Detlev Rohwedder
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Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

Netflix’ Rohwedder: Story, Trailer & weitere Infos zur deutschen True-Crime-Doku

Die erste deutsche True-Crime-Doku auf Net­flix heißt „Rohwed­der – Einigkeit und Mord und Frei­heit“ und behan­delt einen beson­ders brisan­ten Krim­i­nal­fall: die Ermor­dung des deutschen Treu­hand-Man­agers Detlev Karsten Rohwed­der im April 1991. Der Fall wurde trotz Beken­nt­nis durch die RAF nie aufgek­lärt. Über ein beson­ders dun­kles Kapi­tel der deutschen Wiedervereinigung.

Die Story: Der historische Fall Rohwedder

Detlev Karsten Rohwed­der war ab dem 1. Jan­u­ar 1991 Präsi­dent der Deutschen Treuhan­danstalt, nach­dem er bere­its seit August 1990 die kom­mis­sarische Leitung innege­habt hat­te. Zu seinen Auf­gaben zählte die Neuord­nung, Sicherung und Pri­vatisierung der Volk­seige­nen Betriebe der DDR – er hat­te also deren ganzes Ver­mö­gen in der Hand.

Nur wenige Monate später, am 1. April 1991, wurde Rohwed­der in seinem Haus von einem Scharf­schützen getötet. Zwar wurde kurz darauf eine Groß­fan­dung ges­tartet – Täter und Tat­waffe wur­den aber nie gefun­den. Die Rote Armee Frak­tion (RAF) bekan­nte sich später zu dem Mord. Dazu passte, dass der bei Rohwed­ders Ermor­dung genutzte Waf­fen­typ bere­its bei einem anderen Atten­tat der RAF ver­wen­det wor­den war: bei dem Anschlag auf die US-Botschaft in Bonn im Feb­ru­ar 1991.

Allerd­ings kon­nte die Iden­tität des Heck­en­schützen nie ermit­telt wer­den, sodass der Fall Rohwed­der bis heute ungek­lärt bleibt. Seine Ehe­frau glaubte damals, dass die Stasi hin­ter dem Atten­tat steck­te. Der Grund? Das Ehep­aar sei kurz davor gewe­sen, das Pri­vatver­mö­gen der SED aufzus­püren. Doch ob das wirk­lich das Motiv für den Mord war, ist ungewiss.

Die Net­flix-Doku „Rohwed­der – Einigkeit und Mord und Frei­heit“ beleuchtet den kom­plex­en Krim­i­nal­fall. Inzwis­chen ist auch der offizielle Trail­er zur Serie erschienen:

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Video: YouTube / Net­flix Deutsch­land, Öster­re­ich und Schweiz

„Rohwedder“-Doku mit vier Episoden à 40 Minuten

„Rohwed­der – Einigkeit und Mord und Frei­heit“ beste­ht aus vier Episo­den à 40 Minuten. Jede Folge wid­met sich ein­er bes­timmten Per­spek­tive auf den Fall: In der ersten Episode („Mär­tyr­er“) spricht der ehe­ma­lige Finanzmin­is­ter Theo Waigel über Rohwed­der. In Folge 2 (“Kap­i­tal­ist“) ste­ht das Beken­ner­schreiben der RAF im Mit­telpunkt. In Episode 3 („Besatzer“) kommt ein ehe­ma­liger Stasi-Mitar­beit­er zu Wort und die finale Folge („Opfer“) nimmt Rohwed­ders Rolle als Sün­den­bock der Poli­tik unter die Lupe. Auf diese Weise sollen mögliche Motive für die Tat her­aus­gear­beit­et werden.

Im Fokus der Doku­men­ta­tion ste­ht ein dun­kles Kapi­tel der deutschen Wiedervere­ini­gung: Die Freude der DDR-Bürg­er über die Wiedervere­ini­gung wurde bere­its nach kurz­er Zeit mehr als getrübt. Grund dafür waren unter anderem die steigen­den Arbeit­slosen­zahlen. Zudem kam es immer wieder zu Gewal­taus­brüchen, die in dem Mord an Rohwed­der ihren vor­läu­fi­gen Höhep­unkt fanden.

GigaTV Film-Highlights

True-Crime-Dokus wie „Rohwed­der” kannst Du auch mit GigaTV strea­men – sofern Du über ein Net­flix-Abo verfügst.

Release: Ende September 2020 bei Netflix

„Rohwed­der“ erscheint beim Stream­ing­di­enst am 25. Sep­tem­ber 2020. Es han­delt sich um die erste Net­flix-Orig­i­nal-Doku­men­ta­tion aus Deutsch­land. Als Autor und Pro­duzent fungierte Chris­t­ian Beetz („The Clean­ers“), als Showrun­ner Georg Tschurtschen­thaler (eben­falls „The Cleaners“).

Gegenüber DWDL erzählte Net­flix-Man­agerin Jen­nifer Mival, wie schwierig die Arbeit an der Doku­men­ta­tion war: Anders als zum Beispiel in den USA ste­he Video­ma­te­r­i­al hierzu­lande nicht öffentlich zur Ver­fü­gung. Die Pro­duzen­ten kon­nten also nicht auf diesel­ben Mit­tel zurück­greifen wie die Mach­er ander­er True-Crime-Dokus. Daher hät­ten sie es als ihre Auf­gabe gese­hen, „eine eigene Erzählweise für True Crime bei uns zu entwick­eln“. Ob es ihnen geglückt ist, sehen wir Ende Sep­tem­ber. Außer­halb Deutsch­lands lan­det die Doku übri­gens unter dem Titel „A Per­fect Crime“ im Netflix-Katalog.

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