Security

128-Bit-Verschlüsselung: Sicherheit für Ihr Unternehmen

Die Anzahl der Cyberangriffe auf Unternehmen ist um 38 % gestiegen, wie eine Studie des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aus dem Jahr 2024 zeigt. In einer solchen Zeit gewinnt der Schutz sensibler Daten zunehmend an Bedeutung. Die 128-Bit-Verschlüsselung stellt dabei eine bewährte Technologie dar, die Ihre Unternehmensdaten effektiv vor unbefugten Zugriffen schützt.

Ob E-Mail-Kommunikation, Cloud-Speicher oder Online-Banking – überall dort, wo sensible Informationen übertragen werden, kommt Verschlüsselungstechnologie zum Einsatz. Für Unternehmen jeder Größe bietet die 128-Bit-Verschlüsselung einen Grundschutz für digitale Geschäftsprozesse. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie diese Technologie funktioniert und wie Sie sie optimal für Ihr Unternehmen einsetzen.

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet 128-Bit-Verschlüsselung?

Die 128-Bit-Verschlüsselung beschreibt ein Verfahren in der Datensicherheit, bei dem ein 128 Bit langer Schlüssel Informationen codiert. Die Zahl 128 gibt die Länge des kryptografischen Schlüssels an, der zur Ver- und Entschlüsselung der Daten verwendet wird. Je länger dieser Schlüssel ausfällt, desto sicherer gestaltet sich die Verschlüsselung.
Ein 128-Bit-Schlüssel ermöglicht 2 hoch 128 verschiedene Kombinationen – das entspricht etwa 340 Sextillionen möglichen Schlüsseln. Diese astronomische Anzahl macht es praktisch unmöglich, den korrekten Schlüssel durch systematisches Ausprobieren herauszufinden.
In der Unternehmenspraxis begegnet Ihnen die Verschlüsselungstechnologie täglich: beim Zugriff auf Ihr Online-Banking, bei der Nutzung von Cloud-Diensten oder beim Versenden verschlüsselter E-Mails. Moderne Kommunikationslösungen setzen standardmäßig auf die 128-Bit-Verschlüsselungsstärke, um Ihre Geschäftsdaten zu schützen.
Die 128-Bit-Verschlüsselung gilt bis heute als ausreichend sicher für viele Geschäftsanwendungen. Banken, E-Commerce-Plattformen und Cloud-Anbieter vertrauen auf diese Technologie, um Millionen von Transaktionen täglich zu sichern. Sie gilt als akzeptabler Kompromiss zwischen benötigter Rechenleistung für die Verschlüsselung und dem notwendigen Schutz der Daten.
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Wie funktioniert die Bit-Verschlüsselung?

Um zu erklären, wie die Bit-Verschlüsselung funktioniert, ist ein kleiner Exkurs zu symmetrischen und asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren nötig. Bei der symmetrischen Verschlüsselung verwenden Sender und Empfänger denselben Schlüssel zum Ver- und Entschlüsseln der Daten. Die asymmetrische Verschlüsselung arbeitet hingegen mit einem Schlüsselpaar aus „öffentlichem“ und „privatem“ Schlüssel, den nur die beteiligten Kommunikationspartner kennen.
Im Grunde wandelt jeder Verschlüsselungsprozess lesbare Daten (Klartext) in unlesbaren Code (Chiffretext) um. Dabei durchlaufen die Originaldaten mehrere mathematische Transformationen, die ohne den korrekten Schlüssel praktisch nicht oder nur mit erheblichem Rechenaufwand umkehrbar sind.
Moderne Verschlüsselungsalgorithmen teilen die zu verschlüsselnden Daten in Blöcke auf und bearbeiten jeden Block einzeln. Bei 128-Bit-Verschlüsselung werden die Daten in 128 Bit große Blöcke unterteilt und durch mehrere Runden mathematischer Operationen geschickt.
Für Ihr Unternehmen bedeutet dies: Selbst, wenn Angreifer:innen verschlüsselte Daten abfangen, können sie ohne den passenden Schlüssel nichts mit diesen Informationen anfangen. Die Daten bleiben unlesbar und damit wertlos für unbefugte Personen.
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Wo kommt eine 128-Bit-SSL-Verschlüsselung zum Einsatz?

Die 128-Bit-Verschlüsselung kommt vor allem bei sicheren Internet-Verbindungen zum Einsatz – z.B. wenn ein Webbrowser über HTTPS mit einem Server kommuniziert. Oft spricht man dabei von einer 128-Bit-SSL-Verbindung. Grundlage ist das Protokoll TLS (Transport Layer Security), der Nachfolger von SSL (Secure Sockets Layer). Es nutzt mindestens 128 Bit starke Verfahren, aber auch noch stärkere Algorithmen mit 256-Bit-Verschlüsselung.
Wenn Ihre Beschäftigten auf Unternehmensanwendungen über den Browser zugreifen, schützt SSL/TLS die übertragenen Daten automatisch. Das „https://“ in der Adresszeile und das Schloss-Symbol signalisieren eine aktive SSL-Verbindung. Rufen Sie hingegen Seiten auf, deren Inhalte nicht verschlüsselt sind (erkennbar an „http://“ in der Adresszeile), erhalten Sie normalerweise eine Warnmeldung und sollten die Seite nicht besuchen.
Für E-Commerce-Unternehmen stellt SSL-Verschlüsselung einen unverzichtbaren Standard dar. Kund:innen erwarten beim Online-Shopping sichere Verbindungen für ihre Zahlungsdaten. Moderne Payment-Systeme setzen mindestens auf 128-Bit-SSL-Verschlüsselung.
Auch interne Unternehmensanwendungen profitieren von SSL-Schutz. Wenn Ihre Belegschaft von verschiedenen Standorten auf zentrale Systeme zugreift, gewährleistet SSL die Vertraulichkeit der übertragenen Informationen. Cloudbasierte Unified-Communications-Lösungen integrieren SSL-Verschlüsselung beispielsweise standardmäßig in ihre Plattformen.
Die Implementierung erfolgt meist transparent für die Nutzenden. Moderne Webbrowser und Anwendungen handhaben die Verschlüsselung außerdem automatisch, ohne dass Ihre Mitarbeiter:innen zusätzliche Schritte unternehmen müssen.
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Lässt sich die 128-Bit-Verschlüsselung knacken?

Die Frage, ob eine 128-Bit-Verschlüsselung knackbar ist, beschäftigt viele Unternehmen bei der Bewertung ihrer IT-Sicherheit. Theoretisch lässt sich jede Verschlüsselung durch systematisches Ausprobieren aller möglichen Schlüssel brechen – dieser Ansatz wird als Brute-Force-Angriff bezeichnet.
Bei 128-Bit-Verschlüsselung müssten Angreifer:innen jedoch bis zu 2 hoch 128 Kombinationen testen. Selbst mit den derzeit leistungsfähigsten verfügbaren (normalen) Computern würde ein solcher Angriff nach heutigem Stand Milliarden von Jahre dauern, bis er erfolgreich wäre. Diese enorme Zeitspanne macht erfolgreiche Brute-Force-Angriffe auf 128-Bit-Verschlüsselungen zurzeit praktisch unmöglich. Aber: Computer werden immer schneller. Wer ganz sicher gehen will, sichert seine Daten mit der 256-Bit-Verschlüsselung. Sie gilt derzeit (noch) als unknackbar.
Erfolgreiche Angriffe auf verschlüsselte Systeme nutzen meist andere Schwachstellen: schwache Passwörter, Implementierungsfehler in der Software oder Social-Engineering-Techniken. Die Verschlüsselung selbst bleibt dabei intakt – Angreifer:innen umgehen sie durch andere Methoden.
Für Ihr Unternehmen bedeutet das: 128-Bit-Verschlüsselung bietet einen robusten Schutz gegen direkte kryptografische Angriffe. Sie ersetzt aber keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen wie starke Authentifizierung, regelmäßige Updates und Mitarbeiterschulungen.
Quantencomputer könnten in Zukunft neue Herausforderungen für die Kryptografie bringen. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass praktisch einsetzbare Quantencomputer noch Jahre entfernt sind. Bis dahin bleibt 128-Bit-Verschlüsselung ein verlässlicher, weil robuster und gleichzeitig ressourcenschonender Sicherheitsstandard.
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128-Bit-AES-Verschlüsselung in der Praxis

Der weltweit am häufigsten eingesetzte Verschlüsselungsalgorithmus ist der Advanced Encryption Standard (AES). AES mit 128 Bit Schlüssellänge (AES-128) bildet den Standard für viele Geschäftsanwendungen.
AES-128 durchläuft zehn Verschlüsselungsrunden, in denen die Daten durch verschiedene mathematische Operationen transformiert werden. Jede Runde erhöht die Sicherheit und macht es schwieriger, Muster in den verschlüsselten Daten zu erkennen.
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In der Unternehmenspraxis finden Sie AES-128 in zahlreichen Anwendungen: Cloud-Speicherdienste nutzen AES zur Verschlüsselung gespeicherter Dateien, VPN-Verbindungen schützen damit die Datenübertragung und moderne Smartphones verschlüsseln ihre Speicher mit AES-Technologie.
Für IoT-Anwendungen (Internet of Things) eignet sich AES-128 besonders gut, da der Algorithmus auch auf Geräten mit begrenzter Rechenleistung effizient arbeitet. Sensoren, Smart-Home-Geräte und industrielle Steuerungen können damit ihre Kommunikation absichern, ohne die Systemleistung erheblich zu beeinträchtigen.
Die Implementierung von AES-128 erfolgt meist über bewährte Kryptografie-Bibliotheken. Diese standardisierten Lösungen reduzieren das Risiko von Implementierungsfehlern und gewährleisten eine korrekte Umsetzung des Verschlüsselungsalgorithmus.

Implementierung in Ihrem Unternehmen

Die erfolgreiche Einführung von 128-Bit-Verschlüsselung in Ihrem Unternehmen beginnt mit einer Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen IT-Infrastruktur. Identifizieren Sie zunächst alle Systeme und Anwendungen, die sensible Daten verarbeiten oder übertragen.
E-Mail-Systeme stellen oft den ersten Implementierungsbereich dar. Moderne E-Mail-Lösungen unterstützen automatische Verschlüsselung für ausgehende Nachrichten und können eingehende verschlüsselte E-Mails transparent entschlüsseln. Ihre Belegschaft profitiert von diesem Schutz, ohne die gewohnten Arbeitsabläufe ändern zu müssen.
Cloud-Dienste bieten meist integrierte Verschlüsselungsoptionen. Bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters sollten Sie auf „Encryption at Rest“ (Verschlüsselung gespeicherter Daten) und „Encryption in Transit“ (Verschlüsselung während der Übertragung) achten. Beide Funktionen zusammen gewährleisten umfassenden Datenschutz.
Für die interne Kommunikation sollten Sie auf Unified-Communications-Plattformen mit integrierter Verschlüsselung setzen, etwa Microsoft Teams. Diese Lösungen verschlüsseln Sprach- und Videoanrufe, Instant Messages und Dateiübertragungen automatisch. Ihre Teams können sicher kommunizieren, unabhängig davon, ob sie im Büro oder im Homeoffice arbeiten.
Mobile Geräte erfordern besondere Aufmerksamkeit. Stellen Sie sicher, dass auf Smartphones und Tablets Ihrer Mitarbeiter:innen die Geräteverschlüsselung aktiviert ist. Mobile-Device-Management-Lösungen (MDM) können diese Einstellungen zentral verwalten und umsetzen.
Die Schlüsselverwaltung ist ein kritischer Aspekt jeder Verschlüsselungsimplementierung. Professionelle Key-Management-Systeme automatisieren die Erstellung, Verteilung und regelmäßige Erneuerung von Verschlüsselungsschlüsseln. Diese Systeme reduzieren den administrativen Aufwand und minimieren Sicherheitsrisiken.
Schulungen für Ihre Belegschaft ergänzen die technische Implementierung. Auch wenn moderne Verschlüsselungslösungen größtenteils automatisch arbeiten, sollten Ihre Teams die Grundprinzipien verstehen und erkennen können, wann eine Verschlüsselung aktiv ist.
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Das Wichtigste zu 128-Bit-Verschlüsselung in Kürze

  • 128-Bit-Verschlüsselung bietet mit 2 hoch 128 möglichen Schlüsselkombinationen einen robusten Schutz für Unternehmensdaten gegen unbefugte Zugriffe.
  • Die Technologie kommt täglich in SSL/TLS-Verbindungen, E-Mail-Verschlüsselung und Cloud-Diensten zum Einsatz und schützt dabei automatisch Ihre Geschäftskommunikation.
  • Erfolgreiche Brute-Force-Angriffe auf 128-Bit-Verschlüsselung sind derzeit praktisch unmöglich, da sie viele Jahre dauern würden.
  • AES-128 stellt einen weltweit anerkannten Standard für Verschlüsselung dar und eignet sich sowohl für leistungsstarke Server als auch für IoT-Geräte mit begrenzten Ressourcen.
  • Die Implementierung erfolgt meist transparent über bewährte Kryptografie-Bibliotheken und integrierte Lösungen in modernen Geschäftsanwendungen.
  • Eine erfolgreiche Einführung von 128-Bit-Verschlüsselung in einem Unternehmen erfordert die Bestandsaufnahme vorhandener Systeme, die Auswahl geeigneter Verschlüsselungslösungen und die Schulung der Belegschaft.
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