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Der Mord an Jill Dando: Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Doku
Die True-Crime-Doku „Der Mord an Jill Dando“ erscheint am 26. September auf Netflix und beleuchtet das Schicksal einer der bekanntesten Persönlichkeiten Großbritanniens in den 1990er-Jahren. Erfahre hier alles über die wahre Geschichte hinter der Dokumentation und den bis heute ungeklärten Mord an Jill Dando.
Die bekannte Fernsehjournalistin Jill Dando wurde auf offener Straße vor ihrem Haus in London erschossen. Als gefeierte BBC-Moderatorin war sie ein vertrautes Gesicht in britischen Wohnzimmern. Ihr Mordfall löste in Großbritannien Entsetzen und Trauer aus und ist bis heute ungeklärt. Wer würde eine so beliebte Persönlichkeit töten und warum? Diese Fragen führten zu einer der größten Mordermittlungen in der britischen Geschichte und machten den Fall Jill Dando weltweit bekannt.
Die dreiteilige Netflix-Dokumentation „Der Mord an Jill Dando“ taucht tief in den mysteriösen Fall ein, zeigt die Hintergründe, beleuchtet verschiedene Theorien und wirft einen kritischen Blick auf das Justizsystem und die mediale Berichterstattung rund um den Fall.
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Jill Dando: Eine nationale Ikone
Jill Dando, geboren am 9. November 1961, war nicht nur eine Fernsehjournalistin – sie war das Gesicht der BBC in den 90er-Jahren. Mit ihrem strahlenden Lächeln, ihrer Professionalität und ihrem scharfen journalistischen Instinkt eroberte sie die Herzen der britischen Zuschauer:innen.
Ihre Rolle in „Crimewatch“, einer Sendung, die Verbrechen rekonstruierte und die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Aufklärung bat, machte sie zu einem festen Bestandteil des nationalen Bewusstseins. Doch nicht nur ihre Fernsehpräsenz machte sie populär.
Jill Dando war auch für ihr soziales Engagement bekannt und setzte sich leidenschaftlich für verschiedene wohltätige Zwecke ein. In den Monaten vor ihrem Tod wurde bekannt, dass sie sich mit dem Gynäkologen Alan Farthing verlobt hatte. Das Paar plante, am 25. September 1999 zu heiraten.
Aufgrund ihrer immensen Popularität kam es nach ihrem Tod schnell zu verschiedenen Spekulationen. Wurde sie wegen ihrer Arbeit bei „Crimewatch“ getötet? Hatte ihre Prominenz sie zu einem Ziel gemacht? Die Antworten auf diese Fragen blieben lange Zeit unklar und sind auch heute noch Gegenstand von Spekulationen und Debatten.
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Der Mord an Jill Dando: Was ist passiert?
Als Jill Dando am 26. April 1999 zu ihrer Haustür geht, nähert sich ihr plötzlich ein unbekannter Mann. Bevor sie reagieren kann, packt er sie am Nacken und drückt sie zu Boden. Mit der linken Hand hält der Täter Jill Dando eine Waffe an die Schläfe und drückt ab.
Die kurz darauf eintreffenden Rettungskräfte können nur noch den Tod feststellen. Der einzige Augenzeuge, Dandos Nachbar Richard Hughes, beschreibt den Täter als weißen Mann um die 40. Hughes hört zur Tatzeit einen Schrei von Dando, aber keinen Schuss. Als er aus dem Fenster schaut, sieht er, wie sich der Mann von Dandos Haus entfernt.
Das Entsetzen über den Mord an einer der bekanntesten Persönlichkeiten des Landes breitet sich wie ein Lauffeuer aus und ist bald das Hauptthema in den überregionalen Medien.
Die Theorien reichen von einem rachsüchtigen Stalker über eine gezielte Ermordung durch kriminelle Gruppen bis zu einer möglichen Verwechslung. Doch trotz des großen Interesses und der Bemühungen der Ermittler:innen bleibt der Fall zunächst ein Rätsel.
Die Suche nach dem Mörder von Jill Dando
Der Mord an Jill Dando führte zu einer der größten Ermittlungen in der Geschichte Großbritanniens. In den ersten sechs Monaten wurden mehr als 2.500 Personen befragt. Erst nach über einem Jahr hatten die Ermittler:innen eine handfeste Spur und verhafteten einen Verdächtigen.
Barry George, der in der Nähe von Dandos Haus wohnt, hat eine prekäre Vergangenheit. Der als obsessiv geltende Einzelgänger soll sowohl dem Queen-Sänger Freddy Mercury als auch Prinzessin Diana nachgestellt haben. Im Jahr 1983 wurde George sogar auf dem Gelände des Kensington Palace festgenommen – in Kampfmontur und mit Messern bewaffnet.
Der Hauptverdächtige im Fall Jill Dando: Barry George
Die Beweislage gegen Barry George im Fall Jill Dando ist jedoch dünn. Das wichtigste Beweisstück ist ein winziges Schießpulverteilchen, das in seiner Jackentasche gefunden wurde. Außerdem fehlen die Mordwaffe und ein klares Motiv.
Die Verteidigung argumentiert, dass dieses Teilchen überall in London gefunden werden könnte, insbesondere in einer Stadt mit einer hohen Kriminalitätsrate. Aufgrund seiner geistigen Einschränkungen sei George zudem nicht in der Lage gewesen, ein derart komplexes Verbrechen zu planen und auszuführen.
George lebt zur Tatzeit in einer völlig chaotischen Wohnung. Er gilt als ungeschickt, unorganisiert und lernbehindert. Ferner wurden eine Reihe von Persönlichkeitsstörungen festgestellt.
Das Urteil: Lebenslang für Barry George und Revision
Dennoch wird Barry George 2001, zwei Jahre nach dem Mord, vor Gericht gestellt. Die Medien berichten ausführlich über den Prozess und das Land ist gespalten. Die einen glauben an seine Schuld, die anderen sind von seiner Unschuld überzeugt und sehen ihn als Sündenbock.
Nach einem intensiven und medienwirksamen Prozess wird Barry George schließlich im Juli 2001 des Mordes an Jill Dando für schuldig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Urteil stützt sich hauptsächlich auf mikroskopisch kleine Schmauchspuren.
Die Rechtmäßigkeit des Verfahrens wird von Rechtsexpert:innen und Teilen der Öffentlichkeit angezweifelt. Im Jahr 2008 wird das Urteil in einem Berufungsverfahren schließlich aufgehoben und Barry George kommt nach sieben Jahren Haft frei.
Das Schießpulverteilchen, das als Schlüsselbeweis galt, wird als unzuverlässig eingestuft. Es gibt keine ausreichenden Beweise, um George erneut vor Gericht zu stellen. Die Freilassung von Barry George wirft erneut die Frage auf, wer für den Mord an Jill Dando verantwortlich ist. Der Fall ist bis heute ungeklärt.
Spekulationen: Wer war der Mörder von Jill Dando?
Über die Jahre wurden viele Theorien über den Mord an Jill Dando veröffentlicht. Spekulationen über eifersüchtige Ex-Freunde, unbekannte Liebhaber oder Stalker wurden mit Ausnahme von Barry George schnell verworfen. Eine andere Theorie besagte, dass Dando wegen ihrer Arbeit für die Sendung Crimewatch, dem britischen Pendant zu Aktenzeichen XY, ermordet wurde. Auch diese Spur wurde von den Ermittlern nach eingehenden Untersuchungen verworfen.
Spätere „Cold Case“-Überprüfungen des Falles kamen zu dem Schluss, dass Dando von einem professionellen Attentäter im Rahmen einer „Hard Contact Execution“ getötet wurde. Dabei wird die Waffe fest gegen den Schädel gepresst, um Schussgeräusche und Blutspritzer zu unterdrücken.
Bis heute hält sich die Vermutung, dass Jill Dando wegen ihrer wohltätigen Arbeit und ihrer Berichterstattung während der Jugoslawienkriege getötet wurde. Bosnisch-serbische oder jugoslawische Gruppen sollen als Rache für NATO-Aktionen Attentate auf Medienvertreter:innen und Politiker:innen in Auftrag gegeben haben. Im Jahr 2012 wurde der serbische Kriegsherr Arkan als Verdächtiger genannt, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben war. Beweise gibt es für keine der genannten Theorien.
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