- Die Versorgung mit Stromtankstellen in Deutschland ist schwierig. Eine spannende Idee von Ubitricity ist, Straßenlaternen anzuzapfen.
- Um die üblichen hohen Einrichtungskosten zu reduzieren, verwendet Ubitricity an den Ladepunkten übliche Systemsteckdosen.
- Die Abrechnung erfolgt mittels Vodafone M2M-Kommunikation und über die Global Data Service Platform grundsätzlich auch weltweit.
Eine Stromtankstelle zu finden, ist für Autofahrer oftmals nicht leicht. Immerhin verursacht deren Einrichtung für Betreiber erhebliche Investitionen, nicht nur was das Aufstellen, sondern auch den Betrieb angeht. Dabei gibt es grundsätzlich nutzbaren Strom schon jetzt fast überall. Was fehlt, ist eine wirtschaftliche Lösung, um den Zugang zum Stromnetz zu regeln und die entnommene Energie abzurechnen. Hier setzt ein Unternehmen ein, dass diese Herausforderung durch intelligente Stromkabel meistern möchte. Vodafone M2M-Technologie hilft ihnen dabei.
Die Elektromobilität ist ein wachsender Zweig der Automobilbranche. Tankstationen sind jedoch Mangelware. Also wo tanken? – Die Energie steht schon am Straßenrand – jetzt muss man sie nur noch anzapfen. So ähnlich dachten wohl auch Knut Hechtfischer und Frank Pawlitschek im Jahr 2008 und gründeten das Unternehmen ubitricity in Berlin.
Der Name lässt die Idee dahinter erkennen: „Ubiquitous electricity”, also frei übersetzt so etwas wie „überall verfügbarer Strom”. Sie wollen also den Zugang zu und die Abrechnung von elektrischem Strom an quasi jedem Ort möglich machen. In der heimischen Garage, auf dem Parkplatz des Arbeitgebers – aber eben auch am Straßenrand über die herkömmliche Straßenlaterne. Eine Geschäftsidee, die positiven Einfluss auf die Elektromobilität haben könnte, denn bei rund 9 Millionen Straßenlaternen und weiteren, bislang ungenutzten möglichen Entnahmepunkten wäre dies eine überaus praktische Tankmöglichkeit.

Strom zapfen an der Laterne – Ubitricity macht mit Vodafone M2M Technik die Elektromobilität effizient.
Das Aufladen des Fahrzeugs erfolgt ganz einfach über normale Systemsteckdosen
Mit einem intelligenten Ladekabel laden Autofahrer den Strom ihrer Wahl von ihrem gewünschten Anbieter überall dort, wo sie ohnehin parken. Denn konventionelle Ladeinfrastruktur mit Kosten von bis zu 10.000 Euro und hohen laufenden Kosten erweist sich oft als zu teuer. Ubitricity möchte Ladepunkte auf einfache Systemsteckdosen reduzieren, die keine kontinuierlichen Kosten für Online-Kommunikation und Messstellenbetrieb verursachen. Für Nutzer läuft der Ladevorgang vollautomatisch ab – mit Abrechnung und Einzelverbindungsnachweis wie beim Mobiltelefon. Die Systemsteckdose dient dabei als identifizierbarer Ladepunkt. Nach Autorisierung des Ladevorgangs wird sie freigeschaltet und lädt dann die Akkus des angeschlossenen Elektrofahrzeugs auf.
Moderne M2M-Kommunikation ermöglicht den Lade- und Abrechnungsvorgang
In den Stromladekabeln ist eine M2M-SIM-Karte von Vodafone fest verbaut. Über die Vodafone Global Data Service Platform (GDSP) kommuniziert sie mit dem Backend der ubitricity-Zentrale in Berlin und steuert dabei die Aktivierung und Abrechnung des jeweiligen Ladevorgangs. Durch die internationale Verfügbarkeit der GDSP kann ubitricity seine Lösung weltweit anbieten – eine Grundvoraussetzung für heutige Mobilität.
Zu diesem Zweck errichtet und betreibt das Unternehmen ein virtuelles Stromnetz. Ein smarter Netzzugang mit teilnehmer- und transaktionsgenauer Verbrauchsmessung und integrierte Smart Metering-Technik sind eine wichtige Grundlage für die intelligente Netzintegration von E-Fahrzeugen und Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. So können Nutzer künftig etwa den Strom von ihrer heimischen Photovoltaikanlage auch unterwegs an dafür ausgerüsteten Straßenlaternen oder beim Arbeitgeber laden. Ein weiterer Schritt in Richtung flächendeckender Elektromobilität.
Was halten Sie von der Ubitricity-Lösung zur Nutzung vorhandener Infrastruktur? Welche alternativen oder zusätzlichen Ladekonzepte würden Sie empfehlen? Wir sind gespannt auf Ihren Kommentar.
Titel- und Beitragsbild: ubitricity
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