Kamera & Drohne
Thermovision für jedermann: Dein Smartphone als Wärmebildkamera
Smartphones lassen sich jetzt mit Wärmebildtechnologie aufrüsten. Damit kannst Du Deine Umgebung ganz neu entdecken. Gleichzeitig gibt es viele nützliche Anwendungen.
Wärmebildkameras kennen wir aus vielen Action- und Science-Fiction-Filmen. Dort sind Polizeihubschrauber auf der Suche nach Gangstern mit ihnen ausgestattet; spezielle Einsatzkräfte schleichen sich mit Infrarotbrillen ausgerüstet nachts in besetzte Häuser; für Cyborgs und Roboter gehört Thermovision sowieso zum Standard.
Cool, dass diese Technologie nun für jeden Smartphone-Besitzer zu haben ist. Dank externen Kameras wie Flir One und Seek Thermal kannst Du jetzt mit Deiner eigenen Thermovision auf Erkundungstour gehen. Obwohl Du wahrscheinlich nicht so oft Bösewichte zuhause im Dunkeln aufspüren musst, gibt es eine Reihe an anderen interessanten Möglichkeiten mit den Aufsteckkameras.
Wie lässt sich Wärme sichtbar machen?
Alle Materialien strahlen Infrarotenergie aus. Die Intensität dieser Strahlung ist abhängig von der Temperatur. Wärmebildtechnologien können die ausgestrahlte Infrarotenergie in elektronische Impulse und in digitale Bildinformationen umwandeln. Das geschieht mit einem Sensor, dessen elektrischer Widerstand temperaturabhängig ist. Die Flir One Kamera arbeitet mit einer Doppellinse aus speziellem Silikon, das auf langwellige Infrarotstrahlung reagiert. Aus der gewonnenen Bildinformation kann man Temperaturen von -20 bis +200 Grad Celsius sichtbar machen und genau bestimmen.
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Wie funktionieren die neuen Wärmebildkameras fürs Smartphone?
Da die in Deinem Smartphone eingebauten Kameras (noch) keine eingebauten Wärmebildsensoren haben, braucht es ein externes Modul. Dieses wird einfach an den Stromanschluss angesteckt. Bilder machst Du mit der dazugehörigen App. Die neueste Generation der Flir One passt auf Smartphones mit USB-C und Apples Lightning-Anschluss, Versionen für Micro-USB sollen folgen. Kameras von Seek Thermal sind speziell für Android Phones entwickelt.
Die Bildauflösungen der Thermalkameras sind mit 160 x 120 Pixeln (Flir One) und 206x156 Pixeln (Thermal Seek Compact) noch ausbaufähig. Was die Flir One besonders macht, ist die zweite reguläre Kameralinse, die ein normales Bild knipst, das mit dem Wärmebild kombiniert wird. So kommen Details, die die Infrarotkamera nicht erfasst, wie Umrisse und Schriftzüge, mit ins Foto. Die Seek Thermal Compact hat dafür eine etwas bessere Auflösung, schickeres Design und kommt in einem wasserdichten Gehäuse.
Was kann ich mit einer Wärmebildkamera alles anstellen?
Die praktischen Anwendungen sind vielfältig. Zum Beispiel kannst Du die Wärmekamera auf eine Hausfassade richten und erkennen, an welchen Stellen Wärme austritt, wo also Bedarf an mehr Dämmung besteht. Bereits jetzt hilft diese Technologie Hausbauprofis beim Aufspüren undichter Stellen. Und keine Angst: Diese Kameras können nicht durch Wände schauen, wie es in manchen Filmen dargestellt wird.
Mit einer Wärmekamera, die Du ständig an Deinem Smartphone trägst, hast Du einen ganz neuen Blick auf ganz gewöhnliche Dinge. Richtest Du sie auf parkende Autos, kannst Du erkennen, welches schon länger steht und bei welchem der Motor noch heiß ist. Ist die Katze nachts im Garten ausgebüxt? Ein Wärmescan der Umgebung hilft Dir sie jetzt ausfindig machen.
Welche Möglichkeiten fallen Dir noch ein? Schreib uns Deine Ideen in die Kommentare. Hast du schon eine Infrarotkamera für Dein Smartphone? Dann lass uns Deine Bilder sehen!