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Vier luftig bekleidete Maklerinnen
Gru und die Minions
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Stranger Things 4 | Serienkritik: Blutige Tränen und düstere Zeiten

Vol­ume 2 kom­plet­tiert nun endlich die vierte Staffel von „Stranger Things“. Und wir jubeln laut: Stranger Things 4 begeis­tert uns vom Fleck weg mit Dra­ma, Hor­ror und starken Charak­ter­mo­menten. Was genau uns an der neuen Staffel so packt, erfährst Du in der Serienkri­tik zu Stranger Things 4.

Spoil­er-Hin­weis: Wir ver­suchen Spoil­er zu ver­mei­den. Für einige Angaben zu Stranger Things 4 Vol. 2 lassen sich jedoch inhaltliche Hin­weise auf Vol. 1 nicht gän­zlich ver­mei­den. Wir split­ten unsere Serienkri­tik zu Stranger Things 4 aber an wichti­gen Stellen in Vol. 1 (Folge 1 bis 7) und Vol. 2 (Folge 8 und 9; Staffel­fi­nale), damit Du ziel­sich­er navigieren kannst.

Du kennst die ersten drei Staffeln Stranger Things noch gar nicht? Kein Prob­lem! In unserem Recap zu Stranger Things 1 bis 3 bringst Du Dich schnell auf den aktuellen Stand.

Und für den Extra-Fan-Moment, wirf doch vorher einen Blick in unser Inter­view mit Natalia Dyer (Nan­cy Wheel­er) und Char­lie Heaton (Jonathan Byers):

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Stranger Things 4 Vol. 1: Ein neuer Feind

Knapp ein halbes Jahr nach den Geschehnis­sen in Stranger Things 3 ver­läuft das Leben der meis­ten Protagonist:innen in ruhigeren Bah­nen. Das ehe­ma­lige Wun­derkind Elf alias Jane Hop­per (Mil­lie Bob­by Brown) hat mit Will Byers (Noah Schnapp) und dessen Fam­i­lie, die Kle­in­stadt Hawkins ver­lassen und lebt nun in Kali­fornien. So richtig Anschluss find­et die Jugendliche dort allerd­ings auch nicht.

Mike Wheel­er (Finn Wolfhard), Dustin Hen­der­son (Gat­en Mataraz­zo) und Lucas Sin­clair (Caleb McLaugh­lin) spie­len hinge­gen nach wie vor Dun­geons & Drag­ons in Hawkins. Was sich allerd­ings verän­dert hat, ist der Ort an dem sie ihrem Lieblingsrol­len­spiel nachge­hen:  im High­school-eige­nen Hell­fire Club, unter der Leitung des char­mant ver­schrobe­nen Gras-Tick­ers Eddie Mun­son (Joseph Quinn). Let­zter­er wird sich im Ver­lauf der Hand­lung zu ein­er Schlüs­selfig­ur entwick­eln.

So weltlich die Prob­leme der Jugendlichen auch wirken, das Böse ist direkt zwis­chen, unter und neben ihnen. Ein neuer blutrün­stiger Schreck­en namens Vec­na sucht die Kle­in­stadt Hawkins heim. Nichts und nie­mand ist mehr sich­er.

Das Monster Vecna aus der vierten Staffel Vol. 1 von Stranger Things

So ein Mon­ster gab es in Stranger Things bish­er noch nicht! — Bild: Cour­tesy of Net­flix

Stranger Things 4 Vol. 2: Vecnas Rache

Nan­cy ist die Flucht aus dem Upside-Down nicht gelun­gen. Sie ist in der düsteren Schat­ten­welt von Vec­na gefan­gen. Dort erlebt sie in alp­trau­mar­ti­gen Episo­den die Entste­hung Vec­nas und sieht in ein­er Vision den Unter­gang ihrer Heimat­stadt Hawkins voraus. Mit dieser Vorah­nung entlässt Vec­na Nan­cy zu ihren Freund:innen. Zusam­men schmiedet die Gruppe um Nan­cy, Steve, Eddie, Dustin, Lucas und Max einen mehrstu­fi­gen Plan, um Vec­na ein für alle Mal zu ver­nicht­en.

Elfie weiß, dank ihrer über­natür­lichen Fähigkeit­en, dass Vec­na ihre Fre­unde und ganz Hawkins bedro­ht. Sie beschließt, die Forschung­sein­rich­tung zu ver­lassen, in der sie, unter Anleitung ihres „Papas“ Dok­tor Bren­ner, ihre über­natür­lichen Fähigkeit­en reak­tiviert und ihre Ver­gan­gen­heit ergrün­det hat.

Im rus­sis­chen Kamtschat­ka gelingt der Gruppe um Jim Hop­per die Flucht aus dem sow­jetis­chen Gefäng­nis – auch, wenn Jim, Joyce und Co. bald fest­stellen müssen, dass das wom­öglich ein Fehler war.

Über all dem schwebt Vec­na als omnipräsente Bedro­hung, die nur darauf wartet, seine Kraft auch außer­halb der Schat­ten­welt zu man­i­festieren.

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Stranger Things 4: Events in Spielfilmlänge

Stranger Things 4 will eine Menge erzählen; das spiegelt auch die Laufzeit. In Stranger Things 4 Vol. 1 kommt eine Episode auf 60 bis 80 Minuten - im Schnitt 20 Minuten mehr als noch in der ersten Staffel. Stranger Things 4 Vol. 2 toppt dies­bezüglich aber alles und serviert in Episode 9 ein Staffel­fi­nale mit 150 Minuten (!) Laufzeit. Das sind 2:30 Stun­den. Zum Ver­gle­ich: Kinoblock­buster wie „The Bat­man“ oder „Avengers: Endgame“ kom­men auf 3 Stun­den. Das ist über­durch­schnit­tlich lang.

Und seit­ens der Hand­lung wäre es defin­i­tiv möglich gewe­sen, das Finale in zwei Episo­den zu split­ten und damit die Staffel auf eine zehnte Episode zu erweit­ern. Das wäre unser­er Mei­n­ung nach auch sin­nvoll gewe­sen, denn so fühlt es sich im Staffel­fi­nale regelmäßig so an, als käme gle­ich der Abspann. Lange Ein­stel­lung, ver­heißungsvolle Blicke, sich zus­pitzende Musik, Schwarz­bild. Aber jedes Mal geht es unmit­tel­bar weit­er. Das trübt nicht den Gesamtein­druck, fühlt sich aber ein biss­chen nach ver­passter Chance an.

Ver­schiedene Hand­lungsstränge der unter­schiedlichen Charak­tere verur­sacht eine teil­weise starke Über­länge in den Episo­den. — Bild: Net­flix

Die län­gere Laufzeit verän­dert aber auch den Event-Charak­ter der Serie. Waren vor­ange­gan­gene Staffeln als Gesamtwerk ein Binge­watch­ing-High­light, kristallisieren sich in Stranger Things 4 vere­inzelt Episo­den in Spielfilm­länge als abend­fül­len­des Event her­aus. Wir denken da etwa an „Kapi­tel 4: Lieber Bil­ly“ oder aktuell eben auch an „Kapi­tel 8: Papa“.

Die Über­länge ergibt sich natür­lich auch aus dem Umstand, dass die vierte Staffel vier Hand­lungsstränge erschöpfend erzählen möchte, die nur an gewis­sen Knoten­punk­ten zusam­men­laufen:

  • Elf ver­sucht in einem geheimen Forschungsla­bor ihre ver­lore­nen Kräfte zurück­zuer­lan­gen und ent­deckt dabei einen Teil ihrer Ver­gan­gen­heit wieder.
  • Mike, Will, Jon und Co. machen sich auf einen Road­trip, um nach Elf zu suchen.
  • Dustin, Max, Nan­cy und Co. ver­suchen in Hawkins dem Mon­ster Vec­na auf die Schliche zu kom­men und ger­at­en darüber selb­st ins Visi­er.
  • In Rus­s­land bere­it­et Ex-Polizist Jim Hop­per seinen Aus­bruch aus einem sow­jetis­chen Gefäng­nis vor, während Joyce und Mur­ray auf dem Weg in eben dieses Gefäng­nis sind.

Dabei wer­fen die Macher:innen zahlre­iche Zutat­en in den Genre-Mix­er. Zu sehen gibt es Ele­mente aus Gefäng­nis­dra­ma, Tee­nie-Romanze, Body Hor­ror, Ston­er Com­e­dy oder auch Road­movie. Hier und da übertreibt es die Serie etwas mit dem Wech­sel zwis­chen den Hand­lungssträn­gen. Streck­en­weise entste­ht der Ein­druck, man wolle nur noch mal dran erin­nern, dass es ja noch diese und jene Fig­uren und Geschicht­en gibt. Langeweile kommt so zwar nicht auf, dafür hier und da der Ein­druck von erzäh­lerisch­er Willkür.

Charakter und Momente: Eine Hommage an die Achtzigerjahre

Eine Serie, die im Kern ein Des­til­lat aus dem Effek­tki­no und der Pop­kul­tur der Achtziger ist und sich formel­haft an dessen großen Momenten abar­beit­et, muss mit Charak­teren überzeu­gen. Denn jede Hom­mage kann Dich nur mitreißen, wenn Du den Fig­uren auch gerne dabei zuschaust.

Während die süß-kitschi­gen Tee­nie-Romanze zwis­chen Elfie und Mike langsam auserzählt wirkt, find­en wir die ein­prägsamen Charak­ter­mo­mente woan­ders. Zum Beispiel bei Max May­field (Sadie Sink), die sich seit dem Tod ihres Stief­brud­ers in Staffel 3 völ­lig abgekapselt hat und in Staffel 4 von Vec­na gejagt wird. In diesem Kon­text entste­hen einige der kraftvoll­sten und ein­prägsam­sten Szenen in der gesamten Serie. Die Entwick­lung des Neuzu­gangs Eddie Mun­son ist genau­so wun­der­bar, wie dessen Darstel­lung durch Schaus­piel­er Joseph Quinn.

Max sitzt vor dem Grabstein ihres Bruders in Stranger Things 4 Vol. 1

Max May­field (Sadie Sink) bekommt einige starke Momente in Stranger Things 4 Vol. 1. — Bild: Cour­tesy of Net­flix

Damit ent­blößt sich allerd­ings auch die größte Her­aus­forderung in der Serie Stranger Things: Charak­ter­dy­namik! Funk­tion­ieren Fig­uren wie Dustin oder Lucas, die im geisti­gen Fahrwass­er solch­er Jugend­aben­teuer wie „Die Goonies“ oder „Stand by Me“ ent­standen sind, auch abseits bekan­nter Formeln? Schw­er. Zum Ende der Staffel gibt es natür­lich die oblig­a­torischen Ram­p­en­licht­mo­mente – und sie sind herzzer­reißend, wirk­lich. Aber für die kom­mende fün­fte Staffel wün­schen wir uns, dass die Autor:innen den Mut find­en, auch etablierte Fig­uren neu zu denken. Denn die Jugend ist doch die Zeit, in der sich Charak­tere und Per­sön­lichkeit im per­ma­nen­ten Umbruch befind­et. Das darf sich unser­er Mei­n­ung nach auch in der Entwick­lung der jun­gen Fig­uren wider­spiegeln.

Die Protagonist:innen von Stranger Things 4 Vol. 1

Das Fig­uren-Ensem­ble wird in der vierten Staffel immer wieder neu zusam­mengewür­felt. — Bild: Cour­tesy of Net­flix

Neben­fig­uren wie Robin (heim­liche Favoritin Maya Hawke) begeis­tern dage­gen zunehmend, weil sie im Zusam­men­spiel mit ver­schiede­nen Charak­teren, neue Facetten entwick­eln (dür­fen). Das wirkt frisch und unver­braucht.

A Nightmare on Eleven Street: Auf den Spuren von Freddy Krueger und Co.

Für die vierte Staffel Vol. 1 haben sich die Duf­fer-Brüder, die die Köpfe hin­ter Stranger Things sind, von Iko­nen des Hor­ror­films inspiri­eren lassen: Fred­dy Krueger, Pin­head und Hor­ror­clown Pen­ny­wise. Das bet­rifft unter anderem das Ver­hal­ten und die Kräfte des neuen Gegen­spiel­ers Vec­na. Wenn Du ein Hor­ror­fan bist, soll­test Du Dich beson­ders auf eine Neben­rolle freuen: Denn nie­mand gerin­geres als Fred­dy-Krueger-Darsteller Robert Englund ist in der Serie zu sehen.

Generell wan­deln die Duf­fer-Brüder dies­mal stärk­er auf Pfaden des Hor­ror­films inklu­sive Gewalt­spitzen, aufwändi­ger Kostü­mar­beit sowie handgemachter Spezial­ef­fek­te. An ein, zwei Stellen erin­nert Vec­na erfreulich stark an das Krea­turen-Design aus David Cro­nen­bergs „Die Fliege“. Ger­ade im Staffel­fi­nale hat die Pro­duk­tion allerd­ings nochmal tief in den Topf der 3D-Grafik gegrif­f­en – aus (dann) ver­ständlichen Grün­den. Das tut der Freude keinen Abbruch, unter­stre­icht aber nochmal den Wert der nicht-dig­i­tal­en Effek­te.

Stranger Things 4 in der Serienkritik: Eindrucksvolles Grusel-Highlight an der Grenze zur Maßlosigkeit

Stranger Things 4 zeigt erneut, warum uns die Serie seit nun­mehr vier Staffeln begeis­tert: Geek-Charme, Nos­tal­giehunger, Charak­tere in Adoleszenz-Aben­teuern und Ref­eren­zgeschenke an Film­fans. Gewisse Abnutzungser­schei­n­un­gen bleiben dabei nicht aus. Die Formel­haftigkeit bed­ingt mit­tler­weile eine gewisse Vorherse­hbarkeit. Glück­licher­weise bilden sym­pa­this­che Charak­tere, epis­che Kampf­mon­ta­gen und ganz viele Trä­nen ein starkes Gegengewicht dazu.

Was uns bei Stranger Things im Gesamten überzeugt, sind abwech­slungsre­iche Geschicht­en mit über­raschen­den Wen­dun­gen, unver­brauchte Charak­tere und ein deut­lich­es Plus klas­sis­ch­er Hor­rorele­mente und -momente.

Nach der gemis­cht­en drit­ten Staffel und ein­er Zwangspause wirkt Stranger Things 4 wie die lang erwartete Fort­set­zung eines Lieblings­films – und zwar eine, die funk­tion­iert.

Von uns aus ein ganz klar­er fea­tured-Seri­en­tipp.

Stranger Things – Staffel 4 Vol. 1
Orig­inalti­tel: Stranger Things
Genre: Sci­ence-Fic­tion / Hor­ror / Aben­teuer
Start: Vol. 1: 27. Mai 2022 – Episode 01 bis 07
Vol. 2: 01. Juli 2022 – Episode 08 und 09
Laufzeit: 9 Episo­den je 70 bis 90 Minuten
Alters­freiga­be: ab 16 Jahren (Net­flix)
Regie: Duf­fer-Brüder, Shawn Levy, Nim­ród Antal
Drehbuch: Duf­fer-Brüder, Caitlin Schnei­der­han, Paul Dichter, Kate Tre­fry; Cur­tis Gwinn

Hast Du Stranger Things 4 schon kom­plett durchgeschaut? Und was erwartest Du von der fün­ften Staffel? Wir freuen uns auf Deine spoil­er­freien Kom­mentare.

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