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Project Cars 3 in der featured-Spielekritik: Von der Simulation zum Arcade-Titel
Während die beiden ersten Teile der Project Cars-Reihe sich noch stark nach Racing-Simulation anfühlten, scheint der gerade erschienene dritte Teil mehr in Richtung Arcade zu brausen. Ob „Project Cars 3“ Deinem Bleifuß trotzdem Spaß machen wird, liest Du in der featured-Spielekritik.
Bevor Du Dich mit den verschiedenen Veränderungen im dritten Teil auseinandersetzen musst, wartet das Rennspiel „Project Cars 3“ erst einmal mit einigen Highlights auf, die definitiv Lust auf den neuen Teil der Serie machen. Laut Website kannst Du in über 200 verschiedenen Renn- und Straßenwagen über 120 Strecken auf der ganzen Welt unsicher machen. Wetterveränderungen, verschiedene Jahreszeiten und detailreiche Umgebungen sollen zum Fahr-Feeling beitragen. Mit Credits und Erfahrungspunkten, die Du im Laufe der Rennen bekommst, kannst Du dann Deine Karren noch mehr aufmotzen, verschönern und optimieren. Das geht sogar so weit, dass Du zudem auch Deine Fahrerfigur individualisieren kannst.
Project Cars 3: Weniger Realismus, mehr Fahrvergnügen?
Das alles ist zwar schön und gut und sieht zugegebenermaßen auch toll aus, aber „Project Cars 3“ muss mehr bieten, um sich auf dem strammen Markt der Rennspiele behaupten zu können. Die Entwickler der Slightly Mad Studios setzen dabei auf ein Konzept, was wohl nicht alle Spieler der Serie glücklich machen wird. Die neuen Modi dabei, wohin die Reise der Serie geht. Nämlich in Richtung Arcade. Kurzweiliger Spielspaß rückt in den Vordergrund und der Realismus, für den die Serie eigentlich bekannt war, muss mehr und mehr weichen. Im Breakout-Modus beispielsweise musst Du Hindernisse umfahren, um Punkte zu erhalten. Boxenstopps, Reifenverschleiß und Spritverbrauch sind bei „Project Cars 3“ komplett gestrichen. Eigene Fahrstrategien kannst Du auch nicht mehr erstellen. Insgesamt raubt das der Serie die Merkmale, die „Project Cars“ ausmachen.
Der Karrieremodus bleibt Herzstück
Immerhin ändert sich wenigstens nicht der Fokus auf den Karrieremodus. In diesem geht es darum, vom Amateur zum Profi aufzusteigen. Pro Rennevent gilt es, verschiedene Aufgaben zu bewältigen. Hast Du sie gemeistert, bekommst Du Erfahrungspunkte und kannst diese in Deinen Boliden investieren. Das ist auch notwendig, denn ohne Tuning kommst Du nicht weiter. Die vielfachen Anpassungs- und Upgrade-Möglichkeiten halten Dich zwischen den Rennen zwar bei Laune, sie erinnern aber zu stark an Titel wie „Need for Speed“.
Fahrgefühl für die breite Masse
Wenn Du bereits die beiden Vorgänger vor allem wegen des präzisen und realistischen Fahrgefühls gespielt hast, könnte Dich „Project Cars 3“ enttäuschen. Es macht den Anschein, dass Slightly Mad Studios vor allem darauf bedacht war, eine breitere Masse von Rennspielfans zu erreichen. Das äußert sich vor allem dadurch, dass sich das Fahrgefühl zwar nach wie vor solide anfühlt, das Spiel aber deutlich mehr Fahrfehler durchgehen lässt. Kurven sind einfacher zu fahren und auch zu starkes oder gar kein Bremsen hat kaum Konsequenzen.
Somit ist „Project Cars 3“ zwar auch etwas für Rennspiel-Neueinsteiger, alte Rennhasen aber könnten davon mehr als genervt sein. Das Spiel versucht, neue Wege zu gehen, verliert dabei allerdings leider an Charakter und eigenen Wurzeln. „Project Cars 3“ kann zwar durchaus Spaß machen, mit einer Rennspielsimulation hat der neue Teil jedoch nicht mehr viel gemeinsam.
Project Cars 3
Plattformen: PC, PlayStation 4, Xbox One
Release-Datum: 28. August 2020
Kosten: rund 60 Euro (Standard Edition)
Publisher: Bandai Namco
Entwicklerstudio: Slightly Mad Studios
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