Datenvisualisierung bezeichnet die grafische Aufbereitung von Informationen mithilfe von Diagrammen, Karten, Infografiken oder anderen visuellen Darstellungsformaten. Ziel der Datenvisualisierung ist es, die jeweiligen Inhalte so zu strukturieren und zu präsentierten, dass der:die Betrachter:in die Daten und darin enthaltene Muster und Abhängigkeiten leicht erkennen kann.
Unterschiede zwischen Datenvisualisierung und Informationsvisualisierung
Die Begriffe Datenvisualisierung und Informationsvisualisierung werden häufig synonym verwendet. Speziell in der Informatik wird jedoch zwischen der allgemeinen Datenvisualisierung und deren Teildisziplin der Informationsvisualisierung unterschieden.
So bezieht sich Datenvisualisierung auf jegliche Datenformen, beispielsweise eines für den:die Betrachter:in unlesbaren Programmcode aus Nullen und Einsen. Die Informationsvisualisierung befasst sich hingegen nur mit solchen Informationen, die die Zielgruppe in einen Sinnzusammenhang setzen kann. Dazu gehören beispielsweise Unternehmenskennzahlen, Größen- und Gewichtsangaben oder Zufriedenheitswerte bei einer Kundenbefragung.
Im Nachfolgenden verwenden wir hier den gebräuchlicheren Begriff „Datenvisualisierung“.
Die Datenvisualisierung verfolgt je nach Kontext unterschiedliche Ziele. Die wichtigsten Ziele sind:
Größengetreue Darstellung von Mengen und Verhältnismäßigkeiten: Dazu gehört zum Beispiel, Kreisdiagramme oder höhenproportionale Säulendiagrammen in Infografiken zu verwenden.
„Gehirnfreundliche“ Aufbereitung für die Zielgruppe: Ein Beispiel hierfür sind Animationen, Mindmaps oder Akronyme in Schulungsvideos.
Hervorhebung der gerade benötigten Informationen: Eine solche durchgehende Farbcodierung wird beispielsweise bei Netzplänen in Großstädten für die einzelnen Verkehrslinien verwendet.
Sichtbarmachen von Validität und Signifikanz der verwendeten Daten: In wissenschaftlichen Arbeiten werden die vorhandenen Rohdaten (Datenpunkte) deshalb gerne als Punktwolke in einem Streudiagramm gezeigt.
Universalität und Internationalität: Ein Beispiel hierfür sind moderne Sicherheitshinweise oder Aufbauanleitungen für Maschinen. Diese werden durch die konsequente Beschränkung auf Zahlen, Piktogramme und stark stilisierte Zeichnungen von der bisherigen Textebene gelöst und so weltweit verständlich – unabhängig von der Landessprache.
Nicht immer sind die oben genannten Ziele sinnvoll in Einklang zu bringen. So müssen größere Zahlenreihen in der beruflichen Praxis oft stark vereinfacht oder zu Trends zusammengefasst werden, damit nicht zu viele Informationen das Zielpublikum überfordern, etwa im Rahmen eines Meetings.
Dabei können manchmal bestimmte Informationen verloren gehen, etwa zur statistischen Signifikanz der Daten, da sich diese nur aus den zugrundeliegenden Rohdaten errechnen lässt. Generell gilt für die Datenvisualisierung: Je stärker Sie Daten zusammenfassen, visualisieren und redaktionell aufbereiten, desto mehr müssen Sie darauf achten, dass diese Daten durch Interpretation oder Simplifizierung nicht verfälscht werden oder wichtige Informationen verloren gehen.