Die nackte Kanone (2025) in der Filmkritik: Zwischen dämlich und urkomisch

Die leg­endäre Cop-Com­e­dy „Die nack­te Kanone“ ist zurück: Der Reboot von 2025 erweckt die kultige Film-Rei­he ganze 31 Jahre nach dem let­zten Teil erneut zum Leben. Auch dies­mal muss ein schus­seliger Cop die Welt vor dem Wahnsinn ret­ten. Wir haben uns die Neuau­flage vor dem deutschen Bun­desstart am 31. Juli ange­se­hen. In unser­er Kri­tik zu „Die nack­te Kanone“ ver­rat­en wir Dir, wie wir den Reboot fan­den und wie viel wir gelacht haben.

Wer mit den drei „Die nack­te Kanone“-Filmen aus den 80er- und 90er-Jahren aufgewach­sen ist, ken­nt das Prinzip der alber­nen Polizei-Filme: Nichts nimmt sich hier ernst. Jede Szene, jede Sekunde feuert einen Witz ab. Nicht anders ist es auch beim 2025er-Film.

Polizist Frank Drebin, im Orig­i­nal von Leslie Nielsen verkör­pert, hat einen würdi­gen Nach­fol­ger erhal­ten: Liam Nee­son spielt dessen Sohn, der auf den gle­ichen Namen hört. Und der möchte seinen Dad­dy im Reboot ordentlich stolz machen. Ob das gelingt, erfährst Du in unser­er Kri­tik zu „Die nack­te Kanone“.

Hier siehst Du den Trail­er zu „Die nack­te Kanone“ (2025):

Die Handlung: Ein Mordfall, der in die Rettung der Welt mündet

Kaum hat Lieu­tenant Frank Drebin Junior (Liam Nee­son) in „Die nack­te Kanone“ einen Banküber­fall auf seine ganz eigene Art been­det, klopft schon der näch­ste Fall an seine Türe: Ein IT-Entwick­ler ist bei einem Autoun­fall ums Leben gekom­men. Aber war das wirk­lich ein Unfall?

Die Schwest­er des Ver­stor­be­nen, Beth Dav­en­port (Pamela Ander­son), hat den Ver­dacht, dass ihr Brud­er in Wahrheit von seinem Boss umge­bracht wurde – dem Mil­liardär Richard Cane (Dan­ny Huston).

Frank Drebin Jr. stürzt sich in den Fall – und damit auch ins Chaos. Das ist die Aus­gangslage eines Streifens, der sich ohne­hin nicht viel mit sein­er Geschichte beschäftigt. Diese bildet nur den Rah­men, um alles und jeden durch den Kakao zu ziehen.

Ein Joke-Gewitter, das keine Grenzen kennt

In „Die nack­te Kanone“ kann alles passieren: So wer­den die Charak­tere von einem Schnee­mann ver­fol­gt oder Frank Drebin Jr. ver­mö­belt einen Ver­brech­er mit dessen abgeris­se­nen Armen.

Außer­dem bekommt Frank Drebin Jr. immer einen Kaf­fee in die Hand gedrückt, wenn er ger­ade (k)einen braucht. Daheim, im Auto, egal wo. Er ist der beste Cop der Stadt – und gle­ichzeit­ig auch der schlimm­ste, weil er durch seine Schus­seligkeit mehr Ver­brechen als alle Gangster:innen zusam­men begeht

Die Witze und Albern­heit­en, die Schlag auf Schlag fol­gen, sind schnell, uner­wartet, clever und stumpf zugle­ich. Du wirst Dich jed­erzeit fra­gen: Was kommt als Näch­stes? Und wenn Du denkst, dass die Macher:innen des „Die nack­te Kanone“-Reboots vor irgendwelchen Gren­zen Halt machen – Nein, tun sie nicht. Allerd­ings kippt die Stim­mung irgendwann.

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Eine hek­tis­che Büroszene: Typ­isch für „Die nack­te Kanone“. — Bild: © 2025 Para­mount Pictures

Schade, nicht jeder Witz zündet

Wur­dest Du bis zur Mitte des Films noch bestens unter­hal­ten, gehen dem „Die nack­te Kanone“-Reboot irgend­wann die Ideen aus. Inmit­ten des Trubels stre­it­en sich Frank Drebin Jr. und Beth Dav­en­port plöt­zlich über einen TV-Recorder. Anscheinend hat Beth verse­hentlich alle Fol­gen von Franks Lieblingsserie gelöscht.

Wir ver­ste­hen den Witz, weil ein Recorder-Stre­it die ver­mut­lich blödeste Ablenkung inner­halb eines Krim­i­nal­falls ist. Aber gle­ichzeit­ig ist es eben genau das: blöd, aber nicht beson­ders lustig. An ander­er Stelle ver­liert der Pro­tag­o­nist seine Hose, direkt vor Fernsehkam­eras, was zu unge­woll­ten, inti­men Ein­blick­en führt. Auch dieser Witz zün­det bei uns nicht. Und das ist das Prob­lem von „Die nack­te Kanone“.

Wenn immer mehr Witze vor sich hindüm­peln, liegt zu viel Druck auf den weni­gen Jokes, die noch funk­tion­ieren. So zum Beispiel das wohl kürzeste Duell der Filmgeschichte. Auf langes Gäh­nen fol­gt dann wieder ein herzhaftes Lachen, bis es wieder ver­s­tummt. Trotz­dem – ver­steh uns nicht falsch – ist der Film sehr unter­halt­sam, auch wenn hier weniger manch­mal mehr gewe­sen wäre.

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Sieht lustig aus? Meis­tens ist es auch so. — Bild: © 2025 Para­mount Pictures

Zwei Stars inmitten von vielen Statist:innen

Ganz ehrlich: Liam Nee­son ist für diese Rolle geboren wor­den. Als Cop klopft er trock­ene Sprüche und schaut müde, aber immer char­mant aus der Wäsche. Gle­ichzeit­ig schafft es der 73-jährige Schaus­piel­er, den Kampf eines alten Cops gegen die mod­erne Welt per­fekt auf die Lein­wand zu bringen.

Pamela Ander­son zieht uns schon in ihrer ersten Szene in ihren Bann, aber spätestens ab mit ein­er musikalis­chen Jazz-Per­for­mance. Sie kann auch sehr gut alleine den Raum unter­hal­ten. Kom­men Nee­son und Ander­son zusam­men, bilden sie ein tolles Ges­pann, das den Charme keine Sekunde sinken lässt.

Doch abseits der bei­den? Da haben wir die Cops, da haben wir den bösen Mil­liardär und da haben wir noch mehr Rand­fig­uren. Sie alle bleiben für uns jedoch Statist:innen. Aber: Das stört hier kaum. Denn in ein­er Par­o­die wie dieser müssen nicht die Charak­tere glänzen, son­dern die Gags. Und die bei­den Haup­trollen wur­den gut und explo­siv gefüllt, sodass es zum Genre des Films passt.

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Pamela Ander­son überzeugt als Beth. — Bild: © 2025 Para­mount Pictures

Die nack­te Kanone in der Kri­tik: Unser Fazit

Unser­er Mei­n­ung nach war der Reboot von „Die nack­te Kanone“ eine Wohltat für die Augen und die Lach­muskeln, zumal solche Filme heutzu­tage eher sel­ten pro­duziert wer­den. Haben die Witze bis zum Ende ihren Job erfüllt? Nein. Aber Drei-Vier­tel reichen völ­lig. Nee­son und Ander­son bril­lieren in den Hauptrollen.

Faz­it: Regis­seur Aki­va Schaf­fer holt ein Stück Kult zurück in die Gegenwart.

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