Die Apollo-13-Raumfähre
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The Deliverance
Die "SOKO Wismar"-Darsteller:innen Udo Kroschwald, Katharina Blaschke und Hanna Plaß vor einer Dünen-Kulisse
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Apollo 13: Überleben – die wahre Geschichte hinter dem gescheiterten Mondflug

Am 5. Sep­tem­ber 2024 veröf­fentlicht Net­flix eine neue Doku, die die wahre Geschichte der Apol­lo 13 erzählen soll. Wir erk­lären Dir, worum es in „Apol­lo 13: Über­leben” genau geht und was sich damals an Bord der Raum­fähre und im Kon­trol­lzen­trum am Boden wirk­lich zuge­tra­gen hat. 

Das Wichtigste in Kürze 

  • Apol­lo 13: Über­leben erzählt die wahre Geschichte der gescheit­erten Mond­lan­de­mis­sion von 1970. 
  • Diese musste nach der Explo­sion eines Tanks abge­brochen wer­den und dro­hte durch Sauer­stoff­man­gel und einen falschen Kurs in ein­er Katas­tro­phe zu enden. 
  • An Bord der Raum­fähre befan­den sich die drei Astro­naut­enJim Lovell, Jack Swigert und Fred Haise. 
  • Durch den Erfind­ergeist der Besatzung der Apol­lo 13 und im Kon­trol­lzen­trum unten kon­nten alle drei Astro­naut­en unversehrt zur Erde zurück­kehren. 
  • Der Unfall der Apol­lo 13 ist auf eine Ver­ket­tung unglück­lich­er Umstände und men­schlich­er Ver­säum­nisse bei der Kon­struk­tion und Wartung zurück­zuführen. 

Wahre Geschichte der Apollo 13: Houston, wir haben ein Problem

„Hous­ton, wir haben ein Prob­lem.“: Diesen Satz ken­nt wohl jede:r Film­fan und mit­tler­weile wird er häu­fig scherzhaft ver­wen­det. Seinen Ursprung hat er in ein­er Mond­lan­de­mis­sion, die als „erfol­gre­ich­es Scheit­ern” in die Geschichte der Raum­fahrt einge­gan­gen ist. Statt der anvisierten Mond­lan­dung war Apol­lo 13 im Jahr 1970 näm­lich ger­adewegs auf eine Katas­tro­phe zuges­teuert, die nur durch viel Glück und das beherzte Han­deln aller Beteiligten abgewen­det wer­den kon­nte.  

Die Vorzeichen der Mission 

Am 11. April 1970 startete mit Apol­lo 13 die siebte beman­nte Raum­fahrt­mis­sion der NASA vom Kennedy Space Cen­ter in Cape Canaver­al, Flori­da. Ziel der Sat­urn-V-Rakete war das Are­al Fra Mau­ro, eine Gebirgsre­gion auf dem Mond. Hier sollte die Besatzung der Raum­fähre lan­den und Bohrun­gen von drei Metern Tiefe durch­führen, um mehr über die Tem­per­a­turen auf dem Him­mel­skör­p­er zu erfahren. 

Die drei Astro­naut­en an Bord waren Kom­man­dant Jim Lovell, der Pilot der Kom­man­dokapsel Jack Swigert und der Pilot der Mond­lan­de­fähre Fred Haise. Swigert war erst zwei Tage vor dem Start zum Team gestoßen, da der eigentlich vorge­se­hene Astro­naut nach einem Aus­bruch der Röteln als gefährdet galt. Die kurze Zeit vor dem Start ver­bracht­en die drei Män­ner vor allem im Sim­u­la­tor, um ihre Abläufe bess­er aufeinan­der abzus­tim­men. 

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Der Unfall der Apollo 13 

Nach­dem der Start der Rakete auf den ersten Blick ohne größere Zwis­chen­fälle ver­laufen war, kam es knapp 56 Stun­den später an Bord der Apol­lo 13 zu einem Unfall. Ein­er der bei­den Tanks im Ser­vice­mod­ul explodierte kurz nach Inbe­trieb­nahme eines Ven­ti­la­tors. 

Der Zwis­chen­fall im Tank, der mit superkri­tis­chem Sauer­stoff gefüllt war, beschädigte auch das Leitungssys­tem des anderen Tanks. Die Sauer­stof­fzu­fuhr wurde dadurch eingeschränkt, weshalb auch Strom und Wass­er nicht mehr aus­re­ichend zur Ver­fü­gung standen. Die Mond­lan­dung der Apol­lo 13 wurde daher abge­brochen. 

Während die drei Astro­naut­en nach eigen­er Aus­sage zunächst vor allem ent­täuscht über die gescheit­erte Mis­sion waren, zeigte sich am Boden schnell, dass durch den Unfall der Apol­lo 13 eine sichere Rück­kehr zur Erde nicht mehr gewährleis­tet wer­den kon­nte. Die Raum­fähre war knapp 300.000 Kilo­me­ter von der Erde ent­fer­nt und ver­lor rapi­de an Sauer­stoff, Strom und Wass­er. Durch die ungün­stige Fluglage war ein ein­fach­es Umdrehen allerd­ings nicht mehr möglich. 

Kontrollzentrum der Apollo-13-Mission

Nach der Explo­sion eines Tanks wurde im Kon­trol­lzen­trum am Boden verzweifelt nach ein­er Lösung gesucht. — Bild: 2024 Net­flix, Inc.

Die direkten Auswirkungen des Zwischenfalls an Bord 

Was danach passierte, klingt erfun­den, ist aber eine wahre Geschichte. Da die Apol­lo 13 nicht mehr voll ein­satzfähig war, mussten die drei Män­ner in die Mond­lan­de­fähre „Aquar­ius” umziehen. Dafür soll­ten sämtliche Sys­teme des Kom­man­do­moduls im eigentlichen Raum­schiff mit dem passenden Code­na­men „Odyssey” in ein­er bes­timmten Rei­hen­folge aus- und gle­ichzeit­ig in der Aquar­ius wieder eingeschal­tet wer­den. So über­nahm die Mond­lan­de­fähre die Kon­trolle. 

Die Sauer­stof­fver­sorgung in der Odyssey sollte dadurch so beschränkt wer­den, dass das Team darin nach dem Wiedere­in­tritt in die Erdat­mo­sphäre lange genug über­leben kön­nte. Lovell, Swigert und Haise mussten Wass­er und Strom rationieren und in eisiger Kälte aushar­ren. Während­dessen gab die NASA am Boden eine Pressekon­ferenz, bei der Flugdi­rek­tor Gene Kranz die schock­ierte Öffentlichkeit über die aktuelle Lage informierte und dabei Hoff­nung auf eine Ret­tung äußerte. 

Wahre Geschichte der Apollo 13: Die Probleme der Crew 

Nach dem Unfall stellte die Apol­lo 13 ihre Besatzung allerd­ings vor weit­ere Prob­leme. Da eine direk­te Umkehr nicht mehr möglich war, musste die Raum­fähre den Mond ein­mal umrun­den, um dann wieder auf eine direk­te Rück­kehrbahn zu gelan­gen. Die Mannschaft führte daher von der Aquar­ius aus ein Swing-by-Manöver aus, bei dem der Kurs durch eine kurze Bren­nphase kor­rigiert wurde. Ohne dieses Manöver hätte die Rakete die Erde um rund 60.000 Kilo­me­ter ver­fehlt. 

Hinzu kam, dass die Fil­ter der Aquar­ius eigentlich nur für zwei Per­so­n­en und einen Zeitraum von weniger als zwei Tagen aus­gelegt waren. Durch die zusät­zliche Per­son und eine län­gere Zeitspanne würde zu viel Kohlen­stoff­diox­id in den engen Raum gelan­gen und dadurch der Sauer­stoff aus­ge­hen. Dazu waren die Kohlen­stoff­diox­id­fil­ter der Raum­fähre nicht kom­pat­i­bel mit dem Sys­tem in der Mond­lan­de­fähre. 

Unter Hochdruck arbeit­ete das Team am Boden an ein­er Lösung und wurde dabei äußerst kreativ. Aus Gegen­stän­den, die auch in der Aquar­ius zu find­en waren, entwick­elte es einen impro­visierten Adapter, mit der die Fil­ter der Odyssey an das Sys­tem der Aquar­ius angepasst wer­den kon­nten. Unter anderem Schläuche, Kle­be­band und eine Socke kamen dafür zum Ein­satz. Die Astro­naut­en baut­en die Fil­ter nach und kon­nten so lange genug atmen. 

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Die glücklichen Überlebenden der Apollo 13 

Dreiein­halb Tage nach dem Unfall auf der Apol­lo 13 wech­selte die Crew wieder von der Mond­lan­de­fähre in die Lan­dekapsel, sprengte den beschädigten Haupt­teil und die Mond­lan­de­fähre ab und trat in die Erdat­mo­sphäre ein. Hier brach der Funkkon­takt zur Mis­sion Con­trol ab. Dies ist zwar nor­mal. Da die Funkstille aber deut­lich länger als die gewohn­ten vier Minuten dauerte, befürchteten die Expert:innen am Boden, dass der Wiedere­in­tritt miss­lun­gen sein kön­nte. 

Dann endlich meldete sich Jim Lovell und gab an, dass sich die Über­reste der Raum­fähre knapp 20 Kilo­me­ter über der Erdober­fläche befan­den. Am 17. April 1970 um 13:07 Uhr Ort­szeit wasserte die Lan­dekapsel im Paz­i­fik. Alle drei Über­leben­den der Apol­lo 13 kon­nten von einem Helikopter gebor­gen und zum Bergungss­chiff USS Iwo Jima trans­portiert wer­den. Die Über­reste der Rakete wur­den in den näch­sten Tagen eben­falls gefun­den. 

Die Landekapsel der Apollo 13 im Pazifik

Die Land­kapsel wasserte am 17. April 1970 im Paz­i­fik. — Bild: 2024 Net­flix, Inc

Wahre Geschichte der Apollo 13: Gründe für die Explosion

Die Gründe für die Explo­sion der Apol­lo 13 sind vielfältig. Eine Ver­ket­tung unglück­lich­er Umstände und men­schlichen Fehlver­hal­tens sorgten für den Zwis­chen­fall. Unter anderem ein Ther­mostatschal­ter mit ein­er falschen Span­nung sowie ein beschädigtes Ablassven­til führten dazu, dass Schaltkon­tak­te inner­halb des Sauer­stoff­tanks während des Starts miteinan­der ver­schweißt wur­den und die Stromzu­fuhr sich dadurch nicht mehr unter­brechen ließ. 

Dies löste eine Kurz­schlussreak­tion aus, als der Ven­ti­la­tor im Sauer­stoff­tank eingeschal­tet wurde. Im Anschluss erhitzte sich dadurch die Tefloniso­la­tion, was wiederum im zweit­en Sauer­stoff­tank der Apol­lo 13 zu der Explo­sion führte. Im Nach­hinein wur­den entschei­dende Änderun­gen an den weit­eren Raum­fähren der Apol­lo-Klasse vorgenom­men. 

 Fred Haise, James Lovell, Richard Nixon und John Swigert während der Begrüßungszeremonie auf Honolulu

Fred Haise, James Lovell, US-Präsi­dent Richard Nixon und John Swigert nach der erfol­gre­ichen Ret­tung. — Bild: pic­ture-alliance / dpa | UPI

Die Besatzung der Apollo 13 heute 

Zwei Mit­glieder der Besatzung der Apol­lo 13 leben heute noch in den USA: Jim Lovell und Fred Haise haben sich natür­lich längst zur Ruhe geset­zt und Lovell gilt seit 2023 als ältester leben­der Raum­fahrer der Welt. Er ist auch der einzige Men­sch, der zweimal zum Mond geflo­gen, aber nie auf ihm gelandet ist. 

Jack Swigert, von dem das welt­berühmte Zitat „Hous­ton, we’ve had a prob­lem” stammt, starb 1982 in Wash­ing­ton. Lovell wieder­holte die Worte auf Nach­frage der Boden­crew. Die drei Astro­naut­en sind durch ihre notge­drun­gene Umrun­dung des Mon­des die Men­schen, die bish­er am weitesten von der Erde ent­fer­nt waren. 

1995 wurde die wahre Geschichte der Apol­lo 13 bere­its von Regis­seur Ron Howard ver­filmt. Die Haup­trollen über­nah­men Tom Han­ks (als Jim Lovell), Bill Pax­ton (als Fred Haise) und Kevin Bacon (als John Swigert). Im Gegen­satz zur Doku­men­ta­tion von Net­flix nahm sich der Film allerd­ings ein paar Frei­heit­en und weicht von den realen Geschehnis­sen ab. „Apol­lo 13” erhielt 1996 zwei Oscars für Schnitt und Ton. 

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Neben Apol­lo 13: Über­leben gibt es weit­ere Dokus bei Net­flix zu sehen, die sich mit span­nen­den Ereignis­sen befassen. An ander­er Stelle erk­lären wir Dir, was Du über die wahre Geschichte hin­ter Untold: The Mur­der of Air McNair wis­sen soll­test. Außer­dem kannst Du auf fea­tured nach­le­sen, von welchen realen Ereignis­sen Schmutziges Pop-Geschäft: Der Boy-Band-Betrug han­delt. 

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