Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

Klassisches Touchscreen ade – Wie steuerst Du Dein Smartphone in Zukunft?

Die Steuerung von Com­put­er, Smart­phone oder Tablet über Touch­screens war eine echte Inno­va­tion, die Tas­tatur und Maus abgelöst hat. Die Berührung des Touch­screens kön­nte in Zukun­ft jedoch schon wieder ver­al­tet sein – die neueste Mode ist, Papi­er oder Klei­dung zur Bedienober­fläche von mobilen Geräten zu machen. Wir zeigen Dir, was es in Zukun­ft son­st noch für Möglichkeit­en gibt, Dein Smart­phone zu steuern.

Eingewebte Technologie: Kleidung wird zur interaktiven Oberfläche

Google hält mit dem Project Jacquard eine echte Inno­va­tion parat. Das Unternehmen will Klei­dung zur Bedienober­fläche von mobilen Geräten machen. Der Anwen­der kann kün­ftig sein Smart­phone mit Fin­ger­be­we­gun­gen auf einem Stück Stoff bedi­enen. Das Prinzip ist ähn­lich wie das eines Touch­screens. Dabei wird allerd­ings elek­trisch lei­t­en­des Garn einge­set­zt, das Tex­tilien in inter­ak­tive Ober­flächen ver­wan­delt. Das Garn kom­biniert dünne, met­allis­che Stoffe mit natür­lichem und syn­thetis­chem Mate­r­i­al wie Baum­wolle, Poly­ester oder Sei­de. Optisch und hap­tisch ist es von gewöhn­lichem Garn nicht zu unter­schei­den. Auf Googles Entwick­lerkon­ferenz I/O am 28. und 29. Mai 2015 demon­stri­erten die Entwick­ler die Funk­tio­nen der Mauss­teuerung und Gesteneingabe. Der Jeans-Her­steller Levi’s soll erster Koop­er­a­tionspart­ner sein. Vielle­icht kön­nen wir bald die erste Jeans kaufen, die ein Smart­phone steuern kann.

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In Zukunft können Bücher oder Papier als Touchscreen herhalten

Fujit­su hat eine Benutzer­schnittstelle entwick­elt, die nicht nur Tex­tilien, son­dern jede beliebige Ober­fläche zum Touch­screen macht. Dazu wer­den zwei Kam­eras und ein Pro­jek­tor einge­set­zt. Die Kam­eras fil­men die Fin­ger des Anwen­ders und erken­nen genau, wo sie sich befind­en und was sie berühren. Eine Soft­ware erken­nt die Fin­ger auf­grund ihrer Far­ben und Kon­turen. Der Pro­jek­tor blendet Steuer-Ele­mente auf der gewün­scht­en Ober­fläche ein, mit deren Hil­fe der Anwen­der das Gerät bedi­enen kann. Auch schnelle Fin­ger­be­we­gun­gen mit ein­er Geschwindigkeit von bis zu 300 mm pro Sekunde sollen erkan­nt wer­den. Die Tech­nik ist zudem sehr preiswert, da sie teure Sen­soren über­flüs­sig macht.

Für Displays auf Augenhöhe wird eine beliebige Oberfläche zum Sensor

Eine Tech­nolo­gie des japanis­chen Unternehmens DoCo­Mo ver­wan­delt eben­falls jede Ober­fläche in einen Touch-Bild­schirm, arbeit­et jedoch nicht mit Kam­eras und Pro­jek­tor. Anders als Fujit­su set­zt der Her­steller die Idee mit ein­er sper­ri­gen Brille und einem kleinen Ring um, der die Bewe­gun­gen der Fin­ger­spitze wahrn­immt. Auf den trans­par­enten Bril­lengläsern wird nach einem Fin­ger­tipp die aus­gewählte Ober­fläche als Bild­schirm mit einem Menü angezeigt. Gedacht ist die Tech­nolo­gie für Dis­plays, die am Kopf getra­gen wer­den.

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Foto: tactustechnology.com

Platzsparend und handlich: Das unsichtbare Touchpad

Das Touch­pad-Key­board von Moky ist beson­ders für diejeni­gen eine Alter­na­tive, die auf dem Schreibtisch mit Platzprob­le­men kämpfen. Auf den ersten Blick erken­nt man nur eine gewöhn­liche Tas­tatur, doch dahin­ter ver­birgt sich zusät­zlich ein unsicht­bares Touch­pad, das bei Bedarf genutzt wer­den kann. Infrarot-Sen­soren ermit­teln, welche Bewe­gun­gen über den Tas­ten stat­tfind­en. Scrollen, tip­pen, drehen und zoomen - die üblichen Gesten am Touch­pad wer­den erfasst, über Blue­tooth ver­mit­telt und umge­set­zt. Die Tas­tatur kann dabei wie gewöhn­lich weit­er genutzt wer­den. Auf der unteren Front ste­hen dem Nutzer außer­dem die Befehle „Kopieren“ und „Ein­fü­gen“ als Tas­ten zur Ver­fü­gung. Die Tech­nik soll es bald für Win­dows, Android und Mac OS in mehreren Far­ben geben und rund 60 Euro kosten.

Smartphones wachsen bei Bedarf Tasten – und verschwinden wieder

Die Fir­ma Tac­tus bleibt bei der klas­sis­chen Vari­ante und set­zt das Dis­play des mobilen Geräts als Touch­screen ein. Allerd­ings lässt dieses Tech­nikwun­der auf Wun­sch hap­tis­che Tas­ten auf dem Touch­screen auf­pop­pen, die nach dem Gebrauch wieder ver­schwinden. Was klingt und aussieht wie ein Zauber­trick, wird mit ein­er speziellen Tech­nik umge­set­zt. Tac­tus ver­wen­det statt ein­er Glass­cheibe eine Ober­fläche aus Kun­st­stoff, unter der winzige Kanäle liegen, die mit ein­er öli­gen Flüs­sigkeit gefüllt sind. Damit wird auf Befehl eine Taste geformt, die aus dem Bild­schirm ragt. Der Bild­schirm wech­selt sekun­den­schnell von glat­tem Touch­screen zu fühlbar­er Tas­tatur und ander­sherum – je nach­dem, was man ger­ade braucht. Für alle Smart­phone-Nutzer, die sich zum Schreiben die fühlbaren Tas­ten der früheren Handys zurück­wün­schen, ist das eine ide­ale Kom­bi­na­tion. Der Kun­st­stoff-Bild­schirm hat noch einen weit­eren Vorteil: Er kann Stöße bess­er abfan­gen und bricht nicht so leicht.

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Verschiedene Reaktionen mit einem Fingertipp

Mit klas­sis­chen Touch­screens kannst Du genau auf eine Art inter­agieren – indem Du den Fin­ger auflegst. TapSense erken­nt aber nicht nur, wo Du Deinen Fin­ger platzierst, son­dern auch welchen Teil davon. Ein Mikro­fon auf dem Dis­play nimmt die Geräusche auf und ord­net das entsprechende Kör­perteil als Fin­ger, Fin­ger­spitze, Knöchel oder Nagel ein. Eine Berührung kann somit vier unter­schiedliche Reak­tio­nen aus­lösen, je nach­dem, wie der Fin­ger aufge­set­zt wurde. Der Knöchel kön­nte einen Recht­sklick aus­lösen, der Nagel kön­nte die Anweisung geben, einen Schritt zurück zu gehen. Beson­ders hil­fre­ich scheint die Tech­nolo­gie für Anwen­dun­gen, die viele Funk­tio­nen bieten, wie beispiel­sweise Pho­to­shop.

Ob Dop­pel-Kam­era, Ring oder elek­trisch lei­t­en­des Garn – Alter­na­tiv­en zum Touch­screen, die berührungsempfind­liche Ober­flächen umset­zen, gibt es einige. Aber auch die klas­sis­che Touch­screen-Tech­nolo­gie wird mit wie von Zauber­hand erscheinen­den Tas­ten und Objek­terken­nung aufgepeppt. Die Tech­nolo­gie „zum Anfassen“ wird noch berührungsempfind­lich­er, noch greif­bar­er, noch gün­stiger und noch viel­seit­iger ein­set­zbar. Ich sehe schon die ersten Leute an ihrer Klei­dung herum­schrubben, um ihr Smart­phone zu steuern.

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