Datensparsamkeit setzt vor der Umsetzung an. Zuerst steht das Ziel, danach folgt ein Prozessdesign, das nur die wirklich benötigten Informationen verarbeitet. Beim Warenversand reichen oft Name, Lieferadresse und ein Kontaktkanal. Zusätzlich geforderte Angaben wie Ausweiskopie, Geburtsdatum oder private Telefonnummer gelten in vielen Fällen als unverhältnismäßig, wenn eine E-Mail-Adresse den Ablauf bereits absichert.
Wichtig bleibt außerdem der Blick auf die gesamte Verarbeitungskette, weil große Datenmengen häufig abseits des Formulars entstehen. Dies ist etwa in Logs, Debugging-Systemen, Chatverläufen, Exporten und Back-ups der Fall. Maßgeblich ist daher der Weg vom Eingang bis zur Löschung, einschließlich der Nebenpfade.
Für Projekte und Produktänderungen hilft eine kompakte Prüfliste:
Pflichtfelder auf das Zweckminimum begrenzen und optionale Felder verständlich erklären
Pseudonyme nutzen und Daten nach Zweck trennen
Speicherfristen festlegen, Löschung verankern und Rollenrechte regelmäßig prüfen
Sensible Zugriffe protokollieren, Auswertungen früh anonymisieren und mit Testdaten entwickeln
Entscheidungen knapp dokumentieren, damit sie intern nachvollziehbar bleiben
Auch bei Dienstleistern gilt das Minimumprinzip. Übermittelt wird nur, was der Auftrag erfordert, unterstützt durch Teilübermittlungen und technische Begrenzungen wie getrennte Schlüssel, eingeschränkte Berechtigungen und kurze Token-Laufzeiten. Speicherbegrenzung rundet den Ansatz ab, weil Löschung auch Back-ups und Archive einschließen muss.