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Azure Data Lake: So funktioniert das Tool zur Datenverwaltung von Microsoft

In Unternehmen fallen heutzutage mitunter riesige Datenmengen an, zum Beispiel für Projekte, Kommunikation, IoT-Geräte, SEO-Reporte und den Kundenkontakt. Dabei stellt sich vor allem die Frage, wie die Daten sich sicher verwahren und nutzen lassen. Microsoft bietet mit der Cloud-Software Azure Data Lake eine leistungsfähige Plattform, mit dem Sie vielfältige Analysen Ihrer gesammelten Unternehmensdaten durchführen können.

Durch die digitale Transformation nahezu sämtlicher Unternehmensbereiche ist die Datenmenge, die Unternehmen verarbeiten, in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Dementsprechend wächst auch der weltweite Markt für Big-Data-Analytics – nach Prognosen von rund 240 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 auf geschätzte 650 Milliarden im Jahr 2029 (Quelle: Statista). Um diese Datenmengen zu verarbeiten, kann Azure Data Lake die Grundlage liefern.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Azure Data Lake?

Azure Data Lake ist ein Bestandteil von Microsoft Azure, einer Cloud-Computing-Plattform, die über 200 unterschiedliche Dienste und Anwendungen bereitstellt. Sie richten sich vor allem an Entwickler:innen und IT-Administrationen in Unternehmen und anderen Organisationen, die Cloud-Lösungen als Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Platform-as-a-Service (PaaS) benötigen.
Der Begriff Data Lake bedeutet dabei frei übersetzt „Datensee“ und meint, dass verschiedene Datenströme wie in einem „See“ zusammenlaufen. Mit Azure Data Lake können Sie ein groß angelegtes Repository, also einen zentralen digitalen Speicher, für all Ihre Unternehmensdaten anlegen, um sie abzurufen und zu analysieren.
Die Daten können dort auf verschiedene Arten zusammenlaufen, also völlig unstrukturiert, teilstrukturiert oder bereits in strukturierter Form. Dementsprechend vielfältig sind auch die Quellen, die den Data Lake speisen. Ob von IoT-Geräten, Social Media, CRM-Suiten oder Webseiten-Klicks – sämtliche Daten fließen in dem Repository zusammen. Diese können Sie dann mit weiteren Anwendungen nutzen, wie etwa mit Datenanalyse-Tools, die den Lake mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) durchsuchen und analysieren.
Mehr zur allgemeinen Funktionsweise eines Data Lake erfahren Sie an anderer Stelle im V-Hub. In diesem Artikel geht es um die speziellen Möglichkeiten, die Ihnen Azure Data Lake zur Verfügung stellt.
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Die Komponenten von Azure Data Lake

Azure Data Lake besteht aus drei unterschiedlichen Hauptkomponenten, die Sie für verschiedene Zwecke einsetzen können. Der Vorteil dieser Cloud-basierten Komponenten ist wie bei allen IaaS- und PaaS-Angeboten, dass Unternehmen keine eigene physische Hardware-Infrastruktur unterhalten müssen, um Daten zu speichern, zu strukturieren und zu analysieren. Der Betrieb von Servern und weiteren Geräten entfällt also.

Azure Data Lake Storage

Das Kernstück von Azure Data Lake ist ein Speicher, in dem Sie theoretisch unbegrenzte Datenmengen sichern können. Der Storage ist kein einzelner Dienst, sondern setzt sich aus einer Reihe von Funktionen zusammen, die Sie nach Bedarf jeweils einzeln mit dem sogenannten Blob-Storage-Dienst innerhalb Ihres Azure-Kontos aktivieren können. Er fügt Azure Blob Storage weitere Funktionen hinzu, indem Sie die Option „hierarchischer Namespace“ innerhalb Ihres Azure-Storage-Kontos aktivieren.
Der Data Lake Storage ist von wenigen Kilobyte bis hin zu mehreren Petabyte frei skalierbar. Er bietet die Möglichkeit, sämtliche Daten aus unterschiedlichen Quellen einzuspeisen, etwa aus Datenbanken, CRM-Systemen, IoT-Daten, Medienbibliotheken und Unified-Communications-Lösungen. Auch externe Quellen können den Lake speisen, wie etwa Website- und Social-Media- Daten.

Azure Data Lake Analytik

Mittels Azure Data Lake Analytik können Sie Ihre im Data Lake gesammelten Daten direkt in der Rohform verarbeiten. Sie sind nicht darauf angewiesen, die Daten zunächst durch weitere virtuelle Maschinen, Cluster oder Server laufen zu lassen, um diese zu verwalten und zu strukturieren. Stattdessen analysiert Data Lake Analytics Ihre Daten nach Bedarf direkt bis zu einer Größe von mehreren Petabyte.
Diese Analytik geschieht on demand, also nur dann, wenn Sie diese konkret beauftragen. Damit entstehen Ihnen keinerlei Kosten durch etwa ein Abo-Modell; sondern nur dann, wenn Sie das Verarbeiten der Daten tatsächlich benötigen. Azure Data Lake Analytik basiert auf der Ressourcenverwaltung Apache Hadoop YARN (Yet Another Resource Navigator) und kann Big-Data-Aufträge in sehr kurzer Zeit umsetzen. Dadurch können Sie einfach Software einsetzen, mit der Sie die Daten in den Sprachen U-SQL, Python, R und .NET umwandeln und verarbeiten.
Mit Azure Synapse Analytics steht Ihnen zudem ein weiterer Dienst in der Azure-Umgebung bereit, mit dem Sie umfangreiche Analysen Ihres Datenbestands vornehmen können.

Azure HD Insight

Azure HD Insight ist ein gemanagter Open-Source-Analysedienst, der Unternehmen Frameworks wie Apache Spar, Apache Hive, Hadoop und mehr bereitstellt. Diese Code-Bausteine können Sie in Ihrer Azure-Umgebung verwenden, um etwa Verlaufsdaten oder Echtzeitdaten zu erfassen, die in Ihrem Data Lake gesammelt werden. Dazu gehören etwa Streamingdaten Ihrer IoT-Geräte und Abfragen von unstrukturierten oder strukturierten Daten in einem beliebigen Format.
Zudem lässt sich mit HD Insight Ihre womöglich bereits vorhandene externe Big-Data-Infrastruktur auf Azure ausdehnen, um die Analysefunktionen in der Cloud darauf anzuwenden.
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Wofür verwenden Unternehmen Azure Data Lake?

Prinzipiell kann jedes Unternehmen Azure Data Lake nutzen, um Daten sicher zu speichern und auf unterschiedliche Weise zu analysieren. Sie benötigen keine riesigen Datenmengen oder eine umfangreiche IoT-Infrastruktur, damit sich Data Lake lohnt. Denn die Cloud-Plattform kann ihren Nutzen unabhängig von Daten- oder Objektmengen entfalten.
Dennoch lohnt sich Azure Data Lake natürlich vor allem dann, wenn in Ihrem Cloud-Speicher große Datenmengen aus ganz unterschiedlichen Quellen zusammenkommen. Dies ist vor allem dann hilfreich, wenn Sie nicht nur eine effiziente, sondern auch eine intelligente Datenverwaltung und -weiterverarbeitung anstreben.
Azure Data Lake schafft damit die Grundlage für viele weitere Workload-Kategorien, wie beispielsweise die Verarbeitung von Big Data, das Textmining, die Streaminganalyse und das maschinelle Lernen auf einer breiten Datengrundlage. Beispiele für Anwendungsgebiete in Unternehmen sind:
  • IoT-Geräte: Die enormen Mengen unstrukturierter und strukturierter Daten von IoT-Sensorik aus ganz unterschiedlichen Kontexten, wie etwa in einer Smart Factory oder einer Smart City, werden im Azure Data Lake zusammengeführt, um sie in einer Big-Data-Analyse weiterzuverarbeiten.
  • Lieferketten: Unterschiedliche Lager- und Vertriebsdaten werden im Data Lake zusammengeführt und können etwa in Form von XML-Dateien ausgewertet werden.
  • Vertrieb: Aus den Daten des Azure Data Lake können Expert:innen Prognosemodelle für das Verhalten von Kund:innen ableiten und darauf basierend Marketing- und Vertriebsstrategien anpassen.
  • Omnichannel-Handel: Beim Handel über unterschiedliche Verkaufspunkte können Daten der unterschiedlichen Berührungspunkte mit Endkund:innen zusammengeführt und ausgewertet werden – zum Beispiel im lokalen Einzelhandel, beim Online-Händler und im Online-Direktvertrieb.
  • Finanzdaten: In Echtzeit gesammelte Marktdaten dienen dazu, Portfoliorisiken im Wertpapierbereich einzuschätzen und zu verwalten.

Vorteile von Azure Data Lake

Der Einsatz von Azure Data Lake bringt für Sie als Unternehmen vielfältige Vorteile mit sich.
  • Cloudbasierte Services: Sie benötigen keine eigene Server-Infrastruktur, um Azure Data Lake zu nutzen.
  • Grenzenloser Datenspeicher: Mit Azure Data Lake verfügen Sie über eine zentrale Plattform, um Daten jeglicher Art zu speichern – unabhängig von Typ, Größe und Herkunft.
  • Beseitigung von Datensilos: Indem Sie Daten zentral speichern und analysieren, verhindern Sie nebeneinander existierende Datensilos und senken die Kosten für die Datenspeicherung.
  • Umfangreiche Analysetools: Azure Data Lake unterstützt die Datenanalyse und deren Weiterverarbeitung in verschiedenen Programmiersprachen. Es bietet zudem Funktionen wie maschinelles Lernen und Bildverarbeitung auch für Big Data.
  • Verlässlichkeit: Indem Sie umfangreiche Backup-Lösungen nutzen und Duplikate anlegen, sind Ihre Daten stets sicher; selbst beim Ausfall ganzer Rechenzentren und bei Naturkatastrophen.
  • Sicherheit: Azure Data Lake erkennt Bedrohungen und bietet so eine hohe Cyber Security. So verhindert der „Datensee“ Angriffe durch bösartige Software und garantiert eine sehr hohe Datensicherheit.
  • Integration in bestehende IT-Strukturen: Azure Data Lake ist aufgrund seiner Programmierschnittstellen (APIs) in der Regel gut mit bereits bestehenden IT-Systemen kombinierbar. Zudem können Sie es nahtlos mit weiteren Azure-Diensten nutzen, wie etwa mit Data Factory und SQL Database.
  • Leistungssteigerung: Azure Data Lake verwaltet Optimierungsprozesse in IT-Strukturen, indem es Leistungsengpässe identifiziert und visualisiert.
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Azure Data Lake: Das Wichtigste in Kürze

  • Azure Data Lake ist ein Datenspeicher in der Cloud, den Sie aus unterschiedlichen Datenquellen speisen können – zum Beispiel aus CRM-Systemen, der IoT-Sensorik, Medienbibliotheken, von Webseiten und aus Social-Media-Accounts.
  • Azure Data Lake besteht aus drei Komponenten: Data Lake Storage für das Speichern von Daten, Data Lake Analytik zur Weiterverarbeitung der Daten sowie HD Insight mit Frameworks zur Analyse der Daten.
  • Die Vorteile von Azure Data Lake bestehen vor allem in der potenziell unbegrenzten und sicheren Speicherung von Daten aus vielen unterschiedlichen Quellen, den umfangreichen Tools zur Analyse und Weiterverarbeitung der Daten sowie der einfachen Integration in bereits bestehende IT-Strukturen.
  • Mit Azure Data Lake verhindern Sie, dass Datensilos entstehen – und können Ihre Daten bequem an einem einzigen Ort sammeln, analysieren und weiterverarbeiten.
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