die Produktivität Ihrer Belegschaft erhöhen. Ein weiteres Praxisbeispiel: Eine intelligente Beleuchtung, die sich an das Tageslicht anpasst und mit Jalousien und Markisen gekoppelt ist, garantiert stets optimale Lichtverhältnisse.

Industrielle Klimatisierung

Ein Gebäudeautomatisierungssystem überwacht und steuert das Raumklima auch in Bereichen abseits von Büros. Denn die ideale Temperatur und/oder Luftfeuchtigkeit kann ein kritischer Faktor sein. Ein Beispiel: In Serverräumen oder Rechenzentren hält das System Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant im optimalen Bereich, sodass die Hardware nicht überhitzt. In Lagerhallen oder Produktionsstätten reguliert das System die Klimatisierung exakt nach den Anforderungen der dort gelagerten Produkte oder Materialien.

Sicherheit

Sie können und sollten auch Brandmeldeanlagen, Einbruchmeldesysteme und Zutrittskontrollen in die Gebäudeautomatisierung integrieren. So können Sie mit einem solchen System auch die Sicherheit Ihrer Immobilie erhöhen. Einerseits kann Ihnen die Technik indirekt helfen, indem Sie Notfälle frühzeitig erkennen und so entsprechende Maßnahmen einleiten können. Andererseits kann das System auch direkt eingreifen – beispielsweise mit einer automatischen Notfallbeleuchtung oder einer gezielten Steuerung von Notfalltüren und Lüftungsanlagen.

Nachhaltigkeit

Wenn Ihr Gebäude weniger Energie verbraucht, sparen Sie einerseits Kosten. Andererseits tragen Sie so zu mehr Nachhaltigkeit bei, da Sie Ihren CO₂-Ausstoß reduzieren. Diese Bemühungen können Sie sich zertifizieren lassen oder in einem Nachhaltigkeitsbericht erwähnen, was auch ein gutes Marketing-Tool sein kann.

Gebäudemanagement

Die Gebäudeautomation hat natürlich auch die Aufgabe, Ihnen als Betreiber:in Arbeit abzunehmen. Und genau das tut sie dank nutzerfreundlicher Anwendungen mit übersichtlichen Dashboards. So können Sie Anlagen zentral steuern, ohne von Raum zu Raum zu eilen oder immer in den Keller gehen zu müssen, um Daten abzulesen.
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Beispiele für Gebäudeautomation

In der Praxis hat sich Gebäudeautomatisierung schon in vielen Bereichen durchgesetzt, wie die folgenden Beispiele zeigen. Sie sollen verdeutlichen, wie Unternehmen bereits konkrete Techniken in der Praxis einsetzen.

EDGE Suedkreuz Berlin: Europäischer Vorreiter

Das Bürogebäude gilt als die intelligenteste Immobilie ihrer Art in Europa. Alle Beschäftigten haben eine App, mit der sie das Raumklima ihres Büros individuell anpassen können. Das System optimiert dabei den Energieverbrauch der Anlagen, indem es sievorausschauend steuert und dabei unter anderem Wetterdaten einbezieht. Beispielsweise klimatisiert das intelligente Gebäude nur dann Meeting- und Konferenzräume, wenn diese tatsächlich gebucht wurden. Die Planer:innen haben 17.000 Sensoren verbaut, die unter anderem für die Anwesenheitserkennung und die CO₂-Überwachung zuständig sind.

Universitätsklinikum Köln

Dieses Beispiel zeigt, dass sich Gebäudeautomation auch in kritischen Bereichen implementieren lässt. Im Universitätsklinikum Köln überwacht und steuert das System Luftqualität, -feuchtigkeit und Temperatur in hochsensiblen Bereichen wie Operationssälen und Intensivstationen. Dort muss das System extrem genaue Vorgaben für Hygiene und Klima einhalten, um Infektionsrisiken zu minimieren und eine optimale Umgebung für Patient:innen und medizinisches Personal zu schaffen. Auch bei einem Notfall greift das System aktiv ein. Bei einem Brand beispielsweise leitet das System automatisch Sicherheitsmaßnahmen ein: Es öffnet Türen für Fluchtwege, schaltet Lüftungssysteme um, um Rauch abzuführen, und löst gezielt Alarme aus.

DHL Multi-User-Campus bei Frankfurt am Main

Hier steuert die Automation die gesamte Energieversorgung. Sie bezieht unter anderem die hauseigene Photovoltaikanlage möglichst effizient in die Steuerung ein. Zusätzlich reguliert sie präzise die unterschiedlichen Temperaturen in den verschiedenen Lagerzonen und sichert dabei die Qualität der Produkte, die zum großen Teil aus den Bereichen Pharma, Medizin und Gesundheit stammen. Dafür gibt es einen Ambient-Bereich (18–25 °C), einen Kühlbereich (2–8 °C) und einen Gefrierbereich (-20 °C).

Meewisse Roses

Gewächshäuser sind zwar ein Extrembeispiel, machen aber deutlich, was mit Gebäudeautomation alles möglich ist – Meewisse Roses hat damit die Bewässerung von 4,3 Hektar Rosenbeeten optimiert. Mittels spezieller Sensoren erfasst das System den Wassergehalt in den Substratmatten sowie die pH- und EC-Werte (Electric Conductivity = elektrische Leitfähigkeit) des Drainagewassers. Diese präzisen und aktuellen Daten ermöglichen es dem Betrieb, die Bewässerung exakt an den Bedarf der Rosen anzupassen. Außerdem lassen sich die Startzeiten der Bewässerungs- und Sonnenzyklen viel genauer bestimmen. Das System lässt sich über ein Smartphone steuern. Das Ergebnis ist eine gleichbleibend hohe Qualität und eine gestiegene Produktivität – selbst bei wechselndem Wetter.
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Kosten der Gebäudeautomatisierung

Die Gebäudeautomation ist eine langfristige Investition, bei der die Kosten extrem von Ihrer individuellen Situation abhängen. Planen Sie einen kompletten Neubau, setzen sich die Kosten anders zusammen als bei einer Renovierung. Konkrete Zahlen zu nennen ist kaum möglich, da jedes Projekt einzigartig ist. Allerdings können Sie die wichtigsten Einflussgrößen betrachten.
Eine davon ist die Komplexität des Gebäudes. Ein großes Gebäude mit vielen unterschiedlichen Zonen erfordert eine aufwendigere Planung und mehr Komponenten als ein kleineres Objekt. Auch die gewünschte Funktionalität spielt eine Rolle. Ein System, das nur grundlegende Heiz- und Lüftungsfunktionen steuert, ist günstiger als eines, das auch Sicherheitssysteme und die Energieversorgung integriert.
Weiterhin beeinflusst der Automatisierungsgrad die Kosten. Eine einfache Basisautomatisierung ist weniger kostenintensiv als ein hochautomatisiertes System, das viele Prozesse autonom und selbstoptimierend regelt.
Die Investition rechnet sich meist schnell, vor allem durch Einsparungen bei den Betriebskosten, insbesondere beim Energieverbrauch. Automatisierungssysteme führen außerdem zu einer Wertsteigerung der Immobilie – es ist also eine strategische Investition, die Mehrwert schafft. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), der Bundes- oder Landesregierung kann es für derartige Projekte außerdem Förderungen geben. Lesen Sie dazu auch unseren Einstiegsartikel zu Förderprogrammen im Bereich der Digitalisierung.
Das Bürogebäude Cube Berlin
Der Cube Berlin verbirgt in seinem Inneren zahllose IoT-Sensoren

Rechtliche Aspekte und Normen

Die Gebäudeautomation bewegt sich in einem komplexen Geflecht aus Gesetzen, Verordnungen und technischen Normen. Deren Summe soll sicherstellen, dass die Anforderungen an die Nachhaltigkeit eingehalten werden. Da diese Vorgaben einen maßgeblichen Einfluss darauf haben, wie Sie Ihre Gebäudeautomation umsetzen, lohnt es sich, einen groben Überblick zu haben.
Wenn Sie sich für eine Gebäudeautomatisierung entschieden haben, ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Deutschland die zentrale gesetzliche Grundlage. Es schreibt seit dem 1. Januar 2024 für neu zu errichtende Nichtwohngebäude einen Mindest-Automationsgrad vor. Auch bestehende Nichtwohngebäude sind davon betroffen, wenn die Nennleistung der Heizungsanlage oder der kombinierten Raumheizungs- und Lüftungsanlage über290Kilowatt liegt. Das GEG zielt darauf ab, dass die neuen Systeme Energieeffizienzverluste erkennen und den energetischen Betrieb kontinuierlich verbessern.
Das GEG ist die nationale Ausgestaltung einer EU-Vorgabe – der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD, kurz für: Energy Performance of Buildings Directive). Damit die Verantwortlichen im Gebäudesektor die Nachhaltigkeit von Immobilien kontinuierlich verbessern, entwickelt die EU die EPBD stetig weiter. Ende des Jahres 2029 sinkt beispielsweise der Schwellenwert für die Pflicht zur Gebäudeautomation in Nichtwohngebäuden europaweit von 290 Kilowatt auf 70 Kilowatt Nennleistung.
Das bedeutet, dass in den kommenden Jahren deutlich mehr Gebäude die Vorgaben des GEG bzw. der EPBD umsetzen müssen. Die EU fordert zudem, dass Neubauten zukünftig „Null-Emissions-Gebäude“ sein müssen, damit der Gebäudebestand bis zum Jahr 2050 emissionsfrei ist. Der Gebäudeautomation hat die EU dabei eine Schlüsselrolle zugewiesen.

Wichtige Normen und Richtlinien

Neben dem GEG gibt es spezifische Normen, die detaillierte Vorgaben für die technische Umsetzung der Gebäudeautomation machen. Die zwei wichtigsten sind:
DIN EN 15232 – „Energetische Bewertung von Gebäuden – Einfluss von Gebäudeautomation und Gebäudemanagement“: Diese europäische Norm ist zentral für die Bewertung des energetischen Nutzens von Gebäudeautomationssystemen. Sie definiert verschiedene Automations-Effizienzklassen (A, B, C, D) für Gebäude.
  • Klasse A steht für hoch energieeffiziente Systeme mit vernetzter Raumautomation, automatischer Bedarfserfassung und Energiemonitoring.
  • Klasse B bezeichnet ein fortgeschrittenes Gebäudeautomationssystem mit netzwerkfähiger Anlagenautomation und Raumautomation. Das GEG fordert für bestimmte Gebäude mindestens den Automationsgrad B.
  • Klasse C ist der Standard-Automationsgrad, der üblicherweise grundlegende manuelle oder zeitgesteuerte Regelungen umfasst.
  • Klasse D beschreibt Systeme mit schlechter Energieeffizienz und geringer oder gar keiner Automation, bei denen der Gesetzgeber eine Modernisierung dringend empfiehlt.
VDI 3814 – „Gebäudeautomation (GA)“: Hierbei handelt es sich um eine Reihe von Richtlinien vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI). Sie sollen einen Rahmen für die Planung, die Ausführung und den Betrieb von Gebäudeautomationssystemen vorgeben. VDI 3814 stellt Planer:innen und Betreiber:innen von Gebäuden einheitliche Standards zur Verfügung. Das soll die Qualität und Sicherheit der Systeme sicherstellen.
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Das Wichtigste zu Gebäudeautomatisierung in Kürze

  • Gebäude mit Automatisierungssystemen heißen auch Smart Building oder intelligente Gebäude. Es geht darum, eine Vielzahl technischer Anlagen in einer Immobilie zu vernetzen.
  • Zu den wichtigsten Vorteilen der Gebäudeautomatisierung gehören Einsparungen bei den Energiekosten, ein geringerer Arbeitsaufwand für das Gebäudemanagement und die Senkung der CO₂-Emissionen.
  • Um Ihr Gebäude zu automatisieren, muss die eigentliche Technik der Automatisierung mit der Gebäudetechnik vernetzt werden. Sie benötigen also einerseits Sensoren sowie eine Steuer- und Regeleinheit. Andererseits aber auch kompatible technische Anlagen, die in der Lage sind, die Befehle des Systems umzusetzen.
  • Die Systeme der Gebäudeautomatisierung sind hierarchisch aufgebaut. Das bedeutet, verschiedene Komponenten arbeiten auf unterschiedlichen Ebenen zusammen.
  • Einer der wichtigsten Bausteine in der Gebäudeautomatisierung sind die Datenpunkte. Sensorische Datenpunkte liefern dem System die Informationen, die es braucht, um Entscheidungen zu treffen. Aus diesen Informationen leitet das System dann Befehle ab, die es als aktorische Datenpunkte an die Technik weiterleitet.
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