Ein junger Mann kniet an einem Grab
© Netflix
Tausend Zeilen
:

Mr. Harrigan’s Phone: Das Ende des Netflix-Horrorfilms erklärt

In diesem Hor­ror­film nach ein­er Kurzgeschichte von Stephen King geht es um die selt­same Fre­und­schaft zwis­chen einem Jun­gen und einem Mil­liardär – und um ein iPhone, das den Tod zu brin­gen scheint. Hier find­est Du das Ende von „Mr. Harrigan’s Phone” erk­lärt.

Darum geht’s in Mr. Harrigan’s Phone

Jae­den Martell und Don­ald Suther­land spie­len die Haup­trollen in der Kurzgeschicht­en­ver­fil­mung Mr. Harrigan’s Phone, die Du seit dem 5. Okto­ber 2022 bei Net­flix strea­men kannst. Der Film erzählt die Geschichte ein­er beson­deren Fre­und­schaft zwis­chen einem Teenag­er und einem Mil­liardär.

Es ist ungewöhn­lich genug, dass der junge Craig und der alte Mr. Har­ri­g­an ein Ver­trauensver­hält­nis entwick­eln. Aber dann sind die bei­den  auch noch durch ein gemein­sames Schick­sal miteinan­der ver­bun­den – und durch ein iPhone.

Hor­ror für 2022 und 2023: Diese Stephen-King-Filme und -Serien sind in Arbeit

Der Junge leis­tet dem Alten regelmäßig Gesellschaft und liest ihm aus Büch­ern vor. Der revanchiert sich mit Lot­terielosen, wobei Craig ein­mal tat­säch­lich gewin­nt. Von dem Gewinn in Höhe von 3000 Dol­lar kauft Craig ein iPhone für Mr. Har­ri­g­an. Denn wir schreiben das Jahr 2007; es ist das Jahr, in dem Apple das Mobil­tele­fon neu erfind­et.

Har­ri­g­an lehnt das Geschenk als einge­fleis­chter Tech­nikfeind zunächst ab. Doch sehr bald wid­met er sich dem neuen Smart­phone doch und erken­nt dessen Vorteile – und zwar mit Hingabe. Eines Tages stirbt der alte Mann. Craig steckt dem Toten das iPhone in die Jack­en­tasche, sodass dieses mit Mr. Har­ri­g­an beerdigt wird. Und dann begin­nen die Dinge, selt­sam zu wer­den.

Bitte akzeptieren Sie die Nutzung von Drittanbieter-Einbindungen mit einem Klick auf den folgenden Button:

Das Ende von Mr. Harrigan’s Phone erklärt

Craig ist noch dabei, den Tod seines Fre­un­des Mr. Har­ri­g­an zu ver­ar­beit­en, als er Prob­leme an der neuen High­school bekommt. Er wird von einem gewis­sen Ken­ny gemobbt und schließlich zusam­mengeschla­gen. In sein­er Not wen­det er sich an Mr. Har­ri­g­an: Er ruft dessen iPhone an und hin­ter­lässt eine Nachricht, in der er sein Leid klagt.

Jet­zt wird es gruselig: Craig bekommt mys­ter­iöse Textnachricht­en als Antwort. Wenig später stirbt Ken­ny bei einem Unfall. Offen­bar hat­te er ver­sucht, betrunk­en aus dem Zweit­en Stock seines Haus­es zu klet­tern. Craig fürchtet, dass sein ver­stor­ben­er Fre­und aus dem Grab her­aus seine Fin­ger im Spiel hat­te, um ihm beizuste­hen und das Prob­lem zu beseit­i­gen.

Amer­i­can Psy­cho: Ende erk­lärt – ist Bate­man wirk­lich ein Killer?

Das iPhone wan­delt sich immer mehr zum Gruselob­jekt. Wenn es klin­gelt, trudeln ominöse Nachricht­en ein – und wenig später passiert Schreck­lich­es. Wir erin­nern uns: Mr. Har­ri­g­an war eigentlich ein Tech­nikfeind, entwick­elte aber sehr schnell eine Handy­sucht. Zudem ver­sprach er Craig, dass er jed­er Bitte sein­er­seits nachkom­men würde. Das scheint nun tat­säch­lich auch zu passieren.

Entset­zt von den Ereignis­sen ver­steckt Craig sein altes Smart­phone und legt sich ein neues Gerät zu. Damit scheint der befremdliche Kon­takt zu dem Toten zunächst ein Ende zu haben.

Das Smartphone und der Tod

Ein kurz­er Blick zurück: Als Craig den Alten tot im Ses­sel fand, hat­te der sein Handy noch in der Hand und sog­ar ger­ade Craigs Num­mer gewählt. Er klam­merte sich an das iPhone, als wäre es das Leben selb­st. Der Tod ist in Mr. Harrigan’s Phone untrennbar mit dem Mobil­tele­fon ver­bun­den. Man kön­nte auch sagen: Das iPhone bringt den Tod. Denn kurz nach­dem Har­ri­g­an das iPhone von Craig bekommt, set­zt sein Ver­fall ein.

Sein Gesund­heit­szu­s­tand ver­schlechtert sich. Er kann Craigs Leses­tun­den kaum noch fol­gen, ist aber andauernd mit seinem Handy beschäftigt. Vor allem, um seine Aktiengeschäfte in Echtzeit zu regeln.

Stephen-King-Filme: Die Top 10 im Rank­ing

Gle­ichzeit­ig warnt der Alte seinen jun­gen Fre­und vor den Gefahren der Tech­nik – und davor, wie das Inter­net Poli­tik und Gesellschaft verän­dern würde. Mr. Har­ri­g­an ist bis zu seinem Tod also ein weis­er Mann gewe­sen, aber auch ein gewis­senlos­er Geschäfts­mann.

Er hat als reich­er Unternehmer Zeit seines Lebens die Macht, viele Dinge zum Guten oder Schlecht­en zu wen­den. Doch er geht für seine geschäftlichen Inter­essen immer wieder über Leichen, buch­stäblich. Har­ri­g­an spürt, dass seinem Schüt­zling Craig diese bru­tale Durch­set­zungs­fähigkeit im Leben fehlt. Daraufhin ver­spricht er seinem jun­gen Fre­und, kün­ftig „seine Feinde auszuschal­ten”.

Das Zimmer der Geheimnisse

Was verbindet Craig und Mr. Har­ri­g­an tat­säch­lich? Es ist mehr als nur ein iPhone und Leses­tun­den: In Har­ri­g­ans Haus gibt es ein Zim­mer, das voller Geheimnisse steck­en soll. Craig betritt es erst nach dem Tod des Haush­er­rn.

Das Geheim­nis, das er ent­deckt: Auch Mr. Har­ri­g­an hat, genau wie Craig, seine Mut­ter in jun­gen Jahren ver­loren. Der Alte hat also gewusst, wie sich Ein­samkeit und Trauer anfühlen. Das ist auch der Grund, warum Har­ri­g­an aus­gerech­net Craig als Vor­leser erwählt hat.

Er hätte andere, bessere Unter­hal­ter find­en kön­nen. Aber offen­sichtlich geht es Har­ri­g­an darum, ein let­ztes Mal seine Macht auszuüben, und zwar zum Guten. In Craig sieht er möglicher­weise eine Chance zur Wiedergut­machung, eine Chance, etwas Gutes zu tun und seine dun­kle Seite etwas aufzuhellen. Daher hin­ter­lässt er ihm auch eine Menge Geld für sein Studi­um.

Mit der näch­sten Toten näh­ern wir uns den Ereignis­sen, die das Ende von Mr. Harrigan’s Phone erk­lären.

Der Tod der Lehrerin

Einige Jahre nach dem Tod von Mr. Har­ri­g­an – der Junge studiert in Boston – kommt Craigs Lieblingslehrerin Mrs. Hart bei einem Autoun­fall ums Leben. Unfal­lverur­sach­er ist der betrunk­ene Dean, der nach einem zweifel­haften Strafver­fahren mit ein­er Bewährungsstrafe davonkommt.

Craig ist außer sich. Er kramt sein altes iPhone her­vor und ver­sucht, wieder Kon­takt zu Mr. Har­ri­g­an aufzunehmen. „Ich will, dass er stirbt!”, lautet seine Nachricht an den toten Fre­und. Wenig später ist Dean tot, ange­blich ein Selb­st­mord.

Die Umstände des Todes sind allerd­ings so einzi­gar­tig, dass Craig überzeugt ist, Har­ri­g­an habe aus dem Grab her­aus den Voll­streck­er gespielt. Und er fühlt sich schuldig, weil er sich Deans Tod gewün­scht hat.

Tod und Schuld: Das Ende von Mr. Harrigan’s Phone erklärt

An diesem Punkt schließt sich der Kreis zwis­chen Leben und Tod in Mr. Harrigan’s Phone: Denn bere­its der junge Craig fühlt sich, wie wir zu Beginn der Hand­lung erfahren, schuldig an einem Tod: am Tod sein­er Mut­ter.

Später fühlt er sich schuldig für den Tod von Har­ri­g­an, dann für Ken­nys Ableben. Das offen­sichtlich grund­lose Gefühl, am Tod sein­er Mut­ter schuld zu sein, verbindet ihn mit Har­ri­g­an. Der Alte hat den Tod in eine Kam­mer ver­ban­nt und einen ein­samen und harten Weg gewählt, um mit dieser Last umzuge­hen, näm­lich ein skru­pel­los­er Ego­ist zu wer­den.

Craig wird klar, dass das nicht sein Weg ist. Er will leben, ohne dass andere dafür ster­ben müssen. Und er will ler­nen, mit dem Tod zu leben. Er will ler­nen, endlich zu trauern.

In ein­er der let­zten Szenen besucht er das Grab sein­er Mut­ter, das er seit der Beerdi­gung vor vie­len Jahren nicht mehr aufge­sucht hat. Er nimmt endlich den Tod an und trauert. Und so kann er mit der Ver­gan­gen­heit abschließen. Er schließt auch mit dem Tech­nikspuk rund um das iPhone ab, wenig­stens ein biss­chen.

Craig inter­pretiert die mys­ter­iösen Textnachricht­en von Har­ri­g­ans iPhone als War­nung: Die Buch­staben­folge „ccc st” liest er als „Craig, stopp!”. Er wirft sein altes iPhone, mit dem er Har­ri­g­an kon­tak­tiert hat, in einen See – eine Art Seebestat­tung für das Tech­nikmon­ster. Sein neues iPhone behält er allerd­ings. So ganz ist Craig also nicht überzeugt, dass in dieser Mas­chine ein bös­er Geist wohnt.

Was ist Deine Erk­lärung für das Ende von Mr. Harrigan’s Phone? Ver­rate uns Deine Mei­n­ung gern in einem Kom­men­tar.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Das könnte Dich auch interessieren