Ein guter Domain-Name sollte für Ihre Kund:innen möglichst einprägsam sein. Sie sollten ihn außerdem leicht am Telefon buchstabieren können und er sollte keine schwierigen Wörter, Umlaute oder Silben enthalten, die von Dritten häufig falsch geschrieben werden. Daneben gibt es noch weitere Punkte, auf die Sie bei der Wahl Ihres Domain-Namens unbedingt achten sollten:
Prüfen Sie Marken- und Namensrechte
Zwar gilt bei der Zuteilung von Domain-Namen die Regel: „Wer zuerst kommt, registriert zuerst“. Doch Inhaber älterer Markenrechte gemäß § 5 und 15 Markengesetz oder bestehender Namensrechte laut § 12 BGB könnten vor Gericht auf Löschung Ihrer Domain klagen und diese dann für sich selbst registrieren. Das kann, sofern Sie Ihre Marketingunterlagen und eventuelle Fahrzeugwerbung bereits auf diese Domain ausgerichtet haben, sehr teuer werden.
Marken werden vom Deutschen Patent- und Markenamt grundsätzlich immer nur für einzelne sogenannte Nizza-Klassen geschützt, zum Beispiel exklusiv entweder als Bekleidungmarke, als Transportunternehmen oder als Spielwarenmarke. So kann es passieren, dass erst beim Konflikt um eine Domain, die technisch bedingt nur einmal vergeben werden kann, konkurrierende Marken unterschiedlicher Branchen aufeinandertreffen.
Schon zahlreiche Domain-Streitigkeiten sind wegen derartiger Schwierigkeiten vor deutschen Gerichten gelandet. Daher sollten Sie vor Anmeldung einer Domain sorgfältig prüfen oder prüfen lassen, ob hier möglicherweise fremde Rechte verletzt werden könnten – auch aus anderen Branchen.
Domain mit Umlauten verwenden
In einigen Ländern und Top Level Domains können Sie auch Domain-Namen registrieren, die landestypische Sonderzeichen enthalten, beispielsweise „ä“, „ö“ und „ü“ in Deutschland. Die E-Mail-Domain „nähmaschinenservice24.de“ ist also grundsätzlich möglich.
Doch weil das Internet intern mit dem US-Zeichensatz ASCII arbeitet, der keine Sonderzeichen enthält, müssen solche Domain-Namen bei der Weiterleitung kodiert werden. Das führt bei vielen E-Mail-Programmen zu Problemen und Fehlermeldungen.
Auch Kund:innen aus dem Ausland werden Schwierigkeiten haben, Ihnen E-Mails zu schreiben, wenn sie die deutschen Sonderzeichen auf ihrer Tastatur nicht haben.
Daher sollten Sie auf eine Domain mit deutschen Sonderzeichen möglichst verzichten.
Die richtige TLD wählen
Neben den bekannten und etablierten TLD wie „.com“ oder „.de“ gibt es inzwischen auch einige tausend neue TLD, die in den letzten Jahren hinzugekommen sind. Domains mit diesen TLD werden oft sehr günstig angeboten. Außerdem sind für solche wenig bekannten TLD gängige Second-Level-Domains wie „.auto24“ oder „.computerservice“ noch verfügbar.
Doch Vorsicht: Bei einigen dieser neuen TLD sind die Inhaberrechte strittig oder diese TLD stehen vor der Aufhebung. Eventuell fällt dann auch Ihre Domain wieder weg. Außerdem löschen viele Mail-Server eingehende E-Mails mit exotischen TLD, da diese häufig im Verdacht stehen, Spam zu enthalten. Ihre Kund:innen und Geschäftspartner:innen erhalten dann Ihre E-Mails also gar nicht.
Achten Sie also darauf, dass Sie Ihre Domain unter einer seriösen TLD einrichten, die von anerkannten Betreibern geführt wird.
Domains mit unterschiedlichen Schreibweisen
Verwenden Sie keine Domain-Namen, für die es mehrere mögliche Schreibweisen gibt. Das kommt besonders bei englischsprachigen Begriffen oft vor. So wird beispielsweise in den USA das Wort „Christmas“ (Weihnachten) gerne auch als „X-Mas“ oder „Xmas“ geschrieben.
Wenn Sie also einen Webshop für Weihnachtsartikel betreiben, sollten Sie sich unbedingt alle Schreibweisen dieses Wortes gleichzeitig sichern, sofern dies möglich ist; oder gleich auf einen anderen Domain-Namen ausweichen.
Übersetzungen prüfen
Prüfen Sie vor einer Registrierung, ob Ihr favorisierter Domain-Name in anderen Sprachen noch weitere Bedeutungen hat, die möglicherweise unerwünscht sind. Eine Domain mit „chef“ im Namen beispielsweise könnte in Deutschland für einen Headhunter stehen, der Führungskräfte vermittelt. Aber als Inhaber:in einer solchen Domain werden Sie viele Anfragen aus dem englisch- oder französischsprachigen Raum erhalten, die nach Küchenartikeln oder einem Essenslieferservice suchen, weil „chef“ im Englischen und Französischen Koch oder Köchin bedeutet bzw. eher mit Gastronomie verknüpft wird.
Manche deutsche Domain-Begriffe haben in anderen Sprachen sehr zweideutige Übersetzungen. Das kann dazu führen, dass Ihre Domain im Ausland auf vielen E-Mail-Servern generell gesperrt wird und Ihre E-Mails daher nicht zugestellt werden.