Ein Techniker steckt ein Netzwerkkabel in einen Router.
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Was ist VDSL-Supervectoring?

Unter der Straße vor liegt ein Glasfaserkabel, die letzten Meter zu Ihrem Büro oder Homeoffice müssen die Daten aber durch ein Kupferkabel? In diesem Fall treibt VDSL-Supervectoring die Übertragungsraten nach oben, damit Sie keinen Leistungsabfall spüren.

Die sprichwörtliche letzte Meile der Datenübertragung ist es, die Internetanbietern mitunter Kopfzerbrechen bereitet und die Übertragungsgeschwindigkeiten hemmt. Denn während unter der Straße Ihre Dateien, Videokonferenzen und Mails bereits durch Glasfaserkabel fliegen, müssen sie sich nach der letzten Abzweigung vom sprichwörtlichen Datenhighway aus häufig durch Kupferkabel zwängen. Hier übernimmt die Breitbandtechnologie VDSL-Supervectoring, damit es nicht zum Datenstau kommt.

Inhaltsverzeichnis

Wie funktioniert VDSL?

VDSL ist eine Breitbandtechnologie, die Internetanbieter verwenden, um in Kupferkabeln möglichst hohe Übertragungsgeschwindigkeiten zu erzielen. In den Kabeln, die vom Verteilerkasten zu Ihrem Office führen, liegen viele Kupferleitungen dicht beieinander. Diese Leitungen stören sich gegenseitig. Um diese Störungen zu minimieren, nutzt VDSL einen erweiterten Frequenzbereich und verbesserte Signalverarbeitung. In dieser Technologie gab es in den vergangenen Jahrzehnten signifikante Weiterentwicklungen.
  • Digital Subscriber Line (DSL) fand ab dem Jahr 1999 seinen Weg in die deutschen Haushalte und ermöglichte 768 kBit/s im Download.
  • Bereits 2006 kam die Very High Speed Digital Subscriber Line (VDSL) auf den Markt mit bis zu 50 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit.
  • Im Jahr 2014 folgte VDSL Vectoring, das einen Frequenzbereich bis 17 MHz nutzt und so bis zu 100 Mbit/s Download und zwischen 10 und 40 Mbit/s Upload ermöglicht.
  • VDSL-Supervectoring wurde seit dem Jahr 2018 kommerziell vermarktet. Es handelt sich um die aktuell schnellste Ausbaustufe der DSL-Technologie mit bis zu 250 Mbit/s im Download und 40 Mbit/s im Upload.
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Was bedeutet Vectoring?

Vectoring ist eine Technik zum Verbessern der Datenübertragungsrate in VDSL-Netzen. Sie minimiert die Störungen, die zwischen benachbarten Kupferkabeln innerhalb eines Kabelbündels auftreten. Wenn über diese Adern Daten fließen, entstehen elektromagnetische Felder, die benachbarte Adern beeinflussen. Dieses gegenseitige Beeinflussen führt zu Signalstörungen, dem sogenannten Übersprechen. Dieses Phänomen begrenzt die erreichbare Übertragungsgeschwindigkeit und Stabilität der VDSL-Verbindung.
Vectoring nutzt digitale Signalverarbeitung, um das Übersprechen aktiv zu kompensieren. Unter anderem übernimmt diese Aufgabe der Digital Subscriber Line Access Multiplexer (DSLAM). Er analysiert zunächst die gegenseitigen Störungen (Übersprechen) zwischen den Kupferleitungen, indem er Testsignale sendet und misst, wie diese die anderen Leitungen beeinflussen. Darauf basierend berechnet er für jede Leitung ein individuelles Gegensignal, das genau auf das von ihr verursachte Übersprechen abgestimmt ist. Dieses Gegensignal wird dann zusammen mit dem eigentlichen Datensignal übertragen und neutralisiert die Störungen durch Überlagerung – ähnlich wie bei Noise-Canceling-Kopfhörern.
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Was ist Supervectoring?

Supervectoring ist eine Weiterentwicklung des Vectorings. Es nutzt die gleichen Grundprinzipien, verwendet aber einen erweiterten Frequenzbereich – während VDSL-Vectoring in einem Frequenzbereich bis 17 MHz arbeitet, nutzt Supervectoring Frequenzen bis zu 35 MHz. Dadurch steht mehr Bandbreite für die Datenübertragung zur Verfügung, was höhere Geschwindigkeiten ermöglicht. Die Datenautobahn erhält also eine zusätzliche Spur und wird breiter.

Die Herausforderungen beim VDSL-Supervectoring

Doch ganz so einfach lässt sich VDSL-Supervectoring nicht umsetzen. Es gelten ähnliche Beschränkungen, wie auf der Autobahn: Je mehr Verkehr herrscht, desto komplexer ist es, ihn zu regulieren. Beim VDSL-Supervectoring gibt es dabei zwei große Hürden.
Mit steigender Frequenz nimmt die Dämpfung des Signals in der Kupferleitung zu. Das bedeutet, dass das Signal auf seinem Weg vom Verteilerkasten zu Ihnen schnell schwächer wird. Mit zunehmender Entfernung zum Verteilerkasten nimmt deswegen die tatsächlich erreichbare Geschwindigkeit ab. Das begrenzt die Reichweite von Supervectoring. Um diesem Effekt etwas entgegenzuwirken, sind in den Verteilerkästen leistungsfähige Signalprozessoren im DSLAM notwendig, um das Signal zu verstärken. Trotzdem: Ab einer Distanz von etwa 300 Metern zwischen Kundenanschluss und DSLAM kommt die Technik an ihre Grenzen.
Auch das Übersprechen verstärkt sich mit steigender Frequenz und die Signalqualität leidet. Um dies auszugleichen, sind noch präzisere und aufwendigere Berechnungen der Kompensationssignale notwendig. Der DSLAM muss die Störungen noch genauer analysieren und mit einem noch exakteren Gegensignal neutralisieren.

Vorteile von VDSL-Supervectoring

VDSL-Supervectoring überbrückt den Flaschenhals bei der Datenübertragung, der beim Übergang von Glasfaser auf Kupferkabel entsteht. Die Technologie ermöglicht eine erhebliche Steigerung der Übertragungsgeschwindigkeiten und stellt die Breitbandversorgung sicher.

Übersicht: Die Vorteile von VDSL-Supervectoring

  1. Deutlich höhere Geschwindigkeiten: Der markanteste Vorteil von Supervectoring ist die erhebliche Steigerung der Download-Geschwindigkeit. Mit bis zu 250 Mbit/s ermöglicht es ein Vielfaches der Geschwindigkeit von herkömmlichem VDSL oder VDSL mit Vectoring. Diese höheren Geschwindigkeiten ermöglichen ein problemfreies Arbeiten. Etwa bei längeren Videokonferenzen, umfangreichen Cloud-Anwendungen oder dem Versand großer Dateien.
  2. Verbesserte Stabilität und Zuverlässigkeit: Supervectoring reduziert das Übersprechen noch effektiver als herkömmliches Vectoring. Die Verbindung ist so zuverlässiger und weniger anfällig für Schwankungen und Aussetzer. Gerade bei Anwendungen, die eine konstante Bandbreite benötigen (beispielsweise Videokonferenzen) ist das wichtig.
  3. Zukunftssicher: Im Vergleich zu VDSL und normalem Vectoring ist Supervectoring so zukunftssicher, dass es als die erwähnte Brückentechnologie für die „letzte Meile“ verwendet werden kann. Es erlaubt, die bestehende Kupferinfrastruktur länger zu nutzen und höhere Bandbreiten anzubieten, ohne sofort auf Glasfaser umsteigen zu müssen.
  4. Kostengünstiger: Im Vergleich zum Ausbau von Glasfasernetzen ist der Ausbau von Supervectoring in der Regel schneller und kostengünstiger, da die vorhandene Kupferinfrastruktur zumindest auf den letzten Metern genutzt werden kann.
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Das Wichtigste zu VDSL-Supervectoring in Kürze

  • VDSL-Supervectoring ist eine Breitbandtechnologie für die Datenübertragung in Kupferkabeln.
  • Die Technologie wird für die letzte Meile eingesetzt – also zwischen dem Glasfaserkabel unter der Straße und Privatwohnungen oder Firmengebäuden.
  • Mit VDSL-Supervectoring erreichen Sie Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 250 Mbit/s im Download und 40 Mbit/s im Upload
  • VDSL-Supervectoring überbrückt den Falschenhals bei der Übertragungsgeschwindigkeit, der beim Übergang von einer Glasfaserleitung zu einem Kupferkabel entsteht.
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