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Was ist E-Government?

E-Government ist die Voraussetzung für einen wettbewerbsfähigen Standort – das gilt in Deutschland und weltweit. Die Bundesregierung ist bestrebt, so schnell wie möglich die Weichen für eine agile, digitale Verwaltung zu stellen. Erfahren Sie hier, welche Vorteile E-Government für Unternehmen bringt und welche Best Practices es gibt.

E-Commerce, Streaming-Dienste, Online-Banking und Highspeed-Internet: Zwischen der digitalen Aufstellung von Unternehmen und der deutschen Verwaltung klafft eine gravierende Lücke, die manche Verwaltungsprozesse für die Wirtschaft zum Problem macht. Viele Services im öffentlichen Dienst werden noch immer nicht ausreichend aus der Sicht der Endnutzer:innen geplant; einige sind strukturell noch im Papierzeitalter angesiedelt.

Das Onlinezugangsgesetz (OZG) sollte den großen Sprung nach vorn bringen – mit dem Ziel, bis Ende 2022 alle Verwaltungsleistungen von Behörden auch digital anzubieten. Dass das noch nicht erreicht ist, soll an den personellen Rahmenbedingungen und Länderhoheiten liegen. Aber es gibt bereits große Fortschritte. Lernen Sie hier die neuen digitalen Möglichkeiten und einige Erfolgsgeschichten kennen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist E-Government?

Der Begriff „E-Government“ setzt sich aus dem „E“ für das englische Wort „electronic“ (deutsch: „elektronisch“) und „Government“ (deutsch: „Regierung“) zusammen. E-Government beschreibt den Einsatz digitaler Technologien in der öffentlichen Verwaltung, um diese einfacher und effizienter zu gestalten. Typische Beispiele sind die Online-Steuererklärung, die Online-Zulassung von Firmenfahrzeugen und elektronische Vergabeverfahren für öffentliche Aufträge.
Ein besonderer Vorteil von E-Government ist die Zeitunabhängigkeit der einzelnen Verwaltungsabläufe. Beispielsweise müssen Antragsteller:innen für Auslandsvisa bei Geschäftsreisen nicht umständlich Termine in Konsulaten buchen – und dort auch nicht persönlich erscheinen, was meist mit längeren Wartezeiten verbunden ist. Stattdessen genügt es, über das Internet alle Eingaben für den Antrag in ein Online-Formular einzugeben, alle erforderlichen Dokumente hochzuladen und die Daten an die zuständige Auslandsvertretung zu senden.
Ausgangspunkt für die Entwicklung war der Europäische E-Government-Aktionsplan aus dem Jahr 2016. Damit ergriff die Europäische Kommission Maßnahmen zur Unterstützung auch grenzüberschreitender, digitaler Behördendienste. Zu den wichtigsten Vorteilen zählen Kosteneinsparungen. In Dänemark beispielsweise spart die elektronische Rechnungsstellung den Steuerzahler:innen jährlich 150 Millionen Euro. Und in Italien konnten die Verwaltungskosten dank elektronischer Beschaffungssysteme nach Angaben der EU-Kommission um mehr als 3 Milliarden Euro gesenkt werden.
Mit der 2016 verabschiedeten eIDAS-Verordnung (Electronic Identification, Authentication and Trust Services) gab es nun europaweit verbindliche Regelungen für die Bereiche „Elektronische Identifizierung“ und „Elektronische Vertrauensdienste“. Verträge können seither rechtsgültig elektronisch signiert werden.
Aktuelle Studien zeigen, dass Deutschland im europäischen Vergleich beim E-Government keine Spitzenposition einnimmt, sondern sich eher im Mittelfeld bewegt. Dabei steht die Entwicklung auch in Bezug zur Glasfaser-Abdeckung. Innerhalb Deutschlands liegt laut Bitkom Länderindex 2024 zum Digitalisierungsgrad von Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung die Hansestadt Hamburg vorn, gefolgt von Berlin auf Platz zwei. [JM3] [FD4]
Besondere Bedeutung erhält im Zusammenhang mit E-Government auch das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). Beispielsweise können Sensornetzwerke kontinuierlich Daten erheben, um ein modernes IT-Monitoring der Emissionen von Kraftwerken zu ermöglichen. Diese Daten lassen sich im Anschluss an Regulierungsbehörden übermitteln. Dabei sind der Datenschutz und sicherheitsrechtliche Fragen gegenüber dem Potenzial neuer E-Government-Methoden stets sorgfältig abzuwägen.
Ingenieur bedient Roboterarme per Tablet

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Welche Vorteile bietet E-Government?

E-Government bietet zahlreiche Vorteile für alle Beteiligten, also Bürger:innen, Unternehmen und die öffentliche Verwaltung. Hier sind die wichtigsten:
  • Zeit- und Kostenersparnis: Online-Dienste wie Anträge, Ummeldungen oder Steuererklärungen sparen Bürger:innen und Unternehmen den Gang zum Amt. Aufseiten der Behörden verringern sich durch elektronische Prozesse der zeitliche Aufwand und die Betriebskosten. Zum Teil lässt sich so auch ein Personalmangel ausgleichen.
  • Mehr Transparenz: Wenn alle nötigenInformationen über Gesetze, Verfahren und Entscheidungen online zugänglich sind, stärkt dies das Vertrauen in staatliche Institutionen und bringt sie den Bürger:innen näher.
  • Höhere Servicequalität: Online sind Verwaltungsdienstleistungen rund um die Uhr verfügbar. Schreibfehler können digital einfach korrigiert werden – insgesamt lassen sich Bearbeitungszeiten reduzieren.
  • Effizienz: Digitaleinterne Abläufe verbessern die Workflows in Behörden und Verwaltungen. Sie können Daten einfach und zügig untereinander austauschen (unter Beachtung der Datenschutzgesetze). Der Bedarf an Stellfläche für Aktenschränke und die Betriebskosten sinken.
  • Klimafreundlichkeit: Das digitale Büro schützt die Umwelt, da es den Papierverbrauch senkt. Viele Behördengänge fallen weg, das kann zu Einsparungen im Straßenverkehr führen.
  • Anreiz für Digitalisierung: E-Government stärkt Digitalisierung und Wirtschaftsprozesse in vielen Bereichen. Das betrifft z.B. zuvor langwierige und papierintensive Anträge – etwa für Baugenehmigungsverfahren: Sie können auf elektronischem Wege deutlich schneller bewertet und freigegeben werden.
  • Zukunftssicherheit: Auch in Pandemie- oder Krisenzeiten bleiben die Verwaltungen durch E-Government handlungsfähig, da zahlreiche Dienste online verfügbar sind.
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E-Government-Dienste: Was umfasst das?

E-Government umfasst alle Prozesse und Technologien, die staatliche Einrichtungen nutzen, um ihre Dienstleistungen für Bürger:innen, Unternehmen und andere Behörden digital bereitzustellen. Dabei geht es nicht nur um Online-Formulare, sondern auch um interne Prozesse. Es handelt sich also um eine weitreichende digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung.
Konkret umfasst E-Government die folgenden Schlüsselbereiche:
  • Digitale Dienstleistungen: Hierzu gehören Online-Anträge für den Personalausweis oder Führerschein, digitale Steuererklärungen (z.B. ELSTER), Melderegister-Services (z.B. zum Ummelden des Firmensitzes), die Gewerbeanmeldung und -abmeldung, die elektronische Abwicklung öffentlicher Ausschreibungen sowie Vergabeverfahren und vieles mehr.
  • Interne Verwaltungsvorgänge: Behörden und Ämter gehen immer mehr zur digitalen Aktenführung über (E-Akte). Damit steigern sie ihre Effizienz und senken Kosten. Im Gesundheitssystem zählt dazu beispielsweise die 2025 neu eingeführte elektronische Patientenakte (ePA).
  • Sichere digitale Identität: Bereits 2010 wurde der Online-Ausweis in Deutschland eingeführt. Auf dem elektronischen Personalausweis (E-ID) im Scheckkartenformat befindet sich ein Chip, der die gesetzeskonforme Online-Identifizierung ermöglicht. Bürger:innen können heute mit ihrem E-Perso und einer PIN-Nummer beispielsweise eine Kfz-Zulassung über das Internet beantragen, Punkte in Flensburg abfragen, eine Rentenauskunft erhalten und mehr.
  • Open Government Data: Dank E-Government ist es leichter geworden, alle nötigen Informationen für bestimmte Verwaltungsvorgänge schnell zu finden. Sie sind online meist gut strukturiert und interaktiv aufbereitet, was bei der Vorbereitung von Transaktionen viel Zeit sparen kann.
  • Internationale Kommunikation und Zusammenarbeit: Für ausländische Mitarbeitende oder Unternehmen, die einen Standort im Ausland eröffnen möchten, wurde die Kommunikation mit (internationalen) Behörden durch E-Government deutlich verschlankt und vereinfacht.
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E-Government-Strategie & -System: Erfolgsfaktoren für die Digitalisierung

Damit E-Government-Maßnahmen einen echten Mehrwert für Unternehmen schaffen, müssen sie sich gezielt an den Bedürfnissen von Firmen orientieren. In der Praxis bedeutet dies, dass die Web-Angebote der Verwaltungen intuitiv bedienbar, barrierefrei (d.h. für alle Menschen geeignet, unabhängig von technischen Standards) und möglichst mehrsprachig sein müssen.
Darüber hinaus sind die Behörden in Europa bestrebt, einheitliche technische Standards zu entwickeln und zu berücksichtigen, beispielsweise in Bezug auf Schnittstellen und Datenformate. Dies erleichtert den Datenaustausch zwischen Bürger:innen, Verwaltungen und Ländern.
Sichere Portale sind entscheidend für den Erfolg von E-Government-Strategien. Deshalb müssen die Verwaltungen nachweisen können, dass sie die Datenschutzbestimmungen konsequent einhalten und dass sie modernste Abwehrsysteme gegen Cyberangriffe einsetzen. Denn wenn Unternehmen und Bürger:innen kein Vertrauen in E-Government-Services haben, werden sie nicht-digitale Services für ihre Anliegen bevorzugen.
Außerdem ist eine fortwährende kommunikative Begleitung dieser Transformationsprozesse nötig. Nur dann können Mitarbeitende in Unternehmen die Vorteile der aktuellen Möglichkeiten von E-Government wirklich nutzen.

Beispiele für E-Government in Deutschland und anderen Ländern

Längst können Bürger:innen in allen Bundesländern beispielsweise ihre Einkommensteuererklärung online abgeben. Im Jahr 2024 hat laut Bitkom bereits die Mehrheit der Steuerpflichtigen ihre Steuererklärung elektronisch eingereicht (knapp 60 %). Dieses Erfolgsmodell belegt, dass die deutsche Verwaltung auch digital arbeiten kann. Zu den Vorreitern in Deutschland zählen dabei die Bundesländer Bayern und Hamburg.
Für E-Government gibt es verschiedene Plattformen. Für sie gelten besondere Anforderungen: So muss beispielsweise klar geregelt sein, wie das elektronische Identitätsmanagement für Bürger:innen gesteuert wird. Auch das Recht auf Löschung oder das „Recht auf Vergessenwerden“ muss innerhalb der Plattform transparent und nachvollziehbar umgesetzt werden.
Ein vorbildliches Beispiel ist die universelle Plattform „cit intelliForm“, die flächendeckend in bayerischen Kommunen sowie in der Stadt München zum Einsatz kommt. Sie bietet umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten für Web-Formulare, die fallbasierte Online-Kommunikation, das Antrags- und Fallmanagement sowie für die Integration von Fachverfahren und das Ausstellen von Bescheiden und Anschreiben.
Die sogenannte Low-Code-Plattform ist für unterschiedlichste digitale Anwendungen attraktiv – dank ihres breiten Spektrums an vorgefertigten Integrationen, beispielsweise die Unterstützung der BayernID. Die cit-Plattform ermöglicht die Einrichtung von ELSTER-Unternehmenskonten und bietet robuste Verfahren für die elektronische Bezahlung. Der Betreiber cit GmbH kooperiert eng mit dem IT-Dienstleistungszentrum des Freistaats Bayern (IT-DLZ).
Zahlreiche Landesämter, Senats- und Stadtverwaltungen sowie Forschungsgemeinschaften arbeiten bereits erfolgreich mit der cit-Plattform, darunter das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin (LAGeSo), die Landeshauptstädte Dresden und Erfurt, die Städte Augsburg, Nürnberg, Reutlingen und die Deutsche Forschungsgemeinschaft in Bonn.
Weitere Plattformen, die Verwaltungsträger nutzen können, sind beispielsweise Simplifier, Neptune Software und SAP Build Apps.
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Das Wichtigste zu E-Government in Kürze

  • E-Government gilt in der Europäischen Union als entscheidender Faktor für die globale Wettbewerbsfähigkeit.
  • Das Onlinezugangsgesetz (OZG) sieht vor, in Deutschland alle Verwaltungsleistungen von Behörden auch digital anzubieten.
  • Ein Erfolgsmodell ist die elektronische Steuererklärung (ELSTER) – diese Möglichkeit nutzen in Deutschland rund 60 % der Einkommensteuerpflichtigen.
  • Zu den weiteren Angeboten im E-Government gehören die Online-Ummeldung des Firmensitzes, elektronische Vergabeverfahren und die Kommunikation zwischen internationalen Behörden.
  • E-Government ermöglicht erhebliche Kosteneinsparungen, macht Abläufe einfacher, transparenter und schneller.
  • Interessante Anwendungsfelder ergeben sich durch die Kombination von IoT-Technologie mit E-Government-Ansätzen, beispielsweise im Monitoring der Emissionen von Fabriken.
  • Damit E-Government den gewünschten Mehrwert für Unternehmen erzielt, müssen die Anforderungen des Datenschutzes und der Cybersicherheit konsequent berücksichtigt und eingehalten werden.
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