© Camilla Cattabriga / Netflix
Blanca Suarez und Aitana Sanchez-Gijon in Atemlos
Colin Farrell in Ballad of a Small Player

Mrs. Playmen bei Netflix: Die wahre Geschichte hinter dem italienischen Playboy

„Mrs. Play­men“ erzählt von der ital­ienis­chen Ver­sion des Play­boy und dessen Grün­derin Adeli­na Tat­ti­lo, gespielt von Car­oli­na Cres­cen­ti­ni („Män­ner al dente“). Hier find­est Du die wahre Geschichte hin­ter der ital­ienis­chen Netflix-Serie.

Der Play­boy ist das wohl bekan­nteste Erotik­magazin der Welt. Zahlre­iche Ver­suche, den Erfolg des Grün­ders Hugh Hefn­er nachzueifern, scheit­erten. Einen davon unter­nahm die Ital­iener­in Adeli­na Tat­ti­lo Ende der 1960er-Jahre in ihrem Heimat­land. Das unter dem Namen Play­men ver­triebene Mag­a­zin sorgte für den einen oder anderen Skan­dal, ver­half aber auch vie­len Cov­er­mod­els zu ein­er illus­tren Kar­riere und hielt sich bis 2001.

In der Net­flix-Serie „Mrs. Play­men” wid­men sich Chefau­tor Mario Rug­geri („Dev­ils”) und Regis­seur Ric­car­do Don­na („Don Mat­teo”) in sieben Episo­den den wilden 1960er- und 1970er-Jahren sowie Tat­ti­los Bemühun­gen, ihr Mag­a­zin zu ein­er der führen­den Erotikpub­lika­tio­nen in Europa und der Welt zu machen. Dabei schreck­te sie auch nicht vor skan­dalösen Enthül­lun­gen einiger Promi­nen­ter zurück. Hier erfährst Du die wahre Geschichte hin­ter „Mrs. Playmen“.

Die wahre Geschichte hinter Mrs. Playmen: Wer war Adelina Tattilo?

Adeli­na Tat­ti­lo wird 1928 in der kleinen ital­ienis­chen Gemeinde Man­fre­do­nia in Apulien geboren. Sie wächst in ein­er katholis­chen Fam­i­lie auf und besucht eine von Non­nen geleit­ete Schule. Sie heiratet sehr jung und bekommt mit ihrem Mann Saro Bal­samo, den Francesco Colel­la („ZeroZe­roZe­ro“) in der Net­flix-Serie spielt, drei Kinder. Ihre ersten Gehver­suche in der Erotik­branche sind dur­chaus erfol­gre­ich: Eine ero­tis­che Comi­crei­he namens Mene­lik verkauft sich bis zu 100.000 Mal pro Woche. 1965 bringt sie zusam­men mit ihrem Mann das Musik­magazin Big her­aus, in dem neben musikalis­chen auch sex­uelle The­men behan­delt werden.

Die her­vor­ra­gen­den Verkauf­szahlen des Mag­a­zins ver­an­lassen Tat­ti­lo, einen Schritt weit­erzuge­hen. Zusam­men mit ihrem Mann kauft sie Fotos von nack­ten Frauen aus Skan­di­navien und von ital­ienis­chen Mod­e­la­gen­turen, die sie in dem Mag­a­zin Men veröf­fentlicht. Damit betreten sie Neu­land, denn während der Play­boy in den USA bere­its boomt, ist die Veröf­fentlichung von Nack­t­bildern in Ital­ien eigentlich ver­boten.

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Der Start von Playmen: Die Polizei greift ein

Kurz nach dem Start von Men begin­nt Tat­ti­lo mit der Arbeit an dem neuen Erotik­magazin Play­men. Auch dieses Mag­a­zin verkauft sich ab 1967 sehr gut. Immer wieder wer­den die Aus­gaben von der ital­ienis­chen Polizei ver­boten und zurück­gerufen, doch immer wieder erscheinen sie kurze Zeit später erneut an den Kiosken. Das erste Mod­el auf der Titel­seite ist nie­mand Gerin­geres als die Schaus­piel-Ikone Brigitte Bar­dot („Die Verachtung“).

Bal­samo ver­prasst die Gewinne jedoch, was zu einem Zer­würf­nis und später zur Schei­dung des Paares führt. 1969 übern­immt Tat­ti­lo die alleinige Ver­ant­wor­tung für Play­men. Sie rev­o­lu­tion­iert das Mag­a­zin und ver­wan­delt es in eine anspruchsvolle und avant­gardis­tis­che Publikation.

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Dabei set­zt sie auf kreative und visionäre Fotograf:innen sowie auf ele­gan­tere und hochk­las­sigere Titel­bilder von Frauen als bei anderen Mag­a­zi­nen. Auch gegenüber dem Play­boy gren­zt sich Play­men ab. Die Mod­els haben oft weniger große Busen als beim US-amerikanis­chen Vor­bild. Tat­ti­lo sagt dazu im TIME-Mag­a­zine:

Die USA sind ein Matri­ar­chat. Ich glaube, das ist der Grund dafür, dass amerikanis­che Män­ner Frauen mit über­trieben volu­minösen Brüsten bevorzu­gen, echte Ammen mit einem beruhi­gen­den müt­ter­lichen Aussehen.

Das TIME-Mag­a­zine führt das The­ma weit­er aus: „Hefn­ers Mäd­chen kich­ern und essen Eis; Tat­ti­los Geschmack konzen­tri­ert sich auf Frauen, die über einem Cam­pari lächeln kön­nten.“ In den näch­sten Jahren sind bekan­nte Schaus­pielerin­nen wie Ornel­la Muti („To Rome with Love“), Bond­girl Ursu­la Andress („James Bond 007 jagt Dr. No“) und Tere­sa Ann Savoy („Caligu­la – Auf­stieg und Fall eines Tyran­nen“) im Play­men zu sehen.

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Nacktaufnahmen Prominenter sorgen für Skandale

Auf­se­hen erregt das Mag­a­zin außer­dem mit der Veröf­fentlichung von Paparazzi-Fotos bekan­nter Per­sön­lichkeit­en wie Jacque­line Kennedy und Brigitte Bar­dot, für die Tat­ti­lo als Ver­legerin die volle Ver­ant­wor­tung übern­immt. Für die Fotos von Kennedy soll Tat­ti­lo zwis­chen 34.000 und 51.000 US-Dol­lar gezahlt haben. Zudem erscheinen wie im Play­boy immer wieder Inter­views mit Promi­nen­ten sowie lit­er­arische Texte. Die wöchentliche Auflage beträgt teil­weise bis zu 450.000 Exem­plare. Das TIME-Mag­a­zine schreibt deswe­gen: „Der Hugh Hefn­er Ital­iens ist eine Blondine“.

Carolina Crescentini als Adelina Tattilo in Mrs. Playmen

Adeli­na Tat­ti­lo wird in Mrs. Play­men von Car­oli­na Cres­cen­ti­ni gespielt. — Bild: Camil­la Cat­tabri­ga / Netflix

Neben Play­men bringt Tat­ti­lo weit­ere Mag­a­zine auf den Markt, darunter 1974 die Zeitschrift für Frauen Lib­era. Neben fem­i­nis­tis­chen The­men enthal­ten die Aus­gaben auch Bilder nack­ter Män­ner, was radikale Fem­i­nistin­nen kri­tisieren. Sie wer­fen Lib­era einen gefährlichen Pseu­do­fem­i­nis­mus vor, der auf ein­er falschen sex­uellen Befreiung basiere. In den 1990er-Jahren bringt Tat­ti­lo zudem das Akt­magazin Adam her­aus, das sich an die Schwu­len­szene richtet.

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Die wahre Geschichte hinter Mrs. Playmen: Der Niedergang des Imperiums

Par­al­lel dazu begin­nt das Imperi­um von Tat­ti­lo jedoch langsam, aber sich­er zu bröck­eln. Schuld daran sind vor allem Erotik­filme und Pornos im TV und auf VHS-Kas­set­ten sowie das Inter­net, das die Ver­bre­itung von ero­tis­chem und pornografis­chem Mate­r­i­al mas­siv vere­in­facht und die großen Erotik­magazine unter Druck set­zt. Bis 2001 gehen die Verkauf­szahlen von Play­men so stark zurück, dass Tat­ti­lo das Mag­a­zin ein­stellt. Inzwis­chen hat sich der Ver­lag auf Fach­magazine spezialisiert.

Rund sechs Jahre nach der Ein­stel­lung von Play­men stirbt Tat­ti­lo schließlich am 1. Feb­ru­ar 2007 im Alter von 78 Jahren in einem Pflege­heim in Rom an den Fol­gen ein­er Krankheit. Ihre Lebens­geschichte ist der­weil Teil des Net­flix-Port­fo­lios. Am 12. Novem­ber feiert die Serie Pre­miere beim Streamingdienst.

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