Titan: Die OceanGate-Katastrophe
© Courtesy of Netflix
Auf dem Bild in dem Artikel zu Perfekt zusammen stehen Anke Engelke und Bastian Pastewka nebeneinander vor einer grünen Pflanzenwand und lächeln in die Kamera. Anke Engelke trägt ein schwarzes Oberteil und gemusterten Rock, während Bastian Pastewka ein weißes T-Shirt unter einem blauen Sakko trägt.

OceanGate: Die wahre Geschichte hinter dem Titan-Unglück

Die wahre Geschichte hin­ter der Ocean­Gate-Katas­tro­phe: Das U-Boot Titan taucht 2023 zum Wrack der Titan­ic. Doch dann implodiert es – und die fünf Men­schen an Bord ster­ben. Eine Net­flix-Doku mit dem Titel „Titan: Die Ocean­Gate-Katas­tro­phe” erzählt, was damals vorge­fall­en ist. Die Hin­ter­gründe zu dem tragis­chen Unglück erfährst Du hier.

Das Wichtigste in Kürze

  • „Titan: Die Ocean­Gate-Katas­tro­phe” bei Net­flix erzählt die wahre Geschichte des tragis­chen Unglücks.
  • Das U-Boot Titan implodiert 2023 bei einem Tauch­gang zum Wrack der Titanic.
  • Alle fünf Men­schen an Bord kom­men ums Leben.
  • Für die Reise ver­ant­wortlich ist das Unternehmen Ocean­Gate, dessen CEO Stock­ton Rush unter den Opfern ist.

Die wahre Geschichte des OceanGate-Unglücks: Was passiert ist

Am 18. Juni 2023 startet das Tief­see-Tauch­boot Titan im Nor­dat­lantik seine Reise in die Tiefen des Ozeans. Los geht es um 4 Uhr mor­gens vom Mut­ter­schiff Polar Prince aus. Die fünf Män­ner an Bord wollen zum Wrack der Titan­ic tauchen.

Der Abstieg zum in 3.800 Metern liegen­den, 1912 gesunke­nen Kreuz­fahrtschiff soll drei Stun­den dauern. Das U-Boot kann pro Minute knapp 15 bis 20 Meter sinken. Ins­ge­samt soll die Expe­di­tion etwa acht Stun­den dauern, inklu­sive Erkun­dung des Wracks und Aufstieg.

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Doch nach ein­er Stunde und 45 Minuten ver­liert das Mut­ter­schiff den Kon­takt zum U-Boot. Mehrere Sig­nale enden gle­ichzeit­ig und abrupt: Das Boot kann nicht mehr lokalisiert wer­den und die Kom­mu­nika­tion endet. Die Ursache bleibt zunächst unklar. Nach Angaben der Betreiber von Ocean­Gate reicht der Sauer­stoff an Bord der Titan für 92 bis 96 Stun­den, also max­i­mal vier Tage. Am Mit­tag des 22. Juni wäre die Atem­luft aufgebraucht.

Eine fieber­hafte inter­na­tionale Such- und Ret­tungsak­tion startet, an der unter anderem Küstenwache und Marine der USA, kanadis­che Flugzeuge und Schiffe sowie franzö­sis­che Tiefsee-Expert:innen beteiligt sind.

Am 22. Juni spürt eine Unter­wasser­drohne Trüm­merteile auf, 500 Meter vom Titan­ic-Wrack ent­fer­nt. Es han­delte sich um die Über­reste der Titan. Doch das U-Boot kam wohl gar nicht so weit: Unter­suchun­gen ergeben, dass es bere­its beim Abtauchen implodiert ist. Der steigende Wasser­druck hat­te das Boot nach innen gedrückt, bis nichts mehr übrig war. Alle Insassen waren sofort tot.

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OceanGate: Wer befindet sich an Bord des verunglückten U-Boots?

Unter den fünf Men­schen an Bord der Titan sind drei Touris­ten, die für die spek­takuläre Expe­di­tion jew­eils 250.000 US-Dol­lar gezahlt haben. Die anderen bei­den sind der Chef des Betreiber-Unternehmens Ocean­Gate und ein Wissenschaftler.

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Die wahren Geschicht­en der OceanGate-Passagiere:

  • Stock­ton Rush ist CEO und Mit­grün­der von Ocean­Gate. Er steuert das U-Boot während des ver­häng­nisvollen Tauchgangs.
  • Paul-Hen­ri Nar­ge­o­let ist ein franzö­sis­ch­er Titan­ic-Experte und Tief­seeforsch­er. Er hat zuvor sechs Expe­di­tio­nen zum Titan­ic-Wrack durchge­führt und die Bergung von tausenden Objek­ten beaufsichtigt.
  • Hamish Hard­ing ist ein britis­ch­er Luft­fahrtun­ternehmer, Mil­liardär und Aben­teur­er. Unter anderem tauchte er zuvor in einem Zwei-Mann-U-Boot zum Mar­i­a­nen­graben in ein­er Tiefe von 11.000 Metern. Außer­dem flog er als Tourist ins All.
  • Shahza­da Dawood ist ein pak­istanis­ch­er Geschäfts­mann und Phil­an­throp mit eigen­er Stiftung.
  • Sule­man Dawood ist Dawoods 19-jähriger Sohn.
Titan: Die OceanGate-Katastrophe - Stockton Rush

Stock­ton Rush kommt mit sein­er Crew auf der Titan ums Leben. — Bild: Cour­tesy of Netflix

Wer ist die Firma OceanGate und welche Probleme gibt es?

Stock­ton Rush grün­det die Fir­ma Ocean­Gate 2009 zusam­men mit Guiller­mo Söhn­lein. Der 1962 in San Fran­cis­co geborene spätere CEO hat Luft- und Raum­fahrt­tech­nik sowie Betrieb­swirtschaft studiert. Sein Unternehmen spezial­isiert sich auf die Bere­it­stel­lung und Entwick­lung klein­er U-Boote, die unter anderem für Touris­mus, Indus­trie oder Forschung einge­set­zt wer­den. Neben der Titan betreibt Ocean­Gate auch die bei­den U-Boote Antipodes und Cyclops 1. Zwei weit­ere sind geplant.

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Seit 2021 ste­hen Expe­di­tio­nen zum Wrack der Titan­ic mit der Titan auf dem Pro­gramm. Das zylin­der­för­mige U-Boot ist 6,70 Meter lang und 2,80 Meter bre­it. Es bietet Platz für ins­ge­samt fünf Men­schen. 90 Tauchgänge führt das Unternehmen damit durch, aber nur 13 davon erre­ichen das unterge­gan­gene Schiff. Das geht laut „Busi­ness Insid­er” aus ein­er Verzicht­serk­lärung her­vor, die poten­zielle Kund:innen unter­schreiben mussten.

Drei Wochen nach dem Titan-Unglück stellt Ocean­Gate den Geschäfts­be­trieb ein.

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In dem Net­flix-Doku­men­tarfilm „Titan: Die Ocean­Gate-Katas­tro­phe” erzählen mehrere ehe­ma­lige Mitarbeiter:innen die wahre Geschichte des U-Boots. Darunter sind ein Betrieb­sleit­er, ein tech­nis­ch­er Leit­er sowie der frühere Berater und Tief­see­tauch­er Rob McCallum.

Er sagt: „Es gab keine Möglichkeit zu wis­sen, wann die Titan ver­sagen würde.” Es sei aber eine „math­e­ma­tis­che Gewis­sheit” gewe­sen, dass das passieren würde. Wenn Angestellte Sicher­heits­be­denken geäußert hat­ten, wur­den sie entwed­er mund­tot gemacht oder gefeuert.

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In dem Film nen­nen die früheren Beschäftigten ihren Boss Stock­ton Rush einen „gren­zw­er­ti­gen Psy­chopa­then”, der „sein Ego auf­blähen” wollte und vor allem an Ruhm inter­essiert war.

Eine Ex-Angestellte erzählt, dass der CEO sie zur U-Boot-Pilotin machen wollte, was sie so kom­men­tierte: „Bist du ver­rückt? Ich bin Buchhalterin.”

Warum implodierte die Titan? Die Ursachen des OceanGate-Unglücks

Es gibt mehrere Gründe, die zur Ocean­Gate-Katas­tro­phe geführt haben. Die Schwierigkeit­en begin­nen lange vor dem eigentlichen Unglück. Schon die ersten Ver­suche mit einem Titan-Pro­to­typ brin­gen Prob­leme mit sich, wie Wired berichtet. Das damals noch Cyclops 2 genan­nte U-Boot soll bere­its bei Tests implodiert sein. Trotz­dem begin­nt Ocean­Gate-CEO Stock­ton Rush schon wenige Monate später, ein U-Boot nach genau diesen Bau­plä­nen zu bauen.

Der CEO soll so ehrgeizig gewe­sen sein, dass er log, wenn es um die Fortschritte beim Titan-Bau ging. Schw­er­wiegende Prob­leme mit dem Rumpf soll er ver­schwiegen haben. War­nun­gen von inner- und außer­halb sein­er Fir­ma ignori­erte er. Bei mehreren Tests und Expe­di­tio­nen habe es zudem schw­er­wiegende Her­aus­forderun­gen gegeben. Vier Wochen vor dem Unfall soll das U-Boot sog­ar teil­weise gesunken sein.

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Nach dem Unglück kom­men Expert:innen zum Schluss, dass das Mate­r­i­al des U-Boots eine wichtige Rolle bei der Implo­sion gespielt hat. Die Titan war aus mit Kohlen­stoff­fasern ver­stärk­tem Kun­st­stoff gebaut. Doch Kohle­fas­er kann unter extremem Druck Risse bekom­men oder beschädigt werden.

Möglicher­weise hat­ten vorherige Tauchgänge das Mate­r­i­al bere­its beschädigt, denn in 3.800 Metern Meer­estiefe herrscht ein gewaltiger Druck von 400 bar. Zum Ver­gle­ich: Das ist etwa das Hun­dert­fache des Drucks an der Ober­fläche der Erde.

Die Titan ist nie von unab­hängi­gen Behör­den oder Insti­tuten geprüft und getestet wor­den – und fol­glich nicht zer­ti­fiziert gewe­sen. Stock­ton Rush sprach sich offen­bar immer wieder gegen solche Kon­trollen aus, weil sie Inno­va­tio­nen hem­men wür­den, heißt es bei „Busi­ness Insider”.


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