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The Deliverance: Die wahre Geschichte hinter dem Horrorfilm
Hier kommen Horrorfans voll auf Ihre Kosten: „The Deliverance” erzählt die wahre Geschichte eines Hauses, das angeblich von Dämonen heimgesucht wurde. Alle Fakten hinter der verrückten Story erfährst Du hier.
Am 30. August 2024 ist bei Netflix mit The Deliverance ein Horrorthriller erschienen, der auf Anhieb auf Platz 1 der Netflix-Charts gelandet ist. Der Film erzählt von Ebony Jackson (Andra Day), einer alleinerziehenden Mutter, die mit ihrer Familie in ein altes Haus in Pittsburgh, Pennsylvania zieht.
The Deliverance: Das Ende des Netflix-Horrorfilms erklärt
Schon nach kurzer Zeit ereignen sich seltsame Dinge in ihrem neuen Heim, die Ebony und ihre Kinder in Gefahr bringen. Das geht so weit, dass das Jugendamt und die Polizei sich für die Geschehnisse interessieren. Was Du vielleicht nicht weißt: Der Horrorfilm basiert tatsächlich auf realen Geschehnissen. Wir erklären Dir, was die wahre Geschichte hinter The Deliverance ist.
Das Wichtigste in Kürze
- The Deliverance erzählt die wahre Geschichte von Latoya Ammons, ändert aber Namen und Handlungsort.
- Latoya Ammons war überzeugt davon, dass ihr Haus von Dämonen besessen war und ließ insgesamt drei Exorzismen durchführen.
- Während zahlreiche Beteiligte die Geschichte für einen Betrug halten, gibt es ungewöhnlich viele Zeug:innen, die sie bestätigen.
The Deliverance: Wahre Geschichte, veränderte Namen
So verrückt und dabei doch beinahe schon altbekannt die Handlung vor allem Horrorfans vorkommen dürfte: The Deliverance erzählt die wahre Geschichte von Latoya Ammons. Diese sorgte Anfang 2014 für Furore und gilt bis heute als einer der seltsamsten Fälle von paranormalen Vorkommnissen.
Zwar ist der Netflix-Film daran angelehnt, es wurden allerdings andere Namen für die Protagonist:innen benutzt. So heißt Latoya im Film Ebony (gespielt von Andra Day). Auch der Handlungsort ist ein anderer: Die wirklichen Ereignisse passierten in Gary, Indiana. Im Film ist hingegen Pittsburgh in Pennsylvania Ort des Geschehens.
Unheimliche Vorkommnisse im Haus
Ende 2011 zogen Latoya Ammons, ihre Kinder und ihre Mutter Rosa Campbell (im Film: Glenn Close als Alberta) in ein altes Haus in der 3860 Carolina Street in Gary. Bereits nach kurzer Zeit im neuen Heim kam es zu unheimlichen Vorkommnissen. So hörte Rosa Campbell knarzende Türen und Schritte im Keller und fand einige Zeit später einen Schuhabdruck, den sie nicht zuordnen konnte. Auf der Veranda sammelten sich Fliegen an, die sich nicht verjagen ließen.
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Schon bald wurden die Ereignisse in Latoya Ammons Haus immer dramatischer. Ihre Mutter gab an, dass eine unsichtbare Macht sie gewürgt hatte. Ihre älteste Tochter schwebte über ihrem Bett, während der mittlere Sohn durch den Raum geschleudert wurde. Der Jüngste schien hingegen besessen zu sein, rollte mit den Augen und stieß wilde Flüche in einer fremden Stimme aus.
Die Auswirkungen auf Latoya Ammons und ihre Familie
Aufgrund dieser Vorkommnisse kontaktierte Latoya Ammons den Kinderarzt Dr. Geoffrey Onyeukwu, der die Familie besuchte und die Kinder mithilfe der Polizei in ein Krankenhaus einlieferte. Insbesondere der jüngste Sohn zeigte auch in der Klinik besorgniserregende Verhaltensweisen. Der Polizist Charles Austin beteuerte später, dass er paranormale Aktivitäten in dem Haus erlebt habe. Unter anderem erschien eine fremde Gestalt auf einem Polizeifoto.
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Das Jugendamt nahm sich schließlich des Falls an und vermutete, dass die Kinder von ihrer Mutter zu ihrem absonderlichen Verhalten aufgestachelt worden waren. Insbesondere Dr. Onyeukwu bestätigte zwar, dass er sich in dem Haus körperlich unwohl gefühlt habe, schloss übersinnliche Vorkommnisse allerdings kategorisch aus. Stattdessen verwies er auf frühere Beschwerden gegenüber Latoya Ammons, die ihre Kinder in der Vergangenheit nicht regelmäßig zur Schule geschickt hatte.
Wahre Geschichte hinter The Deliverance: Der Exorzismus der Latoya Ammons
Die Familie bat schließlich die Kirche um Hilfe. Pastor Michael Maginot sprach mit Latoya Ammons und ihren Kindern und stellte öffentlich fest, dass die Familie von Dämonen besessen sei. Er führte Exorzismen in Englisch und Latein durch. Einer davon galt Latoya Ammons.
Im Anschluss zog die Familie 2012 nach Indianapolis – und die paranormalen Zwischenfälle hörten auf. Ihre Nachmieter konnten keine ungewöhnlichen Dinge in dem Haus beobachten.
Der Fall in der Nachbetrachtung
In der wahren Geschichte hinter The Deliverance gibt es einige Ungereimtheiten. Zahlreiche Beteiligte bezeichnen die Vorkommnisse zudem als Schwindel. Latoya Ammons’ Vermieter Charles Reed gab beispielsweise an, dass sie mit den Mietzahlungen im Rückstand gewesen sei und die vermeintlich dämonische Präsenz lediglich als Ausrede dafür nutzte. Davor und danach gab es schließlich keinerlei ungewöhnliche Vorkommnisse in dem Haus.
Mehrere Psycholog:innen stellten zwar fest, dass die Kinder sich teils ungewöhnlich verhielten. Sie sahen dabei aber die Mutter als auslösenden Faktor. Die „dämonischen” Verhaltensweisen seien im Nachhinein entweder falsch wiedergegeben oder zumindest übertrieben worden. Außerdem wurde beobachtet, dass der jüngste Sohn immer dann „besessen” agierte, wenn er offensichtlich Fragen nicht beantworten wollte.
The Deliverance: Wahre Geschichte oder doch Betrug?
Alles also fauler Zauber? Ganz genau werden wir das wohl nie sagen könnte. Es gibt immerhin auch zahlreiche Beteiligte, die bis heute auf die Anwesenheit einer dämonischen Existenz im Haus von Latoya Ammons schwören. Die ungewöhnlich hohe Anzahl der Zeug:innen hebt diesen Fall auch so hervor. Ob The Deliverance eine wahre Geschichte erzählt oder doch eher die Wahnvorstellungen einer kranken Frau, ist dabei vielleicht auch gar nicht entscheidend.
Das Label „Nach einer wahren Geschichte” wird in The Deliverance nämlich so oder so eher großzügig ausgelegt. Durch den Kniff, die Namen zu verändern, kann Lee Daniels die Story nach eigenen Vorstellungen anpassen.
Ob The Deliverance die Geschichte von Latoya Ammons, ihren Exorzismus und die Vorkommnisse in ihrem Haus also möglichst wahrheitsgemäß abbildet, dürfte gar nicht so wichtig sein. Entscheidend ist, dass der Gruselfaktor hoch ist.
Übrigens: Schon 2023 schickte Netflix einen vermeintlich faktenbasierten Exorzismus-Schocker ins Rennen. Alles über die wahre Geschichte hinter „The Pope’s Exorcist” erfährst Du an anderer Stelle.