"Der König der Löwen"-Realfilm: Simba und Nala im Schattenland
© Disney
Vier luftig bekleidete Maklerinnen
Gru und die Minions

„Der König der Löwen“: Realfilm entstand per Virtual Reality

In der Neu­ver­fil­mung von Dis­neys „Der König der Löwen“ kannst Du die dig­i­tal­en Effek­te kaum noch von echt­en Tier­auf­nah­men unter­schei­den. Hin­ter dem ani­mierten Foto­re­al­is­mus steckt eine neuar­tige Vir­tu­al Real­i­ty-Filmtech­nik, die Dein Kino­er­leb­nis rev­o­lu­tion­ieren kön­nte.

Ist die aktuelle Neu­ver­fil­mung von „Der König der Löwen“ ein Real­film oder nicht? Bere­its der Trail­er wirk­te nicht mehr wie eine Zeichen­trick-Pro­duk­tion, son­dern ziem­lich wirk­lichkeit­snah – abge­se­hen davon, dass die Tiere in Dis­ney-Manier sprechen und sin­gen.

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Mehr Tech-Company als Film-Studio für „König-der-Löwen“-Realfilm

 Dabei kommt bei diesem Film fast kein Bild mehr aus der echt­en Welt. Sowohl die tierischen Haupt­darsteller als auch die Drehorte wur­den voll­ständig im Com­put­er gener­iert. Im Gegen­satz zu Ani­ma­tions­fil­men hat die Pro­duk­tion­screw aber nicht auf Drehar­beit­en verzichtet und alles am Bild­schirm erstellt. Mit Hil­fe von Vir­tu­al Real­i­ty brachte sie virtuelle Bilder direkt auf die Lein­wand.

„Der König der Löwen“ hat­te trotz­dem eine reg­uläre Film­crew. Diese hat in der Vir­tu­al Real­i­ty-Umge­bung gear­beit­et, die tat­säch­lich eher an einen Tech-Cam­pus als an ein klas­sis­ches Stu­dio erin­nerte. Die Action fand in ein­er dig­i­tal erstell­ten Szener­ie statt, die die Filmemach­er über VR-Head­sets betrat­en. Die Crew kon­nte so prüfen, ob ihre virtuellen Set­tings mit der Real­ität übere­in­stim­men: Passen alle Größen­ver­hält­nisse? Kann alles an Ort und Stelle platziert wer­den oder muss der eine oder andere Strauch im Film doch noch ein paar Meter weit­er weg?

In der virtuellen Welt inter­agierten sie wie in einem Open-World-Videospiel wie Minecraft. Anstelle von Kam­eras nutzten sie faust­große Sen­soren, die teils an echt­en Krä­nen und Kam­er­awa­gen ange­bracht waren. Regis­seur Jon Favreau wollte so erre­ichen, dass der Film nicht wie ein rein­er Ani­ma­tions­film, son­dern echt wirkt. Aber diese Art des Filmemachens machte zusät­zlich ganz neue Per­spek­tiv­en möglich: So kon­nte der Regis­seur gemein­sam mit dem Pro­duk­tions­de­sign­er zum Beispiel virtuell in luftiger Höhe über den Din­gen schweben und von dort aus das Szenen­bild arrang­ieren.

Bekannte Namen leihen Simba und Co. im Realfilm ihre Stimme

Ganz ohne men­schliche Schaus­piel­er kam Favreau allerd­ings auch für „Der König der Löwen“ nicht aus. Die Darsteller für Sim­ba und Co., die Du namentlich in unser­er fea­tured-Filmkri­tik find­est, sprachen ihre Stim­men vor den Drehar­beit­en ein. Anders als bei anderen Ani­ma­tions­fil­men standen sie aber nicht einzeln vor einem Mikro, son­dern agierten miteinan­der vor mehreren Kam­eras. Auch wenn die Darsteller nur hin­ter der Kam­era im Ein­satz waren, half ihre Mimik und Gestik den Ani­ma­toren bei der Arbeit. Denen fiel es durch die men­schliche Per­for­mance leichter, ihren Com­put­er­fig­uren den richti­gen Aus­druck zu ver­lei­hen.

GigaTV Film-Highlights

Digital-Safari in Afrika: Die Szenerie ist inspiriert von realen Orten

Die Loca­tions, in denen der Film spielt, haben die Filmemach­er nicht ein­fach aus der Luft gegrif­f­en, son­dern sie find­en ihren Ursprung in Afri­ka. Ein Teil der Film­crew machte sich extra nach Kenia auf, um dort Inspi­ra­tion für die dig­i­tale Savanne zu find­en. Von dort bracht­en sie Ton­nen an Bild­ma­te­r­i­al mit, mit dessen Hil­fe die finalen Szene­r­ien gener­iert wur­den. So ist der Königs­felsen (engl.: Pride Rock), auf dem der frisch geborene Thron­fol­ger Sim­ba den anderen Tieren präsen­tiert wird, einem Ort in den Chyu­lu Hills in Südost-Kenia nachemp­fun­den. Die Loca­tion der Gnu-Stam­pede basiert hinge­gen auf dem Ses­riem Canyon in Namib­ia.

Auch Bewe­gun­gen und Ver­hal­tensweisen ver­schieden­er Tiere haben die Dis­ney-Filmer in Afri­ka fest­ge­hal­ten, um sie in ihrer Pro­duk­tion­sstätte in Kali­fornien real­itäts­ge­treuer ani­mieren zu kön­nen. Bis die fer­ti­gen Fig­uren auf der Lein­wand schaus­piel­ern, herum­sprin­gen und sin­gen kon­nten, gin­gen sie durch einen kom­plex­en Entwick­lung­sprozess mit Fil­mauf­nah­men, Zeich­nun­gen, 3D-Mod­ellen und sog­ar 3D-gedruck­ten Pro­to­typen der Charak­tere.

Königsfelsen in "Der König der Löwen": Details zum Dreh des Realfilms

Das real­itäts­ge­treue Set­ting in „Der König der Löwen” ent­stand per VR-Tech­nolo­gie. Bild: Dis­ney — Bild: Dis­ney

Drehtechnik für „Der König der Löwen“ kam schon vorher zum Einsatz

Der Regis­seur Jon Favreau hat bere­its 2016 mit dem „Dschun­gel­buch“ gezeigt, dass er es beherrscht, Dis­ney-Klas­sik­er in dig­i­talem Gewand für ein neues Pub­likum zu insze­nieren. Dort hat­te er es mit Haupt­fig­ur Mogli allerd­ings noch mit einem men­schlichen Pro­tag­o­nis­ten zu tun, den er vor einem Green­screen dirigierte. Der Dschun­gel und die Tiere wur­den nachträglich in die gefilmten Bilder einge­fügt. Favreau war von den tech­nis­chen Möglichkeit­en, die sich ihm beim „Dschun­gel­buch“ auf­tat­en, so begeis­tert, dass er Dis­ney direkt anbot, den „König der Löwen“ auch zu ver­fil­men. Ohne men­schlichen Pro­tag­o­nis­ten, ohne Green­screen, ohne Kam­era.

Trickfilm-Original bei Vodafone

Die Mühen von Dis­ney und Favreau scheinen sich gelohnt zu haben: Der König-der-Löwen-Real­film hat schon am ersten Woch­enende allein in Deutsch­land 814.000 Zuschauer in die Kinos geholt. Kri­tik­er bemän­geln allerd­ings, dass bei all dem Real­is­mus das Herz und die Quirligkeit des Orig­i­nals fehle. Aber das ist gar kein Prob­lem, denn „Der König der Löwen“ von 1994 ist ja nicht ver­schwun­den. Du kannst ihn Dir beispiel­sweise jed­erzeit in der Voda­fone Videothek anschauen.

Wie echt wirkt die Neu­ver­fil­mung des Klas­sik­ers „Der König der Löwen” auf Dich? Ver­rate es uns in den Kom­mentaren!

Titel­bild: Dis­ney

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