Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Foto zeigt einen Mobilfunkmast in einem Weinberg
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The Future is Exciting: Hightech-Couture im digitalen Zeitalter

Leuch­t­ende Klei­der, tanzende Stoffe und „atmungsak­tive“ Out­fits, die sich Dein­er Stim­mung anpassen: Fash­ion-Tech-Inno­va­tio­nen erobern die Cat­walks dieser Welt. Warum Design­er kün­ftig Pro­gram­mieren ler­nen soll­ten, was die High­tech-Cou­ture kann und ob sie salon­fähig wird, erfährst Du in unser­er Rei­he #The­Fu­tureI­sEx­cit­ing. 

Du gestal­test Deine Schuhe per Smart­phone-App und lässt Dich von einem inter­ak­tiv­en Schal massieren? Wenn Design­er mit dig­i­tal­en Tech­nolo­gien anban­deln, bekommt der Begriff „Funk­tion­sklei­dung“ eine ganz neue Bedeu­tung. Auch in der Haute Cou­ture hal­ten Wear­ables und smarte Tex­tilien Einzug. Immer mehr Mod­e­schöpfer schnei­dern ihren Mod­els smarte Out­fits auf den Leib.

Elektro Couture: Smarte Mode im Internet of Things

Ein Kleid, das von selb­st leuchtet, wün­schte sich Mar­lene Diet­rich schon 1958. Ein halbes Jahrhun­dert später ist es tech­nisch möglich: Das Berlin­er Label Elek­tro Cou­ture schnei­dert ein Kleid mit inte­gri­erten Leuchtio­den, die Du per Smart­phone-App steuern kannst. Das High­tech-Dress beste­ht unter anderem aus 3D-gedruck­ten Einzel­teilen und soll trotz Stromk­a­bel und Bat­te­rien prob­lem­los eine Reini­gung in der Waschmas­chine über­ste­hen. Label-Grün­derin Lisa Lang sagt in einem Bericht der Deutschen Welle, dass sie in ihren Out­fits eine trag­bare Benutze­r­ober­fläche sieht. Sie möchte, dass Klei­dungsstücke kün­ftig eben­so selb­stver­ständlich wie Autos, Haushalts­geräte oder Robot­er über das Inter­net of Things (IoT) kom­mu­nizieren.

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Einen Vor­läufer der Elek­tro-Cou­ture-Mode lieferte der britis­che Fash­ion-Tech-Pio­nier Hus­sein Cha­layan mit seinen Laser-Hüten und der Air­borne-Kollek­tion. Neben Swarovs­ki-Kristallen schmück­ten bei der Paris­er-Fash­ion-Show 2007 etwa 15.000 LEDs edle Stoffe und ver­wan­del­ten die Klei­der in trag­bare Lichter­show-Lein­wände.

Zwischen digitaler Mode und Performance-Kunst

Waren diese exper­i­mentellen Entwürfe vor mehr als zehn Jahren noch eine Rar­ität, flanieren heute immer mehr Mod­els in ver­net­zten Stof­fen über die Lauf­stege. Die Incer­ti­tudes-Klei­der des Design­ers Ying Gao sind mit ihrer Kun­st­stoff-Hülle zwar wahrschein­lich nicht beson­ders bequem, dafür aber gehor­sam. Das High­tech-Dress mit Spracherken­nungs­funk­tion und kün­stlich­er Intel­li­genz (KI) reagiert auf akustis­che Sig­nale und über­set­zt zum Beispiel die Stimme des Trägers in pulsierende Bewe­gun­gen. Fast geis­ter­haft schwin­gen, zuck­en und rauschen die feinen Stoff­flusen im Takt.

 

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Vernetzt und zugenäht: Designer Wearables und lernfähige Jacken

Mit ihren futur­is­tis­chen „Cyberpunk“-Outfits kann sich auch Snezhana Pade­ri­na als Vor­re­i­t­erin der Smart-Fash­ion behaupten. Für die Reshape Wear­able Tech­nol­o­gy Com­pe­ti­tion schnei­derte die rus­sis­che Designer­in zum Beispiel ein Kleid mit inte­gri­ertem Exoskelett, das bei Rück­en­lei­den Abhil­fe schaf­fen soll. Via Blue­tooth kann der Träger dem dynamis­chen Wear­able ver­mit­teln, welche Kör­per­par­tien verspan­nt sind und gestützt wer­den sollen.

Eben­so orig­inell sind die Ideen, die Pade­ri­na in Koop­er­a­tion mit Intel real­isierte. Darunter ist zum Beispiel eine GPS-fähige Jacke, die ihre Pass­form dem jew­eili­gen Stan­dort anpasst. Beim Meet­ing im Büro zieht sich das Klei­dungsstück zusam­men; betrittst Du eine Bar, dehnt es sich aus. Aus­ges­tat­tet mit einem Intel-Curie-Chip­satz ist die intel­li­gente Klam­otte sog­ar lern­fähig. An der New York­er Par­sons School of Design set­zte Pade­ri­na in Work­shops weit­ere zukun­ftsweisende Entwürfe um. Eine Jacke mit inte­gri­erten Dis­plays erin­nert zum Beispiel an Ter­mine. Ein anderes Klei­dungsstück erken­nt, wenn sein Träger nervös ist und sorgt mit ein­er Mas­sage für Entspan­nung.

Haute Couture trifft smarte Funktionskleidung

Dass auch Mod­els bei ein­er Mod­e­schau ins Schwitzen kom­men kön­nen, bewies die Designer­in Bec­ca McCha­ren 2015 mit ihrem Adren­a­lin-Kleid. Am Brustko­rb erfasste ein Band mit Sen­soren die Atmung der Trägerin und visu­al­isierte ihren Stresspegel durch Bewe­gun­gen der ver­net­zten Kun­st­flügel.

Das Lon­don­er Mod­e­haus Cute­cir­cuit griff diese „atmungsak­tive“ Idee zulet­zt mit einem Haute Cou­ture-Kleid aus leit­fähigem Kohlen­stoff­ma­te­r­i­al auf. Einge­wobene Sen­soren messen das Atmungsmuster und ändern je nach Tiefe der Atemzüge die Farbe der inte­gri­erten LEDs. Im März 2018 stellte Cute­cir­cuit seine Inno­va­tion auf der Weltleitmesse für gedruck­te Elek­tron­ik vor. Der Lopec-Kongress ver­an­schaulichte, wie dynamisch und vielfältig die noch junge Fash­ion-Tech-Indus­trie bere­its ist – und dass Du in High­tech-Klam­ot­ten nicht immer albern ausse­hen musst.

Zukunftsstoff: Smarte Textilien auf den Catwalks und im Kleiderschrank

Tat­säch­lich kön­nte intel­li­gente Klei­dung aus leit­fähi­gen Fasern kün­ftig so alltäglich sein wie Baum­wollpul­li und Jean­shose. Google und Levi’s haben mit ihrer Blue­tooth-Fahrrad­jacke bere­its ein smartes Ass aus dem Ärmel geschüt­telt. Bis 2022 kön­nte das glob­ale Mark­tvol­u­men der smarten Tex­tilien auf knapp 5 Mil­liar­den Euro steigen, so das Ergeb­nis der Studie „Fash­ion-Tech – Smart Tex­tiles“ vom Zen­trum für Europäis­che Wirtschafts­forschung (ZEW) im Auf­trag des Bun­desmin­is­teri­ums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Hierzu­lande wer­den Smart-Fash­ion-Entwick­lun­gen übri­gens auch von der Bun­desregierung gefördert.

Dig­i­tale Tech­nolo­gien eröff­nen Modemach­ern eine Welt voller neuer Möglichkeit­en, die nicht nur bei Mod­e­schauen für einen „Wow“-Effekt sor­gen, son­dern bald auch Deinen All­t­ag bere­ich­ern kön­nten.

Hat die Mod­ewelt wirk­lich auf leuch­t­ende Klei­der und intel­li­gente Jack­en gewartet? Schreib uns, was Du von der High­tech-Cou­ture hältst!

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