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Digitalisierung

Datenvisualisierung: So gelingt der Einstieg im Business

In Unternehmen fallen immer größere Datenmengen an. Umso wichtiger ist es, diese Informationen so aufzubereiten und zu visualisieren, dass Sie darin wichtige Zusammenhänge und Entwicklungen früher erkennen als Ihr Wettbewerb.

Wie gute Datenvisualisierung funktioniert und wie sie Ihnen bei Entscheidungen im Geschäftsleben hilft, erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Datenvisualisierung?

Datenvisualisierung bezeichnet die grafische Aufbereitung von Informationen mithilfe von Diagrammen, Karten, Infografiken oder anderen visuellen Darstellungsformaten. Ziel der Datenvisualisierung ist es, die jeweiligen Inhalte so zu strukturieren und zu präsentierten, dass der:die Betrachter:in die Daten und darin enthaltene Muster und Abhängigkeiten leicht erkennen kann.

Unterschiede zwischen Datenvisualisierung und Informationsvisualisierung

Die Begriffe Datenvisualisierung und Informationsvisualisierung werden häufig synonym verwendet. Speziell in der Informatik wird jedoch zwischen der allgemeinen Datenvisualisierung und deren Teildisziplin der Informationsvisualisierung unterschieden.
So bezieht sich Datenvisualisierung auf jegliche Datenformen, beispielsweise eines für den:die Betrachter:in unlesbaren Programmcode aus Nullen und Einsen. Die Informationsvisualisierung befasst sich hingegen nur mit solchen Informationen, die die Zielgruppe in einen Sinnzusammenhang setzen kann. Dazu gehören beispielsweise Unternehmenskennzahlen, Größen- und Gewichtsangaben oder Zufriedenheitswerte bei einer Kundenbefragung.
Im Nachfolgenden verwenden wir hier den gebräuchlicheren Begriff „Datenvisualisierung“.
Die Datenvisualisierung verfolgt je nach Kontext unterschiedliche Ziele. Die wichtigsten Ziele sind:
  • Größengetreue Darstellung von Mengen und Verhältnismäßigkeiten: Dazu gehört zum Beispiel, Kreisdiagramme oder höhenproportionale Säulendiagrammen in Infografiken zu verwenden.
  • „Gehirnfreundliche“ Aufbereitung für die Zielgruppe: Ein Beispiel hierfür sind Animationen, Mindmaps oder Akronyme in Schulungsvideos.
  • Hervorhebung der gerade benötigten Informationen: Eine solche durchgehende Farbcodierung wird beispielsweise bei Netzplänen in Großstädten für die einzelnen Verkehrslinien verwendet.
  • Sichtbarmachen von Validität und Signifikanz der verwendeten Daten: In wissenschaftlichen Arbeiten werden die vorhandenen Rohdaten (Datenpunkte) deshalb gerne als Punktwolke in einem Streudiagramm gezeigt.
  • Universalität und Internationalität: Ein Beispiel hierfür sind moderne Sicherheitshinweise oder Aufbauanleitungen für Maschinen. Diese werden durch die konsequente Beschränkung auf Zahlen, Piktogramme und stark stilisierte Zeichnungen von der bisherigen Textebene gelöst und so weltweit verständlich – unabhängig von der Landessprache.
Nicht immer sind die oben genannten Ziele sinnvoll in Einklang zu bringen. So müssen größere Zahlenreihen in der beruflichen Praxis oft stark vereinfacht oder zu Trends zusammengefasst werden, damit nicht zu viele Informationen das Zielpublikum überfordern, etwa im Rahmen eines Meetings.
Dabei können manchmal bestimmte Informationen verloren gehen, etwa zur statistischen Signifikanz der Daten, da sich diese nur aus den zugrundeliegenden Rohdaten errechnen lässt. Generell gilt für die Datenvisualisierung: Je stärker Sie Daten zusammenfassen, visualisieren und redaktionell aufbereiten, desto mehr müssen Sie darauf achten, dass diese Daten durch Interpretation oder Simplifizierung nicht verfälscht werden oder wichtige Informationen verloren gehen.

Warum ist Datenvisualisierung wichtig?

Gerade im Berufsleben entscheidet oft die richtige Aufbereitung von Daten darüber, ob diese Informationen auch in Prozesse und Entscheidungen einfließen – oder im allgemeinen Datenstrom verlorengehen.
So verbringen beispielsweise Führungskräfte im Durchschnitt rund drei Viertel ihrer Arbeitszeit in Meetings, wo ihnen täglich viele Einzelinformationen präsentiert werden. Sind diese Informationen nicht gut aufbereitet, vergessen die Entscheider:innen sie möglicherweise schnell wieder; neue Informationen überlagern die alten, bevor es zu einer Entscheidung kommt.
Nicht nur für datengetriebene Unternehmen ist es daher sehr wichtig, größere Datenmengen immer erst per Datenvisualisierung aufzubereiten. Zielgruppengerecht visualisierte Daten liefern Ihnen folgende Vorteile:
  • Führungskräfte und Mitarbeiter:innen nehmen Ihre Vorschläge und Konzepte messbar häufiger an, wenn Sie die zugrundeliegenden Daten gut aufbereiten und leicht verständlich präsentieren.
  • Indem Sie Informationen zusammenfassen und aufbereiten, sparen Sie Zeit für Ihr Publikum und gewinnen mehr Aufmerksamkeit. Tipp: Mit einer wöchentlichen Kurz-Rundmail: „5 aktuelle Zahlen zur Kundenzufriedenheit“ erreichen Sie mehr Menschen in Ihrem Unternehmen als mit einem hundertseitigen Quartalsbericht voller Rohdaten zum selben Thema.
  • Die Aktivierbarkeit steigt, wenn Ihre präsentierten Daten besonders stichhaltig, verständlich und eingängig sind. Ein Beispiel hierfür ist die Bereitschaft Ihrer Mitarbeiter:innen, ein Konzept für mehr IT-Sicherheit umzusetzen.
  • Gut aufbereitete Daten machen Auswahlprozesse schneller: Indem Sie beispielsweise in einer Entscheidungsvorlage alle möglichen Alternativen mit vereinheitlichten und leicht vergleichbaren Zahlen zu Aufwand, Kosten, Personaleinsatz oder möglichen Risiken unterlegen, beschleunigen Sie meist auch die Entscheidungsfindung. Menschen sind eher bereit, schnelle Entscheidungen zu treffen, wenn die einzelnen Alternativen vergleichbar sind.
Eine Frau sitzt lächelnd vor einem Notebook

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Best Practices für Datenvisualisierung

Gute Datenvisualisierung bedeutet immer auch, Umstände zu vereinfachen und sich so auf das Wesentliche zu beschränken. Bekannte Beispiele für gute Visualisierung sind:

Diagramm zu Napoleons Feldzug

Auch nach über 200 Jahren gilt die Grafik des französischen Ingenieurs Charles Joseph Minard zum Russlandfeldzug Napoleons 1812/13 als eine der besten Infografiken aller Zeiten. In nur einem einzigen Flussdiagramm kombiniert Minard übersichtlich Informationen zu Truppenstärken und -verlusten, Wettereinflüssen und Geländehindernissen.

U-Bahn-Netz leicht verständlich

1931 schuf der britische Grafiker Harry Beck für London Underground seinen vereinfachten Liniennetzplan, der als besonders leicht lesbar gilt. Alle U-Bahnen sind darauf in einem Raster mit ausschließlich waagerechten, senkrechten und diagonalen Linien dargestellt und Übergangshaltestellen gesondert hervorgehoben.
Beck entfernte Informationen, die für U-Bahn-Nutzer:innen nicht relevant sind, wie etwa genaue Abstände zwischen Stationen und das oberirdische Straßennetz. So entstand eine leicht zu lesende Infografik. Seine ikonografische „Tube Map“ ist heute Vorlage für die meisten Netzpläne auf der Welt.

Die Universalsprache der Piktogramme

Mit ihren Piktogrammen für die Olympischen Spiele schufen die Designer Katsumi Masaru, Yoshiro Yamashita (Tokio 1964) und Otl Aicher (München 1972) eine zu ihrer Zeit ganz neue, bewusst simplifizierende Bildsprache. Indem sie Piktogramme anstelle von Hinweistexten nutzten, wurden ihre Wegweiser zu den Wettkampfstätten für ein internationales Olympia-Publikum universell verständlich. Die bekannten Piktogramme wurden später stilprägend für die Datenvisualisierung und die Designsprache im Computerzeitalter.

Mit Fischgräten zum Erfolg

Die vom japanischen Wissenschaftler Kaoru Ishikawa erfundenen Ursache-Wirkungs-Diagramme werden gerne auch als Fischgrätdiagramme bezeichnet. Sie dienen der grafischen Darstellung von Ursachen, die zu einem Ergebnis führen oder dieses entscheidend beeinflussen. Durch die Anordnung von Einzelschritten, Ursachen und Wirkungen entlang einer Zeitlinie sehen die Diagramme dabei aus wie die Gräten eines Fisches.
Darstellung eines beispielhaften Ishikawa-Diagramms
Das Ishikawa-Diagramm im Fischgrät-Muster hilft Ihnen im Business, Probleme und deren Ursachen schneller zu erkennen und Prozesse entsprechend zu optimieren.

Tipps für die richtige Aufbereitung von Informationen

Mit den folgenden leistungsfähigen digitalen Werkzeugen können Sie heute eine Vielzahl von Informationen automatisiert oder teilautomatisiert aufarbeiten. Künstliche Intelligenz (KI) hilft Ihnen dabei:
  • Mit dem Microsoft Copilot und Microsoft Power BI erstellen Sie sehr einfach Präsentationen aus Ihren Microsoft 365-Anwendungen heraus.
  • Gemini für Google Workspace, Gemini Business und das noch umfangreichere Gemini Enterprise sind die KI-Tools von Alphabet (Google). Arbeiten Sie ohnehin mit dem Office-Paket Google Docs Editors, ist die Integration besonders einfach.
  • Mit Meta HIPlot vom Facebook- und WhatsApp-Mutterkonzern Meta erhalten Sie ein quelloffenes Programm für die Datenvisualisierung, mit dem Sie Trends und Entwicklungen beispielsweise als Liniendiagramme sehr gut darstellen können. Das Programm benötigt etwas Einarbeitung.
  • Über sogenannte Storys visualisieren Sie Daten in Ihrer SAP Analytics Cloud. Die zu verwendenden Daten importieren Sie als wahlweise als TXT-, CSV- oder XSLX-Datei, direkt aus anderen SAP-Applikationen oder aus Drittanbieter-Quellen wie Google BigQuery oder Qualtrics.
  • Auch Salesforce, Spezialist für Kundenbeziehungsmanagement (CRM), hat mit Tableau eine eigene Analyse- und Datenvisualisierungsplattform im Angebot. Tableau gibt es wahlweise als installationsfähige Applikation oder online als Software-as-a-Service. Die Software ist sehr einsteigerfreundlich – auch durch die Unterstützung für Natürliche-Sprache-Abfragen (Natural Language Processing (NLP)).
Geschäftsmann arbeitet am Notebook

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So visualisieren Sie Ihre Daten zielgruppengerecht

Egal, ob Sie Ihre Datenvisualisierungen manuell erstellen oder softwaregestützt: In beiden Fällen sollte Sie einige Punkte beachten. Diese Tipps helfen Ihnen bei der Erstellung guter Visualisierungen:
  • Liefern Sie so viele Informationen wie nötig, aber so wenig Daten wie möglich: Geben Sie Ihrem Publikum nicht zu viele Daten auf einmal und fassen Sie Vergleichbares sinnvoll zusammen. Sonst gehen wichtige Inhalte möglicherweise unter oder Zusammenhänge sind nicht mehr klar erkennbar.
  • Verzichten Sie auf schmückendes Beiwerk: Animierte Überblendungen zwischen Powerpoint-Folien, Hintergrundtöne oder Bewegtbilder lenken von den eigentlichen Inhalten ab. Faustformel: Bilder und Symbole sollten Sie nur dort verwenden, wo diese eine Information stützen oder das Merken von Inhalten erleichtern.
  • Wählen Sie immer die bestgeeigneten Diagrammtypen und Darstellungsformen: Kreisdiagramme funktionieren dann, wenn alle Einzelwerte eine gemeinsame Grundgesamtheit ergeben und es keine Überschneidungen oder Dopplungen gibt (gleichzeitige Zugehörigkeit zu Merkmal A und Merkmal B). Säulen- und Balkendiagramme eignen sich dort, wo die einzelnen Werte deutlich unterscheidbar sind. Logarithmische Skalen kommen zwar in wissenschaftlichen Arbeiten häufig vor. Sie sind außerhalb von wissenschaftlichen Vorträgen aber immer erklärungsbedürftig. Deshalb sollten Sie diese möglichst vermeiden.
  • Nutzen Sie einheitliche Farbschemata: Wenn Sie Daten oder Zusammenhänge mittels Farben visualisieren, sollten Sie über die gesamte Präsentation hinweg bei einem einheitlichen Farbsystem bleiben. Wenn Sie beispielsweise die Kennzahlen Ihres Heimatmarktes oder Ihres Unternehmens in mehreren aufeinander folgenden Säulendiagrammen in Blau darstellen, dann sollten Sie Ihren Heimatmarkt auch auf einer nachfolgenden Welt- oder Europakarte im selben Blau darstellen. Wechseln Sie nicht unvermittelt zu Grün, nur weil Ihr Statistikprogramm dies vorschlägt.
  • Achten Sie auf die Wirkung von Farben und Mustern: Bedenken Sie, dass starke Farben oder Muster in der Datenvisualisierung immer auch die Wahrnehmung der zugehörigen Daten beeinflussen. So wirken knallrot dargestellte Informationen in unserem Kulturkreis manchmal als bedrohlich. Pastellfarben und Violetttöne stehen hingegen eher für Emotionen – sie können den Eindruck erwecken, dass die Zahlen weniger valide sind.
  • Prüfen Sie Ihre Arbeit auf Statistikfehler: Jede Zusammenfassung, Interpretation oder Visualisierung von Daten trägt immer auch die Gefahr einer Verfälschung in sich. Prüfen Sie daher Ihre aufbereiteten Daten insbesondere auf Fehler durch unzulässige Schlussfolgerungen oder durch falsche statistische Gruppierungen (sogenannte Fehler 1. und 2. Art).
  • Visualisieren Sie Ihre Daten möglichst geräteunabhängig: Wählen Sie bei der Datenvisualisierung möglichst solche Darstellungsformate, die auf unterschiedlichen Endgeräten funktionieren. Möglicherweise schauen sich einige Empfänger:innen Ihrer Datenvisualisierung diese beim mobilen Arbeiten auf dem Smartphone an. Mit guten Statistik- oder Präsentationsprogrammen können Sie deshalb geräteunabhängige Präsentationen erstellen.
  • Bereiten Sie Ihre Daten „gehirngerecht“ auf: Lernpsychologische Untersuchungen zeigen, dass bereits Aufzählungen mit mehr als fünf Schritten für die meisten Menschen schwer zu merken sind, wenn es keine direkten Verbindungen zwischen den Einzelschritten gibt. Arbeiten Sie daher mit eingängigen Merkwörtern, zum Beispiel: AKTION = Analyse, Kundeninteressen erfassen, Technische Produktplanung, Implementierung, Optimierung, Nachkontrolle.

Das Wichtigste zu Datenvisualisierung in Kürze

  • Effiziente Datenvisualisierung hilft Ihnen im Business, Trends und Chancen schneller zu erkennen.
  • Zahlreiche KI-Werkzeuge, teilweise mit Natürliche-Sprache-Abfragen, unterstützen Sie heute bei der Datenvisualisierung.
  • Eine gute Datenvisualisierung erleichtert es Ihrer Zielgruppe, Alternativen zu vergleichen und schnelle Entscheidungen zu treffen.
  • Für jedes Business Fact gibt es eine optimale Darstellungsform – vom Säulendiagramm bis zum Ishikawa-Diagramm.
  • Berichte und Präsentationen im Geschäftsleben sollten heute so aufbereitet sein, dass sie auch auf unterschiedlichen Endgeräten gut lesbar sind.
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