Geschwindigkeit: 5G oder Glasfaser – welche Technologie ist schneller?
Glasfasernetze können sehr große Datenmengen übertragen. In Laborversuchen konnten bereits mehrere Petabit pro Sekunde über eine einzige Glasfaser transportiert werden. Ein Petabit hat 1.000.000.000.000.000 Bits – also eine Billiarde Nullen und Einsen. Möglich wurde dies durch die Kombination besonders vieler Lichtfarben, die die Daten zeitgleich übermittelt haben.
In den vorhandenen Glasfasernetzen sind derzeit noch keine so hohen Datenraten möglich – auch weil die Netzwerktechnik dafür noch nicht verfügbar ist. Aber auch die Backbones der Glasfasernetze transportieren inzwischen mehrere Gigabit über einzelne Fasern.
Innerhalb der Netzknoten in den Vermittlungsstellen werden die Verkehre dann aufgeteilt auf die einzelnen Kundenanschlüsse. Dabei bietet FTTH Übertragungsraten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) für ein Büro oder einen Haushalt. Das ist etwa viermal so schnell wie bei herkömmlichen DSL-Zugängen.
Für mittlere bis größere Unternehmen mit höherem Bedarf gibt es außerdem
glasfaserbasierte Highspeed-Anbindungen bis aufs Unternehmensgelände oder an den Arbeitsplatz mit bis zu 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) im Download.
Die Datenraten über die sogenannte Luftschnittstelle liegen mit 5G bei bis zu 1 Gbit/s. Im sogenannten Ultra Highband sind auch Bandbreiten von bis zu 10 Gbit/s erreichbar. Allerdings sind die öffentlichen Mobilfunknetze ein sogenanntes Shared Medium (auf Deutsch: geteiltes Medium). Alle Nutzer:innen einer Mobilfunkzelle teilen sich also die verfügbare Bandbreite.
Für Unternehmen, die besonders hohe Bandbreiten am eigenen Standort benötigen, etwa für IoT-Anwendungen, gibt es weitere Lösungen auf 5G-Basis. Eigene Campus-Netze am Standort wickeln beispielsweise exklusiv den unternehmenseigenen Datenverkehr mit hohen Datenraten und besonders niedrigen Latenzzeiten ab. Die Latenzzeit ist die Zeit, die Daten vom Endgerät der Nutzer:innen bis zur Gegenseite und zurück benötigen. Niedrige Latenzzeiten sind beispielsweise wichtig für das autonome Fahren.
Verfügbarkeit von 5G und Glasfaser bei Vodafone
Über das Vodafone-Netz sind aktuell rund 90 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mit besonders schnellem 5G+-Mobilfunk versorgt. Ein weiterer großer Teil der Bevölkerung kann 5G nutzen oder über den Vorgängerstandard LTE Daten mit bis zu 300 Mbit/s herunterladen. An anderer Stelle finden Sie eine Übersicht der Vodafone-Netzabdeckung. Glasfaser-Anschlüsse mit FTTH sind derzeit für rund 11 Millionen Haushalte in Deutschland im Vodafone-Netz verfügbar. Über die Kombination aus Glasfaser und bereits vorhandenen Kabelnetzen sind weitere 24 Millionen Haushalte erschlossen. Zusätzlich sollen in den nächsten Jahren über das Joint Venture OXG von Vodafone und Altice noch einmal 7 Millionen Haushalte einen FTTH-Zugang erhalten. Welche Anschlusstechnologien bei Ihnen vor Ort derzeit verfügbar sind, entnehmen Sie der Ausbauübersicht von Vodafone. Zuverlässigkeit: Welche Technologie bietet eine stabilere Verbindung?
Glasfaser-Anschlüsse funktionieren in der Regel sehr zuverlässig. Durch die Verlegung unter der Straße sind sie gegen die meisten Umwelteinflüsse gut geschützt. Daher erreichen die Anbieter üblicherweise eine technische Verfügbarkeit ihrer Anschlüsse von weit über 99 Prozent im Jahresmittel.
Auch der Mobilfunk bietet in Deutschland eine hohe Zuverlässigkeit. Allerdings kann es in bestimmten Gebäudetypen Probleme mit einer zu schwachen Empfangsleistung geben, beispielsweise durch Stahlarmierung in Hauswänden. Auch metallbedampfte Isolierverglasung schirmt den Innenraum von Gebäuden gegenüber Mobilfunkwellen ab. Hier helfen beispielsweise zusätzliche Verstärkerantennen an der Fassade, die das Mobilfunksignal von außen besser ins Gebäude leiten.
Kosten: Preis-Leistungs-Verhältnis von 5G und Glasfaser
Bei den monatlichen Gebühren liegen Glasfaser- und 5G-Mobilfunktarife nicht weit auseinander, wobei Glasfaser-Anschlüsse meist etwas günstiger sind. Allerdings kommen bei vielen Glasfaser-Produkten einmalige Anschlussgebühren für die Gebäudeeinführung hinzu. Je nach Tarif fällt außerdem eine monatliche Gebühr für die Technik an, beispielsweise für einen gemieteten Glasfaser-Router.
Umgekehrt haben Mobilfunktarife häufig ein monatliches Datenlimit, damit alle Kund:innen innerhalb einer Funkzelle diese nutzen können. Außerdem können auch hier monatliche Kosten für das Anmieten eines 5G-Routers hinzukommen, wenn Sie 5G stationär über ein entsprechendes Gerät am Firmensitz nutzen.
Wenn Sie in Ihrem Unternehmen häufig sehr große Datenmengen herunterladen und versenden, sind Sie meist mit einem Glasfaser-Produkt besser bedient.